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Sack aus Papier und ähnlichem Stoff oder entsprechendes Behältnis
zum Aufnehmen von Schüttgut und Vorrichtung zu seiner Füllung
Die Erfindung bezieht
sich auf das Einfüllen von Schüttgut in Säcke aus Papier und ähnlichem Stoff oder
in entsprechende Behältnisse und verfolgt das Ziel, ein so völliges Anfüllen des
Sackes zu erreichen, wie es hei Säcken aus Webstoff immer schon möglich war. Bei
diesen nimmt die Sacköffnung die ganze eine Sackseite ein; das aus einem Füllrohr
zulaufende Gut häuft sich im Sack zu einem flachen Kegel an, der beim Zusammenraffen
der Sacköffnung zum Verschließen wohl noch etwas angestaut wird, und die Sackwand
schmiegt sich dann beim Zubinden dem B4antel dieses Kegels an, so daß nicht der
geringste leere Raum im Sackinnern frei bleibt. Bei Papiersäcken ist ein derartiges
Zusammenraffen der Sackwandung nicht angebracht, weil die dabei gebildete Blume
oderKrone leicht zu einem Einreißen der Sackwand führt. Ein Papiersack wird vielmehr
durch Umfalten und Nerklehen oder ähnliches Verschließen der offenen Sackseite geschlossen,
und dabei wird dem zum Verschluß kommenden Sackende eine rechteckige Form gegeben,
deren beide oberen Ecken das einlaufende Gut nicht voll ausfüllt. Es bleiben in
diesen Ecken leere, mit Luft gefüllte Räume, und der gefüllte Sack weist daher stets
einen schädlichen Raum auf. der heim Empfänger leicht die Meinung erxveckt. daß
etwas an der Füllung fehle. Bei luftempfindlichem Gut kann die in diesem Raum enthaltene
Luft auch eine Beeinträchtigung der Füllung hervorrufen, Dieser Mißstand tritt in
hesonderem Maße bei den heute viel verwendeten Ventilsäcken auf, weil hier das selbsttätige
Schließen des Einfüllventils nach erfolgter Füllung vorzugsweise durch einen
Rückstoß
des Füllgutes erfolgt, der naturgemäß einen leeren Raum im Sacke entstehen lassen
muß.
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Nach der Erfindung wird dies unter gleichzeitiger Ausnutzung der
sonstigen, mit Ventilsäcken gemachten Erfahrungen und erzielten Vorteile dadurch
vermieden, daß der im übrigen völlig geschlossene Sack oder sonstige Behälter mit
einer nicht als Ventil ausgebildeten Füllöffnung von so geringer Weite versehen
ist, daß sie das Füllrohr mit geringem Abstand umgibt, so daß dieses sich leicht
einführen läßt und die beim Füllen zur Verdrängung kommende Luft ungehindert entweichen
kann, und daß die Sackkanten von dieser Füllöffnung aus schräg zu ihr verlaufen.
Dadurch nimmt auch bei diesen Papiersäcken der sich an die Füllöffnung ,anschließende
Teil nach dem Füllen eine kegelige Gestalt an und schmiegt sich dem Füllgutkegel
gut an, so daß kein Luftraum im Sackinnern frei bleibt. Die Erfindung betrifft ferner
Vorrichtungen zum mechanischen Füllen solcher Säcke.
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Die Zeichnung stellt Ausführungsbeispiele der Erfindung dar und zeigt
in Abb. I einen Papiersack vor seiner Fertigstellung, Abb. 2 denselben fertig und
zum Füllen bereit, Abb. 3 denselben nach der Füllung fertig verschlossen, Abb. 4
bis 6, 7, 8 und 9, I0 Teile von andern Ausführungsbeispielen, Abb. I I eine Sackfüllvorrichtung
im Grundriß, .\bs). 12 und 13 Schnitte nach den Linien A-A' und B-B"rder Abb. II,
Abb. 14 einen Schnitt nach Linie C-C' der Abb. I2, Abb. 15 einen solchen nach Linie
D-D' der Abb. 13, Abb. I6 und I7 Teilschnitte nach den Linien E-E' und F-F' der
Abb. I3.
