DE343661C - Durchgenaehtes Schuhwerk - Google Patents

Durchgenaehtes Schuhwerk

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DE343661C
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insole
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footwear
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A43FOOTWEAR
    • A43BCHARACTERISTIC FEATURES OF FOOTWEAR; PARTS OF FOOTWEAR
    • A43B9/00Footwear characterised by the assembling of the individual parts
    • A43B9/02Footwear stitched or nailed through

Description

  • Durchgenähtes Schuhwerk. Als ideale Fußbekleidung kann die bezeichnet werden, die nicht nur preiswert und dauerhaft ist und dem Schönheitsgeschmack in der Formgebung Rechnung trägt, sondern auch den hygienischen Ansprüchen genügt, d. h. also gleichzeitig leicht und elastisch ist. Die bis jetzt auf den Markt kommenden Schuhe und Stiefel erfüllen, abgesehen von der Haltbarkeit, die in erster Linie eine Materialfrage ist, in keiner Ausführung gleichzeitig alle genannten dringend erwünschten Anforderungen.
  • Das jetzt wohl am häufigsten angefertigte Schuhwerk, gestiftet und durchgenäht mit Brandsohle, ist unelastisch. Die Brandsohle muß außerdem stark, also schwer sein, damit die Eisenstifte Halt haben, welche zur Verbindung von Schaft und Brandsohle dienen. Ein weiterer Nachteil ist, daß sich in den meisten Fällen die Eisenstifte nach dem Fuß zu durchtreten. Die Folgen sind schmerzhafte Empfindungen beim Gehen, wenn nicht gar Verletzungen des Ballens, schneller Verschleiß der Strümpfe. Außerdem rosten die Eisenstifte und zermürben das Oberleder.
  • Auch durchgenähtes Schuhwerk ohne Brandsohle ist bekannt. Bei der Herstellung ist hier das Befestigen des Schaftes auf dem Leisten sehr zeitraubend; außerdem muß die Arbeit äußerst genau ausgeführt werden, weil der Nähfaden die Kante bilden muß. Der Durchnähfaden liegt nur auf der Innenseite des Schaftes und wird diesen beim Tragen stark belasten. Verhältnismäßig hohe Herstellungskosten bei geringerer Haltbarkeit sind die Nachteile.
  • Biegsame Fußbekleidung wird nach dem Rahmenverfahren hergestellt. Die Brandsohle muß hier aber stark sein, um überhaupt den Rahmen mit dieser und dem Schaft verbinden zu können. Dieses Schuhwerk ist nicht leicht und nicht billig.
  • Leichte, biegsame Schuhe werden gewendet hergestellt. Hierbei muß die Sohle von der Fleischseite aus mit einem Riß versehen sein, um nähen zu können. Deshalb kann man die Sohle nicht ganz auftragen, sondern muß sie bis zum Riß abtragen. Beim Wenden leidet das Schaftmaterial. Eine formhaltende Vordersteifkappe kann nur nach dem Wenden eingeschoben werden. Das Oberleder tritt sich sehr leicht aus, weil der Schaft nur seitlich an dem Nähfaden hängt. Die Hinterkappe hängt ebenfalls nur am Nähfaden und tritt sich sehr leicht schief, weil die Verbindung mit der Brandsohle fehlt. Die Absätze sitzen sehr selten fest, und das Gelenk vertritt sich sehr leicht, weil es nur eingeklebt ist. Reparaturen sind, wenn dabei wieder gewendet werden soll, schwer auszuführen und teuer. Die Vorteile der Elastizität und Leichtigkeit werden mit andern Nachteilen erkauft.
  • Schließlich wird auch leichte Fußbekleidung nach dem » Agoa-System gefertigt. Nach diesem Verfahren geklebte Fußbekleidung kann aber nicht biegsam sein, weil der Klebstoff nach dem Trockenwerden sehr hart wird. Durch das unbedingt notwendige Aufrauhen des Schaftes an den Kanten wird das Oberleder sehr geschwächt und bricht beim Tragen an den Kanten leicht aus.
  • Die vorliegende Erfindung hat nun zum Gegenstand die Herstellung durchgenähter, mit Brandsohle versehener Fußbekleidung, die leicht und elastisch ist, ohne die Nachteile der vorstehend bekannten Ausführungsarten zu besitzen. Im nachstehenden wird dieses Schuhwerk sowie seine beispielsweise Herstellungsart beschrieben.
  • Als Brandsohle kann das allerleichteste Material Verwendung finden. Auf die ganz leichte Brandsohle (Stoff, Pappe, Leder o. dgl.) wird eine dünne Pappbrandsohle geklebt, und zwar werden die Brandsohlen an der Ferse und im Gelenk ganz durch Klebstoff miteinander verbunden. Vom Ballen ab bis zum Beginn der Vordersteifkappe werden beide Brandsohlen nur in ungefähr 1,5 cm Breite an den Kanten geklebt. Vom Anfang der Vordersteifkappe bis zur Spitze werden beide Brandsohlen wieder ganz geklebt. Auf die so verbundenen Brandsohlen wird auf der Pappseite ein Gelenkstück befestigt. Das Gelenkstück muß stark und steif sein, an den Kanten abgeschärft, so breit wie die Brandsohle und bis zum Ballen reichend. Das Gelenkstück wird zusammen mit den beiden Brandsohlen der Gelenksprengung des Leistens entsprechend geformt. Das Formen des Gelenkstückes kann auch mit den beiden Brandsohlen auf dem Leisten vorgenommen werden. Nachdem das Gelenkstück und die beiden Brandsohlen durch Eisenstifte auf den Leisten geheftet sind, wird der Schaft über den Leisten gespannt. An der Ferse und im Gelenk wird der Schaft durch kleine Eisenstifte befestigt. Diese nieten sich auf der Eisenplatte, die der Leisten nur im Gelenk besitzt, fest um. Hierbei erhält die Hinterkappe einen bedeutenden Halt, weil sie mit dem Gelenkstück vernietet wird. Vom Ballen ab wird der Schaft mit der Brandsohle durch Klebstoff verbunden. Bis zum Trockenwerden des Klebstoffes wird der Schaft durch kleine Eisenstifte, die nicht ganz in den Leisten hineingeschlagen werden, festgehalten. Nach dem Trockenwerden entfernt man die kleinen Eisenstifte, und nun ist vom Ballen ab kein Eisenstift vorhanden. Die Kanten des Schaftes werden glatt geschärft und im Gelenk die schmale Vertiefung durch steifes, zähes Material ausgefüllt. Weil auf dem Ballen die Unterseite des Leistens gewölbt sein muß. ist ein Füllen mit irgendeiner Ausbaumasse nicht nötig. Auch wird auf dem Ballen die dünne Pappbrandsohle, soweit diese nicht festgeklebt ist, weggeschärft, und es liegt an der Stelle des Ballens, an der sich der Schuh am meisten biegen muß, nur noch die eine leichte Brandsohle, welche dafür an der Kante mit einem schmalen Lederstreifen beklebt werden kann.
  • Schließlich wird die ganze untere Fläche möglichst mit Gummizement bestrichen, ebenfalls die Sohle. Nach dem Aufsohlen und Trocknen wird der Leisten entfernt und der Schuh in üblicher Weise durchgenäht: Dadurch, daß zur Brandsohle sehr leichtes Material verwendet werden kann,, stellt sich der Preis der Brandsohle niedrig, der Schuh wird leicht. Dadurch, daß in der Lauffläche unter dem Ballen kein Eisenstift vorhanden ist, kann das Tragen dieser Fußbekleidung nicht zu Unannehmlichkeiten führen. Dadurch, daß auf der Trittfläche die Fußbekleidung sehr biegsam ist, wird der Fuß nicht ermüden, und weil die Sohle jeder Bewegung nachgibt, wird sogar die auerdünnste Sohle verhältnismäßig lange halten. Beim Tragen der Fußbekleidung bei nassem Wetter wird der Fuß trocken bleiben, weil der Gummizement, mit dem die Sohle und Brandsohle bestrichen ist, die Feuchtigkeit abhält. Dadurch, daß das Gelenk vorher geformt und mit der Sohle fest verbunden ist, wird das Gelenk beim Tragen die Form behalten. Dadurch, daß die Hinterkappe mit dem Gelenk . fest verbunden ist, wird die Hinterkappe nicht schiefgetreten, also der Absatz in seiner richtigen Lage bleiben. Dadurch, daß beim Aufnageln des. Absatzes die Nägel in dem Gelenkstück in Verbindung mit der Sohle festen Halt finden, wird der Absatz festsitzen.
  • Dadurch, daß faßt die ganze Herstellung maschinell und sogar durch nichtgeschulte Arbeiter erfolgen kann, werden die Herstellungskosten bedeutend niedriger als bei gewendeter, geklebter oder rahmengenähter Arbeit. Unerwähnt möge auch nicht bleiben, daß sich Reparaturen in einfacher Weise ausführen lassen.

