DE803924C - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Fensterglas - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Fensterglas

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DE803924C
DE803924C DEP42695A DEP0042695A DE803924C DE 803924 C DE803924 C DE 803924C DE P42695 A DEP42695 A DE P42695A DE P0042695 A DEP0042695 A DE P0042695A DE 803924 C DE803924 C DE 803924C
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DE
Germany
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glass
rolling
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ribbon
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Expired
Application number
DEP42695A
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English (en)
Inventor
Louis Boudin
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Compagnie de Saint Gobain SA
Original Assignee
Compagnie de Saint Gobain SA
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Publication date
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Publication of DE803924C publication Critical patent/DE803924C/de
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03BMANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
    • C03B15/00Drawing glass upwardly from the melt
    • C03B15/02Drawing glass sheets
    • C03B15/06Drawing glass sheets from a debiteuse
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03BMANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
    • C03B13/00Rolling molten glass, i.e. where the molten glass is shaped by rolling
    • C03B13/04Rolling non-patterned sheets continuously

Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Fensterglas Zur Verglasung von Fensteröffnungen verwendet man heute Glasscheiben, die durch Ziehen unmittelbar aus einem Glasbad hergestellt werden, oder Scheiben, die durch Walzen zwischen zwei Walzen bzw. zwischen einer Walze und einem Tisch hergestellt werden. Bei der Herstellung der ersteren Scheiben, die allgemein als Fensterglas bezeichnet werden, besitzt die Glasoberfläche, da sie während des Überganges vom flüssigen in den festen Zustand praktisch mit keinem festen Körper in Berührung gekommen ist, eine natürliche Politur, so daß die Scheibe durchsichtig ist und so, wie sie aus der Herstellung kommt, zum Verglasen von Fenstern benutzt werden kann. Im zweitgenannten Fall dagegen nimmt die Glasoberfläche, die bei der Berührung mit den Walzorganen abgeschreckt und dadurch matt und mehr oder weniger uneben geworden ist, der Scheibe ihre Durchsichtigkeit, so daß eine mechanische Schleif- und Polierbearbeitung beider Flächen durch geeignete Abtragsmittel notwendig ist, um das Erzeugnis durchsichtig, d. h. zu Spiegelglas zu machen, wie es für die Verglasung der Fenster brauchbar ist.
  • Das Ziehverfahren, welches also unmittelbar zu einem durchsichtigen Erzeugnis führt, ist jedoch in der Durchführung schwierig, weil es ein Glasbad von sehr gleichmäßiger Temperatur erfordert, was um so schwerer zu verwirklichen ist, als das Glasband eine große Breite hat und gleichzeitig beim Ziehen genaue Geschwindigkeitsverhältnisse eingehalten werden müssen, was häufig nicht geht, ohne die stündliche Leistung, welche die Anlage erbringen soll, zu beschränken.
  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist nun ein Verfahren, das es gestattet, ein Glas zu erhalten, welches ebene und polierte Flächen besitzt und unmittelbar ohne Nachbearbeitung seiner Oberflächen für die Verglasung von Fenstern verwendbar ist und dessen Herstellung wenigstens in einem gewissen Maße frei von den Nachteilen und Beschränkungen ist, welche die jetzigen Verfahren zur Herstellung von Fensterglas, die Ziehverfahren sind, aufweisen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren besteht darin, daß die geschmolzene Glasmasse zwischen zwei Organen, wie z. B. zwei Walzen, zu einem Band ausgewalzt und vor dem Walzen in ihrer Temperatur so geregelt wird, daß bei Beginn des Walzvorganges die Temperatur der inneren Schicht niedriger als die beiden Oberflächenschichten des entstehenden Glasbandes ist.
  • Diese Änderung der Temperaturverteilung kann in der Weise durchgeführt werden, daß vor Beginn des Walzvorganges die Innenschicht des Glasbandes gekühlt wird oder seine beiden Oberflächenschichten zusätzlich erhitzt werden oder beide Maßnahmen vereint zur Anwendung gelangen.
  • Es wurde festgestellt, daß sich unter diesen Verhältnissen am Austritt der Walzvorrichtung ein ebenes und durchsichtiges Glasband ergibt.
