DE805981C - Kolbenmaschinen- und Abdampfturbinenanlage, insbesondere fuer Fischdampfer - Google Patents

Kolbenmaschinen- und Abdampfturbinenanlage, insbesondere fuer Fischdampfer

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DE805981C
DE805981C DEP17294A DEP0017294A DE805981C DE 805981 C DE805981 C DE 805981C DE P17294 A DEP17294 A DE P17294A DE P0017294 A DEP0017294 A DE P0017294A DE 805981 C DE805981 C DE 805981C
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Dipl-Ing Walter Brose
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WALTER BROSE DIPL ING
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    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F01MACHINES OR ENGINES IN GENERAL; ENGINE PLANTS IN GENERAL; STEAM ENGINES
    • F01KSTEAM ENGINE PLANTS; STEAM ACCUMULATORS; ENGINE PLANTS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; ENGINES USING SPECIAL WORKING FLUIDS OR CYCLES
    • F01K7/00Steam engine plants characterised by the use of specific types of engine; Plants or engines characterised by their use of special steam systems, cycles or processes; Control means specially adapted for such systems, cycles or processes; Use of withdrawn or exhaust steam for feed-water heating
    • F01K7/02Steam engine plants characterised by the use of specific types of engine; Plants or engines characterised by their use of special steam systems, cycles or processes; Control means specially adapted for such systems, cycles or processes; Use of withdrawn or exhaust steam for feed-water heating the engines being of multiple-expansion type
    • F01K7/025Consecutive expansion in a turbine or a positive displacement engine

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Combustion & Propulsion (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Control Of Turbines (AREA)

Description

  • Kolbenmaschinen- und Abdampfturbinenanlage, insbesondere für Fischdampfer Die durch Kolbenmaschinen- und Abdampfturboantriebe auf Schiffen erzielten Vorteile sind bekannt. Die bekanntesten dieser Systeme sind Bauer-Wach und Götaverken. Auch turboelektrische Abdampfanlagen sind vorgeschlagen worden. Bei kleineren Schiffseinheiten, wie z. B. Fischdampfern, kann es unter Umständen, insbesondere wegen der beengten Raumverhältnisse, schwierig werden, die Abdampfturbinenanlage im Maschinenraum unterzubringen, weil z. B. die beiden Räderübersetzungen im Getriebe, das zur Untersetzung der hohen Turbinendrehzahl auf die niedrige Propellerdrehzabl notwendig ist, einen Raum beanspruchen, der durch die Leistung und die Drehzahlen in seiner Größe bestimmt ist. Für solche beschränkten Raumverhältnisse soll die Erfindung ein Mittel bieten, um auch in diesen Fällen die Vorteile des Abdampfturbinenprozesses unter Erreichung einer annähernd gleichen Wirtschaftlichkeit, wie z. B. mit einer Bauer-Wach-Anlage, eintreten zu lassen.
  • Zu diesem Zwecke schlägt die Erfindung vor, auf Schiffen, deren Raumverhältnisse es nicht gestatten, die Abdampfturbine mit dem Kondensator und das die Turbinenleistung auf die Kolbenmaschinen-bzw. Propellerwelle übertragende Rädergetriebe nebst Zwischenschlupfkupplung in üblicher Weise hinter oder neben der Kolbenmaschine aufzustellen, auf die übliche mechanische Verbindung von Turbine und Getriebe zu verzichten und diese Teile der Anlage in Anpassung an die gegebenen Abmessungen und Einteilung des Maschinenraumes getrennt unterzubringen und eine an sich bekannte elektrische Antriebsübertragung zwischen Getriebe und Turbine vorzusehen.
