DE601163C - Verfahren zur Herstellung von UEberzuegen von verschiedener Wandstaerke oder oertlicher Begrenzung, wie Beschriftungen aus Kautschuk, durch Aufbringen waessriger Kautschukdispersionen auf mit Koagulierungsmittel ueberzogene Unterlagen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von UEberzuegen von verschiedener Wandstaerke oder oertlicher Begrenzung, wie Beschriftungen aus Kautschuk, durch Aufbringen waessriger Kautschukdispersionen auf mit Koagulierungsmittel ueberzogene Unterlagen

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DE601163C DEA63148D DEA0063148D DE601163C DE 601163 C DE601163 C DE 601163C DE A63148 D DEA63148 D DE A63148D DE A0063148 D DEA0063148 D DE A0063148D DE 601163 C DE601163 C DE 601163C
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Überzügen von verschiedener Wandstärke oder örtlicher Begrenzung, wie Beschriftungen aus Kautschuk, durch Aufbringen wäßriger Kautschukdispersionen auf mit Koagulierungsmittel überzogene Unterlagen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Überzügen von verschiedener Wandstärke oder örtlicher Begrenzung, wie Beschriftungen u. dgl. aus Kautschuk, durch Aufbringen wäßriger Kautschukdispersionen auf mit Ko.agulierungsmittel überzogene Unterlagen. Gemäß der Erfindung werden endgültige oder nicht endgültige Unterlagen verwendet, die nur auf beschränkten Teilen ihrer Oberfläche mit einem Koagulierungsmittel oder auf verschiedenen Teilen der Oberfläche mit verschiedenartigen Koagulierungsmitteln überzogen sind, worauf das Koagulat auf der endgültigen Unterlage seine Endbehandlung erfährt. Das Verfahren gemäß der Erfindung dient insbesondere zur Herstellung erhabener Muster, Buchstaben usw. aus Kautschuk o. dgl. und auch zur Herstellung von Kautschuküberzügen, die nur Teile von Gegenständen bedecken.
  • Es kann auch eine dünne Haut eines Koagulierungsmittels in wechselnder Dicke oder Konzentration oder sowohl in wechselnder Dicke als auch in wechselnder Konzentration auf die Oberfläche einer Unterlage aufgebracht und herauf mit der wäßrigen Emulsion oder Dispersion zusammengebracht werden.
  • Es ist früher schon vorgeschlagen worden, Kautschukgegenstände oder Kautschuküberzüge dadurch herzustellen, daß eine Form nacheinander in ein flüssiges Koagulierungsmittel und in flüssige Kautschukmilch eingetaucht wird; dabei bleibt die dünne Haut des Koagulierungsmittels auf der Form zurück und bewirkt die Koagulierung der hierauf benutzten Kautschukmilch. Dieses bekannte Verfahren ist indessen nicht zur Herstellung von unzusammenhängenden Überzügen oder, von überzügen wechselnder Dicke geeignet gewesen.
  • Die Erfindung wird beispielsweise dadurch verwirklicht, daß eine Unterlage oder eine Form mit einer dünnen Schicht eines Koagulierungsmittels lediglich auf einem Teil ihrer Oberfläche versehen wird und daß dann die mit Koagulierungsmitteln bedeckten Oberflächen mit einer wäßrigen Kautschukdispersion in Berührung gebracht werden: Das Koagulierungsmittel kann durch Bürsten, Spritzen oder durch Übertragen von einer anderen Oberfläche aufgebracht werden und kann mit der wäßrigen Dispersion durch Eintauchen, durch Überströmenlassen oder durch Bespritzen in Berührung gebracht werden.
  • Beispielsweise muß ein Gummisäurehandschuh mit einem verdickten Teil auf der Handfläche und auf der Innenseite der Finger, wo er der stärksten Abnutzung ausgesetzt ist, versehen werden. Die Handschuhform aus Porzellan wird gereinigt, und hierauf wird eine koagulierende Flüssigkeit, z. B. eine Lösung aus einem Teil wasserhaltigen Calciumnitrats in zwei Teilen Aceton, über die Handfläche der Form gestrichen. Den größeren Teil des Acetons läßt man verdampfen, damit das Koagulierungsmittel eine Zähflüssigkeit erhält, die groß genug ist, um seine Verschiebung durch. die flüssige Dispersion zu verhindern; hierauf wird die Form in eine vulkanisierbare Kautschukmilch eingetaucht. Nachdem die gewünschte Kautschukdicke auf der Handfläche koaguliert ist, etwa nach 5 Minuten, wird die Form aus der Kautschukmilch herausgenommen und in einen Behälter mit der koagulierenden Flüssigkeit eingetaucht; hierauf läßt man die Form i Minute lang mehr oder weniger trocknen und taucht sie wieder auf die Dauer von io Minuten in die Kautschukmilch ein. Hierauf wird die Form aus der Kautschukmilch herausgenommen und mehrere Stunden lang in einen Behälter mit fließendem heißem Wasser eingetaucht, um die - wasserlöslichen Substanzen auszulaugen einschließlich desKoagulierungsmittels, worauf der Kautschuk getrocknet und in der üblichen Weise vulkanisiert wird. Die Dicke des Kautschuks auf der Handfläche des Handschuhs wird ganz gleichmäßig sein, aber merklich größer, als sie es auf dem übrigen Teil des Handschuhs ist.
