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Vorrichtung zum Aufarbeiten von Müll und ähnlichen Abfallstoffen Die
Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Aufarbeitung von Müll und ähnlichen
Abfallstoffen, bei der diese Stoffe zunächst einer Verkleinerungsbehandlung unterzogen
und dann in einen Anteil gröberer und einen Anteil feinerer Stoffe geschieden werden.
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Derartige Vorrichtungen sind allgemein bekannt. Die feineren Stoffe
können für Düngezwecke verwendet werden, während es in anderen Fällen allein darauf
ankommt, so viel feine Stoffe zu erhalten, daß sie ausreichen, um den gröberen Schutt
so zuzudecken, daß ein glatter Auffüllgrund entsteht.
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Zum Zerkleinern des Mülls benutzen die bekannten Vorrichtungen der
genannten Art Schlagmühlen, Mühlen mit schnell umlaufenden Messern, Trommeln mit
fallenden Kugeln oder ähnlichen Zerkleinerungsmitteln, ferner Kollergänge und Trommeln,
in denen die Abfallstoffe sich selbst zerkleinern.
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Die vorliegende Erfindung geht von dem Gedanken aus, daß eine geeignete
Zerkleinerung der Abfallstoffe durch eine Raspel- oder Reibbehandlung erzielbar
ist.
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Deshalb besteht gemäß der Erfindung die Schuttzerkleinerungsvorrichtung
aus wenigstens einer raspelartig oder in ähnlicher Weise aufgerauhten Oberfläche
und einer oder mehreren in einem gewissen Abstand dazu angeordneten, Reil)druck
erzeugenden Vorrichtungen (wie Armen, Platten oder Streifen), wobei die Reibdruck
erzeugenden Vorrichtungen und die Raspel- oder Reibfläche so zueinander bewegbar
sind, daß die aufzuarbeitenden Abfallstoffe über die Raspelfläche hin gerieben werden.
Erfindungsgemäß
ist die Räspelfläche vorzugsweise als Sieb ausgebildet. Hierdurch werden nicht nur
die Müllteilchen, die schon an sich fein sind (hauptsächlich Ascheteilchen), ausgesiebt,
sondern in dem liaße, wie der Raspelvorgang fortschreitet, werden natürlich auch
größere Teile, wie Papier, Blätter usw., so weit zerkleinert, daß ihre zerkleinerten
Teilchen durch das Sieb fallen. Die Dauer des Arbeitsvorganges kann man dadurch
bestimmen, daß man die Auslaßöffnung für die gröberen Teile entsprechend einstellt.
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Um die Verkleinerung zu begünstigen, kann man erfindungsgemäß eine
oder mehrere Vorrichtungen zum Anfeuchten des zu behandelnden Abfallgutes vorsehen.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Vorrichtung
dargestellt.
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Fig. i ist ein senkrechter Schnitt der ersten Ausführungsform; Fig.
2 ist ein Teilschnitt nach Linie II-II in Fig. i ; Fig. 3 ist ein Teilschnitt nach
Linie 111-III in Fig. i ; Fig. 4 zeigt einen senkrechten Schnitt einer zweiten Ausführungsform
der Vorrichtung; Fig. 5 und 6 zeigen in ähnlicher Weise senkrechte Schnitte von
zwei anderen Ausführungsformen der Vorrichtung.
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In der Vorrichtung gemäß Fig. i bis 3 ist mit i eine als eine Siebplatte
ausgebildete Raspelfläche bezeichnet. Sie ist in einigem Abstand vom Boden angeordnet
und über eine Rampe 2 mit einem Müllsammelbehälter erreichbar, der schematisch mit
3 angedeutet ist und aus dem der zu verarbeitende Abfall auf die Reib- und Siebplatte
i aufgeschüttet wird.
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Oberhalb der Platte i und in einem geeigneten Abstand von ihr sind
Reibdruck erzeugende Arme4 vorgesehen, die durch ein Antriebsrad 5 in Drehung versetzt
werden können. Eine Anzahl Spritzdüsen 6,
mit denen man das auf die Platte
geschüttete Material nach Belieben anfeuchten kann, ist oberhalb der Platte i angeordnet.
Die Reib- oder Scheuerarme 4 können ebenso wie die Platte i eine rauhe Oberfläche
haben oder mit kleinen Vorsprüngen ausgestattet sein. Ferner sind die Arme vorzugsweise
so eingerichtet, daß sie eine gewisse Kipp-und Schiebebewegung ermöglichen, wenn
sie in erwünschter Weise bei ihrer Drehbewegung gezwungen sind, etwas nach oben
auszuweichen. Der Platte i kann man zur Erhöhung ihrer Wirkung auch eine gewisse
Schwingbewegung erteilen.
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Während der Antriebsbewegung der Reibarme 4, die nach Wahl an Stelle
einer Umlaufbewegung auch eine hin und her gehende Bewegung ausführen könnten, wird
das zwischen den Reibdruck erzeugenden Armen und der Platte eingeklemmte Material
unter einem gewissen Druck über die rauhe Oberfläche geschoben und so einer Raspelbehandlung
unterzogen.
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Das Material, welches nicht durch das Sieb hindurch nach unten fällt,
wird langsam durch die Arme 4 während ihrer Drehung an die Außenwand geschoben,
wo es stetig oder in unregelmäßigen Abständen durch eine abdeckbare Öffnung 7 herausgeschafft
wird. Es kommt dann in einem Sammeltrog oder Kippwagen 8 für die gröberen Bestandteile
zur Ablage. Auf Wunsch können während des Auslaßvorganges etwa in dem Material vorhandene
Eisenteile durch einen Magnet ausgeschieden werden. Das feinere Material, welches
durch das Sieb fällt, lagert sich auf einer Sammelplatte 9 ab, die sich unter der
Siebplatte befindet. Oberhalb der Sammelplatte bewegen sich einige Arme io (vgl.
