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Polier- und Bürstscheibe mit auswechselbaren Einsätzen Die bisher
üblichen und allgemein gebräuchlichen Polierscheiben sind aus herstellungstechnischen
Gründen aus Holz angefertigt. Die Scheiben sind gewöhnlich, zwecks Einfüllung der
Einsätze in eine Nut, am Umfang der Scheibe in einzelne Segmente oder Kreisausschnitte
aufgeteilt, die nach Einfüllung und Einleimung der Einsätze zu einer vollen Scheibe
zusammengeleinnt werden. Diese Scheiben haben den Nachteil, daß sie erstens herstellungsmäßig
sehr teuer sind und zweitens ein großes Gefahrmoment in sich bergen, dadurch, daß
diese Scheiben den großen Beanspruchungen durch die bei hoher Drehzahl auftretenden
Fliehkräfte sowie den in kritischen Drehzahlbereichen auftretenden zusätzlichen
Kräften nicht ge,vachsen sind. Diese Scheiben sind daher immer wieder die Ursache
schwerster Unfälle.
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Ein weiterer Nachteil ist der, daß bei diesen Scheiben die Einsätze
nicht ausgewechselt werden können. Die gleichen Nachteile haben die Bürstenscheiben
aus Holz.
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Bei der neuen Polier- und Bürstenscheibe gemäß der Erfindung sind
diese Mängel dadurch beseitigt, daß die Herstellungsmethode nicht mehr Holz als
Werkstoff voraussetzt, sondern Werkstoffe höherer Festigkeit ver,vendet werden können,
was dadurch erreicht ,wird, daß die Scheibe nunmehr aus einem Stück angefertigt
wird und zur Einfüllung der Einsätze in die am Umfang der Scheibe angebrachte Nut
ein kleiner Ausschnitt bzw. mehrere Ausschnitte am Rande der Scheibe vorgesehen
sind, die nach Auffüllung der Nut mit den Einsätzen durch je ein Füllstück, welches
die gleiche Nut aufweist wie die Scheihe und ebenso mit Einsätzen angefüllt ist,
wieder verschlossen wird. Dabei sind die Einsätze jederzeit auswechselbar.
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Auf der Zeichnung ist in den Abt). i bis 4 ein Ausführungsbeispiel
einer Polierscheibe gemäß der Erfindung dargestellt, bei der als Einsätze Leder-
Blättchen
verwendet sind. Es zeigt Abb. i die Ansicht der Polierscheibe, welche noch nicht
vollständig mit Lederblättchen angefüllt ist; Abb:2 zeigt hierzu den Schnitt; Abb.3
zeigt ein Teilstück der angefüllten Scheibe mit dem eingesetzten Füllstück; A11.4
zeigt hierzu den Schnitt.
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Es bedeutet: i die Scheibe, 2 den an einer oder mehreren Stellen am
Rande der Scheibe vorgesehenen Ausschnitt, 3 die Lederblättchen, 4 das zum Schließen
des Ausschnittes vorgesehene Füllstück, 5 die Nut.
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Die Scheibe i, welche, abgesehen von dem kleinen Einfüllausschnitt
am Rande, aus einem Stück besteht, wird aus einer Leichtmetallegierung, Aluminium,
Kunst- oder Preßstoff, hergestellt. Sie kann aber auch aus Eisen, Stahl, irgendeinem
Metall, irgendeiner Metallegierung oder sonst irgendeinem geeigneten Werkstoff von
ausreichender Festigkeit hergestellt werden. Bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel
sind als Einsätze Lederblättchen vorgesehen. Je nach dem beim Polieren oder Schmirgeln
erwünschten Effekt können auch andere Einsätze vorgesehen werden, wie z. B. Filz,
Gewebestoffe gestrickt oder gewalkt, Kork, Fiber, Preß-und Kunststoff, Natur- oder
Kunstgummi. Die Nut ist als Schwalhenschwanznut ausgeführt, und entsprechend sind
auch die Einsätze mit Schwalbenschwanzansatz versehen. Die Nut kann aber auch jede
beliebige andere Form haben, sie muß nur so ausgeführt sein, daß die Einsätze durch
die auftretenden Zentrifugalkräfte nicht radial aus der Nut herausgeschleudert werden
können.