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Der Sack a (Abb. I), dessen unteres Ende durch einen umgelegten Papierstreifen
b und eine Naht c verschlossen ist, ist am oberen Ende zum Kreuzboden aufgezogen.
Durch Einschnitte d ist dabei erreicht, daß die eine Kreuzbodenklappe in einen rechteckigen
Lappen e ausläuft. Auf dem Sack ist die durch punktierte Flächen f angedeuteteGummierung
angebracht. Nach den Linien g-g und h-h wird ein Zusammenfalten vorgenommen, wodurch
der Sack die in Abb. 2 veranschaulichte Gestalt erhält mit einer Füllöffnung zwischen
der vorderen, am Rande durch den umgefalteten Teil e verstärkten Wandung und der
hinteren mit dem trapezförmigen Lappen i über die Vorderwand hinausragenden Wand.
In diese Füllöffnung wird zum Füllen das Füllrohr j eingesteckt. Nach dem Füllen
und Abziehen des Sackes von diesem Füllrohr j wird der Teil i gemäß Abb. 3 über
die Füllöffnung geklappt und dann die Naht k angebracht, wodurch der restlos angefüllte
Sack verschlossen wird.
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Bei dem in Abb. 4 dargestellten Sack I sind beide Bodenklappen mit
Einschnitten versehen, die sie in rechteckige Lappen m auslaufen lassen. Gummiert
sind hier einmal die Lappen m und dann die Randteile der Eckeinschläge des Kreuzbodens,
und zwar auf je einer Hälfte auf der Oberseite in der punktierten Fläche n und auf
jeder andern Hälfte auf der Unterseite in der schwachpunktierten Fläche o. Nun werden
die Lappen m um die Linien p-p umgefaltet, also auf die Eckeinschläge und die Bodenklappen
geklebt, uiid hierauf auf die eine Bodenhälfte das auf seiner Außenseite vollständig
gummierte Papierrohr q aufgelegt. Wird jetzt der Boden um die Linie r-r zusammengefaltet,
so erhält er die Gestalt der Abb. 6; er ist völlig verklebt und geschlossen, nur
durch die Papierröhre q hindurch ist das Sackinnere noch zugänglich. Dabei ist durch
die Lappen m eine völlige Abdichtung der Faltecken gewährleistet, und im Sackinnern
klebt der zusammengefaltete Eckeinschlag jeder Seite sowie die eine Papierröhrenwand
an der Sackwand fest, kann also nicht die Bildung eines Schüttgutkegels im Sackinnern
behindern, wenn die Füllung mittels eines durch die Röhre q gesteckten Füllrohres
vor sich geht. Um hierbei den Austritt der verdrängten Luft zuzulassen, kann die
Röhre q mit Löchern versehen sein oder aus Webstoff bestehen.
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Der gefüllte Sack dieser Ausführung wird mittels eines über die Füllöffnung
gelegten und durch Verkleben, Vernähen, Vernieten oder in ähnlicher Weise befestigten
Streifens etwa aus Papier, Blech o. dgl. verschlossen, auch kann ein Umfalten ähnlicher
Art wie beim ersten Ausführungsbeispiel vorgenommen werden.
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Abb. 7 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, bei dem die Füllöffnung
an der Sackecke angeordnet ist, so daß dieser Sack beim Füllen auf die dieser Sackecke
gegenüberliegende Sackecke zu stellen ist.
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Die vordere Sackecke ist schräg abgeschnitten, und zum Umklappen dient
der dreieckige, überstehende Eckzipfel t der hinteren Sackwand u.
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Nach Abb. 8 ist die Ecke v der vorderen Sackwand w nur umgeklappt.
