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Verfahren zum Herstellen einer elastischen Holzschutzbandage für Holzmasten
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer elastischen Holzschutzbandage,
bei dem eine Imprägniermittelpaste auf einen elastischen Kunststoffträger aufgebracht
und der Auftrag anschließend bei Zimmertemperatur verfestigt wird.
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Es ist bekannt, Holzmasten elektrischer Freileitungen vor ihrem Einbau
in die Erde zu imprägnieren, um sie gegen Fäulnis zu schützen. Ferner ist bekannt,
derartige Holzmasten nach einer gewissen Standdauer nachzuimprägnieren, d. h., sie
erneut mit einem Imprägnierstoff zu versehen. In der Bodenzone werden die Freileitungsmasten
aus Holz in bekannter Weise mittels sogenannter Schmierbandagen oder Trockensalzbandagen
nachimprägniert.
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Die bekannten Bandagen dieser Art haben den Nachteil, daß außer der
als Träger des Imprägnierstoffes dienenden Umwicklung, die unmittelbar um den Holzmast
gelegt wird, noch eine wasserundurchlässige Ummantelung benötigt wird, die den Imprägnierstoffträger
von außen umgibt.
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Diese bekannten Bandagen sind jedoch in ihrem Gesamtaufbau zu vielteilig
und daher in ihrer Herstellung als auch ihrer Anbringung zu teuer. Man hat z. B.
für die wasserundurchlässige Ummantelung Dachpappe verwendet, die jedoch den Nachteil
aufweist, daß sie sich nicht in hinreichender Weise an den Mast anschmiegt.
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Bekannt ist ferner; Fertigbandagen zu verwenden, die aus einer Trägerschicht
für die Schutzstoffe aus Schaumstoff oder Dehnkrepp und einer wasserdichten Ummantelung
aus Kunststoff-Folie mit selbstklebenden Rändern bestehen. Diese selbstklebenden
Ränder an der wasserdichten Ummantelung sollen den Zutritt des am Mast herablaufenden
Regenwassers in das Innere der Fertigbandage verhindern; sie sollen dem unerwünschten
Auswaschen der Holzimprägnierstoffe entgegenwirken. Die selbstklebenden Ränder verlieren
unter dem Einfluß der Witterung bald ihre Klebkraft, die Ummantelung löst
sich, und der angestrebte Zweck wird nicht erreicht. Ferner läßt sich bei kaltem
Wetter die selbstklebende Ummantelung schlecht oder nicht um den Mast anbringen,
weil der Klebstoff in der Kälte steif wird. Außerdem verlieren diese bekannten Fertigbandagen
beim Transport und beim Aufrollen Imprägniersalze, die sich vom Salzträger gelöst
haben.
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Es sind auch Holzschutzbandagen bekannt, bestehend aus schmiegsamen
Bändern oder Folien hochmolekularer organischer Kunststoffe, insbesondere schaumförmiger,
in denen bekannte Holzschutzmittel eingelagert sind, die vor Herstellung der Bänder
den Kunststoffen zugesetzt werden. Als hochmolekulare Stoffe für die Herstellung
der bekannten Bandagen eignen sich insbesondere Polymerisate oder Mischpolymerisate,
z. B. von Polyvinylchlorid, Polyvinylacetat, Polyacrylestern, Polymethacrylestern
oder Polystyrol, ferner natürlicher oder synthetischer Kautschuk.
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Die Schutzstoffe werden in die hochmolekularen Stoffe, z. B. in der
gleichen Weise wie bei Füllstoffen oder Pigmenten üblich, eingebracht, so z. B.
durch Einwalzen in den vorzugsweise pulverförmigenKunststoff, in der Regel bei höheren
Temperaturen, oder durch Einmischen in die Schmelze des hochmolekularen Stoffes
vor dessen Verformung. Die Masse wird dann meist bei höheren Temperaturen verformt.
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Die bei der Anwendung der bekannten Bandagen nach außen liegende Seite
ist mit einer wasserbeständigen Schutzschicht, z. B. einer Lackschicht oder einer
aufkaschierten Folie, insbesondere aus Kunststoff, zu versehen.
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Die Herstellung solcher bekannten Bandagen ist zu teuer, es hat sich
auch gezeigt, daß eine Kunststoff-Folie die erforderliche Erwärmung nicht erträgt,
der hierbei entstehende Abfall macht die Herstellung der Bandage unwirtschaftlich.
Auch das Anbringen einer wasserbeständigen Lackschicht auf die nach außen liegende
Seite der Bandage ist zu umständlich und daher zu teuer. Auch die Herstellung unter
Hitze ist unwirtschaftlich.
