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Aufnahmegabel mit Zangenbewegung an stapelnden Flurfördergeräten Bei
der außerordentlich vielseitigen Verwendbarkeit von stapelnden Flurfördergeräten
stellt sich erfahrungsgemäß die Notwendigkeit ein, Lasten seitlich zu fassen, bevor
sie mit einem gabelförmigen Huborgan, einer sog. Hubgabel völlig gehoben werden.
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Ein typischer derartiger Fall liegt vor, wenn ein größerer Stapel
kleiner vorzugsweise die Form rechteckiger Prismen aufNveisender Körper als Einheit
gehoben und gefördert werden soll.
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Wenn beispielsweise ein größerer Stapel kleiner gleichartiger Kästen
oder ein Stapel Mauersteine mit einer Hubgabel aufgehoben werden soll, so wird der
Stapel von vornherein so aufgesetzt, daß in der untersten Schicht der aufgestapelten
Körper kanalartige Lücken frei gelassen werden, welche ein Unterfahren des übrigen
Stapels mit mehrholmigen Aufnahmegabeln ermöglichen. Ein derartiger Fall ist in
der Fig. VIII schematisch dargestellt. In dieser Figur bedeutet 27 den ganzen Kisten-oder
Steinstapel und 35 und 36 bezeichnen die kanalartigen Lücken in der untersten Stapelschicht,
in welche die Gabelholme eingefahren werden können. 2i-22, 23-2.I und 25-26 bezeichnen
drei Holmpaare der Aufnahmegabel, wobei die Anzahl der Holmpaare nur beispielsweise
mit drei angenommen wurde und sowohl kleiner als größer sein kann. Wenn nun nach
dem Einfahren der Gabelholme in die Lücken zwischen den Körperreiben 28 bis
30 die Hubgabel angehoben wird, so hebt sie den über der untersten lückenhaften
Schicht befindlichen Teil des Stapels 27, während die unterste Schicht selbst liegenbleibt.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Huhgabel, bei welcher auch diese
Schicht mitgehoben und zusammen mit dein übrigen Stapel wieder abgesetzt wird, ohne
dessen Form zu verändern. Das geschieht dadurch, daß die Gabelholme sich paarweise,
also
beispielsweise die Paare 2t-22, 23-2q und 25-26 beim Heben der Hubgabel so gegeneinanderschieben,
daß sie zangenartig die zwischen ihnen liegenden Körper fassen, während der darüber
befindliche 'feil des Stapels 27 auf den Gabelholmen aufliegt.
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In den Figuren ist das Wesen der Erfindung schematisch teilweise perspektivisch
dargestellt. Die Aufnahmegabel ist unter Fortlassung aller Einzelheiten lediglich
mit einem Holmpaar 5-6 dargestellt, obgleich die Anzahl der Holmpaare in den meisten
Fällen wesentlich höher sein und dem beabsichtigten Zweck angepaßt werden kann.
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In Fig. I ist die Vorrichtung in einer beispielsweisen Form perspektivisch
schematisch wiedergegeben. Darin bezeichnet 4 eine am Hubschlitten des Stapelgerätes
angebrachte oder auch den Hubschlitten selbst bildende Platte oder ein entsprechendes
Gerüst mit einem durch die winkelförmigen Leisten 3a und 3b gebildeten horizontalen
Führungskanal, in dem zwei prismatische Körper, vorzugsweise Platten i und 2, gleitend
gelagert sind. Die hintere Platte 2 besitzt einen im gezeichneten Beispiel starr
auf ihr angebrachten Holm 5 und ist in der Fig. VI einzeln dargestellt. Die vordere
Platte i ist mit dem daran angebrachten Holm 6 in Fig. VII wiedergegeben. In dieser
Figur ist eine horizontal verlaufende schlitzartige Durchbrechung 18 erkennbar,
durch welche beim Aneinanderlegen der beiden Platten r und 2 im Führungskanal der
an der hinteren Platte 2 angebrachte Holm 5 hindurchragt und der so lang ist, daß
die zur zangenartigen Bewegung der beiden Holme gegeneinander erforderliche Seitenverschiebung
der beiden Platten gegeneinander möglich ist. In den Fig. VI und VII sind ferner
die vorzugsweise an der Oberkante der Platten 2 und i starr angebrachten Lappen
8 und 7 erkennbar, welche seitlich gegeneinander, vorzugsweise symmetrisch zur Mitte
versetzt sind und wie es in Fig. I perspektivisch und in den Fig. 111 und
l17 im Schnitt dargestellt ist. Es ist selbstverständlich, daß nicht nur eine Anbringung
der Platten hintereinander möglich ist,' sondern es ist auch deren Anbringung übereinander
oder in einer sonstigen Weise mit einer entsprechend abgewandelten Anordnung der
Holme möglich, bei der die seitliche Verschiebbarkeit vorhanden ist.
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Wird bei der beschriebenen und in den Figuren dargestellten Anordnung
eine Kraft auf die beiden Lappen 7 und 8 ausgeübt, welche wie in dem in den Fig.
I bis IV dargestellten Beispiel bestrebt ist, die Lappen 7 und 8 einander zu nähern,
so wird ein zwischen den Holmen 5 und 6 befindlicher Körper festgehalten. Wie bereits
erwähnt, können nun die Platten i und 2 mit einer Vielzahl von Holmpaaren ausgestattet
werden, wobei dann die gegebenenfalls vorne liegende Platte eine entsprechende Anzahl
von Schlitzen 18 erhält, durch welche die Holme der hinteren Platte hindurchragen.
Auf diese Weise ergibt sich eine Aufnahmegabel, wie sie in Fig. VIII schematisch
angedeutet ist.