  • Diese Wirkung läßt sich erklären, wenn man das Glasband unmittelbar nach dem Walzen bei dem bisher üblichen Walzverfahren betrachtet. Wenn das Glasband mit den Walzen nicht mehr in Berührung ist, sucht sich ein Temperaturausgleich zwischen seinen verschiedenen Schichten herzustellen. Die innere Schicht kühlt sich ab und zieht sich zusammen, während die beiden Oberflächenschichten, durch die von der Innenschicht abgegebenen Kalorien wieder erhitzt, sich auszudehnen suchen. Dadurch ergibt sich, daß der von den beiden Außenschichten abgegrenzte, eine Art Sack bildende Raum für seinen Inhalt zu groß geworden ist und daß er sich, um der Zusammenziehung folgen zu können, verformen muß, wodurch es zu dem als Hämmerung bezeichneten Oberflächenfehler kommt. Dadurch, daß nach dem erfindungsgemäßen Verfahren die Temperatur des Glases vor dem Walzen in der Weise geregelt wird, daß die inneren Schichten des Glasbandes kälter als die beiden äußeren Schichten werden, wird der Unterschied der Zusammenziehung zwischen der Innenschicht und den Außenschichten vermieden oder wenigstens vermindert. Das erhaltene Glasband besitzt daher nicht die Oberflächenfehler der Scheiben, die nach den üblichen Walzverfahren hergestellt sind.
  • In der Zeichnung zeigen die Fig. i und 2 Schnitte durch zwei verschiedene beispielsweise Ausführungsformen von Vorrichtungen zur Ausübung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
  • Bei der Ausführung nach Fig. i geht die aus einem Ofen 2 kommende Glasmasse i durch einen Kanal 3 und gelangt von diesem aus zwischen die Walzzylinder 4, deren Abstand den Formgebungsschlitz bildet und deren Achsen in einer senkrechten Ebene liegen. In dem Kanal 3 erstreckt sich über die ganze Breite des Walzschlitzes diesem gegenüber ein Stab 5 aus feuerfestem Material, der eine solche Form hat, daß er die Glassti öme vom vorderen Teile des Kanals bis zum Walzschlitz leitet. Dieser Stab ist innen gekühlt, so daß bei Beginn des Walzvorganges die inneren Schichten des Glasbandes 6 kälter als die äußeren Schichten sind.
  • Der Stab 5 kann durch ein Mittel geeigneter Temperatur gekühlt werden, das einen in dem Stab vorgesehenen Kanal 7 durchströmt.
  • Der Kanal 3 kann oben durch eine Platte 3° derart abgedeckt sein, daß die oberen Schichten des Glases in dem Kanal und dementsprechend auch die obere Oberflächenschicht des entstehenden Glasbandes selbst gegen Abkühlung geschützt werden. Diese günstige Wirkung kann noch durch Beheizen der Platte 3° unterstützt werden.
  • Es ist natürlich nicht unbedingt notwendig, eine solche Platte 3° zu verwenden, die eine vor der Walzzone mit dem Glas in Berührung stehende Wand bildet, vielmehr kann innerhalb des Rahmens der Erfindung auch ein Kanal verwendet werden, der, wie bekannt, zwischen dem Ofen und der Walzzone offen ist.
  • Vom Austritt aus dem Walzschlitz geht das Band 6 senkrecht nach oben in eine geheizte Kammer 8 hinein, in der es zur Vervollkommnung des Poliergrades der Oberfläche wieder erhitzt wird. Schließlich geht das Glasband durch einen Kühlkanal, der senkrecht oder waagerecht liegen kann.
  • An der beschriebenen Ausführungsform können verschiedene Änderungen vorgenommen werden. So kann man, anstatt das Glas mittels eines Stabes 5 zu kühlen, sich darauf beschränken, die obere Platte 3° und die untere Platte 3b des Kanals 3 zu heizen, um für den Verlauf des Walzvorganges die Temperatur der beiden Oberflächenschichten des Glasbandes gegenüber der inneren Schicht zu erhöhen. Man kann auch den Stab für die innere Kühlung mit zwei Heizplatten für den Kanal 3 zusammen anwenden.
  • Ebenso kann die Walzvorrichtung anders als in Fig. i gezeigt ausgeführt werden. So kann man eine Walzvorrichtung vorsehen, deren Walzen mit ihren Achsen anstatt in einer senkrechten oder geneigten Ebene in einer waagerechten Ebene liegen. Eine derartige Anordnung ist durch Fig. 2 veranschaulicht, gemäß welcher das aus einer Wanne kommende Glas i zu den Walzen 4 gelangt, indem es durch ein feuerfestes Stück 9 hindurchgeht, welches in das Glasbad eintaucht. Das Stück 9, welches auf der Decke io des Ofens abgestützt ist, befindet sich in einer solchen Höhenlage, daß das Glas von selbst das Bestreben hat, über die Lippen der Öffnung ii hinauszusteigen, die in diesem Stück senkrecht unter dem von den Walzen 4 gebildeten Walzschlitz vorgesehen ist. Das durch diese Walzvorrichtung erzeugte Glasband wird durch nicht dargestellte Mittel in einen Kühlkanal gebracht, nachdem es zwecks Wiedererhitzens seiner Oberflächen durch eine geheizte Kammer hindurchgeführt worden ist.
  • Auch bei dieser Ausführung bewirkt der Kühlstab 5 eine Abkühlung der inneren Schicht im Vergleich zu den Oberflächenschichten. Was die in das Glasbad eintauchenden Teile ga, gb des Stückes 9 anbelangt, können diese gegebenenfalls geheizt werden, um zu der von dem neuen Verfahren angestrebten Temperaturverteilung beizutragen.
  • Es sei noch erwähnt, daß ein und demselben Ofen mehrere Walzvorrichtungen nach der Erfindung zugeordnet «-erden können, und zwar Vorrichtungen, deren Walzenachsen in einer senkrechten oder geneigten Ebene,, oder solche, deren Achsen in einer waagerechten Ebene liegen, oder auch Walzvorrichtungen sowohl der einen wie der anderen dieser beiden Arten.