  • In Ausführung dieses Gedankens wird erfindungsgemäß eine mit einem Stromerzeuger ge= kuppelte Abdampfturbine, die als bauliche Einheit in Gestalt einer Turbodynamo ausgebildet sein kann, und der Kondensator oberhalb der Kolbenmaschine, und zwar im wesentlichen in der oberen Nische des hinteren abgestuften Maschinenraumschotts in Längs- oder Querrichtung des Schiffes auf der Maschinengräting oder einem in dieser Höhe angeordneten Podest untergebracht. Dabei kann die Turbodynamo auch unmittelbar auf den Kondensator aufgesetzt sein. Das zur Übertragung der Turbinenleistung auf die Kolbenmaschinenwelle dienende Getriebe mit der Zwischenschlupfkupplung ist dagegen im sog. hinteren Rezeß des Schotts unmittelbar hinter der Maschine angeordnet. Der Antrieb des Getriebes erfolgt dabei durch einen von der Turbodynamo gespeisten, im hinteren Rezeß des Maschinenraumes unmittelbar hinter Getriebe und Kupplung gelagerten, zweckmäßig umpolbaren Elektromotor. Vorzugsweise wird als Stromerzeuger eine Gleichstromnebenschlußmaschine verwendet, deren Ankerklemmen mit denen des Gleichstromnebenschlußmotors unmittelbar durch Kabel verbunden sind. Dabei kann die Drehzahl des Generators entsprechend der Betriebsdrehzahl des Elektromotors herabgesetzt werden. Ferner ist mit der angegebenen Antriebsart der Vorteil verbunden, daß die durch die Abdampfturbine gewonnene Zusatzleistung bei Vorwärts-und Rückwärtsfahrt in gleicher Höhe als Schraubenwellenleistung zur Verfügung steht. Des weiteren ergibt die angegebene Aufstellung der Turbine im Raum und die Anordnung des Wellengetriebes in besonderer Anpassung an die Raumverhältnisse auf kleineren Schiffen die wünschenswerte äußerste Kürzung der Zudampfleitung zur Turbine, da diese dicht neben dem Zylinderkopf der Kolbenmaschine zu liegen kommt. Da der Kondensator auch dicht neben der Turbine untergebracht ist, wird auch die Abdampfleitung zum ersteren sehr kurz, abgesehen von der schon erwähnten Möglichkeit, die Turbine unmittelbar auf den Kondensator zu setzen. Endlich ist es auch möglich, die Turbine je nach Raumverhältnissen und mit Rücksicht auf die Zugänglichkeit beliebig in Längs- oder Querrichtung des Schiffes aufzustellen.
  • Die Anlage ist ferner erfindungsgemäß so eingerichtet, daß alle Handgriffe beim Anfahren und Manövrieren der Gesamtanlage, gleichgültig ob es sich um die Änderung der Schiffsgeschwindigkeit beim Vorwärts- oder Rückwärtsgang der Kolbendampfmaschine handelt, oder ob ein Umsteuermanöv er von Voraus auf Zurück oder umgekehrt erfolgen soll, vom Zentralfahrstand aus ausgeführt werden können. Alle hierzu erforderlichen Verstellungen der Steuerorgane für die Kolbendampfmaschine, die Abdampfturbine und das Untersetzungswellengetriebe folgen selbsttätig so aufeinander und sind so gegeneinander verblockt, daß die Gesamtanlage betriebs- und maßgriffsicher ist.
  • Nachstehend ist die Erfindung an einem in den Zeichnungen skizzenhaft dargestellten Beispiel erläutert.
  • Die Abb. i und 2 stellen die Anordnung, (Anordnung A) der Anlage im Schiff im Aufriß und Grundriß dar; Abb.3 zeigt die Anordnung von Turbine und Kondensator in der Ansicht von hinten; Abb.4 ist ein Schnitt nach d-a der Abb. i; Abb. 5 und 6 (Anordnung B) stellen eine abgeänderte Anordnung im Grundriß und im Schnitt nach b-b der Abb. 5 dar; Abb. 7 zeigt eine Sonderbauart der Turbine, bei welcher die Dampfzu- und -ableitungen am, Unterteil der Turbine angebracht sind (Anordnung C) ; Abb. 8 ist ein Schaltungsschema, und Abb. 9 veranschaulicht die Verblockung der Schaltung der Abdampfturbinenanlage mit der Steuerung der Dampfmaschine.
