Skischuh Die Zweckmässigkeit eines Skischuhes be dingt u. a. eine richtige Passform, für die im wesentlichen zwei Bedingungen gelten.
Erstens muss der Leisten, über den der Schaft zu zwicken ist, in seinem Aufbau ana tomisch fussgerecht sein, und zweitens sind für den Schaft Oberleder zu verwenden, welche weich bzw. schmiegsam genug sind, um sich beim Zwicken des Schaftes möglichst satt an die jeweilige Leistenform anzulegen bzw. dieser anzupassen.
Letzteres verlangt relativ leichte Oberleder, welche aber den an die S ehuhe zu stellenden Ansprüchen nicht ge nügen; wenn das Oberleder wasserdicht und haltbar sein soll, dann muss es ausser einer zweckmässigen Gerbung eine gewisse Dicke und Festigkeit besitzen, also Eigenschaften, wielehe dem Leder eine gewisse Steifigkeit neben. Leichte Oberleder, welche der Forde rung auf Anpassungsfähigkeit entsprechen, sind weder genügend wasserdicht noch wider standsfähig 'genug gegen mechanische Bean spruchung.
Um den Forderungen nach richtiger Pass form und zweckdienlicher Qualität zu entspre chen, besitzt der den Erfindungsgegenstand bildende Skischuh eine Ausbildung als Dop pelschuh, in der Weise, dass zwei an und f ür sich vollständige Schuhe lose ineinander gefügt sind. wobei der Innenschuh weicheres Material aufweist als der festere und wasser dichte Aussenschuh. In der Zeichnung ist ein Ausführungs beispiel des Erfindungsgegenstandes veran schaulicht.
Es zeigen: Fig. 1 den Doppelschuh schaubildlich mit auswärtsgeklappten. Teilen des Schaftes des Aussenschuhes, Fig. 2 im Längsschnitt den Vorderteil des Aussenschuhes, denjenigen des Innenschuhes in Ansicht, und Fig.3 einen senkrechten Querschnitt zu Fig.1.
Es bezeichnet 1 den aus weichem bzw. schmiegsamem Leder bestehenden, gefütterten . Schaft des Innenschuhes, und 2 dessen doppel- lagige Sohle; die innenseitige stellt die Brand sohle dar. Der Schaft 1 des Innenschuhes be sitzt an den beiden Rändern seines Vorder teils je eine zur Schnürung dienende Ösen reihe 3. Genannter Schaft 1 enthält in seinen beiden Seitenteilen je ein eingesetztes Polster, das aus einem Porengummistück 4 (Fig.3) besteht und vom Futter des Schaftes über deckt ist.
Dieses Polster 4 ist der anatomischen Form des Fusses angepasst, wozu es auf der im Schuh dem Fuss zugekehrten Seite eine zur Aufnahme des Fussknöchels dienende ent sprechende Vertiefung aufweist, deren Um randung stellenweise eine Erhöhung besitzt. Diese Ausbildungsart des weichen Schaftes 1. begünstigt den guten Sitz des Innenschuhes um Fuss. 5 ist eine am Innenschuh vorhandene vordere Zunge. An dem aus zähem und wasserdichtem Leder hergestellten Aussenschuh bezeichnet 6 den Schaft, 7 den Schuhboden, 8 die Brand sohle und 9 die Füllmasse. Der Schaft 6 weist zwei mit der vordern Schuhkappe 10 ver nähte Seitenteile 11 auf, an die ein angenähter Verlängerungsteil 12 anschliesst, welcher am obern Rand des Schaftes 6 eine Polsterung enthält; der Verlängerungsteil 12 ist ferner mit der Fersenkappe 13 verbunden.
Im Ab stand vom vordern Rand sind an den beiden Seitenteilen 11 und am Verlängerungsteil 12 für einen Schnürzug je eine äussere Haken reihe vorgesehen, von welcher in der Zeich nung nur innere Befestigungsteile 14 (Fig. 1) sichtbar sind. Mit der vordern Kappe 10 ist. eine gepolsterte Zunge 15 verbunden, welche dazu bestimmt ist, beim Gebrauch des Doppel schuhes die am Schaft 1 des Innenschuhes vorgesehene vordere Verschnürung zu über decken.
Zwecks Benutzung des beschriebenen Dop pelschuhes wird zuerst der aus dem Aussen schuh herausgenommene Innenschuh für sieh angezogen und mittels des Schnürzuges am Fuss festgelegt. Nachher wird der in der innern Formgebung dem Innenschuh ange passte Aussenschuh angezogen und mittels seines Schnürzuges am Fuss festgelegt. Mit seinem obern Schaftrand überdeckt der Au ssenschuh den obern Schaftrand des Innen schuhes, so dass an dieser Stelle ein entspre chender Abschluss gegen Eindringen von Schnee und Schmelzwasser gegeben ist. Ge gebenenfalls kann der Aussenschuh mit einem Zugriemen versehen sein zwecks Verstärkung seiner Verbindung mit dem Fuss. Unter Um ständen können die beiden Schuhe auch je für sich getragen werden.
Der Innenschuh kann gewünschtenfalls mit einer als Fuss stütze bestimmten Einlage ausgestattet wer den.
Für die Herstellung des Innen- und des Aussenschuhes kommen die praktisch bekann ten Macharten in Betracht, und es ist nicht notwendig, dass der Innen- und der Aussen schuh in der gleichen Machart hergestellt wer den; es kann z. B. der Aussenschuh hinsicht lich der Verbindung des Schaftes mit dem Schuhboden geschraubt, durchgenäht, zwie- genäht oder rahmengenäht werden, der Innen schuh jedoch geklebt sein. Selbstverständlich kann der Doppelschuh in bezugb auf sein Modell sehr verschiedenartig ausgeführt wer den.