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Metall-, insbesondere Stahlbohlenschalung Die Erfindung betrifft eine
aus in ihrer Längsrichtung abgekanteten Blechen bestehende Metall-, insbesondere
Stahlbohlenschalung, die sowohl als Arbeitsgerüst als auch zur Herstellung von Decken
aller Art, Unterzügen, Wänden und Pfeilern, insbesondere in Betonbauweise, verwendet
«erden kann. Die Erfindung ist jedoch keineswegs auf die Verwendung von Nietall-,
insbesondere von Stahlblechbohlen beschränkt, vielmehr bezieht sie sich in gleicher
Weise auch auf die Verwendung von Bohlen, die aus anderen Stoffen, z. 13. Kunststoffen,
hergestellt sein können.
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Bekanntlich werden seit langer Zeit derartige Bauten aus Beton unter
Verwendung von Holzbohlen hergestellt. Hierbei ergab sich die Notwendigkeit, an
derBaustelle selbst dieseBohlen und zugehörigen Träger auf die jeweils benötigte
Länge zuzuschneiden, wodurch sich große Verluste an
Holz ergaben. Außerdem benötigt man bei dem Auf- |
bau dieser bekannten Vcrschalungen zahlreiche |
Einzelteile zur Verbindung der Holzbohlen mit den |
Trägern, die bekanntlich auf einer Baustelle leicht |
in Verlust geraten. |
Man ist daher schon seit längerer Zeit dazu über- |
gegangen, diese Holzbohlenverschalung durch Stahl- |
schalungen ztt ersetzen, die aus fertigen, an der Bau- |
stelle zusammensetzbaren Stahlblechen bestehen. |
Diese Stahlbleche sind meist an einer Längsseite |
rechtwinklig oder Z-förmig abgekantet und werden |
z.13. schuppenartig aneinandergelegt. Zur Siche- |
rung gegen unbeabsichtigte Verschiebung dieser be- |
rannten Stahlbleche sowohl bei der Herstellung der |
Verschalung selbst als auch während des Aufbrin- |
gens der Betonmasse sind zahlreiche Einzelteile, |
z. 13. Klammern, Keile, Bolzen tt. dgl., notwendig, |
(lie erfahrungsgemäß auf der liatistelle leicht in Ver- |
lust geraten und hierdurch die weitere Verwendung der Schalungsbleche
von der Wiederbeschaffung dieserEinzelteile abhängig machen. Außerdem wird durch
dieAnbringung dieser zahlreichenHilfsmittel sehr viel Arbeitszeit verbraucht, wodurch
vermeidbare Unkosten entstehen. Ferner setzt die Verwendung dieser bekannten Stahlbleche
infolge der zahlreichen hierbei benötigten Hilfsmittel, wie Klammern u. dgl., bereits
gelernte Fachkräfte für den Zusammenbau der Verschalung voraus.
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Alle diese den bekannten Anordnungen anhaftenden Nachteile werden
bei der erfindungsgemäßen Anordnung vermieden, die aus wenigen leichten und handlichen
Einzelelementen besteht und einen bequemen Aus- und Einbau ermöglicht. Ferner ist
durch die besondere Ausgestaltung der Einzelelemente gemäß der Erfindung dafür gesorgt,
daß Profilbeschädigungen möglichstausgeschlossensind, so daß eine wiederholte Verwendbarkeit
dieser Einzelelemente ohne zeitraubende Ausbesserungen sichergestellt ist. Dies
wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß durch ineinandergreifende Aussparungen
oder Ausklinkungen der in ihrer Länge und Breite genormten einzelnen Stahlbohlen
und der sie tragenden, in ihrer Länge ebenfalls genormten Querträger eine starre,
jedoch leicht lösbare Selbstverklammerung der Stahlbohlen und der Querträger unter
Fortfall von Schrauben, Haken, Spanneisen o. dgl. erzielt wird. Hierbei ist die
Anordnung so getroffen, daß diese Aussparungen bzw. Ausklinkungen an der Unterseite
der seitlich abgekanteten Stege der Stahlbohlen in genau festgelegten Abständen
vorgesehen und zur Erzielung einer Sicherung gegen Quer- und Längsverschiebung der
Stahlbohlen so bemessen sind, daß beim Auflegen der Stahlbohlen unmittelbar auf
die ebenfalls mit entsprechenden Ausklinkungen versehenen Querträger diese Ausklinkungen
ineinandergreifen und so eine feste und starre, jedoch leicht lösbare Verbindung
zwischen den einzelnen Stahlbohlen und den Querträgern bewirken. Hierdurch wird
gleichzeitig auch ein erhöhter Unfallschutz durch sofortige Sicherung jeder einzelnen
Stahlbohle gegen Abrutschen erzielt.