Fig. 3), welche vermöge ihrer Form die feinen Teilchen einer Auslaßöffnung i i zuschieben,
die oberhalb eines Aufnahmebehälters für feines Material mündet.
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Sofern man es wünscht, kann man den genannten Armen die Form eines
W geben, wie dies in Fig. 3 durch iö angedeutet ist. In diesem Fall sind
zwei Öffnungen i i und i i' vorgesehen, von denen die Öffnung i i' näher an der
Drehachse liegt. Die feinen Materialteilchen, die keiner Zerkleinerung bedürfen,
vor allem die Aschenteilchen, fallen nämlich zuerst durch das Sieb und lagern sich
in der Achsnähe ab. Die anderen Teile, wie Papier, Blätter ui. dgl., die beim Raspelvorgang
zerkleinert werden, lagern sich am Außenrand der Sammelplatte ab. Wenn man das feine
Material als Düngemittel verwenden will, kann es von Bedeutung sein, dieAsche auszusondern.
Das wird durch den W-förmigen Arm iö ermöglicht. Die Platteg ist auf Wunsch auch
als feinmaschiges Sieb herstellbar, so daß die Aschenteilchen ausgesiebt werden
und die organischen Bestandteile zurückbleiben. Die Platte 9 kann ebenfalls als
Reibe ausgebildet werden, wenn man es für zweckmäßig hält, die durch das Sieb i
fallenden Teilchen nochmals zu zerkleinern.
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Zum Unterschied von der Ausführungsform für direktes Auffüllen, wie
sie Fig. i zeigt, kann die Raspel- und Siebplatte i auch in mancherlei anderer Weise
beschickt werden, z. B. durch ein Förderband, einen Schaufelförderer oder durch
einen Drehkran und einer vom Schuttkarren abnehmbaren Beschickungsmulde. In allen
Fällen kann man oberhalb des Siebes einen Bunker vorsehen.
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Bei der dargestellten Ausführungsform ist die Raspel- und Siebplatte
feststehend angeordnet, während die Reibdruck erzeugenden Arme sich drehen. Selbstverständlich
kann die Konstruktion auch derart ausgebildet werden, daß die Platte sich dreht
und die Reibarme stillstehen. Man kann auch die Platte und die Reibdruck erzeugenden
Vorrichtungen entgegengesetzt umlaufen lassen.
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Bei der Ausführungsform gemäß Fig.4 ist die Raspel- und Siebplatte
1 unter einem Trichter 13 schräg angeordnet, um eine kurze Rampe zu erhalten. Die
ganze Vorrichtung nach dieser Ausführungsart ist mittels Raupenketten 14 fahrbar.
Diese Vorrichtung hat in erster Linie ein sauberes und leichtes Auffüllverfahren
zum Ziel, während die Düngemittelherstellung erst in zweiter Hinsicht in Frage kommt.
Die gröberen Stoffe verlassen die Vorrichtung bei 15 und werden unmittelbar zum
Auffüllhang
gefördert: die feinen Bestandteile werden bei 16 gesammelt und demgemäß zum Auffüllen
an der Oberfläche benutzt. Wenn jeweils ein Abschnitt des Auffiillplatzes mit Abfallstoffen
aufgefüllt ist, wird die Vorrichtung weiter gefahren.
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Bei der Ausführungsform gemäß Fig.5 sind Reibdruck erzeugende Platten
i9 an einer endlosen Kette 17 befestigt, die unterhalb eines Fülltrichters 18 angeordnet
ist. Die Reibdruck erzeugenden Platten bewegen den Schutt über eine horizontale
oder geneigte Sieb- oder Raspelplatte i. Die gröberen Bestandteile werden bei 2o
ausgeschieden, während die durch die Platte i hindurchgehenden Bestandteile auf
einen Bandförderer 21 fallen und von diesem in einen Sammeltrog oder Kippwagen 2o
abgeworfen @verden. Der Auslaß 2o ist mit der Raspelvorrichtung über eine abdeckbare
Öffnung23 verbunden. Solange diese Öffnung 23 abgedeckt ist, bleibt der Schutt iin
Umlauf.
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Bei der Ausfiihrunrisfornt nach Fig.6 sind radiale, Reibdruck erzeugende
Platten 25 auf einem Rad oder Zylinder 24 befestigt. wobei die Reibdruck erzeugenden
Platten mit einer zvlitidrisch gekrümmten Raspel- und Siebfläche zusammenarbeiten.
Dadurch, daß der Schutt eine Zeitlang immer wieder über die Siebe tierüberrollt,
schreitet der Zerkleinerungsvorgang fort. Die Vorrichtung wird von einem Trichter
26 aus beschickt. Die Unterbrechung des Arbeitsvorgangs wird durch Öffnen eines
Schiebers 27 bewirkt. Die Stoffe, die durch das Sieb gegangen sind, werden bei 28
herausgelassen.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann auch in kleinerer Form gebaut
und in einer aus der Zeichnung nicht ersichtlichen Weise oberhalb der Einfüllöffnutig
eines Müllsatnmelwagens angeordnet werden. Beim Beladen des Wagens von oben her
(unmittelbar mittels :Müllbehälter oder durch eine Kippmulde) kann der Schutt, getrennt
in gröbere und feinere Bestandteile, in zwei verschiedene Abteilungen des Laderaumes
eingefüllt werden, worauf er dann für den jeweils gewünschten Zweck verwendet werden
kann.