Dies kann, wie hier dargestellt, nach außen geschehen oder auch nach innen. Während
im zweiten Fall die Ecke der Hinterwand nach vorn herumzuklappen ist und der Verschluß
dann durch die Drahtnieten z erfolgt, ist im ersten Falle die Vorderklappe v wieder
emporzuklappen und Plomhen b' bewirken das Verschließen.
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Abb. g und 10 zeigen die Füllöffnung eines mehrlagigen Sackes, bei
dem der Streifen c' mit einer Naht d' angebracht ist, um alle Wandlagen zu erfassen.
Hier ist die Ecke e' der doppellagigen Vorderwand f' in das Sackinnere hineingefaltet
und dann der Streifen g' über die seitliche Sackkante geklebt, dem nahe seinem oberen
Rande ein Faden h' unterlegt ist. Es kann auch hier ein Doppelstreifen aufgeklebt
werden, der zweckmäßig aus einem doppelbreiten Blatt zusammengefaltet wird, wobei
ein Einlegefaden in die Faltkante zu liegen kommt.
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Da beim Umklappen der hinteren Wandecke i', wie aus Abb. 10 zu ersehen
ist, ein dreieckiger Zipfel j' dieses Streifens wie auch die Ecke des Fadens k'
mit umgelegt werden, so erfährt das untere Ende der Füllöffnung eine wesentliche
Verstärkung, und es entfällt die Gefahr, daß es beim Einführen des Füllrohres eingerissen
wird. Der nach dem Füllen dieses Sackes erfolgende Verschluß der Füllöffnung
durch
die Naht 1', die den Streifen g' und den Faden k' mit erfaßt, ergibt zudem eine
völlig dichte Ecke am unteren Ende der Füllöffnung, wie sie am oberen Ende durch
das in gleicher Weise erfolgende Erfassen des Streifens @ und der Naht d' gewährleistet
wird.
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Bei solchen mahrlagigen Säcken können die einzelnen Wandlagen aus
verschiedenen Stoffen bestehen, etwa aus luftdurchlässigen Webstoffen einer seits
und aus luftundurchlässigen Stoffen wie Papier, Zellglas, Metallfolie anderseits.
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Bei der in den Abb. 11 bis 17 veranschaulichtung Füllvorrichtung
ist die bedienung von Hand weit möglichst ausgeschaltet. Sie beschränkt sich hier
auf das Aufstecken der Säcke, das jedoch ebenfalls mittels an sich bekannter Einrichtungen
mechanisch erfolgen kann. In dem aus der Grundplatte 1 (Abb. 11) und dem von den
Ecksäulen 2 getragenen Oberhaupt 3 bestehenden Gestell ist die Mittelsäule 4 befestigt,
auf welcher der Körper 5 drehbar ist, der vier mit Schneidenlagerungen ausgerüstete
Lenkerpaare 6 kreuzweise zueinander angeordnet trägt. Er wird im Sinne des Pfeiles
v über ein Malteserkreuzgetriebe, das aus dem Kreuzrad 7 (s. Abb. 16) und dem Sperrad
8 mit dem Triebstock g besteht, absatzweise um je 900 von der Welle 10 gedreht,
die über die ausriickbare, elektromagnetisch gesteuerte Kupplung 1 1 und die Schnecke
12 von dem AIotor 13 angetrieben wird.
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Dadurch werden die Lenkerpaare 6 nacheinander in die vier Arbeitsstellungen
I, II, III und IV gebracht und bleiben hier jeweils eine Zeitlang stehen.
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Sie tragen Sackstützen 14, in welche die zu füllenden Säcke auf ihre
eine Ecke eingesetzt werden können, wie in den Zeichnungen strichpunktiert angedeutet
ist. An diesen Sackstützen 14 sind nach unten gerichtete Dorne 15, Laufrollen 16
und nach der Mittelsäule 4 weisende Finger 17 angebracht.
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I)ie Laufrollen 16 laufen aui der um die Mittelsäule 4 herum auf
dem Tisch 18 leigenden Kreisschiene 19, die an der Arbeitsstelle I eine Unterbrechung
hat, hinter der sie eine Auflauframpe 20 aufweist.
