-
Automatische Schmiereinrichtung, insbesondere an Preßluftbohrhämmern
Gegenstand der Erfindung ist eine automatisch wirkende Schmiereinrichtung an Preßluftbohrhämmern
u. dgl. von Druckluft angetriebenen @llaschinen und Geräten.
-
Bei den bekannten Schmiermethoden für derartige maschinelle Einrichtungen,
beispielsweise bei Bohr- und Niethämmern sowie Stopf- und Stampfmaschinen, wird
bei umständlicher Handhabung des ganzen Vorganges viel Schmieröl unnütz vergeudet,
weil dasselbe von Zeit zu Zeit je nach Erfordernis in verhältnismäßig viel zu großen
Mengen auf einmal in die Geräte eingeführt und beim Betrieb in unerwünschtem Ausmaß
von dem Druckluftstrom in kurzer Zeit mit fortgerissen und wieder herausgeschleudert
wird. Dabei gelangt das Schmierprodukt meist auch bezüglich einer gleichmäßigen
Zerstäubung recht unzulänglich zu den hauptsächlichen Reibungsflächen der zusammen
arbeitenden einzelnen Konstruktionsteile des Gerätes und wird beim Auspuffen des
Druckluftstromes in den freien Raum mit ausgeschieden. Je nach der örtlichen Anordnung
der Einmündung der Druckluft in das Gerät findet oft aber auch ein Schmierverlust
noch bei bereits abgestelltem Verstellorgan des Gerätes so lange statt, bis auch
der in der Regel in einiger Entfernung vom Gerät angeordnete Abstellhahn der Druckluftleitung
gleichfalls geschlossen wird.
-
Ein weiterer Nachteil der bekannten Schmiermethoden ist, daß dem Verstellorgan
des Gerätes überhaupt kein Schmieröl vom Druckluftstrom zugeführt wird und daher
jeweils gesondert in kurzen Zeitabständen umständlich von Hand geölt werden muß.
In der Erkenntnis der dem üblichen Schmiervorgang namentlich auch im Grubenbetrieb
noch anhaftenden Mängel ist auch schon der mittelbare
Einbau von
Düsenplättchen in die das Gerät mit der Druckluftleitung verbindenden Anschlußorgane
empfohlen worden, was indessen den Anforderungen der Praxis gleichfalls nicht genügte
und oft sogar Betriebsstörungen nach sich zog, ohne den umständlichen Schmiervorgang
rationeller und bequemer zu gestalten. Eine solche Anordnung erfordert zudem beispielsweise
bei Bohrhämmern besondere, an den Gerätestutzen anschließbare Konstruktionsteile,
die beim Betrieb sperrig wirken und durch ihr zusätzliches Gewicht den Arbeitsvorgang
erschweren und die Gestehungskosten erhöhen, während der Gerätestutzen beispielsweise
bei Bohrhämmern je nach deren Arbeitsstellung durch ein zusätzliches Biegungsmoment
im Betrieb beansprucht wird und die Gefahr besteht, daß er zu Bruch geht.
-
Die erwähnten Nachteile und Übelstände werden beim Erfindungsgegenstand
in einfacher Weise durch eine unmittelbar und gedrängt am Gerät angebrachte automatische
Schmiereinrichtung behoben, bei welcher ein abnehmbar am Gerät an dessen Durcklufteinmündung
sitzender und mit dessen Drucklüftkanal in unmittelbarer Verbindung stehender, mit
Druckkolben ausgerüsteter verfüllbarer Ölbehälter angeordnet ist, aus welchem bei
der Benutzung des Gerätes infolge Drucklufteinwirkung auf den Kolben eine regelbare
Teilmenge des Behälterinhalts über eine zwischengesetzte Filteranlage nebst Zerstäubereinrichtung
in den Druckluftkanal des Gerätes gepreßt und daselbst von dem durchziehenden Druckluftstrom
sowohl zu den Reibungsflächen des die Triebkraft steuernden Verstellorgans als auch
zu denen der zusammen arbeitenden einzelnen Konstruktionsteile des Gerätes mit fortgerissen
wird. Der Ölbehälter und das Gehäuse des Verstellorgans bestehen dabei aus einem
einzigen Stück und sind in der Weise kombiniert, daß das \'erstellorgan die Tätigkeit
der Schmiereinrichtung zwangsläufig mit ein- bzw. mit abstellt, so daß in der Ruhestellung
des Gerätes kein Öl vergeudet werden kann. Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht
darin. daß das bei geöffnetem Verstellorgan kontinuierlich und gleichmäßig in feinem
Strahl in einen Nebenstutzen des Ölbehälters einströmende Öl eine daselbst vorgesehene
Filteranlage passiert und anschließend durch eine Zerstäuberdüse hindurch zu dem
Küken des Verstellorgans und weiter in nutenartigen Vertiefungen des Kükenmantels
sowie durch schräg einwärts umgelenkte, in die Kükenbohrung einmündende enge Kanäle
gepreßt wird, um beim Betrieb von dem durchziehenden Druckluftstrom in Sprühregenform
mit fortgerissen zu werden. Auf diese Weise werden sowohl die Reibungsflächen des
Verstellorgans als auch der zusammen arbeitenden Konstruktionsglieder des Gerätes
beim Betrieb von einem ständigen Ölsprühregen befeuchtet.