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Das Füllstück 4 besteht aus dem gleichen Werkstoff wie die Scheibe
i. Es ist so ausgebildet, daß es durch die Zentrifugalkräfte nicht radial nach außen
aus der Scheibe herausgedrückt werden kann. In <lern dargestellten Ausführungsbeispiel
ist dies durch zwei rechteckige Federn erreicht, welche an der der Scheibenmitte
zugekehrten Seite des Füllstückes .1 angebracht sind und in zwei entsprechenden
Nuten in der Scheibe i eingreifen. Das Füllstück kann aber auch jede andere beliebige
Form haben, z. B. schwalbenschwanzförmig sein. Die Hauptsache ist, daß es so ausgebildet
ist, daß es sich nicht radial nach außen bewegen kann.
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Um eine axiale Verschiebung des Füllstückes ,4 zu verhindern, ist
dieses mit einem entsprechenden Paßsitz in den Abschnitt 2 eingepaßt. Außerdem wird
eine axiale Verschiebung bei Leder, Stoff, Filz, Kunststoffblättchen als Einsätzen
durch diese Einsätze selbst verhindert, da sie gleich einer kompakten Masse die
Nut 5 ausfüllen. Zur Sicherheit und besonders bei der Verwendung von Einsätzen aus
starrem, unnachgiebigem Werkstoff kann das Füllstück auch mittels einer Schraube
6, wie in Abb. 3 und 4 dargestellt, oder mittels Kugelsicherung, wie in Abb. 6 dargestellt,
oder eine ähnliche Vorrichtung gegen axiale Verschiebung gesichert werden.
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Bei den Polier- oder Schmirgelscheiben vollzieht sich die Weiterbehandlung
der Einsätze, wie üblich, durch Auftragen von Poliermasse, Glätten und Abziehen
usw. Je nach der gewünschten Breite der Scheibe können natürlich auch mehrere Nuten
nebeneinander am Umfang angebracht werden.
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Die oben beschriebene Ausführungsart der Scheibe gestattet es nun
auch, außer den zum Polieren, Schwabbeln oder Schmirgeln vorgesehenen Einsätzen
aus Leder, Stoff, Filz, Kunststoffen, Gummi auch Einsätze mit Borsten jeder Art
mit Stahl-, Eisen- oder Metalldrähten zu verwenden.
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In den Abb. 5 bis 8 ist ein Ausführungsbeispiel für eine solche Bürstenscheibe
gemäß der Erfindung dargestellt. Abb. 5 zeigt ein Teilstück einer solchen Scheibe
und Abb.6 den Schnitt hierzu. Es bedeutet i die Scheibe, die in diesem Falle mit
drei Nuten am Umfang versehen ist, 7 das ebenfalls mit drei Nuten versehene Füllstück,
8 die Einsätze, 9 die Kugelsicherung. Abb. 7 und 8 zeigen einen Einsatz in größerem
?Maßstab herausgezeichnet, wobei die Drähte io bzw. Borsten in Schlaufen um einen
Rundstab i i gelegt sind und mit diesem zusammen in eine Fassung 12, die sich der
Form der Nut anpaßt, eingepreßt sind. Die Fassung 12 kann zweckmäßig aus Stahlblech,
Eisenblech, Metallblech, Leichtmetallblech oder sonst aus einem geeigneten Werkstoff
bestehen. Die Drähte bzw. Borsten können aber auch in Einsätze aus Kunststoff o.
dgl. eingepreßt sein.
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Es sind noch mehrAusführungsarten als dieoben beschriebenen und in
der Zeichnung dargestellten möglich.
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Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß die Scheibe aus einem Stück
hergestellt wird, was dadurch möglich ist, daß die Einfüllung der Einsätze in die
Nuten durch einen oder mehrere kleinere Ausschnitte am Rande der Scheibe vollzogen
wird, und weiterhin darin, daß die Einsätze bei dieser Scheibe auswechselbar sind,
so daß nach diesem System Polier- sowie Schmirgel-, Schwabbel- und Bürstenscheiben
der verschiedensten Verwendungszwecke unter Zugrundelegung ein und desselben Scheibensystems
tiergestellt werden können und nach Bedarf die einzelnen Einsätze auch durch den
Benutzer ausgewechselt «-erden können.
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Die Vorteile gegenüber der alten Scheibe sind demnach: Sie bietet
größere Sicherheit durch geeigneteren Werkstoff der Scheibe und durch die ungeteilte
Ausführung derselben, erlaubt wirtschaftlichere Herstellung sowie Steigerung der
Drehzahl infolge Verwendung eines Werkstoffes höherer Festigkeit als Holz und damit
größere Leistung. Sie bietet ferner die Möglichkeit zur Auswechslung abgenutzter
oder beschädigter Einsätze und nach Bedarf auch Austausch verschiedenartiger Einsätze.