  • Nach einer Abänderung des Verfahrens für die Herstellung von Kautschuküberzügen wechselnder Dicke ähnlich dem oben beschriebenen Handschuh kann die Form gleichmäßig mit einer festen oder halbfesten koagulierenden dünnen Haut durch Eintauchen in eine Lösung wie ,die obenerwähnte Calciumnitratlösung bedeckt werden und hierauf getrocknet werden. Eine zweite dünne Haut des gleichen oder eines anderen Koagulierungsmittels wird dann auf diejenigen Teile der Oberfläche aufgebracht, wo die Kautschukschicht eine größere Dicke erhalten soll. Wenn die vorbehandelte Form in die Kautschukmilch eingetaucht wird, ist die Dicke der Kautschukschicht, die auf der Oberfläche der Form koaguliert ist, ungefähr proportional der Menge Koagulierungsmittel an den verschiedenen Stellen der Form. Auf diese Weise ist es möglich, die gleichen Ergebnisse, wie sie oben beschrieben sind-, durch einmaliges Eintauchen in die Kautschukmilch an Stelle zweimaligen Eintauchens zu erzielen.
  • Beim Ätzen von Glasscheiben, Spiegeln usw, durch Sandstrahlgebläse werden die Teile des Glases, die ihre polierte Oberfläche behalten sollen, vor dem Sandstrahl durch ein weiches, nachgiebiges Mittel geschützt. Hierzu kann man Kautschuk in der Weise verwenden, daß man ein Koagulierungsmittel auf solche Teile der Oberfläche aufbringt, beispielsweise durch Aufstreichen oder durch Aufspritzen mit Benutzung einer Schablone oder durch Aufdrücken mit einem Gummistempel; hierauf wird das Glas für wenige Augenblicke in Kautschukmilch eingetaucht. Die Kautschukmilch, koaguliert inVerbindung mit den mit dem Koagulierungsmittel behandelten Oberflächen zu einem festen, anhaftenden Überzug, während der übrige Teil der Oberfläche lediglich durch eine unkoagulierte, flüssige dünne Haut bedeckt ist. Die unkoagulierte Kautschukmilch wird mit Wasser von dem Glas heruntergewaschen, das vorzugsweise mit Ammoniak schwach alkalisch gemacht ist; hierauf ist das Glas zur Behandlung mit dem Sandstrahlgebläse vorbereitet. Später wird die Schutzschicht aus Kautschuk auf bequeme Weise durch Abreiben entfernt, wodurch die polierten Oberflächen wieder freigelegt werden.
  • Soll ein Gegenstand nur auf einem Teil seiner Oberfläche mit einem dauernden Überzig aus Kautschuk versehen werden, so wird vorzugsweise ein anhaftender Stoff auf diesem Teil seiner Oberfläche entweder vor Anwendung des Koagulierungsmittels oder gleichzeitig mit ihm angewendet. Beispielsweise werden i o Teile Eisessig vorsichtig in eine Lösung von 15 Teilen eines klebenden künstlichen Kautschukisomeren in ioo Teilen Benzol eingerührt. Besonders geeignet sind die anhaftenden Kautschukisomere, die in der britischen Patentschrift 2q.9 172 beschrieben sind. Bei einem Gestell zum Tragen von Metallgegenständen während der galvanoplastischen Behandlung werden die Stellen, die blank bleiben und den Strom leiten sollen, mit Papier oder einem anderen geeigneten Stoff verkleidet, worauf der übrige Teil der Oberfläche mit einer- dünnen Schicht der obengenannten Lösung durch Bespritzen bedeckt wird. Die Verkleidungen werden hierauf entfernt, und das Gestell wird in eine vulkanisierbare Kautschukmilch eingetaucht, bis Kautschuk in der gewünschten Dicke koaguliert ist. Der Überschuß an unkoagulierter Kautschukmilch wird von den nichtbehandelten Teilen .des Gestells abgewaschen, und der niedergeschlagene Kautschuk wird in heißem fließendem Wasser gewaschen, um wasserlösliche Stoffe einschließlich des Koagulierungsmittels zu entfernen. Das anhaftende Kautschukisomere indessen, das wasserunlöslich ist, bleibt zwischen dem Kautschuk und dem Metall als eine dünne Schicht zurück, die verursacht, daß der Kautschuk nach der Vulkanisierung dauernd an dem Metall haftet.
