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Papierwickel zum Einhüllen von Holzimprägnierungspasten an Masten,
Stämmen u. dgl. Die Erfindung betrifft Papierwickel zum Einhüllen von Holzimprägnierungspasten
an Masten, Stämmen u. dgl. und ein Verfahren zum Herstellen der Papierwickel.
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Durch die vorliegende Erfindung sollen Papierwickel, die dazu dienen,
Holzimprägnierungsmittel an Masten, Stämmen, Pfählen, Stangen u. dgl. einzuhüllen,
zweckmäßiger ausgebildet werden als bisher, damit die eingehüllten Imprägriierungsmittel
nicht entweichen oder sich in unvorteilhafter Weise verlagern können. Bekanntlich
können Hölzer imprägniert werden, um sie gegen Fäulnis und Verfall zu schützen.
Im Freien stehende Holzmasten, z. B. 'Tasten für elektrische Fernleitungen, Stämme,
Pfähle für Einzäunungen von Viehweideplätzen, Fahnenstangen ti. d-1, «erden insbesondere
in Bodennähe nachgepflegt, d. li. man bestreicht z. 1@. die Masten elektrischer
Fernleitungen an ihrem Standorte im Freien mit einer Holzitnprägnierungspaste und
umhüllt diese aufgetragene Paste mit einem Papierwickel, der ebenfalls in an sich
bekannter Weise imprägniert ist. Die Papierwickel sollen den aufgetragenen Pastenbelag
gegen Witterungseinflüsse schützen. Der umwickelte Pastenbelag reicht nach diesem
Verfahren ein Stück in den Boden hinein und umfaßt den Mast auch ein Stück oberhalb
der Bodenoberfläche.
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Die bislang verwandten Wickel zum Einhüllen von Ilolziinprägnierungspasten
haben den Nachteil, daß der oberhalb der Bodenoberfläche eingehüllte Pastenbelag
sich zum Teil allmählich nach unten verlagern kann und aus der Umhüllung leer=
vorquillt.
Da die Pasten meistens salzhaltig sind, lecken Tiere, z. B. das Weidevieh, diese
hervorgequollenen Pasten ab, weil den Tieren bei ihrer Fütterung oft nicht die erforderlichen
Salzmengen zugeführt werden. Das Salz dieser Pasten an sich ist für die Tiere nicht
schädlich, wohl aber andere Zusätze der Imprägnierungspasten. Außerdem wird die
fäulnishemmende Wirkung des Pastenbelages an den eingehüllten Stellen des Mastes
durch das Entweichen der Paste in nachteiliger Weise beeinflußt.
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Erfindungsgemäß werden die Ränder der Papierwickel beiderseitig umgeschlagen
oder umgebördelt. Hierdurch entstehen an den Längskanten der Papierwickel vorstehende
Kanten, die beim Vorgang des Verhüllens der Paste in den Pastenbelag eindringen,
wenn die Wickel beim Einhüllen so um den Pastenbelag gelegt werden, daß diese Kanten
nach innen liegen. Die äußeren Randkanten der umgeschlagenen oder umgebördelten
Ränder der Papierwickel nehmen dabei eine wellenförmige, verknitterte Lage ein,
so daß zwischen den übereinandergewickelten Wickellagen Hohlräume entstehen, in
denen die Paste gegen ein Verlagern nach unten gesichert wird. Das Hervorquellen
der Paste und die dadurch hervorgerufenen nachteiligen Wirkungen werden hierdurch
eingeschränkt. Außerdem werden die Papierwickel durch die umgeschlagenen oder umgebördelten
Ränder verstärkt, so daß die Wickel beim Vorgang des Umwickelns fester angezogen
werden können, wodurch der ganze Verband haltbarer gelagert wird, ohne die Wickel
durch ein Einreißen ihrer Ränder zu beschädigen. Durch diese Ausführungsform der
Papierwickel entsteht auch eine Bahn, die beiderseitig gleichförmig gestaltet ist,
so daß das Aufwickeln einer solchen Bahn zu gleichförmigen Rollen auch möglich ist,
wodurch der Herstellungsvorgang der Wickel erleichtert wird.
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Werden die umgeschlagenen oder umgebördelten Ränder des Wickels mit
einer oder mehreren Einlagen versehen, dann sind die Hohlräume zwischen den einzelnen
übereinandergewickelten Wickellagen noch größer, die Paste darin in besonders vorteilhafter
Weise gehalten und die Wickelränder noch widerstandsfähiger.
