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Siebtrommel zur Behandlung von Müll Die Erfindung betrifft eine Siebtrommel
zur Behandlung von Müll, bestehend aus mindestens zwei hintereinandergereihten,
koaxialen, fest zusammengebauten, als ein Ganzes rotierbaren Abteilungen, die mit
Umfangssieben versehen sind und in offener Verbindung miteinander stehen, von welchen
Abteilungen die vordere oder erste Abteilung mit Mitteln zum Absieben der feineren
Teile des Mülls und die hintere oder letzte Abteilung an ihrer Stirnseite mit Öffnungen
zum kontinuierlichen Ausscheiden und Fortführen der von den Siebmitteln zurückgehaltenen
größeren Teile des Mülls aus dem Bereich dieser Siebmittel versehen ist.
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Man kennt Siebtrommeln mit Zerkleinerungsvorrichtungen mit losen Mahlkörpern
für Müll, bei welchen die groben, vom Sieb zurückgehaltenen Teile in die Zerkleinerungskammer
zurückgeführt werden, um sie nochmals einer Vermahlung zu unterwerfen. Diese nicht
vermahlten Teile werden also nicht aus der Trommel ausgeschieden, sondern verbleiben
in derselben, bis sie genug zerkleinert sind, um durch das Sieb hindurchzugehen.
Wenn der Müll verhältnismäßig viele Teile enthält, die sich gar nicht oder nur schwer
vermahlen lassen, welches sehr oft der Fall ist, wird die Trommel allmählich mit
solchen Teilen gefüllt, muß dann zum Stillstand gebracht, geöffnet und von diesen
Teilen befreit werden. Der Betrieb ist somit diskontinuierlich.
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Im Gegensatz hierzu bezieht sich die Erfindung auf eine Siebtrommel,
die Mittel enthält zum Befeuchten #ler leichteren Teile des Mülls, wie Papier. wobei
die hintere Abteilung oder hinteren Abteilungen mit einer im Verhältnis zur Trommel
drehbaren Welle versehen sind, die Arme zum Zerkleinern der leichter zerkleinerbaren
Teile des Mülls haben. während der äußere, hintere Endboden der Siebtrommel mit
im Abstand von dem mit den Siebmitteln versehenen Umfang gegen die Trommelachse
hin gelegenen Offnungen zum Hinausführen der nicht zerkleinerten größeren Teile
der Grobabfälle aus der Trommel versehen ist, welche Öffnungen derart mit Schiebedeckeln
versehen sind, daß der Abstand zwischen Trommelumfang und dem diesen am nächsten
gelegenen Rand der Öffnungen regelbar ist. Man erhält somit einen kontinuierlichen
Betrieb, indem die groben, schwer v-rinahlbaren Teile automatisch ausgeschieden
«,erden.
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Indem der Müll durch die vordere Abteilung oder die vorderen Abteilungen
der Siebtrommel passiert, werden die Feinabfälle abgesiebt werden, so daß die Siebtrommel
schnell von diesem Teil der Abfälle entlastet werden wird, und gleichzeitig werden
die leichteren Teile des Mülls, besonders sein Inhalt an Papier, sich oben auf dem
- übrigen Teil der Abfälle lagern und daher nicht das Absieben der Feinabfälle dadurch
behindern, daß sie sich etwa über die Siebflächen legen. Um. das Zerkleinern des
Papiers usw. zu erleichtern, wird es durch Bebrausen befeuchtet, indem es sich oben
auf dem übrigen Teil der Abfälle lagert. Es wird hier im wesentlichen für sich allein
befeuchtet werden, ohne daß der übrige Teil der Abfälle in nennenswertem Grade befeuchtet
wird. so daß z. B. das Absieben der Feinabfälle nicht durch die zugeführte Feuchtigkeit
erschwert wird. In der hinteren Abteilung oder den hinteren Abteilungen der Siebtrommel
werden die leichter zerkleinerbaren Teile der Abfälle mit Hilfe der Arme zerkleinert,
die im Verhältnis zur Siebtrommel rotieren, so daß eine erhöhte Reibung zwischen
der Siebfläche und dem auf der Siebfläche liegenden Müll erzielt wird. Die Arme
können rotierbar oder stillstehend sein. In beiden Fällen werden sie aktiv an der
Zerkleinerungsarbeit teilnehmen. Die Siebtrommel und die Arme können in gegenseitig
entgegengesetzter Richtung rotieren, indem man dadurch eine große relative Geschwindigkeit
erzielt, auch wenn sowohl das Sieb als die Arme für sich allein verhältnismäßig
langsam bewegt werden, was in konstruktiver Beziehung vorteilhaft sein kann. Gleichzeitig
mit dem Zerkleinern erfolgt ein Absielien der zerkleinerten Teile.