-
Mit Merkmalen erwähnter Art versehene automatische Schmiereinrichtungen
an beispielsweise Preßluftl)ohrhämmern können sowohl im Erz- als auch im Kohlenbergbau,
mit anderen Worten sowohl für Stoß- als auch für Drehwirkungen des Bohrers benutzt
werden. Die Düse im Nebenstutzen des Ölbehälters kann jeweils bequem von außen her
ausgewechselt werden. Weiter wird infolge der Anordnung umlenkender Schrägkanäle
zur Zuführung des Öles in die Kükenbohrung eine gute und gleichmäßige Zerstäubung
des Schmierproduktes erzielt.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer derartigen Schmiereinrichtung
an einem Preßluftbohrhammer in Fig. i in der Draufsicht und in Fig. 2 in einem Schnitt
nach der Linie A-B der Fig. i, teilweise in der Ansicht, dargestellt; Fig. 3 ist
ein senkrechter Schnitt nach der Linie C-D der Fig. i, während Fig. .4 ein ebensolcher
Schnitt nach der Linie E-F der Fig. 2 ist; Fig.5 zeigt als Einzelheit einen waagerechten
Längsschnitt durch das Küken des Verstellorgans nach der Linie G-H der Fig. 2.
-
Mit i ist der unmittelbar mit dem Gehäuse 2 des Verstellorgans 3 zusammenhängende
Ölbehälter bezeichnet, der mit Dichtungskolben .4 und dicht verschraubbarem Verschlußdeckel
5 versehen ist. Ölbehälter i und Gehäuse 2 bestehen aus einem einzigen Stück. Quer
zur Achse des mit Handgriff 3° versehenen Verstellorgans 3 verläuft der Druckluftkanal
12 des Gerätes. Auf der einen Seite des Gehäuses 2 weist derselbe den Gewindeansatz
2° zum Einschrauben des Aggregates 1, 2 in den in der Zeichnung nicht angedeuteten
Gewindestutzen des Gerätes auf, während er auf der gegenüberliegenden Seite des
Gehäuses 2 und axial zum Ansatz 2° den mit konischer Erweiterung versebenen Gewindestutzen
2b für die in der Regel mittels Überwurf-Mutter anzuschließende Druckluftleitung
aufweist. In Fig. 3 ist die Richtung der einströmenden Druckluft durch Pfeil angedeutet.