Claims (3)

  1. PATENT-ANSPRücIiE z. Durchgenähtes Schuhwerk mit Brandsohle, dadurch gekennzeichnet, daß eine leichte Brandsohle mit einer Pappbrandsohle an der Ferse, im Gelenk bis zum Ballen ganz, von diesem bis zum Beginn der Vordersteifkappe nur an den Kanten und das übrige wieder ganz mit Klebstoff fest miteinander verbunden ist, ferner daß die Pappbrandsohle mit einem Gelenkstück von Brandsohlenbreite und der Schaft mit der Brandsohle vom Ballen bis zur Spitze durch Kleben und im Gelenk sowie Ferse durch Stifte befestigt und schließlich Laufsohle, Schaft und Brandsohle in bekannter Weise durchgenäht sind.
  2. 2. Schuhwerk nach Anspruch x, dadurch gekennzeichnet, daß die Pappbrandsohle an der Spitze durch eine Auflage verstärkt und der Schaft an der Spitze durch Stifte' mit der Brandsohle verbunden ist.
  3. 3. Schuhwerk nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Sohle im Gelenk nicht durchgenäht, sondern durch im Wasser nicht löslichen Klebstoff aufgeklebt wird. q. Schuhwerk nach Anspruch i, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß vom Ballen ab die Pappbrandsohle fortfällt und dafür die leichte Brandsohle an der Kante mit einem schmalen Lederstreifen beklebt ist.
DE1920343661D 1920-06-26 1920-06-26 Durchgenaehtes Schuhwerk Expired DE343661C (de)

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