  • Wie insbesondere aus den Abb. 1, 3 und 4 ersichtlich, ist die Turbine 2 mit dem Kondensator 13 in der oberen Nische :V des abgestuften 1laschinenraumschotts S auf der Maschinengräting G aufgestellt, während die Kolbendampfmaschine i auf dem üblichen Flurboden F steht. Das unmittelbar hinter der Maschine befindliche Untersetzungsgetriebe 6 mit der Zwischenschlupfkupplung 5 liegt gänzlich oder größtenteils innerhalb des hinteren Rezesses R des Schotts. Es wird durch einen dahinter im Rezeß gelagerten Elektromotor 4 angetrieben, dessen Ankerklemmen durch Kabel unmittelbar mit den Ankerklemmen eines Gleichstromnebenschlußstromerzeugers 3 verbunden sind, an dessen Stelle aber auch ein Wechsel- oder Drehstromerzeuger verwendet werden kann. Zwecks Verminderung der hohen Drehzahl der Turbine ist ein Untersetzungsgetriebe 9 eingebaut, wodurch auch günstigere Kollektorverhältnisse des Stromerzeugers im Dauerbetrieb erzielt werden. Um ferner für den Bordbetrieb übliche Spannungsverhältnisse zu erhalten, sind z. B. 220 Volt als Klemmenspannung vorgesehen.
  • Der aus dem Niederdruckzylinder der Kolbendampfmaschine durch die Leitung i i abströmende Dampf kann in bekannter Weise wahlweise direkt oder nach vorheriger Arbeitsleistung in der Dampfturbine 2 durch den Auspuff 12 in den Kondensator i i austreten. Die Umschaltung erfolgt gewöhnlich durch eine in dem Turbinengehäuse angeordnete Umschaltklappe 15. Statt dessen kann auch ein Doppelsitzventil verwendet werden, das auch außerhalb des Turbinengehäuses angeordnet werden kann. Eine solche Ausführungsform versinnbildlicht beispielsweise Abb. 7. Wie gezeigt, sind hier der Zudampfstutzen i i und der Auspuff 12 zum Kondensator sowie ein Wechselventil i5c mit der unteren Hälfte des Turbinengehäuses baulich vereinigt, während den Gehäuseoberteil lediglich der Gehäusedeckel bildet. Das Ein- und Ausbauen sowie Nachsehen der Turbine ist dadurch erheblich erleichtert. Das Wechselventil, das die Verbindung zwischen Zudampfstutzen i i und Turbinenbeschaufelung oder Auspuff i= ' zw. Austrittsstutzen 17 des Turbinengehäuses vermittelt, wird von außen in später beschriebener Weise (gleichwie die Umschaltklappe 15) sinngemäß eingestellt.
  • Die von der Turbine angetriebene Dynamo 3 gibt ihre Energie, wie schon gesagt, unmittelbar, also dicht über Spannungsschienen in einer Schalttafel an den Motor 4 weiter. Die Erregerwicklungen der Dynamo und desMotors werden im allgemeinen keiner Widerstandsreglung unterworfen, da die beim Anlauf der Dynamo allmählich entwickelte elektrische Energie hier gleichzeitig von dem allmählich Leistung aufnehmenden Motor abgenommen wird und weil bei dieser Betriebsart der Anlage ein Halten der Spannung auf konstanter Höhe, wie z. B. bei Lichtnetzbetrieb, nicht erforderlich ist. Es können aber auch z. B. Nebenschlußregelwiderstände zur Einstellung optimaler Verhältnisse vorgesehen sein. Die Änderung der Drehrichtung des Motors .1 erfolgt durch Änderung der Polarität der Nebenschlußwicklung des Motors. Sie wird durch einen Wendeumschalter bekannter Art ausgeführt. Die Umpolung geschieht stets bei Stillstand der Dynamo und des Motors, was durch eine Verblockungseinrichtung am Fahrstand gewährleistet ist. Die Umpolung des Motors ist zwangsläufig mit der Umsteuerung der Kolbendampfmaschine gekuppelt. Der 'Motor 4 gibt eine Leistung über ein einfaches Zahnradgetriebe 6 an das Getriebe ab. All der Getriebewelle 7 ist aus raumsparenden Gründen das Propellerdrucklager 8 angeordnet. Die Übersetzungsverhältnisse des Getriebes 9 zum Antrieb der Dynamo 3 und dasjenige des Übersetzungsgetriebes 6 zwischen -Motor 4 und Welle 7 sind so abgeglichen, daß sich für die Dynamo und den Motor praktisch gleiche Drehzahlen ergeben. Dvnamo und Motor sind hierbei also elektrisch gleichartig ausgelegt. Es können aber auch andere Drehzahlverhältnisse für die Dynamo und den Motor gewählt werden. Die Drehzahl der Dynamo kann z. B. um einen geringen Betrag höher sein.
