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Verfahren zum Herstellen von Kautschukgegenständen mit eingebetteten
Mustern Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Kautschukgegenständen
mit eingebetteten Mustern, bei dem auf eine Kautschukgrundschicht eine farbige Kautschukmasse
aufgebracht und danach das Ganze unter Druck vulkanisiert wird.
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Es ist ein Verfahren zum Herstellen von verzierten Kautschukgegenständen
bekannt, bei welchen die zum Herstellen des Kautschulzgegenstandes benutzten Stoffe
die gleiche Zusammensetzung haben. Es ist auch ein Verfahren bekannt, bei dem Platten
von verschiedenfarbigem Kautschuk ausgeschnitten und darauf unter Druck in einer
Form vulkanisiert werden. Es ist ferner ein Verfahren zur Erzielung einer Sprenkelwirkung
auf der Oberfläche von Kautschukgegenständen bekannt, bei welchem die Gegenstände
in eine Kautschukdispersion getaucht werden. Bei diesem Verfahren sollen jedoch
die Kautschukdispersionen nicht mit dem Stoff der Gegenstände verpreßt @verden.
Es ist auch bereits bekannt, ein vörvulkanisiertes Muster in einen Kautschukkörper
einzubetten.
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Die Erfindung besteht darin, daß auf die Kautschukgrundschicht eine
wässerige, farbige Kautschukdispersion, deren Kautschuk bei allen Temperaturen während
des Vulkanisierens weniger plastisch als die andersfarbige, aus gekneteter, unvulkanisierter
Kautschulemischung bestehende Grundschicht ist, im wesentlichen musterrecht aufgebracht
wird; worauf die Ablagerungen getrocknet werden und das Ganze in einer Form vulkanisiert
wird. Dieses Verfahren bietet gegenüber den erwähnten bekannten Verfahren den Vorteil,
daß der Verzierungs- oder Musterstoff während der Vulkanisation nicht so stark erweicht,
daß er seine Form wesentlich verändert, vielmehr wird der genannte Stoff im Grundstoff
im wesentlichen in seiner ursprünglichen Gestalt eingebettet. Es sind also bei dem
fertigen Erzeugnis die eingebetteten Ablagerungen unverzerrt. Außerdem ist beim
Verfahren nach der Erfindung ein gutes Zusammenhaften -der Schichten beider Stoffe
erzielt.
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Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielsweise veranschaulicht,
und zwar zeigen: Fig. r einen Teilschnitt in größerem Maßstabe durch einen Gegenstand,
der mit Hilfe des Verfahrens nach der Erfindung hergestellt werden soll und bei
dem die zur Verzierung dienende .Kautschukdispersion in flüssigem Zustand aufgebracht
ist, Fig. 2 einen der Fig. i ähnlichen Teilschnitt durch. den Gegenstand, nachdem
dieser Gegenstand in einer Form vulkanisiert worden ist, Fig.3 eine Teildraufsicht
auf die Seitenwand eines unvulkanisierten Kraftwagenreifens in einer Anfangsstufe
der Behandlung, Fig. q. einen senkrechten Schnitt nach der Linie 4-q. der Fig. 3,
Fig.
5 eine Draufsicht auf den Gegenstand nach Fig. 4nachdem - dieser Gegenstand in einer
Forni unter Druckwüllkanisiert worden ist; v ü; Fig. 6 einen senkrechten Schnitt
nach, k;. Linie 6-6 der Fig. 5, @, Fig. 7 eine Draufsicht auf eine anri t f Ausführungsform
der Erfindung, und z handelt es sich hierbei um eine Matte in einer Anfangsstufe
der Herstellung, Fig. 8 einen senkrechten Schnitt nach der Linie 8-8 der Fig. 7,
Fig. g eine Draufsicht auf den Gegenstand nach Fig. 7 nach der Vulkanisierung unter
Druck in einer Form, Fig. io einen senkrechten Schnitt nach der Linie io-io der
Fig: g.
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Bei Ausübung des Verfahrens nach der Erfindung werden zwei Kautschukmischungen
verwendet, nämlich erstens eine wässerige, leicht fließende Kautschukdispersion,
die zum Verzieren benutzt wird, und zweitens eine aus gekneteter, unvulkanisierter
Kautschukmischung bestehende Grundschicht, auf deren Oberfläche die genannte Kautschukdispersion
aufgebracht wird.
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Als Beispiel der vorher erwähnten Kautschukdispersion wird die folgende
Zusammensetzung angegeben, wobei in dieser Zusammensetzung auch Ammoniak oder ein
anderes Alkali oder Schutzmittel enthalten sein kann:
Kautschuk . . . . . . . . . iäo,o Teile |
Zinkoxyd .......... 3,o - |
Schwefel .......... 2,5 - |
Beschleuniger ....... 0,3 - |
Pigment ... . ..... 5,0 _ |
Farbe ......... w. . . 20,0 - |
Wachs ............ 2,0 - |
Kasein ....:.."..... 5,0 _ |
(Leim, Gummiarabikum, Saponin, lösliche Seifen o. dgl.).
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Als Grundschicht wird eine geknetete, durch Walzen gemischte unvulkanisierte
Kautschukmischung verwendet, die plastischer als die Kautschukdispersion bei Raumtemperatur
ist und schnell erweicht; wenn die-Temperatur dieser Kautschulcdispersion erhöht
wird.
