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Kippvorrichtung für Fahrzeugkästen Die Erfindung bezieht sich auf
eine Kippanordnung für Fahrzeugkästen, insbes. auf Kippkarren.
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Es sind Kippanordnungen für Kästen aller Art, insbes. auf Fahrzeugen
bekannt, bei denen der Kasten um eine fest gelagerte Achse schwenkbar ist. Entweder
befindet sich die Kippachse unmittelbar unter dem Kastenboden oder an einer nach
unten reichenden Verlängerung. Je nach Anordnung der Drehachse kann der Kippkasten
in eine mehr oder minder steile Lage geschwenkt werden. Es sind ferner Kippvorrichtungen
bekannt, bei denen der Kasten zunächst eine bestimmte Strecke waagerecht gleitet,
bevor er die Kippbewegung ausführen kann. Die Kippbewegung selbst erfolgt sodann
ebenfalls um eine feststehende Achse. Damit der Kippkasten in die eigentliche Kippstellung,
von der aus er erst gekippt werden kann, gebracht werden kann, ist es erforderlich,
nach Lösen der Sperrvorrichtungen den Kasten mit Gewalt auf der Waagerechten nach
hinten zu stoßen, was durch stoßartiges Rückwärtsdrücken, z. 13. mittels eines Treckers
o. d-1., bewirkt werden soll. Eine solche Ausführung hat den Nachteil, daß die Bewegungen,
d. h. die Verschiebung und der daran sich anschließende Kippvorgang, ruckartig erfolgen
müssen. Es treten harte Schläge an den Endstellen der Bewegungsbahn auf und der
Kasten haut auch hart auf den Erdboden auf. Das Material und das Fahrzeuggestell
leiden darunter. Es ergibt sich ein erheblicher Verschleiß der Teile, ganz abgesehen
davon, daß auch vielfach das Ladegut die harten Schläge und ein hartes Aufsetzen
nicht verträgt.
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Die Erfindung hat eine Kippanordnung um Gegenstand, bei der das Kippen
selbst und die dazu erforderlichen Handhabungen erheblich einfacher gestaltet sind.
Die Erfindung zeichnet sich im wesentlichen dadurch aus, daß die Schwenkung des
Kippkastens längs einer Kurvenbahn erfolgt, die
derart ausgebildet
ist, daß sogleich am Bewegungsbeginn des Kastens eine Kippbewegung stattfindet.
Ferner wird die Kurvenbahn in Längsrichtung des Kastens so angeordnet, daß der Schwerpunkt
des Karrenkastens stets jeweils auf der Kippseite liegt, cl. h. beim beladenen Fahrzeug
befindet sich der Schwerpunkt auf der Seite des Kastens, auf der dieser in die Steillage
zum Entladen kippt. Sobald der Kasten entladen ist, d. h. das Gut ausgeschüttet
wurde, springt der Schwerpunkt auf die andere Seite, d. h. die vordere Seite des
Kastens, so daß der Kasten leicht in die horizontale Lage zurückkippt. Auf diese
Weise wird erreicht, daß ein automatisches Kippen zum Entleeren des Kastens und
ein automatisches Zurückkippen des entleerten Kastens stattfindet. Man braucht die
Kippbewegung nach der einen oder nach der anderen Richtung nicht mit besonderen
Kräften zu bewerkstelligen, sondern der Kipp- und Zurückholvorgang erfolgt ohne
Anwendung besonderer Kräfte. Es bedarf jedesmal hierzu nur eines leichten Anstoßes
nach Freigabe der Sperr- und Sicherungseinrichtungen.
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Als Kurvenbahn dient erfindungsgemäß vorteilhaft ein Kur-,-ensegment
in Kreisform, das sich auf einer Geraden abwälzen kann. Hierbei ist das Kurvensegment
an dem Kasten in der Weise angebracht bzw. in Bezug auf die Kastenlänge so angeordnet,
daß der Schwerpunkt des Kastens jeweils auf der Kippseite und vor dem Drehpunkt
liegt.
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Durch eine solche Ausbildung der Kippvorrichtung ergibt sich der Vorteil,
daß das Kippen des vollbeladenen Kastens sanft und ohne Jegliche Mühe erfolgen kann.
Nach Lösen der Haltevorrichtung schwenkt der Kasten kippend nach hinten, wozu lediglich
eine leichte Anstoßbewegung erforderlich ist. Das Kippen selbst erfolgt ohne Schlag,
da ein Abwälzen des Kurvensegmentes auf der Geradführung stattfindet. Hierbei befindet
sich der Schwerpunkt stets nahe am Drehpunkt, so daß der Kippvorgang sanft und leicht
vonstatten geht. Auch das Aufsetzen des gekippten Kastens auf den Erdboden geht
ruhig und ohne wesentlichen Stoß vonstatten, da der Kasten infolge der erfindungsgemäßen
Anordnung sich nahezu im labilen Gleichgewicht befindet. Ebenso wie der Vorlauf
erfolgt auch der Rücklauf der Kippbewegung sanft und ruhig. Einer besonderen Anstrengung
der bedienenden Person bedarf es nicht. Auch hier findet ein ruhiges Abwälzen statt.