  • Zwischen dem Motor .4 und dem Ritze' des Getriebes 6 auf der Haupt,#velle 7 ist eitle FlÜssigkeitsschlupfkupplung 5 eingeschaltet. Mit dieser Kupplung bekannter Bauart (s. Abb. 8) kann die kraftschlüssige Verbindung zwischen 'Motor .4 und Ritze' durch Füllen der Kupplung hergestellt oder diese Verbindung durch Entleeren der Kupplung unterbrochen werden. Das Füllen und Entleeren erfolgt in bekannter Weise durch ein wechselweise gesteuertes Organ 14 (Abs. 8). Wegen der verhältnismäßig hohen zulässigen Drehzahlen des Antriebsmotors wird der Durchmesser der Flüssigkeitskupplung 5 verhältnismäßig klein. Deshalb kann der Wirkungsgrad der Kupplung ziemlich hoch, z. B. auf 1% bis 2o/0 Schlupfverlust, gehalten werden. Auch die im Umlauf befindliche Olmenge ist wegen der kleinen Kupplung verhältnismäßig klein.
  • Für die Versorgung der gesamten Abdampfanlage einschließlich Turbine und Wellengetriebe mit Schmieröl, Kupplungsöl und Steueröl dient eine von dem Getriebe 6 angetriebene Ölpumpe i o. Eine elektrisch angetriebene Ölpumpe lod ist für den Anfahrbetrieb vorhanden. Alles zurücklaufende 01 sammelt sich schließlich an der tiefsten Stelle des Getriebegehäuses, von wo aus die Pumpe io oder lod das Öl bei 13a absaugt und in üblicher Weise über ein Ölfilter ioa, ein Reduzierventil ioc und einen Ölkühler tob nach einem Hochtank, der in einer Höhe von etwa 5 m über der Propellerwelleiltnitte steht, drückt. Von hier läuft es den Schmierstellen und der Flüssigkeitskupplung 5 zu. Das Steueröl wird mit etwa 2 at vor dem Reduzierventil iol> abgezapft.
  • Nachstehend seien nun unter Bezugnahme auf Abb. 8 einige Erläuterungen über den Betrieb der Anlage gegeben.
  • a) Anfahren der Dampfmaschine auf Voraus und ohne Abdampfturbine: Der Handhebel H am Fahrstand stellt in Stellung I. Eine Verblockungseinrichtung gibt Gewähr (vgl. Punkt 8), daß das Hauptdampfventil nur in der Hebelstellung I geöffnet werden kann. Der Polumschalter 2o des Elektromotors ist durch Umsteuerhebel J' auf Voraus gestellt. Die Umschaltklappe 15 der Turbine ist durch den Hauptsteuerkolben 22 und den Öldruck auf den Kolben eines Servomotors 1511 geöffnet. Ebenso ist die Flüssigkeitskupplung 5 durch einen Servomotor 5a entleert. Der aus dem N iederdruckzviiiider der Kolbenmaschine austretende Dampf strömt über die geöffnete Umschaltklappe 15, also unter Umgehung der Turbine 2 durch den Abdampfbogen 12 in den Kondensator 13.
  • b) Anfahren der Turbine: Der Handhebel H wird in die in Abb. 8 gezeigte Stellung 1I gelegt. Durch den Steuerkolben 22 wird zuerst die Flüssigkeitskupplung 5 schnell gefüllt und die Umschaltklappe 15 langsam geschlossen. Die Turbine 2 arbeitet nunmehr auf den Kondensator 13. Die von der Dynamo 3 entwickelte Energie wird von dem Elektromotor 4 aufgenommen, dessen Leistung von der Flüssigkeitskupplung 5 und dem Getriebe 6 auf die Propellerwelle 7 übertragen wird.