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Die Stahlbohlen sind zweckmäßig in ihrer Längsrichtung C-förmig abgekantet,
wobei die Aussparungen bzw. Ausklinkungen in die parallel zur Bohlenfläche verlaufenden
Abkantungen eingearbeitet sind.
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Die Querträger könnten an sich von beliebigem Querschnitt sein, jedoch
muß dafür gesorgt sein, daß in genau festgelegten, durch die Breite der einzelnen
Stahlbohlen bestimmten Abständen auf der Oberseite dieser Querträger entsprechende
Aussparungen oder Ausklin'kungen angeordnet sind. Eine besonders zweckmäßige Form
dieser Querträger besteht gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung darin, daß
sie aus U-förmigen Blechträgern gebildet sind, deren freie Schenkelenden noch einmal
in einer Richtung abgekantet sind, und die Rücken an Rücken derart aneinandergelegt
werden, daß sie einen Querträger von etwa Doppel-T-Form mit nach oben gerichteten
seitlichen Längsstegen bilden. In diese nach oben. gerichteten Längsstege sind die
Aussparungen bzw. Ausklinkungen eingearbeitet, die im Eingriff mit den Ausklinkungen
an der Unterseite der Stahlbohlen stehen.
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Diese einzelnen den eigentlichen Querträger bildenden Blechträger
können mit einander zugekehrten Profilöffnungen in einem durch die Ausklinkungen
der Stahlbohlen bedingten Abstand parallel zueinander verlegt werden. Hierbei gewinnt
man im Bedarfsfalle die Möglichkeit, Stützen zwischen den beiden parallel zueinander
verlegten Blechträgern hindurchzuführen zur Abstützung von massiven Querträgern
o. dgl. zwecks Bildung von Plattenbalkendecken, Rippendecken oder Unterzügen.
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Bei dem Zusammenbau der erfindungsgemäßen Stahlbohlenschalungwerden
die aus den zwei Blechträgern gebildeten Querträger in U-förmigen Stützschellen
gelagert, die auf einer Stütze unverschiebbar gelagert sind und deren beide nach
oben gebogene Schenkel mit den Ausklinkungen der Querträger übereinstimmende Ausklinkungen
aufweisen. Diese Stützschellen dienen zur Aufnahme sowohl des Trägerstoßes als auch
des Bohlenstoßes. Es sei darauf hingewiesen, daß die Stahlbohlen mit ihren Schmalseiten
lückenlos aneinanderstoßen, so daß sich eine praktisch fugenlose Fläche bildet,
auf die die Betonmasse aufgetragen wird.
