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Ganz oder teilweise aus undurchlässigem Material bestehende Schuhe
In dem Patent Sot 378 hat <las Problem der gesundheitsschädlichen Wirkungen für
die Füße hei Schuhen und Stiefeln eine 1_ösung gefunden, deren Lauffläche oder Sohlen
aus Gummi bzw. gummiartigen Stoffen bestehen. Diese Lösung besteht darin, daß in
diesen Schuhen eine Sohle aus flexiblem :Material, insbesondere Vulkanfiber, getragen
wird, die mit hygroskopischen und bakteriziden Substanzen in einem Weichmachungsbade
imprägniert ist. Durch diese Sohle wird der Wasser-und Lufthaushalt der Füße wirksam
reguliert.
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Die vorliegende Erfindung bringt eine weitere Ausgestaltung dieser
Erfindung. Sie besteht darin, daß bei Schuhen bzw. Stiefeln, deren Laufteil aus
Gummi oder gummiartigen Stoffen besteht, (las Oberleder unmittelbar auf dem Laufteil
festgeklebt und in dein Schule eine Einlegesohle nach dem f-lauptpatent eingelegt
ist.
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Durch diese Erfindung wird nicht nur die Brandsohle erspart, also
eine wesentliche Verbilligung erzielt, sondern es «erden auch folgende Schwierigkeiten
behoben. Bisher mußte man die Laufteile auf die Brandsohle aufkleben, obwohl leide
«-esentlich verschiedene Ausdehnungskoeffizienten haben. Die Folge ist, daß diese
Klebeflächen vorschnell defekt werden. Bei dein neuen Schuh kann dieser LTbelstand
nicht mehr auftreten, denn einmal ist die Klebefläche wesentlich verkleinert, während
andererseits das Oberleder im Gegensatz zu der steifen Brandsohle flexibel ist und
somit nachgeben kann. Die neue Klebenaht zwischen dem Oberleder und dem Guinmilaufteil
ist mithin vollkommen sicher.
Weiterhin wird durch die Brandsohle
die Luftzirkulation zwischen der durch die Rippen auf der Oberfläche des Laufteiles
bedingten Luftschicht und der Außenluft unterbunden. Bei dem neuen Schuh ist diese
Luftzirkulation und damit ihre wohltuende Wirkung auf die Füße ohne weiteres möglich.
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In Fachkreisen war man bisher der Ansicht, daß eine Brandsohle unbedingt
erforderlich ist, um den Schuh den nötigen Halt zu geben. Der Erfinder dagegen ging
von der Erkenntnis aus, daß die bisher bekannten Schuhe im Laufteil viel zu starr
sind und daß diese Starrheit nicht nur einen schweren und anstrengenden Gang bedingt,
sondern sie ist auch die Ursache dafür, daß nur gut passende Schuhe getragen werden
können, die trotzdem nach einiger Zeit schlackern, d. h. während des Ganges auf
der Hacke auf- und abrutschen und dabei die Strümpfe zerreiben.
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Die Experimente haben die Richtigkeit dieser Erkenntnis bestätigt,
denn der neue Schuh schlackert nicht mehr, selbst wenn er eine oder zwei Nummern
zu groß für die Füße ist, so daß auch der unangenehme Übelstand des Zerreibens der
Strümpfe, insbesondere an den Hacken, bei den neuen Schuhen fortfällt. Der Gang
ist äußerst angenehm, federnd und nicht mehr ermüdend, da der Schuh infolge seiner
Flexibilität dem Abwälzvorgang beim Gehen folgen kann.
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Bei dem neuen Schuh ist allerdings eine leichte Versteifung im Gelenk
des Laufteiles zweckmäßig, insbesondere für Schuhe mit hohen Absätzen. Diese Versteifung
bzw. Verstärkung kann erfindungsgemäß dadurch erzielt werden, daß das Gelenkteil
etwa dieselbe Wandstärke erhält wie das Sohlenteil oder daß an sich bekannte Verstärkungseinlagen,
wie Metallbänder oder -blätter, Platten aus Holz o. dgl., an dieser Stelle in das
Gummi einvulkanisiert werden.