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Es ist auch ein Holzschutzmittelträger, bestehend aus einem schmiegsamen,
saugfähigen Material, wie z. B. Schaumstoff, Gummi mit in ihm eingelagerten Imprägniermitteln,
bekannt, der aus dehnbaren porösen Kunststoffbahnen besteht, in die nach ihrer Herstellung
die Imprägniermittel eingebracht worden sind.
Diese Bandage kann
auf folgende Arten hergestellt werden.
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1. Eine Schaumstoffbahn wird mit der Paste eines fungizidien und insektiziden
Holzschutzmittels bestrichen.
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2. Die Schaumstoffbahn wird mit der Paste eines fungiziden und insektiziden
Holzschutzmittels bespritzt.
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3. Die Schaumstoffbahn wird in das Holzschutzmittel eingetaucht. Im
einzelnen ergeben sich dabei in der Praxis folgende Schwierigkeiten: 1. Das Bestreichen
der Schaumstoffbahn mit der Paste ist aus dem Grunde schwierig, weil das schwammartige
Zellengefüge an der mit der Paste zu bestreichenden Oberfläche der Schaumstoffbahn
zu elastisch ist, so daß das Zellengefüge mit seinen nach oben offenen Zellen beim
Aufstreichen der Paste nachgibt und derart flachgedrückt wird, daß sich die Zellen
dabei zu stark schließen und auf diese Weise das hinreichend tiefe Eindringen der
Paste in die Zellen verhindert wird. Nach dem Auftragen der Paste federt das Zellengefüge
aus seiner flachgedrückten Lage in seine natürliche aufrechte Lage zurück, wodurch
der Pastenaufstrich an seiner den Zellen zugewendeten Seite derart aufgelockert
wird, daß sie nach dem Trocknen keinen hinreichenden Halt aufweist und daher bei
mechanischer Manipulation herausrieselt. Das maschinelle Bestreichen der Schaumstoffbahn
mit der Paste ist nicht ohne Schwierigkeiten durchführbar, weil die Schaumstoffbahn
dabei keine feste, sondern eine nachgiebige, in sich federnde Unterlage bildet.
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2. Das Bespritzen der Schaumstoffbahn mit der Paste ist aus dem Grunde
schwierig, weil die Paste für den Spritzvorgang zu zähe ist.
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3. Das Eintauchen der Schaumstoffbahn in das Holzschutzmittel ist
nur mit Hilfe einer Schutzmittellösung möglich. Es ergibt sich dabei nach dem Vorgang
des Eintauchens eine zu große Zeitspanne für das Trocknen der Schaumstoffbahn, und
außerdem kann man höchstens eine 10'o/oige Schutzmittellösung herstellen, bei deren
Verwendung die damit getränkte und getrocknete Schaumstoffbahn nicht den für das
Imprägnieren von Holzmasten notwendigen Vorrat an Holzschutzmitteln enthält.
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Bei der Herstellung einer anderen bekannten Holzschutzbandage versieht
man eine Unterlage aus Bitumenpappe mit einem Voranstrich einer Kunstharzdispersion
und streicht dann die Schutzsalzpaste auf diese vorbereitete Pappe auf, bevor der
Kunstharzvoranstrich getrocknet ist. Man läßt in einem Trokkenraum mit guter Luftumwälzung
trocknen, bis die Oberfläche der Bandage nicht mehr klebt. Dann wird die Bandage
mit der Salzschicht nach innen in üblicher Weise eingerollt.
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Hierbei handelt es sich nicht um eine elastische Holzschutzbandage.
Weil Bitumenpappe nicht elastisch ist, hat die Holzschutzbandage in ihrer Gesamtheit
keine elastische und dehnbare Eigenschaft. Durch den Kunstharzvoranstrich, auf den
vor seinem Trocknen die Schutzsalzpaste aufgestrichen wird, kann keine solche innige
Verbindung zwischen der Pappe und der Schutzsalzpaste hergestellt werden, daß nach
dem Trocknen der Holzschutzbandage das Herausrieseln der Imprägniersalze aus ihrer
Bindung oder das Abblättern der Salzschicht mit Sicherheit vermieden wird. Die zu
starre Unterlage aus Bitumenpappe wird beim Aufrollen und vor allem beim Auseinanderrollen
der Holzschutzbandage so gebogen und geknickt, daß sich die Salzschicht mindestens
zum Teil löst. Das gleiche gilt auch dann, wenn die Bandage um den Holzmast herumgelegt
und daran befestigt wird.
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Es ist auch eine Holzschutzbandage für hölzerne Masten bekannt, die
dadurch gekennzeichnet ist, daß auf einer wasserundurchlässigen oder beschränkt
wasserdurchlässigen Unterläge ein Netz befestigt ist, welches als Träger für eine
Schicht wasserlöslicher, pastenförmiger Imprägniermittel dient.