  • Papier, Holz oder andere Faserstoffe können auf einem Teil ihrer Oberflächei mit einem ausschmückenden Überzug dadurch bedeckt werden, daß auf die Oberfläche ein dickes Kautschukbindemittel aufgedrückt wird, das annähernd 5 °/o Essigsäure enthält. Nachdem das Bindemittel teilweise getrocknet ist, wird das Fasermaterial in Kautschukmilch eingetaucht, die auf dem vorbehandelten Teil der Oberfläche durch Berührung mit dem säurehaltigen Bindemittel koaguliert wird. Die unkoagulierte Kautschukmilch wird von den nicht vorbehandelten Oberflächenteilen beispielsweise durch aufeinanderfolgende Behandlung mit einer Lösung von '%°% Seife und %°;o Ammoniak, mit einer Lösung, die 1/2 °/o Ammoniak enthält, und schließlich mit gewöhnlichem Leitungswasser abgewaschen. Derartige ausschmückende Überzüge können fast jede beliebige Umrißlinie von den einfachsten bis zu den kompliziertesten Figuren besitzen und können sogar Buchstaben enthalten, da die Umrißlinien der Überzüge sehr scharf und gut geprägt sind.
  • Kautschukgegenstände können mit erhabenen oder tiefliegenden Buchstaben oder anderen Mustern versehen werden, die in anderen Farben als die Kautschukunterlage gehalten sein können, dadurch, daß ein Koagulierungsmittel durch Aufdrücken auf eine geeignete Unterlage aufgebracht wird, und zwar durch Spritzen durch eine Stanniolmaske o. dgl. Beispielsweise wird eine Filzbahn mit einer Lösung von Calciumnitrat in Aceton oder Methanol getränkt, und ein Kautschukstempel mit einer Oberfläche, die das gewünschte Abbild aufweist, wird mit dem Koagulierungsmittel befeuchtet, welches auf einen Bogen Papier durch ein Druckverfahren übertragen worden ist. Das Papier wird hierauf in eine gefärbte Kautschukmilch eingetaucht. Nach kurzer Zeit wird das Papier entfernt, und der Überschuß an unkoagulierter Kautschukmilch wird auf die im vorhergehenden Abschnitt beschriebene Art abgewaschen. Die Kautschukbuchstaben oder andere Muster werden auf den Kautschukgegenstand, der vorzugsweise nicht vulkanisiert ist, dadurch übertragen, daß diejenige Seite des Papiers, welche die Kautschukabdrücke trug, fest gegen den Gegenstand gedrückt und dann von dem Papier abgerissen wird. Der Kautschuk kann dann in der üblichen Weise vulkanisiert werden, vorzugsweise im offenen Dampfstrom oder in trockener Hitze. Es ist zu beachten, daß die Schrift bei diesem Verfahren zweimal übertragen wird, einmal von dem Stempel auf das Papier und einmal von dem Papier auf den Kautschukgegenstand. Die Buchstaben auf dem Stempel müssen daher nicht wie bei einem gewöhnlichen Stempel, sondern vielmehr genau so verfertigt werden, wie sie auf dem fertigen Gegenstand erscheinen müssen. Gewünschtenfalls können verschiedene Schriftzeichen oder verschiedene Teile eines Musters in verschiedenen Farben hergestellt und getrennt in der vorher bestimmten Anordnung auf den Kautschukgegenstand übertragen werden.