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Diese Einlagen werden zweckmäßig an einem Ende mit einer bis in den
Absatz reichenden Umbiegung bzw. Abwinklung versehen, die das Befestigen des Absatzes
insbesondere bei hohen Absätzen unterstützt.
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Weiterhin besteht die Erfindung in einem neuen, besonders vorteilhaften
Verfahren zur Herstellung dieser Schuhe. Dieses Verfahren besteht darin, daß <las
Oberleder ohne Nägel auf einen Leisten gezogen wird, auf dessen Unterseite eine
Hilfssohle aus starkem Papier, dünnem Vulkanfiber o. dgl. gelegt ist und daß beide
mittels eines schnell abbindenden Klebers verbunden werden, worauf das Oberleder
zweckmäßig mittels desselben Klebstoffes auf das Laufteil aufgeklebt wird. Die Hilfssohle
wird zweckmäßig nach Fertigstellung des Schuhes an der inneren Klebenaht wieder
herausgeschnitten oder perforiert und darauf die Einlegesohle eingelegt. Das neue
Verfahren bringt den Vorteil, daß einmal die Nägel beim Aufziehen des Oberleders
auf den Leisten fortfallen und daß weiterhin das Verfahren denkbar einfach und schnell
durchführbar ist. Das Mittel, das diese Vorteile ermöglicht, ist der nahezu momentan
abbindende Kleber. Ein solcher Klebstoff ist beispielsweise das auf dem Markt unter
dem Namen Cosavult bekannte Klebemittel.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Es zeigt Fig. i einen Schnitt durch den neuen Schuh, Fig. 2 eine besondere Ausführungsform
in Seitenansicht, Fig. 3 und 4 besondere Ausführungsformen des Laufteiles in Seitenansicht.
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Der neue Schuh besteht aus dem aus einem Stück bestehenden Laufteil
a aus Gummi bzw. gummiartigen Stoffen, dem Oberleder b und der Einlegesohle c. Die
Oberfläche des Laufteiles a ist mit Rippen d versehen.
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Der Schuh ist erfindungsgemäß in der Weise hergestellt, daß das Oberleder
b entweder mittels einer Zwickmaschine oder mittels Zwickzange von Hand ohne Nägel
auf einen Leisten gezogen wird, auf dessen Unterseite eine in Form der Brandsohle
ausgeschnittene Hilfssohle e aus starkem Papier, dünnem Vulkanfiber o. dgl. gelegt
ist. Die umgelegten Ränder des Oberleders bzw. die Hilfssohle werden mit einem Klebstoffaufstrich
f versehen, der aus rasant, d. h. momentan abbindendem Klebstoff, beispielsweise
Cosavult besteht. Mit demselben Kleber wird auch die Klebfläche g zwischen dem Laufteil
a und dem Oberleder aufgetragen und Oberleder und Laufteil miteinander verbunden.
Die Hilfssohle e wird zweckmäßig nach Fertigstellung des Schuhes an der inneren
Klebenaht entlang wieder ausgeschnitten. Darauf wird die beschriebene Einlegesohle
c eingelegt, und der Schuh ist fertig. Das Verfahren ist mithin denkbar einfach
und läßt sich in kürzester Zeit durchführen.
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In dem Ausführungsbeispiel der Fig.2 hat das Gelenk h des Laufteiles
etwa die Stärke des Sohlenteiles. In dem Ausführungsbeispiel der Fig. 3 dagegen
ist in das Gummi des Gelenkteiles 1a das Stahlband i einvulkanisiert. Diese Einlage
ist am Ende mit einer Umbiegung oder Abwinklung k versehen, die bis tief in den
Absatz m reicht. Diese Verstärkungen des Gelenkteiles h ermöglichen es, auch hohe
Absätze an den Schuhen anzubringen (Damenschuhe). Zur Erhöhung der Federwirkung
sind die Absätze m mit Hohlräumen n versehen.
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In dem Ausführungsbeispiel der Fig.4 ist die Unterseite des Laufteiles
a glatt ausgebildet, gewissermaßen abgeschnitten und statt dessen ein neues Unterteil
o aufgesetzt, das modisch gestaltet werden kann, beispielsweise aus Kreppgummi besteht.
Hier kann die Verstärkungseinlage i auch zwischen diesem Kreppteil o und dem Laufteil
a eingebettet werden.