DE801584C

DE801584C - Verfahren nebst Schablone zur farbigen Musterung von Kautschukgegenstaenden

Info

Publication number: DE801584C
Application number: DEP39278D
Authority: DE
Inventors: Hermann Boennighausen; Margaretha Kastenholz
Original assignee: Continental Gummi Werke AG
Current assignee: Continental AG
Priority date: 1950-12-07
Filing date: 1950-12-07
Publication date: 1951-01-11

Description

Verfahren nebst Schablone zur farbigen Musterung von Kautschukgegenständen Es sind bereits mehrere Verfahren zur farbigen Musterung von Kautschukgegenständen bekannt.
Bei einem derartigen Verfahren wird mit farbigem Kautschukpulver und einer dem herzustellenden Muster entsprechenden Formmatrize gearbeitet.
Zur Durchführung dieses bekannten Verfahrens sind weiterhin zwei Schablonen und ein Absaugevorgang zur Entfernung des uberschüssigen Kautschukpulvers erforderlich. Es ist in seiner Durchführung also recht unständlich.
Des weiteren ist es bekannt, Bilder oder Muster dadurch auf Gummiflächen aufzubringen, daß eine Gummilösung auf einen Druckstock oder auf eine Druckwalze aufgetragen wird, und nach Verdunstung des Lösungsmittels die auf dem Druckstock sich bildende dünne Gummihaut auf eine Gummiunterlage aufgedrückt wird. Dieses Aufdrücken erfolgt nach dem Vulkanisieren des Gummigegenstandes, so daß es sich lediglich um ein Aufkleben handelt. Auch ist es bekannt, Gummigegenstände mit Hilfe von Schablonen zu bemalen. Ein derartiger Farbauftrag ist in seinem Bestand aber immer gefährdet. da er nur selten der groben Dehnung der Gummigegenstände zu folgen vermag und auch leicht abgerieben werden kann.
Das Verfahren gemäß der Erfindung zeichnet sich durch Einfachheit in der Durchführung aus und liefert beständige Farbmusterungen, die weder abgerieben werden können, noch bei großer Dehnung der Gummigegenstände verblassen. Das erfindungsgemäße Verfahren besteht im wesentlichen darin, daß unter Zuhilfenahme von Schablonen sich mit dem Kautschukrohling während der Vulkanisation verbindende Stoffe. vorwiegend farbige Kautschukmischungen oder Kautschuklösungen, auf Teile der Formne.' wandung der Vulkanisierform aufgesprüht werden, darauf der Kautschukrohling eingelegt und in gewohnter Weise vulkanisiert wird. Die farbige Kautschukmischung oder Kautschuklösung wird also nur auf die Teile der FoI-lnnestwandung aufgetragen, die nicht durch die Schablone abgedeckt werden. An diesen Stellen bildet sich somit eine farbige Kautschukschicht, die sich mit dem darauf eingelegten, in einer stark abweichenden Farbe gehaltenen Kautschukrohling während der Vulkanisation homogen verbindet. An Stelle farbiger Kautschukmischungen oder Kautschuklösungen können auch solche farbigen bzrr. eingefärbten Stoffe verwendet werden, die mit dem Kautschuk eine Vulkanisationsverbindung eingehen, wie z. B. manche der Kautschukaustauschstoffe.
An Stelle einer Schablone und des Einsprühens einer farbigen Kautschukmischung können auch mehrere Schablonen verwendet und mehrere verschiedenfarbige Kautschukmischungen eingesprüht werden, so daß sich unter Hinzurechnung der Grundfarbe des Kautschukrohlings eine Vielzahl von farbigen Gestaltungsmöglichkeiten ergibt.
Enthält die farbige Musterung auch Schriften, wobei z. B. in den Buchstaben A, B, O oder P isolierte Schablonenteile entstehen, die durch Stege gehalten werden müssen, werden diese Stege als stark aus der Schablonenebene hervortretende gebogene Drahtbrücken ausgeführt. \\!ird dann beim Einsprühen der Kautschukmischungen oder Kautschuklösungen in die Form die Sprühpistole von Hand in kreisförmigen Bewegungen geführt, so trittt die Kautschukmischung auch hinter diese Stege und dieselben heben sich in der Musterung nicht ab.
Damit die farbige Musterung recht scharf andig und klar ausgeprägt wird, empfiehlt es sich dafür zu sorgen, daß in der Nähe der Farbflächenränder keine starke Fließbewegung des Kautschukrohlings während der Vulkanisation eintritt. Stellt man z. B. nach diesem Verfahren Zahlteller her, so wird man die hierbei gebräuchliche Rillenmusterung nicht zu scharfgratig ausführen. Soll das Verfahren für mit stärkeren Erhebungen versehene Gummigegenstände verwendet werden, so empfiehlt es sich, die Kautschukrohlinge vor dem Einlegen in die Vulkanisierform ihrer Endform entsprechend vorzuformen, damit größere Fließbewegungen während des Vulkanisierens vermieden werden.
Es ist möglich, die farbige Älusterung mit einer plastischen Ausgestaltung zu kombinieren, dergestalt, daß die erhöhten Teile in einer von der Grundfläche abweichenden Farbe erscheinen. Auch ist es möglich, die einzusprühende Kautschukmischung oder Kautschuklösung mit Füll- und Vulkanisierstoffen anzureichern, in gleicher Weise wie die Kautschukmasse des Grundkörpers, so daß sich in der Haltbarkeit keine @ Unterschiede ergeben.

Claims

P A T E N T A N S P R Ü C H E: 1. Verfahren zur farbigen Musterung von glatten oder mit Erhebungen versehenen Kautschukgegenständen, dadurch gekennzeichnet, daß unter Zuhilfenahme von Schablonen sich mit dem Kautschukrohling während der Vulkanisation verbindende Stoffe, vorwiegend farbige Kautschukmischungen oder Kautschuklösungen, auf Teile der Formnestwandung der Vulkanisierform aufgesrüht werden, darauf der Kautschukrohling eingelegt und vulkanisiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1 in Anwendung auf stark plastisch ausgebildete Kautschukgegenstände, dadurch gekennzeichnet, daß die Kautschukrohlinge vor dem Einlegen in die Vulkanisierform ihrer Endform entsprechend vorgeformt werden.
3. Schablone zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Stege zum Halten isolierter Schablonenteile als stark aus der Schablonenebene hervortretende gebogene Drahtbrücken ausgebildet sind.