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Über dieser Unterbrechung ist das senkrechte Füllrohr 21 angeordnet,
das mit seinem erweiterten Oberteil 22 die Gutzulaufröhre 23 mit Abstand umfaßt,
die sich von oben her im Verhältnis des Zunehmens der Fallgeschwindigkeit des Gutes
trompetenartig verengt. Das Füllrohr 2l wird von dem Lenkerpaar 24 gehalten, das
ebenso wie der Hebel 25 an der Brücke 26 gelagert ist, die mittels des mit Schneidenlagerungen
ausgerüsteten Lenkerpaares 27 am Gestell 1 geführt wird und sich mit der Pfanne
28 auf den Waagebalken 29 stützt, der auf der Lagerung 30 des Gestells 1 ruht und
mit seinem andern Ende die auf das Gestell 1 aufgesetzte Gewichtsschale 31 erfaßt.
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Der hebel 25 ist durch die Zugstange 32 mit dem einen Lenker 24 gekoppelt.
In der Zulaufröhre 23 ist die Absperrklappe 33 angeordnet und am Füllrohr 21 die
Sackklemme 34 (s. Abb. 14); beide sind miteinander durch die Zugstange 35 gekoppelt.
An der mittels Handgriffs zu bedienenden Sackklemme 34, die von der Feder 36 stets
in eine ihrer Endlagen gezogen wird, ist der Anker 37 des am Querhaupt 3 sitzenden
Magneten 38 angelenkt.
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Oberhalb der Klappe 33 befindet sich in der Zulaufröhre 23 der Zuteilkegel
39, der mittels der Spindel 40 zur Regelung des Gutzulaufes einzustellen ist.
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Über der Arbeitsstellung II (s. Abb. 13) ist auf dem Zapfen 41 der
Mittelsäule 4 der knieförmige Arm 42 drehbar, der auf deinem herabgebogenen, meißelartig
zugeschärften Ende die Leimbürste 43 trägt, die beim Senken des Armes 42 an der
beleimungsvorrichtung 44 (s. Abb. 15) mit Klebstoff versehen wird. Der Arm 42 ist
mittels der Zugstange 45 it der in der Arbeitsstellung I angeordneten Klinke 46
gekoppelt, die sich in der Bahn des in dieser Arbeitsstellung befindlichen Fingers
17 befindet. Eine Feder 47 zieht den Arm 42 stets empor.
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Über der Arbeitsstellung III (s. Abb. 12) ist am Zapfen 48 des Querhauptes
3 ein Bügel 49 aufgehängt, der eine Nähvorrichtung 50 bekannter Art trägt und mit
dem ANker 51 des am Querhaupt 3 sitzenden Magneten 52 gekoppelt ist. Wird der Bügel
49 durch Erregen des Magneten 52 aus seiner dargestellten Lage nach rechts gedreht,
so wälzt sich das Rad 53 der Nähvorrichtung auf der Zahnstange 54 ab, die an der
Mittelsäule 4 befestigt ist, und bringt dadurch die Nähvorrichtung 50 zum Nähen.
Hört die Erregung des Magneten 52 auf, so dreht das Gewicht 55 den Bügel 49 wieder
zurück, wobei kein Nähen stattfindet, weil der in der Nähvorrichtung 50 vorgesehene
Freilauf zur Wirkung kommt.
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Das auf der Mittelsäule 4 hefestigte Tragkreuz 56 (Abb. 17), an dem
in der Arbeitsstellung I die Klinke 46 angebracht ist, trägt ferner vor der Arheitsstellung
II, im Sinne des Pfeiles x gedacht, die Anlaufplatte 57, die in einer um die Mittelsäule
4 als Achse gewundenen Schraubenfläche liegt, den magneten 58 und die Feder 59.
Diese Feder 59 und der Anker 60 des Magneten 58 greifen an dem auf der Mittelsäule
frei drehbaren Doppelflügel 61 an, der einerseits in die Kissenplatte 62 ausläuft
und anderseits am Zapfen 63 den Winkelhebel 64 mit der Walze 65 trägt.