Der Kolben 4 setzt sich aus einer zwischen Eisenscheiben sitzenden und mittels Schraube
6 axial verspannten doppelten Ledermanschette zusammen. Auf der dem Griff 3° gegenüberliegenden
Seite des Behälters i hängt mit diesem ein mittels Schraube 7 dicht verschließbarer
Nebenstutzen 1° zusammen. In dessen lichtenRaum mündet aus dem oberen Bereich des
Ölbehälters i ein enger Ölkanal S. Unterhall> der Einmündung sitzt in einer von
oben her einsetzbaren Hohlschraube 9 das aus Stahl- o. dgl. Wolle gebildete Filter
io. Auf dem Boden des lichten Raumes des Nebenstutzens sitzt eine hei herausgenommenen
Schrauben 7, 9 bequem auswechselbare Düsenscheibe i i, durch deren kleine zentrische
Bohrung hindurch das Öl durch den axial zurSchraube 9 verlaufenden Kanal 1b hindurch
in das Gehäuse 2 des Verstellorgans gelangt. Von der Einmündung der Druckluft am
Gewindestutzen 2b aus gesehen, ist hinter dem Verstellorgan 3 der den Durckluftkanal
12 des Gerätes mit dem Ölbehälter i verbindende Durchlaßkanal 13 angeordnet. Das
Verstellorgan 3 ist ein mit Querbohrung 3b versehenes konisches Hahnküken. -Mittels
eines in die freie Stirnseite des Gehäuses 2 von außen her einzusetzenden Schraubdeckels
14 wird letzteres dicht verschlossen und das Küken gleichzeitig mittels einer in
seiner axialen Aussparung am stärkeren Konusende sitzenden
Spiralfeder
1,5 unter Spannung in seinen Paßsitz ein Gehäuse 2 gepreßt. In den Fig. i
bis 3 ist das Küken jeweils in der Schließstellung veranschaulicht, in der sein
Griff 3° parallel zur Achse des Ölbehälters i gerichtet ist. Durch seitliches Drehen
am Griff 3a strömt Druckluft in den Durchgangskanal 12 des Gerätes und gleichzeitig
auch Tiber den Kanal 13 von unten her in den Ölbehälter ein (Feg. 3). Zwischen Kükenbohrung
3b und Schraubdeckel id ist im Küken eine axiale Durchgangsöffnung 3e geschaffen,
durch welche hindurch beim Öffnen des Verstellorgans Druckluft in die Sitzkammer
der Feder 15 mit einströmt, was zur Folge hat, daß das Küken zusätzlich in seinen
Paßsitz gepreßt wird. An der Einmündung des Kanals 13 in die Konuswandung
des Gehäuses 2 weist das Küken 3 eine ringsum über seinen Umfang sich erstreckende
Ritignutenvertiefutig 3d für dasSclimieröl auf. Von letzterer aus erstreckt sich
auf der Ober- und Unterseite des Kükens und in nächster Nähe seiner Oberbohrung
3b je eine längsseitig am Kükenmantel angeordnete Nuutenvertiefung 3e bis iti die
Nähe des anderen Kükenendes, wo jede der beiden Vertiefungen 3e in einen zurWandungderQuerbolirUng
3b des Küken: 3 umgelenkten Kanal 3f führt (Feg. 2 arid .1). Ein hauptsächlich zum
Durchblasen der \ utenvertiefungen und Kanäle dienender -zusätzlicher Schrägkanal
3s mündet von anderer Stelle der Ringnut 3d in die gegenüberliegende Wandung der
Querbohrung 311 ein (Feg. 5). Infolge der Nuutenvertiefungen 3d, 3e sowie der Ka-und
3g wird das bei aufwärts gedrücktem n i le 3f
Kolben
.4 über den Kanal 8 sowie über das Filter io und die Düse i i in die Ringnut 3d
gedrückte öl in einem an der Düse regelbar feinen Sprühregen der Querbohrung 3b
unter Druck zugeführt, wo es vom Druckluftstrom im Durchgangskanal 12 des Gerätes
zu dessen einzelnen Reibungsflächen der zusammen arbeitenden Konstruktionsglieder
geschleudert wird, während gleichzeitig auch das Verstellorgan beine Betrieb in
ständiger selbsttätiger Schmierung steht.
-
Die Handhabung der Einrichtung ist folgende: .Nachdem bei geschlossenem
Verstellorgan 3 der Verschlußdeckel allgenommen ist, wird der Behälter i bei zuvor
mit dein Finger abwärts bewegtem Kolben 4 mit öl verfüllt und der Deckel wieder
aufgesetzt. -Nachdem das Gerät in seine Arbeitsstellung angesetzt ist, wird es durch
regelbares Öffnen des Verstellorgans 3 bedarfsweise in Tätigkeit gesetzt. Ist der
bei Bohrhätnniern für mehrere Stunden Betriebsdauer bemessene Ölvorrat des Behälters
erschöpft, so wird das Gerät durch Schließen des Verstellorgans 3 wieder abgestellt,
worauf der Füll- und Arbeitsvorgang sich wiederholt.
-
Itn gewählten Ausführungsbeispiel sind auf dem Kükenmantel zwei Nutenvertiefungen
3e nebst Umlenkkanälen 3j vorgesehen. Es kann indessen bedarfsweise eine beliebige
Anzahl solcher oder ähnlicher zweckmäßiger Zuleitungen gewählt «-erden, die beim
Arbeitsvorgang eine vorteilhafte Auswir-I<ting des auftretenden Soges in gleichmäßiger
Zerstäubimg des Öles gewährleisten.