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Dadurch, daß in einem umgeschlagenen oder gebördelten Rand eine stark
spannbare Einlage gehalten wird, erreicht man, daß dieser Rand gegen ein Einreißen
hoch besser gesichert ist. Dieser Rand ist dann beim Vorgang des Umhüllens nach
oben zu legen, damit diese leichter zu erreichende Kante auch gegen ein gewaltsames
Einreißen, z. B. durch unbefugte Personen, unterbunden wird.
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Wenn die stark spannbare Einlage aus einem Metalldraht besteht, dann
ist dadurch eine äußerst widerstandsfähige Wickelkante erreicht, die sich auch preiswert
herstellen läßt.
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Die Erfindung bezieht sich auch weiter auf ein \'erfaliren, welches
darin besteht, daß eine Papierbalin von einer Vorratsrolle aus einer beide Papierbahnränder
umlegenden Falzvorrichtung zugeführt wird, dann einem Perforierwerk mit einem längenmessenden
Zählwerk zugeführt und nun zu einer oder mehreren tragbaren Rollen gewickelt wird.
Durch dieses Herstellungsverfahren wird erreicht, die Wickel in einem fortlaufenden
Arbeitsgang zu bilden und zu handlichen Rollen zu formen, von denen dann die einzelnen
Wickel, deren Längen durch das längenmessende Zählwerk bestimmt und durch die perforierten
Trennlinien gekennzeichnet sind, leicht abzutrennen sind, wenn sie beim Vorgang
des Einhüllens von Holzimprägnierungspasten benötigt werden.
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Papierwickel, deren umgeschlagene oder gebördelte Ränder mit einer
oder mehreren Einlagen versehen sind, werden in vorteilhafter Weise nach einem Verfahren
gemäß der Erfindung so hergestellt, daß eine Papierbahn von einer Vorratsrolle aus
mit einemRand oder beidenRändern anKleisterrollen vorbeigeführt wird und einem Papierbahnrand
oder beiden Papierbahnrändern von einer anderen oder einer weiteren Vorratsrolle
aus eine oder mehrere Einlagen zugeführt werden, die dann gemeinsam mit der Papierbahn
eine ihre Kanten umlegende Falzvorrichtung durchlaufen und anschließend einem Perforierwerk
mit einem längenmessenden Zählwerk zugeführt und zu tragbaren Rollen gewickelt werden.
Hierdurch wird erreicht, die Einlagen im gleichen Arbeitsgang bei der Herstellung
der Wickel mit einzulegen.
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Dadurch, daß durch Auswechseln oder Ausschalten der Vorratsrollen
für die Einlagen die jeweilig zuzuführenden Einlagen nach Art und Menge bestimmbar
sind, wird erreicht, daß jede gewünschte Papierwickelform gemäß der Erfindung hergestellt
werden kann, ohne nennenswerte Veränderungen an der Maschine vorzunehmen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht.
Es zeigt Abb. i einen Papierwickel im Schnitt mit umgeschlagenen Rändern, Abb. 2
einen Papierwickel nach Abb. i mit je einer Einlage in beiden umgeschlagenen Rändern,
Abb. 3 einen Papierwickel im Schnitt mit einem Metalldraht in einem umgeschlagenen
Wickelrand, der hier durch Vernzleben des umgeschlagenen Randes mit dem Mittelteil
des Wickels gehalten wird, Abb. 4 einen eingehüllten Pastenbelag, zum Teil im Schnitt;
Abb.5 und 6 veranschaulichen Verfahren zur Herstellung verschiedenartiger Wickelformen.
Der in Abb. i dargestellte Papierwickel i hat umgeschlagene Ränder 2 und 3. Diese
Ränder können auch gebördelt sein.
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Auch der in Abb.2 veranschaulichte Papierwickel i hat umgeschlagene
Ränder 2 und 3, die jedoch mit Einlagen 4 und 5 versehen sind. Diese Einlagen können
ebenfalls aus Papier oder auch aus einem anderen Stoff sein. Die Ränder 2 und 3
sind mit den Einlagen 4 und 5 vereinigt, z. B. damit verklebt, damit sie nicht entweichen
können.