  • Folgende Sicherheitsmaßnahmen sind für die Anlage der beschriebenen Art vorgesehen: i. Sollte die Kraftübertragung der Turbine unvorhergesehenerweise unterbrochen werden, z. B. durch Wellenbruch oder Stromloswerden der elektrischen l`bertragung, so greift der Schnellschlußregler 23 ein. Durch den herausgetriebenen Schlagbolzen des Reglers wird ein Steuerkolben 24 so verschoben, daß Drucköl auf 'den Kolben 25 tritt. Dieser in der Ruhestellung durch eine Feder in der oberen Anschlagstellung gehaltene Kolben 25 wird nun nach unten gedruckt und verschiebt den Steuerkolben 22 des Hauptsteuerventils in seine andere Endlage I, wodurch alle Steuervorgänge für die Umschaltklappe 15 und die Flüssigkeitskupplung 5 vollzogen werden, wie sie für das Fahren ohne Turbine und das Entleeren der Flüssigkeitskupplung erforderlich sind. Der Handhebel H am Maschinenstand bleibt dabei in seiner Verklinkung für die (vorhergehende) Betriebsstellung 1I (mit Turbine) vermöge der Wirkung des Federschlosses 26 liegen. Sobald der \\'achhabende am Fahrstand die automatische Umschaltung gewahr wird, wird er zweckmäßig den Handhebel H in die andere Endstellung I nachlegen, wodurch an dem soeben vollzogenen Steuervorgang im Prinzip nichts geändert wird. Der Schnellschlußregler 23 wird dann wieder zurückgestellt, worauf die Anlage von neuem angefahren werden kann.
  • 2. Sollte der Öldruck fortfallen, z. B. durch Rohrbruch, Verschmutzen der Filtersiebe o. dgl., so tritt ein Sicherheitsservomotor 27 in Tätigkeit. Der Kolben desselben wird bei Vorhandensein von Öldruck aus dem Hochtank in seine obere Endlage gedrückt, wobei die Feder im Servomotor 27 gespannt wird. Bei Fortfall des Öldrucks wird der Kolben durch die Federspannung heruntergedrückt, drückt den Kolben 25 mit herunter und den Hauptsteuerschieber 22 in die Stellung I für das Schließen der Umschaltklappe 15 und Entleeren der Flüssigkeitskupplung 5. Dabei hat der mit dem Kolben des Sicherheitsservomotors 27 verbundene Steuerkolben 4o den Ölablauf von einem Ölakkumulator 41 freigegeben. Der Kolben desselben steht durch einen Dampfkolben 42, der stets unter Frischdampfdruck von der Kolbendampfmaschine steht, ständig betriebsbereit. Das Rückschlagventi144 sorgt dafür, daß das Akkumulatordrucköl nicht nach dem Ölkühler und weiter entweichen kann, sondern als Steueröl zur Verfügung bleibt. Die Servomotoren 150 und 5a werden also nur durch das Akkumulatorendrucköl gespeist. Das federbelastete Rückschlagventi144 ermöglicht andererseits auch, daß der Akkumulator bei Fortfall des Ölinhalts im Zylinder 41 mit Hilfe der Ölpumpe io oder iod und des auf etwas erhöhten Druck eingestellten Oldruckregulierventils ioc jederzeit während des normalen Betriebes aufgepumpt werden kann, wenn der Druck im Akkumulator höher ist als der normale Steuerdruck. Andernfalls füllt sich der Akkumulator selbsttätig auf.
  • Sollte im Falle des Auslösens des Schnellschlußreglers zufällig auch der normale Steueröldruck fortfallen, so tritt der Akkumulator mit seiner unabhängigen Kraftquelle (Dampfdruck) in Tätigkeit, um das unbedingt sichere und schnelle Offnen der Umschaltklappe 15 bei betriebsunklarer Kraftübertragungsanlage sicherzustellen. Zu diesem Zwecke ist noch die kurzgeschlossene (strichpunktierte) Druckölleitung 49 vorgesehen, die den Steuerkolben 22 umgeht. Der Kolben des Servomotors i 5a erhält also Druckölzufluß durch zwei Leitungen. Die Flüssigkeitskupplung wird gleichzeitig langsam entleert.
  • 3. Damit bei Fahrt mit Turbine (also StellungII) das Schließen der Umschaltklappe 15 allmählich erfolgt, muß das vom Hauptsteuerkolben 22 kommende Öl eine Drosseldüse 17,1 passieren, wodurch der Kraftkolben 15a langsam gehoben wird. Das von der Oberseite des Kolbens 15a abfließende Steueröl läuft über den Steuerkolben nach Leitung i9 ab. Der Servomotor 5a für die Flüssigkeitskupplung 5 erhält dagegen für den Vorgang des Kupplungsfüllens stets vollen Öldruck. Das vom Servomotor 5a ablaufende 01 passiert das Rückschlagventil5c. Die Steuerzeit für diesen Vorgang ist also kurz.