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Zum Ausgleich ungerader Maße in der Trägerrichtung, insbesondere bei
schiefwinkligen Grundrissen, sind Verlängerungsträger vorgesehen, die in die aus
den einzelnen Blechträgern gebildeten Querträger,eingeschoben werden können. In
ähnlicher Weise sind zum Ausgleich ungerader Maße in der Träger- und Bohlenrichtung,
insbesondere bei schiefwinkligen Grundrissen, Verlängerungsbohlen vorgesehen, deren
eine Längsseite rechtwinklig abgekantet ist, derart, daß sie auf die anschließenden
normalen Bohlen aufgeschoben werden können.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung können auch die den eigentlichen
Querträger bildenden einzelnenBlechträger als in ihrerLänge verstellbare und feststellbare
Stütze verwendet werden. Hierzu werden zwei derartige Blechträger mit einander zugekehrten
Profilöffnungen ineinandergelegt, so daß sie in ihrer Längsrichtung gegenseitigverschoben
werden können. DieAussparungen an den Längsseiten dieser Blechträger dienen hierbei
zur Festlegung der jeweils gewünschten Länge der Stütze mittels Draht, Ketten, Riegel
o. dgl. Der sich ergebende Querschnitt einer auf diese Weise gebildeten verstellbaren
Stütze ist von kastenförmiger bzw. rechteckiger Form und weist eine hohe Quer- und
Längssteifigkeit auf.
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Zur Erläuterung der Erfindung und ihrer Wirkungsweise ist in der Zeichnung
eine der möglichen Formen des Erfindungsgegenstandes dargestellt, und es bedeutet
Abb. r eine Stahlbohle gemäß der Erfindung, Abb. 2 einen aus zwei einzelnen Blechträgern
zusammengesetzten Querträger, Abb. 3 einen Verlängerungsträger, Abb. 4 eine Stützschelle
gemäß der Erfindung.
.Abb. 5 eine Verlängerungsbohle, Abb.6 eine
aus zwei Blechträgern gebildete, in ihrer Länge verstellbare Stütze, Abb. 7 eine
Gesamtansicht einer im Aufbau befindlichen Deckenverschalung, Abb.8 die Herstellung
einer Trägerdecke, Abb. 9 die Herstellung einer Plattenbalkendecke, Abb. lo die
Herstellung von Wänden, Abb. i i die Herstellung von Pfeilern.
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Die in Abb. i gezeigte erfindungsgemäße Stahlbohle i von bestimmter
Länge, beispielsweise i m, und bestimmter Breite, beispielsweise 25 cm, ist an beiden
Längsseiten durchlaufend rechtwinklig abgekantet. Diese durchlaufenden Abkröpfungen
sind nach innen nochmals rechtwinklig abgekantet, so daß sich schmale Stege 3 ergeben,
die parallel zur eigentlichen Bohlenfläche verlaufen. In genau festgelegter Entfernung
von jeder der beiden Schmalseiten der Stahlbohle i sind in diesen Längsstegen 3
Ausklinkungen 2 vorgesehen, die zur Verklammerung der Stahlbohlen mit den sie.tragenden
Querträgern 7 dienen.
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In Abb. 2 ist ein aus den beiden Blechträgern 5 und 6 gebildeter Querträger
7 gezeigt. Diese beiden Blechträger weisen an ihrer oberen Kante in durch die Breite
der Stahlbohlen i gegebenen Abständen ebenfalls Ausklinkungen .4 auf, in welche
beim Zusammenbau der Verschalung die Ausklinkungen 2 der Stahlbohlen i eingreifen,
so daß die Stahlbohlen sofort gegen Längs- und Querverschiebung gesichert sind.