Claims (6)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Fensterglas, dadurch gekennzeichnet, daß die geschmolzene Glasmasse zwischen zwei Organen, wie z. B. zwei Walzen, zu einem Band ausgewalzt und vor dem Walzen in ihrer Temperatur so geregelt wird, daß während des Walzvorganges die Temperatur der inneren Schicht niedriger als die der beiden Oberflächenschichten des entstehenden Glasbandes ist.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß im Verlauf des Walzvorganges die Innenschicht, des Glasbandes gekühlt oder'und seine beiden Oberflächenschichten zusätzlich erhitzt werden.
  3. 3. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Glas vor seinem Eintritt in das Walzsystem durch einen vor dem Walzschlitz mündenden Kanal geht, in dem innerhalb des Glases ein parallel zum Walzschlitz über dessen ganze Länge sich erstreckender innengekühlter Stab angeordnet ist.
  4. 4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Glas sich in dem Kanal derart unter Druck befindet, daß es mit allen Kanalwänden in Berührung steht.
  5. 5. Vorrichtung nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die parallel zum Walzschlitz liegenden Wände des Kanals geheizt sind.
  6. 6. Vorrichtung nach Anspruch 3 bis 5, gekennzeichnet durch eine auf den Austritt des Walzsystems folgende geheizte Kammer, durch die das Glasband zwecks Wiedererhitzung der Oberfläche hindurchgeführt wird.
DEP42695A 1945-06-19 1949-05-14 Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Fensterglas Expired DE803924C (de)

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DE (1) DE803924C (de)

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE936892C (de) * 1953-02-04 1955-12-22 Ernst Wessely Einrichtung zum Ziehen von Tafelglas
DE965067C (de) * 1951-04-21 1957-05-29 Saint Gobain Verfahren zur Beeinflussung der staendigen Spannungen in einem Glasgegenstand
DE1100237B (de) * 1959-09-04 1961-02-23 Detag Anlage fuer das Schmelzen von Glas und die Zufuhr der Glasschmelze zur Verarbeitungsstelle, insbesondere fuer Tafelglasziehmaschinen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE965067C (de) * 1951-04-21 1957-05-29 Saint Gobain Verfahren zur Beeinflussung der staendigen Spannungen in einem Glasgegenstand
DE936892C (de) * 1953-02-04 1955-12-22 Ernst Wessely Einrichtung zum Ziehen von Tafelglas
DE1100237B (de) * 1959-09-04 1961-02-23 Detag Anlage fuer das Schmelzen von Glas und die Zufuhr der Glasschmelze zur Verarbeitungsstelle, insbesondere fuer Tafelglasziehmaschinen

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