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Unterhalb der Arbeitsstellung IV endlich ist das Förderband 66 vorgesehen,
das in der Richtung des Pfeiles y bewegt wird.
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Die verschiedenen Arbeitsglieder werden teils elektrisch, teils mechanisch
gesteuert.
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An der Sackklemme 34 ist die Stange 67 angelenkt (Abb. 14), deren
unteres Ende sich über einem Schalthebel 68 befindet (Abb. 13), der auf dem ortsfesten
Zapfen 69 sitzt und durch die Feder 70 stets in eine seiner Endlagen gezogen wird.
Der auf ihm angebrachte Kontakt 71 arbeitet mit der ortsfest angebrachten Kontaktzunge
72 zusammen, der durch die Leitung 73 Strom aus dem Netz zugefuhrt wird. Vom Kontakt
71 führt die Leitung 74 zum einen Schleifring der Magnetkupplung 11, von deren anderem
Schleifring die Leitung 75 zum Netz zurückgeht. Auf den Schalthebel 68 wirkt sodann
noch der Daumen 76 des Rades 8 ein.
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An der Einspielzunge des Waagebalkens 29 ist der Kontakt 77 angebracht,
der mit der Kontaktzunge 78 der ortsfesten Gegenzunge zusammen arbeitet. Der durch
diese beiden Kontakte gehende Stromkreis 79 geht einerseits zum Netz, anderseits
zum Magneten 38 und dann zum Netz zurück.
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Auf dem Tisch 18 ist in der Arbeitsstellung 1 ein Kontakt 8o angebracht,
der beim Niedergang der Sackstütze 14 zusammengedrückt und damit geschlossen wird.
Der hier hindurchgehende Stronlkreis 8i geht einerseits zum Netz, anderseits zu
den beiden parallel geschalteten Magneten 52 und 58 und dann zum Netz zurück. Der
Motor 13 und das Förderband 66 sind bei Betrieb der Vorrichtung uiiunterbrochen
in Lauf.
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Der Bedienungsmann der Vorrichtung legt nach Aufstecken eines Sackes
auf das Füllrohr 21 und Einsetzen des Sackunterteiles in die Rinnen der Sackstütze
14 (Arbeitsstellung 1) die Sackklemme in die Lage der Abb. 14 herunter, um den Sack
festzuhalten; hiermit dreht er die Klappe 33 empor, so daß das Füllgut aus der Zulaufröhre
23 durch das Füllrohr 21 hinunterrinnt. Zugleich hat aber auch die Stange 67 den
Schalter 68 umgelegt und den Kontakt 71,72 geschlossen, wodurch die Kupplung ii
eingekuppelt und das Rad 8 in Umlauf versetzt wird. Da der Treibstock g (Abb. 16)
eben das Malteserkreuzrad 7 verlassen hatte, bleibt dieses und damit der Körper
5 zunächst stehen.
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Durch das zunehmende Gewicht des sich füllenden Sackes wird der Hebel
25 von der auf ihn drückenden Sackstütze 14 hinuntergedreht. Hierbei zieht er mit
größerer Geschwindigkeit das Füllrohr 21 mit herunter. Dadurch wird dem Umstand
Rechnung getragen, daß der Sack durch das Füllgut aufgebläht und damit in seiner
senkrechten Länge verkürzt wird, also sich entweder aus der Sackstütze 14 herausheben
oder von dem Füllrohr 21 abgleiten würde. Daß hierbei die Klappe 33 noch etwas emporgedreht
wird, hat keine Wirkung.
