DE801960C

DE801960C - Vorrichtung zum Regeln des Schliessdruckes von Temperatur- und Druckregelventilen mit Arbeitsbalg

Info

Publication number: DE801960C
Application number: DE1948801960D
Authority: DE
Inventors: Paul Eisele
Original assignee: IND WERKE AKT GES
Current assignee: IND WERKE AKT GES
Priority date: 1948-10-02
Filing date: 1948-10-02
Publication date: 1951-01-29

Description

Vorrichtung zum Regeln des Schließdruckes von Temperatur- und Druckregelventilen mit Arbeitsbalg

Die Ertrldting betrifft eine Vorrichtung zutn

Regeln des Schließdruckes von Druck- und Tempe-

raturregelventilen, die sich durch besonders große

Empfindlichkeit auszeichnet und in Verbindung finit

dem Arbeitsbalg so gestaltet ist, daß sie wallweise

für Raten- tind Wassertemperaturregler, Druck-

regler, Druckminderer und L'lierströiriventile be-

nutzt werden kann.

Wassertemperattirregler, die nach dein Flüssig-

keits-Verdanipfungsprinzip arbeiten, waren bisher

zwecks Abdichtung der Ventilstange gegen den

Vexitilkörliei- mit einer Stopfbüchse versehen, durch

deren Reihung die Genauigkeit des Reglers jedoch

stark beeinträchtigt wurde. Um diesem Nachteil

abzuhelfen, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,

die Ventilstatue dtircli einen _\bdichtbalg reibungs-

los abzudichten, der einerseits finit (ieni Arbeitsbalg

und anderseits mit dem Ventilgehäuse fest ver-

bunden ist. Mittels einer auf einer festen Führungs-

hülse aufgeschraubten Reguliermutter wird die

Spannung einer auf den Arbeitsbalg drückenden

Feder eingestellt und damit der Sclilief)drtick des

Arbeitsbalges geregelt. Der Arbeitshalgdeckel

wird mit (lern unteren Federteller zweckmäßig

durch Bolzen verbunden. Die Führungshülse wird

am Ventilgehäuse befestigt und am anderen Ende

am Arbeitsbalggehäuse. Der Arbeitsbalg ist mit

Anschlägen zur Hubbegrenzung versehen.

Bei Druckininderern undLTberströmventilen wird

der Innenraum des Abdichtbalges mit dem Innern

des Arbeitsbalges durch eine Druckleitung ver-

bunden und der Befestigtingsnip hcl des ArbeIts-

Balges mit einer zur Entwässerung des Ventils dienenden Verschlußschraube versehen. Wird das Ventil als Druckregler benutzt, dann wird an diesem Nippel die von der Niederdruckleitung kommende Impulsleitung angeschlossen. Durch diese '!Maßnahme wird die Genauigkeit des Regelventils derart gesteigert, daß beispielsweise ein Wassertemperaturregler schon bei einem Temperaturunterschied von ± 0,35'C anspricht, entgegen früheren Ausführungen, deren Temperaturempfindlichkeit bei etwa ± 2'C lag. Ein besonderer Vorzug der neuen Vorrichtung ist, daß diese sowohl für Temperaturregler als auch für Druckregler, Druckminderer und Überströmventile benutzt werden kann. Sie läßt sich einschließlich des Arbeitsbalges für alle Ventilgrößen als austauschbarer Einheitsbestandteil passend herstellen. Hieraus ergibt sich eine außerordentliche Vereinfachung der Fertigung und Lagerhaltung.