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Diese bekannte Schutzbandage ist zu vielteilig, in ihrem Gesamtaufbau
zu kompliziert, ihre Herstellung und Anordnung zu umständlich und daher mit zu hohen
Kosten verbunden. Die Imprägniermittel haben im Netz der Schutzbandage keinen hinreichenden
Halt. Das Einbringen der Imprägniermittel in das Netz geschieht nämlich zweckmäßig
in der Weise, daß die Imprägniermittel als Paste oder genügend dicker Brei auf das
Netz aufgebracht werden, wobei sich die Netzmaschen mit dem Imprägniermittel füllen
und es festhalten. Wenn aber bei einer solchen Schutzbandage die Paste getrocknet
ist und die Schutzbandage aufgerollt oder auseinandergerollt wird, dann führt das
Netz dabei eine solche Bewegung in sich aus, daß die Imprägniermittel sich mindestens
zum Teil aus ihrer Bindung lösen und herausrieseln.
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Bekannt ist auch eine Irnprägnierungsbandage für Holzmasten mit Taschen
zur Aufnahme von wasserlöslichen Imprägniermitteln, die dadurch gekennzeichnet ist,
daß die wasserdurchlässige Seite der Bandage aus durch die beim Gebrauch sich bildende
Imprägniermittellösung zerstörbarem Papier besteht, in den imprägniermittelfreien
Zonen unzerstörbare Werkstoffstreifen angebracht sind und die Bandage in bekannter
Weise durch. einen Mantel aus undurchdringlichem Werkstoff abgedeckt ist.
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Auch diese bekannte Imprägnierungsbandage ist zu vielteilig, in ihrem
Gesamtaufbau zu kompliziert, ihre Herstellung und Anordnung zu umständlich und daher
mit zu hohen Kosten verbunden.
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Bekannt ist auch eine Fäulnisschutzhülle für hölzerne Maste, Schwellen
od. dgl. mit einem auf der Innenseite befindlichen wasserlöslichen Schutzmittel,
bei welcher die Schutzmittelschicht aus einem im trockenen Zustand bei normaler
Temperatur nicht klebenden Gemisch wasserlöslicher Schutzstoffe mit solchen Klebstoffen,
insbesondere Dextrin oder Gummiarabikum, besteht, die durch Anfeuchten oder Erwärmen
wieder klebfähig werden.
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Zur Herstellung dieser bekannten Fäulnisschutzhülle verwendet man
zweckmäßig eine biegsame Unterlage, die aus feuchtigkeitsdurchlässigem oder feuchtigkeitsundurchlässigem
Material bestehen kann. Man verwendet z. B. ein wasserdurchlässiges Gewebe oder
ein imprägniertes Gewebe oder geeignetes Papier.
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Hierbei handelt es sich nicht um eine elastische Holzschutzbandage;
bei der eine Imprägniermittelpaste auf einen elastischen Kunststoffträger aufgebracht
wird. Es besteht bei dieser bekannten Fäulnisschutzhülle stets die Gefahr, daß sie
durch ein Feuchtwerden, z. B. durch Witterungseinflüsse oder bei einem Erwärmen,
welches über die normale Temperatur hinausgeht, z. B. dann, wenn die Schutzhülle
in einem. zu warmen Raum lagert, in. unerwünschter Weise klebfähig wird.
Bekannt
ist ein Verfahren zur Herstellung von Fäulnisschutzhüllen durch Auftragen einer
Hafthilfsmittel enthaltenden, wäßrigen Salzpaste auf eine mit Stoffen, wie Bitumen
oder Teer, wasserundurchlässig imprägnierte Unterlage und anschließendes Trocknen,
wobei eine wäßrige Salzpaste verwendet wird, die als Hafthilfsmittel Emulgiermittel,
wie Türkischrotöl, enthält. Die Salzpaste kann außer dem Emulgiermittel eine geringe,
in einem organischen Lösungsmittel gelöste Menge des für die Unterlage verwendeten
Imprägnierstoffes enthalten.
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Es findet hierbei eine Unterlage Verwendung, die mit Stoffen, wie
Bitumen oder Teer, imprägniert ist. Nach diesem bekannten Verfahren wird durch Zusatz
von Fasern, z. B. Holzschliff oder Watte, zur Imprägniersalzpaste ihr Zusammenhalt
weiter verstärkt und die Möglichkeit gegeben, sie auch in dickerer Schicht auf der
Unterlage festzuhalten.
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Diese Maßnahmen sind zu umständlich und daher mit zu hohen Kosten
verbunden.