  • 4. Die Entleerung der Flüssigkeitskupplung bei Fahrt ohne Turbine (Stellung I) vollzieht sich dagegen langsam. Das Steuerdrucköl passiert das Drosselventil 5d. Das vom Servomotor 511 ablaufende Steueröl passiert das Rückschlagventil5c und läuft über Ventil 22 nach Leitung i9 ab.
  • 5. Das schnelle Offnen der Umschlagklappe 15 beim Abstellen der Turbine (Stellung I) erfolgt dadurch, daß das Steueröl mit vollem Druck über den Kolben i5a tritt und das von der Unterseite ablaufende 01 über das Rückschlagventil 18a und den Steuerkolben 22 durch Leitung i9 abläuft. Den gleichen freien Weg nimmt das Steueröl beim Noteingriff durch den Schnellschlußregler 23 oder bei Ölmangel und Inwirkungtreten des Kolbens 27.
  • 6. Aus Abb.8 ist die Verblockung des Hauptsteuerhebels H und des Handhebels M für die Einstellung auf Vorwärts- und Rückwärtsgang ersichtlich. Der Hebel H trägt eine Schildscheibe 28, welche einen Schlitz 28a aufweist. Am unteren Ende der senkrechten Welle des Handhebels M ist eine Scheibe 29 mit zwei Schlitzen befestigt, wovon ein Schlitz für die Vorausstellung und einer für die Zurückstellung bestimmt ist. Der Handhebel H kann also in der Stellung Voraus und Zurück der Kolbendampfmaschine bewegt werden, und zwar in die Endlage II für den Betrieb mit Turbine und in die andere Endlage I für den Betrieb ohne Turbine. Der Handhebel 1l1 kann dagegen nur umgelegt werden, wenn der Handhebel H sich in der Stellung I (oberen) für den Betrieb ohne Turbine befindet, also bei stillstehender Dynamo und stillstehendem Motor, demnach bei stromlosem elektrischem Kreis.
  • 7. Die Umsteuervorrichtung 31 für die Kolbendampfmaschine und der Umsteuerhebel 11 der Abdampfturbinenanlage sind zwangsläufig miteinander, beispielsweise durch eine Kegelradverbindung, gekuppelt. Diese Verbindung kann in besonderen Fällen durch eine Ausrückvorrichtung 36 gelöst werden. In Abb.9 ist die Verblockung der Steuerung der Abdampfturboanlage gegen die Steuerung derDampfmaschine, und umgekehrt, dargestellt. Die horizontale Welle des Handhebels H trägt eine Scheibe 30 mit einem Schlitz 3oa. Auf der Welle3la des Umsteuerhandrades31 der Dampfmaschine ist eine Scheibe 32 befestigt. Diese hat zwei Schlitze, und zwar einen Schlitz 32a für die Voraus-Stellung und einen Schlitz 32b für die Zurück-Stellung der Umsteuerwelle 31a. Die Turbine kann also nur in der Stellung Voraus oder Zurück der Kolbendampfmaschine in Betrieb genommen werden. Sollen z. B. die Kulissen der Dampfmaschine zwecks Fahrtverminderung eingelegt werden, so muß vorerst der Hebel H in die Stellung I gebracht werden, also die Stellung, in welcher die Turbine abgestellt ist.
  • B. Die Scheibe 3o hat außerdem einen zylindrischen Kragen 3 ob mit einem Ausschnitt 30c, der der Stellung I des Handhebels H entspricht. Ein Gewinde auf der Spindel 3311 des Handrades 33 des Hauptdampfventils verstellt bei ihrer Drehung einen Zeiger 34, der bei geschlossenem Hauptdampfventil unter dem Kragenrand 3 ob gegenüber dem Ausschnitt 30e stellt. Das Hauptdampfventil kann also mir geöffnet «-erden, wenn der Handliebel H in Stellung 1 liegt, wenn also die Turbine abgestellt ist.
