DE807756C

DE807756C - Steuerventil fuer die selbsttaetige Luftdruckbremse von Lastanhaengern

Info

Publication number: DE807756C
Application number: DEP47685A
Authority: DE
Inventors: Alfred Leopold
Original assignee: Westinghouse Bremsen GmbH
Current assignee: Westinghouse Bremsen GmbH
Priority date: 1949-07-02
Filing date: 1949-07-02
Publication date: 1951-07-02

Description

Steuerventil für die selbsttätige Luftdruckbremse von Lastanhängern Die heute gebräuchliche Druckluftbremsanlage der Lastanhänger enthält ein Steuerventil mit Steuerkolben, Gegendruckkolben und Ein- und Auslaßventil, außerdem einen zum Anpassen der Bremskraft an die jeweilige Beladung des Fahrzeuges dienenden Bremskraftregler mit Kolbenkörper und weiterem Ein-und Auslaßventil. Das Einlaßventil des Bremskraftreglers verbindet die Bremszylinderkammer des Steuerventils mit dem Bremszylinderstutzen des Bremskraftreglers.
Nach der Erfindung wird das kombinierte Ein- und Auslaßventil für den Bremszylinder einerseits vom Steuerkolben des Steuerventils, andererseits vom Kolbenkörper des Bretnskraftreglers gesteuert. Auf diese Weise übt das Ein- und Auslaßventil gleichzeitig die Funktionen der bisherigen beiden Ein- und Auslaßventile des Steuerventils und des Bremskraftreglers aus. Damit ergibt sich eine erhebliche Verbilligung der Bremsanlage. Weitere Vorteile sind geringere Drosselung der zum Bremszylinder fließenden Luft, kleinerer Raumbedarf der Bremseinrichtung, vereinfachte Montage, geringere Wartung und größere Betriebssicherheit.
Der Steuerkolben des als Dreidruckventil ausgebildeten Steuerventils, der auf seiner einen Seite vom Hilfsluftbehälterdruck beaufschlagt wird und in dessen zentraler Bohrung sich das Ein- und Auslaßventil führt, ist auf seiner anderen Seite in zwei voneinander getrennte, konzentrische Kolbenflächen unterteilt, auf deren äußere der Bremleitungsdruck und auf deren innere der Bremszylinderdruck wirkt; ein Kragen des Steuerkolbens bildet den Sitz für das Einlaßventil, während der Sitz für das Auslaßventil von einem Kragen des hohlen, an seiner Außenseite an die Atmosphäre angeschlossenen Kolbenkörpers des Bremskraftreglers gebildet wird. Das Gehäuse des Steuerventils enthält auch den Bremskraftregler.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstands im Mittelschnitt dargestellt; die Anschlußteile sind durch Sinnbilder angedeutet. An das Gehäuse i wird bei 2 die Bremsleitung 21, bei 3 der Bremszylinder 20 und bei 4 der Hilfsluftbehälter 18 angeschlossen.
Im Gehäuse i ist der Steuerkolben 22 verschiebbar, der von drei verschiedenen Drücken beaufschlagt werden kann, und zwar auf seiner Oberseite vom Druck des Hilfsluftbehälters 18. Auf seiner Unterseite wird der äußere ringförmige Teil 5 vom Leitungsdruck und der innere kreisförmige Teil 6 vom Bremszylinderdruck beaufschlagt. In der zentralen Bohrung 7 des Steuerkolbens führt sich das kombinierte Ein- und Auslaßventil 8, 9. DerKragen io des Steuerkolbens 22 bildet den Sitz für das Einlaßventil B.
Der Sitz für das Auslaßventil 9 wird durch den Kragen i i des Kolbenkörpers 12 gebildet, auf dessen Oberseite der Bremszylinderdruck einwirkt und gegen dessen Unterseite die Druckfeder 13 anliegt. Die Spannung der Feder 13 ist einstellbar mittels des Handrads 14. Durch dieses kann die Kurvenscheibe 15 verstellt werden, die den Federteller 16 in eine höhere oder niedrigere Lage bringt.
Das Einlaßventil 8 wird gewöhnlich durch die Druckfeder 17 auf seinem Sitz io gehalten. Das Füllen des Hilfsluftbehälters 18 erfolgt über das federbelastete Rückschlagventil i9.