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Um ein gutes Haltevermögen der Holme gegenüber der mit ihnen gefaßten
Last herbeiführen zu können, werden die Seitenflächen der Holme mit Leisten 34 oder
Warzen 31 aus einem elastischen Stoff, beispielsweise Gummi oder Holz besetzt (Fig.
VIII).
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Die Bewegung der Platten i und 2 und damit die zangenartige Bewegung
der einzelnen Holmpaare gegeneinander kann auf verschiedene Weise bewirkt werden.
Eine rein mechanische Lösung der Aufgabe ist in den Fig. I bis IV dargestellt. Hier
ist an jedem der beiden Lappen 7 und 8 ein vorzugsweise winkelförmiger einarmiger
Hebel io bzw. i i angelenkt. Die freien Enden dieser Hebel sind untereinander gelenkig
verbunden und gemeinsam an ein Zugglied 9 angelenkt, dessen oberes Ende wiederum
an die Mitte eines Stabes angelenkt ist, während sein unteres Ende vorzugsweise
durch eine an sich bekannte Maßnahme, beispielsweise einen Stift 15 in einem Schlitz
14 der Platte 4 geführt ist, wie in den Fig. III und IV angedeutet. Diese Führung
kann im Bedarfsfalle gleichzeitig mit einer Sperrvorrichtung an sich beliebiger
bekannter Art ausgerüstet werden, welche die Verschiebung des Zuggliedes 9 und damit
die Ausführung der Zangenbewegung der Gabelholme willkürlich zu sperren und auszulösen
gestattet. Die Betätigung der Sperre kann entweder direkt oder über Übertragungsglieder
an sich bekannter Bauart, z. B. einen Bowdenzug vorgenommen werden und auch so mit
der Hubvorrichtung gekuppelt werden, daß sie in Abhängigkeit von dieser selbsttätig
arbeitet.
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An den freien Enden des Querstabes 12 greifen die Hubketten oder Seile
der Stapeleinrichtung i9 und 2o an, welche über den Querstab 12 auf das Zugglied
9 beim Heben der Hubgabel eine nach oben gerichtete Kraft ausüben, durch welche
dann die Schließbewegung der Gabelholmpaare ausgeführt wird.
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Es ändert grundsätzlich nichts an der geschilderten Betätigung, wenn
die einarmigen Hebel io und i i an ihren Ecken an die Platte oder das Gestell 4
angelenkt werden, also zweiarmige Winkelhebel werden. Dabei dürfen die freien Enden
der Winkelhebel io und i i dann nicht fest an das Zugglied 9 angelenkt sein, sondern
müssen beispielsweise durch in Schlitzen geführte Stifte eine seitliche Beweglichkeit
erhalten. Bei der Anordnung zweiarmiger Winkelhebel ist man in der Lage, durch die
Wahl der Längen der Hebelarme die Anpressung der Gabelholme an die zu fassende Last
zweckmäßig zu wählen.
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Da schon das Eigengewicht der ganzen Vorrichtung den durch die Ketten
oder Seile i9 und 20 ausgeübten Hubkräften einen wesentlichen Widerstand entgegensetzt,
werden sich die Gabelholme sofort in der beschriebenen Weise bewegen, sobald die
Stapelvorrichtung in Tätigkeit tritt. Das ist auch deshalb unzulässig, weil es auf
diese Weise kaum möglich wäre, die Hubgabel mit geöffneter! Holmpaaren unter die
Last zu fahren. Deshalb ist es erforderlich, diese vorzeitige Verschiebung der Gabelholme
zu unterbinden. Hierzu kann beispielsweise die vorher erwähnte Sperrvorrichtung
benutzt werden, mit der man die Verschiebung der
Holme so lange
verhindert, bis die Hubgabel in die richtige Lage gebracht worden ist. Es ist auch
möglich, das Eigengewicht der gesamten Hubvorrichtung durch eine Feder auszugleichen,
welche auf das Zugglied 9 nach unten einwirkt, so daß der Zug auf die Platten i
und 2 erst dann einsetzt, wenn die Aufnahmegabel beim Heben an der oberen Schicht
des Stapels einen erhöhten Widerstand findet.
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An Stelle der in den Fig. I bis IV dargestellten Bewegungsvorrichtung
kann beispielsweise auch eine solche gemäß Fig. V treten. Hier sind die beiden Lappen
7 und 8 so gegeneinander versetzt, daß eine zwischen ihnen angeordnete Zugfeder
32 eine Spreizung der Gabelholme bewirkt. Dieser Zugfeder entgegen wirkt dann beim
Heben der Zug der Ketten oder Seile i9 und 20, welche nach Umlenkung über Rollen
33 und 34 an den Lappen 7 und 8 angreifen und eine Kraft im Sinne der Schließung
der Holinpaare ausüben. In diesem Falle kann die Zugfeder 32 so bemessen werden,
daß das Eigengewicht der Vorrichtung durch sie ausgeglichen wird und erst der zusätzliche
Gegendruck auf die Hubgabel beim Belasten mit dem oberen Stapelteil eine Schließung
der Gabelholmpaare bewirkt.
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Schließlich ist auch noch die Bewegung der Platten i und 2 auf hydraulischem
Wege möglich, wobei die Bewegung entweder zwangläufig bei einer entsprechenden Hubbewegung
der Hubgabel oder willkürlich von Hand durch Betätigen eines Steuerventils möglich
ist. Der erforderliche hydraulische Drück kann ohne weiteres von der zur Betätigung
der Hubvorrichtung meistens vorhandenen Druckpumpe geliefert werden, die dann durch
flexible Rohre oder Schläuche mit dem Preßzylinder der Vorrichtung in Verbindung
steht.