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Ueim Senken der Sackstütze 14 nimmt der Finger 17 die Klinke 46 mit
und zieht dadurch über die Stange 45 den Arm 42 hinunter. Dieser dringt in die Füllöffnung
des zuvor gefüllten, jetzt in der Arbeitsstellung II befindlichen Sackes ein, wobei
die Leimbürste 43 die eine Sackwand auf ihrer Innenseite beleimt, und zwar sowohl
die emporstehende, nicht umgeklappte Ecke wie auch den tiefer liegenden Teil, welcher
unter der Falt- oder Abschnittkante der anderen Sackwand liegt. Ausklinken des Fingers
17 aus der Klinke 46 gibt den Arm 42 frei, der durch die Feder 47 sogleich emporgezogen
wird.
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Weiteres Sinken der Sackstütze 14 führt ein Schließen des Kontakts
80 herbei, wodurch die Magneten 52 und 58 erregt werden. Hierdurch zieht der Anker
51 den Bügel 49 herum, die Nähvorrichtung 50 streift fiber die Füllecke der bereits
iii die Arbeitsstellung III gelangten Sackes aus dem noch weiter vorangegangenen
Arbeitsvorgang hinweg und bringt hier eine Naht parallel zu der schrägen Sackkante
an. Der Anker 60 hingegen dreht den Doppelflügel 61 dem Pfeil x entgegen. Dadurch
wird iii Arbeitsstellung II die Sackückt: von diesem Flügel umgeklappt; die hinterherkommende
Walze 6, die über die Sackwand hinuntergerollt wird, preßt die umgeklappte und angeleimte
Eckklappe fest, indem der Winkelhebel 64 gegen die Anlaufplatte 57 stößt und hierdurch
gedreht wird. In Arbeitsstellung IV aber wirft die Kissenplatte 62 den hier in der
Sackstütze 14 stehenden, aus dem noch früher vorangegangenen Arbeitsvorgang stammenden
Sack heraus, so daß er auf das Förderband 66 nach der Seite hinabfällt und von diesem
fortgeschafft wird.
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Der 1 lebel 25 hat sich inzwischen auf die Brücke 20 aufgesetzt und
den Waagebalken 29 unter Anheben der gewichtschale 31 zum Einspielen gebracht. Da
alle sich mit ortsfesten Teilen berührenden Lenker, nämlich die Lenkerpaare 6 und
27, in Schneidenlagerungen liegen, ist ein genaues Wiegen sichergestellt. Ileim
Erreichen des Füllgewichts schließt sich der Kontakt 77, 78, der Magnet 38 wird
erregt und hierdurch die Sackklemme 34 umgelegt und die Klappe 33 geschlossen. Das
Füllen des Sackes wird unterbrochen und der Sack vom Füllrohr freigegeben, wobei
zugleich dieses aus ihm heraus- und emporgezogen wird. Die Stange 67 gibt dabei
auch den Schalter 68 frei.
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Das Maltesergetriebe ist so ausgelegt, daß seine Sperrzeit unbedingt
ausreicht, alle vorerwähnten Arbeitsvorgänge ablaufen zu lassen. Sein Sperrad 8
hat sich inzwischen so weit gedreht, daß es das Kreuzrad 7 freigibt und der Triebstock
9 in dieses eintritt, es um 90° dreht und hierdurch jede der vier Sackstützen in
die nächstfolgende Arbeitsstellung verbringt. Die Sackstütze in Arbeitsstellung
1 gleitet hierbei von dem Kontakt 80 nach der Seite hin ab und gibt ihn frei, so
daß er sich öffnet und die Erregung der Magneten 52 und 58 ihr Ende findet. Damit
wird der Bügel 49 von seinem gewicht 55, der Soppelflügel 61 aber von der Feder
59 in die Ausgangsstellung zurückgezogen. Daß beim Zurückdrehen des Bügels 49 kein
Nähen stattfindet, wurde oben bereits gesagt; es würde das audi ins Leere gehen,
da der bisher in derArbeitsstellung 111 gewesene Sack bereits so weit fortgedreht
worden ist, daß die Nähvorrichtung 50 hinter ihm hindurchgeht. Auch das Zurückdrehen
des Doppelflügels 61 stößt auf kein Hindernis; da der Sack der Arbeitsstellung IV
abgeworfen worden ist, ist diese Sackstütze 14 leer und die Kissenplatte 62 kann
über sie hinwegschlagen, auch wenn sie nicht etwa bereits so weit nach der von ihr
ini nächsten Arl>eitsvorgang einzunehmenden Arbeitsstellung 1 hin fortgedreht
worden ist, daß die Kissenplatte 62 gar nicht mehr bis über sie hinkommt. Der andere,
in der Arbeitsstellung II zur Wirkung komniende Flügel des Doppelflügels 61 aber
vermag, wie Abb. 13 ersehen läßt, seine Drehbewegung beliebig auszuführen, sobald
die Sackecke umgelegt worden ist.