Während der Fahrt steht die Kolbenfläche 6 unter Atmosphärendruck, die Kolbenfläche 5 unter dem normalen Leitungsdruck und die Oberseite des Kolbens 22 unter dem Druck des Hilfsluftbehälters 18, der dann gleich dem Leitungsdruck ist. Die Kolbenfläche 5 hat gleiche Größe wie die Oberseite des Kolbens 22. Der Kolben 22 wird demnach während der Fahrt durch die Druckfeder 23 in der gezeichneten oberen Stellung gehalten, in der das Einlaßventil 8 geschlossen und das Auslaßventil 9 geöffnet ist, so daß der Bremszylinder 20 über den Anschluß 3, den durchbohrten Kolben 12 und die Öffnungen 24 im Federteller 16 an die Außenluft angeschlossen ist. Der Bremszylinder ist also drucklos, während die Bremsleitung den vollen Druck hat, der sich über das Rückschlagventil i9 auch dem Hilfsluftbehälter 18 mitteilt.
Bei einer Bremsung wird der Druck der Bremsleitung 21 erniedrigt. Der Steuerkolben 22 geht dann abwärts. Hierbei legt sich das Auslaßventil 9 auf seinen Sitz ii am Kolben 12, so daß die Verbindung des Bremszylinders 20 mit der Atmosphäre unterbrochen wird. Bei weiterer Abwärtsbewegung des Kolbens 22 öffnet sich das Einlaßventil8, so daß Druckluft aus dem Hilfsluftbehälter 18 durch die Kolbenbohrung 7 über den Anschluß 3 zum Bremszylinder 20 fließt. 'Mit der Füllung des Bremszylinders steigt dessen Druck. Damit wird die auf die Kolbenfläche 6 nach oben wirkende Kraft größer. Sobald diese Kraft im Verein mit dem auf die Kolbenfläche 5 wirkenden ermäßigten Leitungsdruck dem auf die Oberseite des Kolbens 22 wirkenden Hilfsluftbehälterdruck das Gleichgewicht hält, bewegt die Feder 23 den Kolben 22 aufwärts, so daß das Einlaßventil8 sich schließt und die weitere Druckluftzufuhr zum Bremszylinder aufhört.
Die Kurvenscheibe 15 des Bremskraftreglers ist in der Stellung für beladenes Fahrzeug gezeichnet. In der mit strichpunktierten Linien gezeichneten Stellung 15 der Kurvenscheibe kann der Federteller 16 eine tiefere Stellung einnehmen.
In diesem Falle hat die Feder 13 eine kleinere Vorspannung, so daß der Kolben 12 schon bei Erreichung eines niedrigeren Bremszylinderdrucks abwärts geht und demgemäß das Einlaßventil 8 sich früher schließt.
Man erkennt hieraus, daß das Ein- und Auslaßventil 8, 9 die Funktionen ausübt, die bisher zwei Ein-und Auslaßyentile ausgeübt haben, nämlich das im Steuerventil und das im Bremskraftregler angeordnete Auslaßventil.
Die Erfindung ist auch auf Saugluftbremsen anwendbar; die Bauart des Steuerventils bleibt dann grundsätzlich die gleiche.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Steuerventil für die selbsttätige Luftdruckbremse von Lastanhängern, dadurch gekennzeichnet, daß das kombinierte Ein- und Auslaßventil (8, 9) für den Bremszylinder (2o) einerseits vom Steuerkolben (22) des Steuerventils, andererseits vom Kolbenkörper (12) des Bremskraftreglers gesteuert wird, so daß es gleichzeitig die Funktionen der bisherigen beiden Ein- und Auslaßventile des Steuerventils und des Bremskraftreglers ausübt.
2. Steuerventil nach Anspruch i nach Art der Dreidruckventile, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerkolben (22), der auf seiner einen Seite vom Hilfsluftbehälterdruck beaufschlagt wird und in dessen zentraler Bohrung (7) sich das Ein- und Auslaßventil (8, 9) fiihrt, auf seiner anderen Seite in zwei voneinander getrennte, konzentrische Kolbenflächen (5, 6) unterteilt ist, auf deren äußere (5) der Bremsleitungsdruck und auf deren innere (6) der Bremszylinderdruck wirkt, und daß ein Kragen (io) des Steuerkolbens (22) den Sitz für das Einlaßventil (8) bildet, während der Sitz für das Auslaßventil (9) von einem Kragen (ii) des hohlen, an seiner Außenseite an die Außenluft angeschlossenen Kolbenkörper (12) des Bremskraftreglers gebildet wird.
3. Steuerventil nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sein Gehäuse auch den Bremskraftregler (13 bis 16) enthält.