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Diese aus den beiden Blechträgern 5 und 6 gebildeten Querträger 7,
deren Länge ebenfalls genormt ist, sind in den aus Abb. 4 zu entnehmenden Stützschellen
i i gelagert. Diese Stützschellen i i, welche unverschiebbar auf einer Stütze 15
gelagert sind, weisen eine U-förmige Gestalt auf. Die beiden hochgebogenen Schenkel
12 und 13 der Stützschelle zeigen ebenfalls je eine Ausklinkung .I', welche den
Ausklinkungen 4 der Querträger 7 entspricht. Zwei in der Längsrichtung aneinandergereihte
Querträger 7 werden nun so in die Stützschelle i i gelegt, daß die am Ende jedes
Querträgers vorhandenen Ausklinkungen 4 mit den Aus'klinkungen der Stützschelle
zur Deckung gelangen. Die Abmessungen sind hierbei so gehalten, daß in der angegebenen
Lage die beiden in der Längsrichtung aneinandergelegten Querträger 7 unmittelbar
aneinanderstoßen. Werden nun die Stahlbohlen i auf diese Querträger 7 aufgelegt,
so greifen die Ausklinkungen 2, 4 und . der Stahlbohlen, der Querträger und der
Stützschellen ineinander. Somit sind die aufgelegten Stahlbohlen sowohl gegen Längs-
als auch gegen Querverschiebung gesichert, so daß in einfachster Weise ein zwar
starrer, aber jederzeit leicht lösbarer Verband zwischen den Querträgern und den
Stahlbohlen erreicht wird.
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Zum Ausgleich ungerader Abmessungen in der Trägerrichtung werden die
in Abb. 3 gezeigten Verlängerungsträger in die Querträger 7 bis zum Anschlag an
der Wand eingeschoben. Diese Verlängerungsträger bestehen ähnlich wie die Querträger
7 aus je zwei etwa U-förmig geformten Blechträgern 8 und 9, deren Abmessungen so
gehalten sind, daß sie mühelos auf beiden Seiten des Querträgers eingelegt «-erden
können.
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Die in Abb. 5 gezeigte Verlängerungsbohle io besitzt die gleiche Länge
wie die normale Stahlbohle i, jedoch ist ihre Breite etwas größer. Auch unterscheidet
sie sich von der Stahlbohle i dadurch, daß nur eine ihrer beiden Längsseiten einfach
rechtwinklig abgekantet ist und keine Ausklinkungen aufweist. Mit Hilfe dieser Verlängerungsbohle
io und des Verlängerungsträgers gemäß Abb. 3 ist es möglich, ungerade Deckenmaße,
die nicht der Norm entsprechen, insbesondere bei schiefwinkligem Grundriß einzuschalen.
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In Abb. 6 ist gezeigt, wie in einfacher Weise aus zwei Blechträgern
5 und 6 gemäß Abb. 2 eine in ihrer Länge verstellbare Stütze gebildet werden kann.
Die beiden mit einander zugekehrten Profilöffnungen ineinandergelegten Blechträger
5 und 6 werden gegenseitig bis auf die gewünschte Länge verschoben und in dieser
Stellung durch starke Drähte, Ketten, verstellbare Riegel o. dgl., welche durch
die Ausklinkungen 4 hindurchgreifen, gesichert.
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In Abb. 7 ist die Einschalung einer ebenen Decke dargestellt. Es ist
ohne weiteres zu erkennen, daß die Stahlbohlen i lückenlos aneinanderstoßen. Auch
das Ineinandergreifen der Querträger 7, der Stützschellen i i und der Stahlbohlen
i ist aus der Zeichnung zu ersehen. Die Verwendung der Verlängerungsbohlen io und
der Verlängerungsträger 9 bzw. 8 ist ebenfalls der Abb. 7 zu entnehmen.
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Infolge der universellen Verwendbarkeit der erfindungsgemäßen Einzelteile
können, wie bereits oben dargelegt, Decken aller Art, ferner Wände und Pfeiler mit
der erfindungsgemäßen Anordnung eingeschalt werden. So -zeigt Abb. 8 die Einschalung
einer Trägerdecke finit massiven, in der fertigen Decke verbleibenden Querträgern
17. Der Abb. 9 ist die Einschalung einer Plattenbalkendecke zu entnehmen. Abb. io
zeigt die beiderseitige Einschalung einer Wand und Abb. i i die Einschalung eines
tragenden Pfeilers unter Zuhilfenahme an sieh bekannter Säulenzwingen.