  • Es ist auch möglich, erhabene Muster oder Schriftzeichen unmittelbar auf dem Kautschuk herzustellen, dadurch, daß das Koagulierungsmittel unmittelbar auf diesen aufgebracht wird und daß der Kautschukgegenstand selbst in die Kautschukmilch eingetaucht wird. Man hat indessen im allgemeinen gefunden, daß es günstiger ist und daß bessere Ergebnisse erzielt werden, wenn der Kautschuk von einer anderen Oberfläche her übertragen wird, wie dies oben beschrieben ist, insbesondere dann, wenn das Muster oder Schriftzeichen nur auf einen kleinen Teil des Kautschukgegenstandes aufgebracht werden soll. Das Schriftzeichen kann sogar auf einem Bogen unvulkanisierten Kautschuks hervorgerufen werden, das dann in Gestalt eines Rundbildes oder eines handelsüblichen Etiketts ausgeschnitten und als Ganzes auf dem Kautschukgegenstand befestigt wird> Dieses Verfahren ist auch auf die Übertragung von Kautschukschriftzeichen auf Oberflächen anderer Stoffe, z. B. Metall, Holz, Papier usw., anwendbar; bei dieser Ausführungsform wird vorzugsweise ein Klebmittel benutzt.
  • Bei den oben angeführten Beispielen sind gewisse besondere Koagulierungsmittel beschrieben; es können jedoch auch andere Koagulierungsmittel an deren Stelle treten. Beispielsweise können Salze mehrwertiger Metalle, z. B. Magnesiumchlorid, Calciumchlorid, Calciumnitrat, Calciumlactat, Zinkchlorid, Aluminiumchlorid usw., verwendet werden, und zwar entweder allein oder zusammen mit einer freien Säure in Wasser gelöst oder in einem organischen Lösungsmittel, z. B. Alkohol, Äther, Aceton oder einem Ester. Das Koagulierungsmittel kann aus einer freien Säure bestehen, z. B. Ameisensäure, Essigsäure, Citronensäure,- Milchsäure, Salzsäure in einem geeigneten Lösungs- oder Verdünnungsmittel. Das Koagulierungsmittel kann Kolloide, hochsiedende Lösungsmittel, Benetzungsmittel usw. enthalten, um seine Eigenschaften den besonderen Verwendungszwecken anzupassen. Die wäßrigen Dispersionen können irgendeine natürliche oder künstliche Dispersion aus Kautschuk oder einem ähnlichen Stoff sein, der natürliche Milchsäfte aus Kautschuk und Guttapercha, künstliche Dispersionen aus Rohkautschuk, synthetischem Kautschuk, regeneriertem Kautschuk, Kautschukisomeren usw. enthält. Die Dispersion kann konzentriert sein, vulkanisiert oder auf andere Weise vor der Benutzung behandelt sein und kann Pigmente, Erweichungsmittel, Vulkanisierreagenzien oder andere Zusätze enthalten.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: z. Verfahren zur Herstellung von Überzügen von verschiedener Wandstärke oder örtlicher Begrenzung, wie Beschriftungen u.dgl. aus Kautschuk, durch Aufbringen wäßriger Kautschukdispersionen auf mit Koagulierungsmittel. überzogene Unterlagen, dadurch gekennzeichnet, daß endgültige oder nicht endgültige Unterlagen verwendet werden, die riur auf beschränkfen Teilen ihrer Oberfläche mit einem Koagulierungsmittel oder auf verschiedenen Teilen der Oberfläche mit verschiedenartigen Koagulierungsmitteln überzogen sind, worauf das Koagulat auf der endgültigen Unterlage seine Endbehandlung erhält. z. Verfahren nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß ein Koagulierungsmittel in Form einer Lösung in einem flüchtigen Lösungsmittel auf eine Unterlage aufgebracht, dann der größere Teil des Lösungsmittels verdampfen gelassen und darauf die Unterlagei mit den Dispersionen in Berührung gebracht wird. 3. Verfahren nach Anspruch z oder a, dadurch gekennzeichnet, daß ein Koagulierungsmittel auf eine gemusterte Oberfläche aufgebracht, das Koagulierungsmittel von der gemusterten Oberfläche durch ein Druckverfahren auf die Oberfläche einer Unterlage übertragen und letztere dann mit den Dispersionen in Berührung g°-bracht wird. 4. Verfahren nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß das Koagulat auf eine nicht vulkanisierte Kautschukfläche übertragen wird und dann die Vulkanisation erfolgt. 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß für das Koagulat und die Kautschukunterlage verschiedene Färbungen verwendet werden.
DEA63148D 1930-10-29 1931-08-21 Verfahren zur Herstellung von UEberzuegen von verschiedener Wandstaerke oder oertlicher Begrenzung, wie Beschriftungen aus Kautschuk, durch Aufbringen waessriger Kautschukdispersionen auf mit Koagulierungsmittel ueberzogene Unterlagen Expired DE601163C (de)

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