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Bekannt ist eine mit wasserlöslichen Imprägniersalzen beladene Holzimprägnierbandage,
die auf der Innenseite der Bandage offene, gegeneinander abgeschlossene napfartige
Vertiefungen hat, welche mit dem Imprägniermittel gefüllt sind.
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Die Anordnung dieser napfartigen Vertiefungen ist zu umständlich.
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Bekannt ist ein Papierwickel zum Einhüllen von Holzimprägnierungspasten
an Masten, Stämmen u. dgl., mit beiderseitig umgeschlagenen oder gebördelten Rändern,
die mit einer oder mehreren Einlagen versehen sein können.
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Zur Herstellung eines solchen Papierwickels wird einePapierbahn von
einerVorratsrolle aus einer beide Papierbahnränder umlegenden Falzvorrichtung zugeführt,
dann einem Perforierwerk mit einem längenmessenden Zählwerk zugeführt und dann zu
einer oder mehreren tragbaren Rollen gewickelt.
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Bei diesem Papierwickel handelt es sich nicht um eine Holzschutzbandage,
die mit Imprägniermitteln . versehen ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bestehenden Schwierigkeiten
zu überwinden und mit besonders einfachen Mitteln eine bessere Holzschutzbandage
herzustellen.
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Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß man eine
aus dem Imprägniermittel und Latex oder kaltvulkanisierbaren Kunststoffen sowie
Vulkanisationsbeschleunigern bestehende Paste auf einen nicht saugfähigen Kunststoff
kalt aufträgt und man anschließend den Pastenauftrag sich durch Kaltvulkanisation
verfestigen läßt.
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Das Verfahren kann in der Weise durchgeführt werden, daß die Paste
auf eine von einer Vorratsrolle ablaufende Kunststoffbahn aufgetragen wird und die
Bahn nach Verfestigen des Auftrags auf eine andere Rolle wieder aufgewickelt wird.
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Bei der Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung wird eine einteilige
Holzschutzbandage gebildet, die zugleich den Imprägniersalzträger und die wasserundurchlässige
Ummantelung darstellt und in ihrer Gesamtheit eine elastische und dehnbare Eigenschaft
hat, derart, daß die durch Kaltvulkanisation mit Latex oder anderen vulkanisierbaren
Stoffen aufgebrachten Imprägniersalze nicht aus ihrer Bindung herausrieseln oder
die Salzschicht selbst abblättern kann, wie die Bandage auch mechanisch beansprucht
wird. Die erfindungsgemäße Bandage erspart eine besondere wasserundurchlässige Ummantelung,
verteuernde Faktoren bei der Herstellung und Kaschierung der in Kunststoffe eingelagerten
Schutzsalze unter Anwendung von höheren Temperaturen entfallen und anwendungstechnisch
ist die neue Bandage denkbar einfach, sie wird um das Holz herumgelegt, straff angezogen
und an der Nahtstelle verklebt oder angenagelt.
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Diese Bandagen können in größeren Rollen verfertigt an Ort und Stelle
nach Maß, je nach Mastumfang, abgeschnitten werden. Das bedeutet eine erneute Einsparung
von Material, denn bisher waren die Fertigbandagen alter Art mal zu lang, mal zu
kurz; sie mußten deshalb in verschiedenen Größen vorrätig gehalten werden und waren
doch nicht immer passend zur Stelle.
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Versuche haben ergeben, daß sich die Bandage besonders rasch um den
Mast anbringen läßt und sich bei unebener Holzmastaußenfläche gut anschmiegt, wobei
die Salzlatexschicht durch den Dauerkontakt mit dem erdfeuchten Holz quillt. Infolge
der Quellung werden die Salzpartikel in erwünschter Weise langsam frei und durch
die Holzfeuchtigkeit in Lösung gebracht. Infolge Diffusion wandert das gelöste Salz
ins Innere des Holzes.
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Die neue Holzschutzbandage kann z. B. wie folgt hergestellt werden:
75 Gewichtsteile bekannter Holzimprägniersalze, 20 Gewichtsteile chlorierten Latex,
5 Gewichtsteile Vulkanisationsbeschleuniger werden bei Raumtemperatur zu einem Brei
vermischt und dann auf eine elastische Kunststoff-Folie- oder -Bahn aufgetragen.
Die Vulkanisation erfolgt ziemlich schnell ohne Gerinnung des Latex, wobei sich
das Salz-Latex-Gemisch mit der Kunststoff-Folie oder -Bahn zu einer elastischen
Einheit verbindet.
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Als kaltvulkanisierbare Stoffe für die Herstellung der Bandagen eignen
sich z. B. außer chloriertem Latex Chlorbutadien, chlorsulfoniertes Polyäthylen,
Isopren und Chlorkautschuk.