  • Sowohl der Sclinellschlußkolben 24 als auch der Hauptsteuerkolben 22 können jederzeit auf ihre Gängigkeit während des Betriebes oder bei Stillstand der Anlage geprüft «erden; hierzu dienen z. B. die Handhebel 39 uficl 38.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Kolbenmaschinen- und Abdampfturbinenanlage, insbesondere für Fischdampfer, dadurch gekennzeichnet, daß eine mit einem Stromerzeuger gekuppelte Abdampfturbirie (2) und der Kondensator (13) auf der Maschinengräting (G) oder einem in deren Höhe liegenden Podest, und zwar in der oberen Nische (N) des hinteren abgestuften Maschinenraumschotts (S) in Längs-oder Querrichtung des Schiffes aufgestellt sind, während das auf die Kolbenmaschinen- bzw. Propellerwelle (7) arbeitende Untersetzungsgetriebe (6) und ein mit diesem durch eine Schlupfkupplung(j) verbundener Elektromotor (4) hinter der Kolbenmaschine (i) im sogenannten Rezeß (R) des hinteren llaschinenraumschotts angeordnet sind.
  2. 2. Anlage nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrische Übertragung von der Abdampfturbine auf das Untersetzungsgetriebe (6) aus einem mit ersterer verbundenen Gleichstromnebenschlußstromerzeugerund einem mit dem Untersetzungsgetriebe gekuppelten unpolbaren Gleichstromnebenschlußmotor besteht, wobei Stromerzeuger und Motor unmittelbar durch Kabel miteinander verbunden sind. 3. Anlage nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Abdampf turbine und Stromerzeuger eine bauliche Einheit bilden. 4. Anlage nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehzahl des mit der Abdampfturbine verbundenen Stromerzeugers ungefähr auf die Betriebsdrehzahl des Elektromotors herabgesetzt ist.
  3. 3. Anlage nach Anspruch i bis ,4, dadurch gekennzeichnet, daß die Leistung des Stromerzeugers (3) auf mehrere parallel geschaltete Elcktromotoren verteilt ist. 0. Anlage nach Anspruch i bis 4, dadurch gekeiin7eiciinet, daß alle Steuerbewegungen für das All- und Abstellen der Turbine (2) und der Zwisclienschlupfkupplung (3) im Wellengetriebe (6) durch einen Haupthandhebel (H) am Hauptfahrstand vollzogen werden und das Umsteuern durch einen Umsteuerhebel (:11) am Hauptfahrstand ausgeführt wird, der mit der Umsteuervorrichtung der Kolbendampfmaschine zwangsläufig gekuppelt ist, und daß der Umsteuerhebel (.11) gegenüber dem Haupthandhebel (H) mißgriffsicher verblockt ist und das Umsteuern der Drehrichtung des Elektromotors (4) nur bei Stillstand des Stromerzeugers (3) und des Elektromotors erf(ilgen kann. 7. Anlage nach Anspruch i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen die Manövrierhebel für die Abdampfturboanlage, die Umsteuerung, die Kolbendampfmaschine und das Hauptdampfventil der Kolbendampfmaschine ein Verblokkungssystem geschaltet ist, gemäß welchem die Kolbendampfmaschine nur auf Vorwärts oder Rückwärts eingestellt werden kann, wenn der Haridliebel (.11) für die Abdarnpfturbinenanlage so liegt, daß die Turbine (2) stillgesetzt ist, und daß das Hauptdampfventil der Kolbendampfmaschine nur geöffnet werden kann, wenn der Handhebel (J1) für die Abdampfturboanlage in der Stellung (I) für die abgeschaltete Turbine liegt. B. Anlage nach Anspruch i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß bei Wellenbruch, z. B. an der Abdampfturbine, oder bei Kurzschluß im elektrischen Übertragungssystem zwei unabhängig voneinander arbeitende Kraftquellen (Öl- oder Dampfdruck) das Umschaltorgan der Turbine sofort zum Kondensator öffnen. g. Anlage nach Anspruch i bis 6, dadurch gekennuzeichnet, daß Steueröl aus einem unter Dampfdruck (42) stehenden Ölkolbenakkumulator (.41) selbsttätig in Wirkung tritt, sobald der Druck des Betriebsöls für die Abdampfturboanlage unter einen festgesetzten Betrag fällt und daß der Ölakkumulator (41) im Regelbetrieb ständig ganz aufgefüllt gehalten oder nachgefüllt wird.
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