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Es ist zweckmäßig, das Kurvensegment mit Hilfe einer Verzahnung o.
dgl. abwälzen zu lassen. Vorteilhaft befinden sich an dem Segment Nocken o. dgl.,
die in entsprechende Bohrungen der Geradführung eingreifen. Damit das Segment bei
Be-\vegung des Fahrzeuges durch Erschütterungen o. dgl. nicht aus der Bahn springen
kann, wird es vorteilhaft gesichert, z. B. durch einen übergreifenden Teil. Hierzu
kann man einen Bolzen o. dgl. verwenden, der zugleich als Anschlag in der Endkippstellung
dient. In gleicher Weise ist das Segnient gegen Bewegung in der Querrichtung zu
sichern, was dadurch geschehen kann, daß das Segmentteil beidseitig die Geradführung
übergreift. In waagerechter Stellung wird der Kippkasten vorteilhaft an der vorderen
Stirnseite durch einen Schnapphaken gehalten, der seinerseits durch einen Einsteckbolzen
o. dgl. gesichert werden kann. Auch in der Kippstellung kann der Kasten gesichert
werden. Hierzu dient ebenfalls ein Schnapphaken, der unter Federkraft steht und
in eine Raste eingreifen kann.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
veranschaulicht.
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Die Figur zeigt in schematischer Darstellung eine Seitenansicht eines
gemäß der Erfindung ausgebildeten Kippkarrens.
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Der zu kippende Ladekasten i ruht auf dem Fahrgestell a, das mit oder
ohne "Zwischenschaltung einer Federung von den Rädern 3 getragen wird. An dem Kasten
i ist eine Kurvenbahn 4 angeordnet, die als Kreissegment ausgebildet ist. Dieses
Kurvensegment 4 ruht auf einer Geradführung 5 und wälzt sich auf dieser wä Brend
des Kippers des Kastens ab. Damit beim Abwälzen kein Schlüpfen eintreten kann, sind
Nocken 6 vorgesehen, die in entsprechende Aussparungen auf der Geradführung 5 eingreifen
können. Das Segment 4 ist im Querschnitt U-förmig ausgebildet und greift mit den
Seitenschenkeln der U-Forin über die Geradführung 5, so daß das Segment seitlich
geführt ist. Durch einen Bolzen bzw. einen Gummipuffer 7 oberhalb des Segmentes
wird verhindert, daß der Kasten bzw. das Segment durch die beim Fahren sich ergebenden
Erschütterungen von der Geradführung abspringen kann.
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Der Kasten i wird an der Stirnseite durch einen Schnapphaken 8 gehalten,
der hinter die Achse g greift. Durch einen Steckbolzen io wird der Schnapphaken
8 zusätzlich gesichert. In ähnlicher Weise kann ein Festhalten des Kastens in der
Kippendstellung durchgeführt werden. Insbes. greift ein unter Federdruck stehender
Haken in eine entsprechende Raste ein. Das Fahrgestell Z wird vorn durch eine Stütze
bzw. ein Spornrad i i abgestützt, das zurückschwenkbar ist.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung an einem Einachsfahrzeug dargestellt.
Die erfindungsgemäße Kippvorrichtung kann auch an anderen Fahrzeugen angebracht
werden.
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Statt der Nocken 6 auf dein Kurvensegment und dem Halteorgan 7 kann
man den Kasten gegen eine ungewollte Längsbewegung und auch eine Bewegung in der
Höhe dadurch sichern, daß der Vorderteil des Kastens durch eine Stange verbunden
wird, deren anderes Ende an dem Fahrgestell in dem ideellen Drehpunkt des Kastens
angreift. An diesem ideellen Drehpunkt kann weiterhin eine senkrechte Stange vorgesehen
werden, die an geeigneter Stelle mit der -Mitte des Kastens verbunden ist. Auf diese
Weise wird der Kasten während der Kippbewegung. und auch in horizontaler Stellung
gegen eine Verschiebung in Längsrichtung und auch in der Höhe wirksam gesichert.
Um den ideellen Drehpunkt, der sich am Fahrgestell befindet, führen die Enden der
genannten Haltestangen praktisch eine Kreisbewegung aus, so daß
der
Kasten ungehindert die Kippvorgänge ausführcn kann, ohne jedoch unerwünschte NebenheNvegungen
zu machen.