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Bei der Drehung des Körpers 5 laufen die Laufrollen 16 der drei Sackstützen
14 aus den Arbeitsstellungen II, III und IV auf der Schiene 19 um.
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Die Laufrolle 16 der Arbeitsstellung 1 stößt aus der Unterbrechung
dieser Schiene 19 gegen die schrage
Anlauframpe und rollt auf ihr
unter Emporheben der durch den vollen Sack beschwerten Sackstütze I4 auf die Schienenoberfläche
hinauf.
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Sobald das Kreuzrad 7 um den vorgesehenen Winkel gedreht ist und
der Triebstock g aus ihm heraustritt,bleibt es stehen und wird von dem Sperrrad
8 gesperrt. In diesem Zeitpunkt aber hat der Daumen 76 den Schalter 68 erreicht
und legt ihn um, wodurch der Kontakt 7I, 72 unterbrochen wird und die Kupplung 1
1 sich löst. Damit bleibt das Rad 8 stehen und kommt erst wieder in Lauf, wenn durch
Umlegen der Sackklemme 34 der Schalter 68 erneut geschlosseit wird. Hierdurch wird
vor allem Sicherheit dagegen geboten, daß ein Drehen des Körpers 5, also ein Wechsel
der .-kl)eitsstellullge wider Willen des Bedienungsmannes eintreten kann, wenn etwa
beim Aufstecken des neuen Sackes oder sonst irgendwo eine Störung oder Unregelmäßigkeit
vorfällt. Auch läßt sich hierdurcll die Vorrichtung bei Betriebsschluß sehr einfach
leer arbeiten; es braucht nur dreimal immer nach einer Drehung die Sackklemme 34
angelegt zu werden, ohne daß jedoch ein neuer Sack auf das Füllrohr 2I aufgesteckt
wird.
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Ohne aus dem Rahmen der Erfindung zu fallen, können einzelne der
lwschriebenen NIaßnahmen fortfallen oder von Hand ausgeführt werden. Wenn ein Wiegen
der Füllgutsmenge unterbleiben soll, werden die Teile 27 bis 31, 37. 38, 77 I'is
79 fortgelassen. Die Sackklemme wird dann von Hand sowohl ausgelöst wie angelegt.
Sollen die Vorgänge in den Arbeitsstellungen II, III und IV teilweise von Hand ausgelöst
oder durchgeführt werden, so bleiben die entsprechenden Glieder der Vorrichtung
fort.
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PATENTANSPROCHE: I. Sack aus Papier oder ähnlichem Stoff oder entsprechendes
Behältnis, dadurch gekennzeichnet, daß der im übrigen völlig geschlossene Sack mit
einer nicht als Ventil ausgebildeten Füllöffnung von so geringer Weite versehen
ist, daß sie das zum Einbringen des Gutes dienende Füllrohr mit nur geringem Abstand
umfaßt, und daß die Sackkanten von dieser Füllöffnung aus schräg zu ihr verlaufen.
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2. Sack nach Allsprucll I, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllöffnung
sich in einem Kreuzboden des Sackes befindet, wobei die eine Bodenklappe (i) über
sie emporsteht und darübergeklappt werden kann, während die andere, durch Einschnitte
rechteckig geformte Bodenklappe (e) vor dem Zusammenlegen des Bodens eingeschlagen
worden ist.