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Bei einer nach Abb.3 veranschaulichten Ausführungsform hat der Wickel
i im oberen umgeschlagenen Rand 2 eine stark spannbare . Einlage 6, die aus einem
Metalldraht besteht. Diese stark spannbare Einlage kann jedoch auch aus einer
Kordel,
einer Hanfschnur o. dgl. bestehen. Die Einlage 6, z. B. der Metalldraht, wird unter
dem umgeschlagenen Rand 2 durch Verkleben dieses Randes 2 mit dem Mittelteil des
Wickels gehalten. Dieser Rand 2 des Wickels i ist durch die Einlage 6 besonders
widerstandsfähig, sie wird daher beim Einhüllen eines Pastenbelages vorzugsweise
nach oben gelegt, damit die obere, leichter zu erreichende Kante der fertigen Umhüllung
besonders gegen ein gewaltsames Einreißen gesichert ist. Der untere Rand 2 des Wickels
i wird dann, wenn er nicht mit einer Einlage versehen ist, nicht mit dem Mittelstück
des Wickels i verklebt, damit die äußeren Randkanten 7 der unteren Ränder 3 beim
Einhüllen eines Pastenbelages eine wellenförmige, verknitterte Lage einnehmen können
und nicht glatt anliegen.
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In Abb. 4 ist z. B. an einem Mast 8 ein Pastenbelag 9 veranschaulicht,
der mit einem Papierwickel i eingehüllt ist, der eine in Abb. 3 dargestellte Ausführungsform
hat. Zwischen den einzelnen übereinandergewickelten Wickellagen sind Hohlräume io,
die mit der Paste ausgefüllt sind, so daß er Pastenbelag abschnittsweise gehalten
wird. Der obere Rand der fertigen Umhüllung ist durch die Einlage 6 besonders widerstandsfähig.
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In Abb. 5 ist das Verfahren zum Herstellen eines Wickels nach Abb.
i der Zeichnung veranschaulicht.
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Die Papierbahn i i wird von einer Vorratsrolle 12 aus einer Falzvorrichtung
13 zugeführt, in der die beiden Ränder 2 und 3 der Papierbahn umgelegt werden. In
einem Perforierwerk 14 wird die Bahn dann perforiert, mit dem Perforierwerk ist
ein Zählwerk gekuppelt, welches die einzelnen Längen zwischen den perforierten Stellen
zählt. Das Perforierwerk 14 kann so eingestellt werden, daß die Längen zwischen
den einzelnen perforierten Stellen verschieden gewählt werden können. An diesen
perforierten Stellen werden dann die einzelnen Wickel für die jeweilige Umhüllung
von der Bahn abgetrennt, die bei 15 zu tragbaren Rollen aufgewickelt wird. Die Bahn
i i wird so aufgerollt, daß die umgeschlagenen Ränder 2 und 3 nach innen liegen.
Aus einer längeren Bahn i i können mehrere tragbare Rollen 15 gebildet werden. Diese
tragbaren Rollen werden mit einem Streifen Papier umgeben, damit die Rollen ihre
geschlossene, aufgewickelte Form bei ihrer Beförderung behalten.
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In Abb. 6 ist das Verfahren zum Herstellen von Papierwickeln nach
Abb. 2 und 3 veranschaulicht. Hier werden von einer besonderen Vorratsrolle 16 aus
die Einlagen 4, 5 oder 6 zugeführt. In der Zeichnung ist nur eine Rolle 16 erkennbar,
die andere Rolle 'hat jedoch die gleiche Form und Anordnungsweise wie die in der
Zeichnung erkennbare Rolle. Diese Rollen 16 können ausgewechselt oder ausgeschaltet
werden, damit die jeweilig zuzuführenden Einlagen nach Art und Menge leicht zu bestimmen
sind. Man 'kann also z. B. eine Einlage oder zwei Einlagen nach Abb. 2 zuführen
oder auch eine oder zwei Einlagen 6 zuführen ohne nennenswerte Änderungen an der
Maschine zum Ausüben des Verfahrens vornehmen zu müssen.
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Damit die Einlagen gehalten werden, wird ein Rand oder beide Ränder
der Bahn an Kleisterrollen 17 vorbeigeführt und der jeweilig mit Klebstoff versehene
Rand beim Umlegen über die Einlage verklebt.
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Durch eine aus Metalldraht bestehende Einlage 6 wird auch das Längen
der Wickel am Mast durch Temperatureinflüsse und Witterungseinflüsse und damit ein
Verlagern der Wickel vermieden.