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Nicht feinzerkleinerte Grobabfälle werden durch die Öffnungen im Endboden
des Zerkleinerungssiebs austreten. Die Größe dieser Öffnungen kann verstellbar sein,
z. B. mit Hilfe von Schiebeklappen, so daß die Höhe der Schicht von Grobabfällen
nach Bedarf eingestellt werden kann und man ein mehr oder weniger durchgreifendes
Zerkleinern des weicheren Teils der Grobabfälle erreichen kann.
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Das abgesiebte Material aus dem Feinsieb und aus dem Zerkleinerungssieb
sowie die Grobabfälle, die ohne wesentliches Zerkleinern über dieses letzte Sieb
hinüberpassiert sind, können in je einem Trichter aufgefangen
werden
oder direkt in Transport"z-ageii zum Verteilen auf einem Müllabladeplatz hinunterfallen.
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Mit Hilfe der obigen Mittel ist es möglich, mit einem Minimum an Kraftaufwand
ein schnelles und sicheres Zerkleinern von Müll und anderen Abfällen zu erzielen,
so daß der Apparat eine große Leitung hat.
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Ein Apparat gemäß der Erfindung kann ortsfest gebaut sein oder ortsbeweglich.
so daß er auf einem Müllabladeplatz leicht von einer Arbeitsstelle zur anderen transportiert
werden kann.
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Eine Ausführun.gform eines Apparates gemäß der Erfindung für ortsfesten
Gebrauch ist beispielsweise in der Zeichnung veranschaulicht, die einen L;in@-sschnitt
durch den Apparat zeigt.
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Der Apparat enthält ein rotierbares Feinsieb 1. das mit einem rotierbaren
Zerkleinerungsrundsieb 2 zusammengebaut ist. Sie ruhen auf schematisch gezeigten
Rollen 3 und können mit Hilfe eines nicht gezeigten Zahnrades, das in einen Zahnkranz
4 eingreift, bewegt werden. Die Abfälle werden in das Feinsieb 1 gestürzt, eventuell
nachdem eiserne Teile mit Hilf von einem nicht gezeigten Magnet abgetrennt :iii(1
und größere Lumpen herausgenommen sind, um nicht die Zerkleinerungsarbeit zu verzögern.
Die Feinabfälle werden von dem restlichen Teil der Grobabfälle abgesiebt und fallen
in einen Auffangtrichter 5. Die Grobabfälle werden, eventuell nachdem sie befeuchtet
worden sind, zum Zerkleinerungsrundsieh 2 tt-#,itergeführt, wo die weicheren Teile
des .:Tülls z. F3. durch Reiben gegen Vorsprünge an der Wand des Siebs zerkleinert
werden. Der Mantel des Zerkleinerungsrundsiebs kann zylindrisch oder kegelstumpfförmig
sein. Zur Erhöhung seiner Wirkung sind im Sie!) Arme 6 vorgesehen, die auf einer
rotierbaren Welle 7 befestigt sein können. Die Arme können Platten-, Stab- oder
Messerform haben. Sie dienen zur Erhöhung der Reibung zwischen dem Sieb - und dessen
Vorsprüngen - und den Abfällen, so daß die weicheren Teile der letzteren schnell
zerkleinert werden. Die Anzahl und Stellung der Arme kann man nach Bedarf wählen.
Die Art und Form der Vorsprünge sowie die Größe der Sieblöcher sind der Art der
Abfälle und dem angestrebten Feinheitsgrad anzupassen. Der Mantel des Siebs kann
zweckmäßigerweise wie ein grobes Reibeisen ausgebildet sein. Der feinzerkleinerte
Teil der Grobabfälle fällt durch die Sieblöcher in einen Auffangtrichter 8, der
in einen Mantel 9 übergeht, der das Vermahlungssieb umschließt. In dessen Endwand
10 sind Löcher 11 vorgesehen, durch welche die gröberen Teile der Abfälle, die im
Zerkleinerungssieb nicht geteilt werden können, aus dem Sieb austreten und in einen
Trichter 12 fallen können. Längs der Überlaufkante der Öffnung il können den ganzen
Weg herum Schiebeklappen 15 zur Einstellung der Höhe der Überlaufkante angebracht
werden. Ein Antriebsrad 13, das auf der Welle 7 befestigt ist, dient zum Antrieb
derselben. Die Welle, «-elche die ArI;1e trägt, kann erfindungsgemäß eine Hohlwelle
sein, die zur Einführung von Wasser zum Bebrausen der leichteren Teile der Abfälle
dient, so. wie durch die punktierten Linien 14 beim Übergang zwischen dem Feil,-sieb
und dem `'ermahlungssieb angedeutet.