An je einem Ausführungsbeispiel ist die Vorrichtung in Abb. 1, 2, 3 und 4 an einem Temperaturregler, Druckminderer, Druckregler und Überströmventil im Schnitt dargestellt.
Nach Abb. i ist der im Ventilgehäuse i befindliche Doppelsitzventilkegel2 mit der Ventilstange 3 durch einen Federring 4 verbunden. Die Ventilstange 3 ist am anderen Ende in der Büchse 5 eingeschraubt, die ihrerseits wieder am Deckel 6 des Arbeitsbalges 7 befestigt ist. Die Ventilstange führt durch den Abdichtbalg 8, der einerseits mit der Büchse 5 und anderseits mit dem Dichtnippel 9 verlötet ist. Dieser ist durch eineÜberwurfmutter io am Ventilgehäuse i befestigt. Der Abdichtbalg 8 sitzt in der Führungshülse i i, die mit dem Dichtnippel 9 und dem Arbeitsbalggehäusedeckel 12 fest verbunden ist. Die als Federteller ausgebildete Reguliermutter 13 läßt sich auf der Führungshülse i i axial verstellen, wodurch der Druck der Schraubenfeder 14 in beliebiger Höhe eingestellt werden kann. Die Feder 14 ruht auf dem unteren Federteller 15, der, durch Bolzen mit dem ArbeitsbaIgdeckel 6 kraftschlüssig verbunden, -den Druck der Schraubenfeder 14 auf den Arbeitsbalg 7 überträgt. Die an den Arbeitsbalg 7 angeschlossene Kapillarrohrleitung 17 führt zum Wärmefühler 18, der mit einer leicht verdampfenden Flüssigkeit i9 teilweise gefüllt ist. DerDampfdruck dieserFlüssigkeit hebt den Deckel 6 des Arbeitsbalges 7 entgegen dem durch die Mutter 13 eingestellten Schraubenfederdruck und schließt über die Ventilstange 3 das Doppelsitzventil2. Als Anschlag für den Balgdeckel 6 dient ein im Arbeitsbalg 7 eingesetztes Rohr 20. Es verhindert das Zusammendrücken des Arbeitsbalges bei zu hohem Unterdruck im Wärmefühler. Durch Lösen der Überwurfmutter io vom Ventilaufsatz läßt sich das gesamte Unterteil des Ventils abnehmen. Es läßt sich in einer Größe einheitlich für große und kleine Ventile ausführen.
Nach Abb. 2 ist für Druckminderer die Ventilspindel 3 mit einer Querbohrung 22 und einer Längsbohrung 23, die Büchse 5 mit einer Längsbohrung 24 versehen. Bei zu hohem Minderdruck wird durch Ausdehnung des Arbeitsbalges 7 der Kegel 2 des Doppelsitzventils i auf seinen Sitz gepreßt. Die Übertragung des Druckes von der Niederdruckseite des Ventils auf den Arbeitsbalg erfolgt durch verhältnismäßig enge Kanäle, wodurch der bei dieser Bauart sehr empfindliche Druckausgleich eine sehr erwünschte zusätzliche Dämpfung erfährt.
Die gleiche Ausführung mit durchbohrter Ventil-Stange wird nach Abb. 4 für Überströmventile benutzt, bei denen die ein- und austrittseitigen Anschlüsse des Ventilgehäuses miteinander vertauscht sind; womit das Doppelsitzventil nicht mehr von unten nach oben, sondern von oben nach unten schließt.
Abb.3 zeigt ein Druckregelventil, dessen Arbeitsbalg durch den Druck in der =Niederdruckleitung beeinflußt wird. Zu diesem Zweck ist an dem Arbeitsbalgnippel 25 ein Verbindungsrohr 26 angeschlossen. Die für die Rohrleitungen 26 und 17 vorgesehene Bohrung kann zur Entwässerung des Ventils benutzt werden. Sie ist nach Abb. 2 und 4 mit der Verschlußschraube 27 geschlossen.
Die Nippel 25 sind mit dem Boden des.Arbeitsbalges 7 verlötet. Sie werden am Boden 28 des Arbeitsbalggehäuses durch einen Federring 29 gehalten, der den Ein- und Ausbau wesentlich erleichtert, was auch für die Befestigung des Ventilkegels 2 mit der Ventilstange 3 durch den Federring 4 zutrifft.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Vorrichtung zum Regeln des Schließdruckes von Temperatur- und Druckregelventilen mit Arbeitsbalg, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilstange (3) zwischen dem Ventilgehäuse und dem Arbeitsbalg durch einen Abdichtbalg (8) gegen das Ventilgehäuse (i) reibungslos abgedichtet ist, der einerseits mit dem Arbeitsbalg (7) und andererseits mit dem Ventilgehäuse (i) fest verbunden und von einer gegen das Ventilgehäuse festen Führungshülse (ii) umgeben ist, auf die eine Reguliermutter (13) geschraubt ist, durch welche die Spannung einer auf den Arbeitsbalg drückenden Schraubenfeder (14) eingestellt wird, die den Schließdruck des Arbeitsbalges (7) regelt.
2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Arbeitsbalgdeckel (6) mit dem unteren Federteller (15) durch Bolzen (16) verbunden ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungshülse (i i) des Abdichtbalges (8) am Ventilgehäuse (i) mit einer Überwurfmutter (io) befestigt ist und am anderen Ende mit dem Gehäuse (28) des Arbeitsbalges (7) fest verbunden ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Arbeitsbalg (7) einen oder mehrere Anschläge (20) zur Hubbegrenzung hat.
5. Vorrichtung nach Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß für Druckminder-und LTberströmventilc der Innenraum des Abdichtbalges (8) durch eine Druckleitung mit dem Inneren des Arbeitsbalges (7) verbunden ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch r bis d, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Verwendung als Druckregler der Anschlußnippel (25) des Arbeitsbalges (7) mit der 1 iederdruckleitung durch ein Rohr (26) verbunden ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlußnippel (25) eine Verschlußschraube (27) hat. B.
Vorrichtung nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilkegel (2) mit der Ventilstange (3) durch einen Federring (,I) verbunden ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch z bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Arbeitsbalganschlußnippel (25) am Gehäuse (28) des Arbeitsbalges (7) durch einen Federring (29) befestigt ist.