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Als Beispiel einer durch Walzen gemischten Grundschicht wird die folgende
Zusammensetzung angegeben:
Kautschuk . . . . . . . . . 4.q.,27 Teile |
Gasruß -.. . . . . .. . . .. 0,13 - |
Beschleuniger ....... 0,6o - |
Schwefel . . . . . . . . I,3 5 |
Pigment ..... : ..... 43,15 |
Zinkoxyd .... . . . . . . 10,00 - |
Wachs ............ 0, |
ioo,oo Teile. |
Wegen des merklichen Unterschiedes in der Bildsamkeit der beiden Stoffe kann die
durch Walzen Geknetete Grundschicht leicht er-
QW:eichen und um die steifere Kautschukdisper- |
,"ön fließen. Diese Kautschukdispersion be- |
'@t@t im wesentlichen ihre ursprüngliche Form |
x@nd Lage und ist im vulkanisierten Zustand in |
=z-.e Oberfläche der Grundschicht derartig ein- |
gebettet, daB beide Stoffe ein Ganzes bilden. Auf diese Weise ist in Fig. i auf
der' Oberfläche der aus einer gekneteten Kautschukmischung bestehenden Grundschicht
15 eines nach dem beschriebenen Verfahren herzustellenden Gegenstandes eine zur
Verzierung dienende Schicht 16 aus einer flüssigen Kautschukdispersion aufgebracht.
Diese Kautschukdispersion hat infolge der Oberflächenspannung eine kugelförmige
Form an ihrem Rand angenommen und trocknet und erstarrt hierauf in dieser Form,
so daß sie auf der Grundschicht 15 eine Ablagerung 16 mit einem abgeplatteten kugelförmigen
Querschnitt bildet.
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Der Gegenstand wird hierauf in eine Form gebracht und unter Hitze
und Druck vulkanisiert. Während der Vulkanisierung erweicht die in der Hitze plastischere
Grundschicht 15 verhältnismäßig schneller und fließt um die in der Hitze weniger
plastische und weniger schnell erweichende Kautschukdispersion 16. Nach Entfernung
des fertig vulkanisierten Gegenstandes (Fig. 2) aus der Form ist die Kautschulzdispersion
16 fest in der Grundschicht 15 durch die überhängenden Vorsprünge 17 verankert,
die während der Vulkanisierung durch Fließen der Grundschicht um und über die abgerundete
Kante der nichtfließenden Kautschukdispersion 16 gebildet werden.
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Die Erfindung ist für zahlreiche Zwecke bei der Herstellung verzierter
Kautschukgegenstände verwendbar. Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 bis 6 ist eine
weiße, schwarze, oder andersfarbige Grundschicht i$ der vorher erwähnten Art verwendet,
welche die Seitenwand eines Reifenmantels bildet. Auf diese Grundschicht wird durch
übliches Aufspritzen o. dgl. eine Kautschukdispersion ig von vorher beschriebener
Zusammensetzung und vorteilhaft von einer mit der Farbe der Grundschicht 18 abstechenden
Farbe aufgetragen. Der Gegenstand wird hierauf wiederum in eine Form gebracht und
in der üblichen Weise vulkanisiert, so daß die weichere und plastischere Grundschicht
18 um die weniger plastische Kautschukdispersion ig fließt. Nach dem Herausnehmen
des vulkanisierten Mantels aus der Form ist dann wieder die Kautschukdispersion
i g in die Grundschicht i8 eingebettet und mit ihr zu einem Ganzen verbunden.
Ein
wertvoller Erfolg wird erzielt, wenn die wärmeplastische Grundschicht eine solche
Zusammensetzung hat, daß bei der Vulkanisierung ein Hartkautschukgegenstand gewonnen
wird. Wenn ein solcher Gegenstand, der ein Kraftwagensteuerrad sein kann, aus der
Form entfernt wird, so gewährt die eingelegte Kautschukdispersion im Gegensatz zu
der polierten Oberfläche des Hartgummikörpers nicht nur ein dem Auge äußerst gefälliges
Aussehen, sondern es ergeben sich auf der Oberfläche des Gegenstandes isolierte
Abschnitte mit verschiedenen Reibungskoeffizienten, was dazu beiträgt, um ein Gleiten
der Hände des Führers auf der Oberfläche des Rades zu verhindern.
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In Fig. 7 bis io ist die Herstellung eines Gegenstandes gemäß vorliegender
Erfindung veranschaulicht, der im vulkanisierten Zustande eine unebene Oberfläche
hat. Bei der in Fig.7 bis io dargestellten Ausführungsform handelt es sich beispielsweise
um eine geriefte Matte. Auf einer Platte 2o aus der oben beschriebenen- Grundschicht
wird ein Muster 21 aus der ebenfalls oben erläuterten flüssigen Kautschukdispersion
21 aufgetragen. Die Kautschukdispersion 2i kann aus verschiedenfarbigen Ablagerungen
bestehen, so daß das in Fig. 7 dargestellte künstlerische Bild erzielt wird. Die
Platte wird hierauf in eine Form gebracht, die eine geriefte Fläche hat und unter
Druck in der üblichen Weise vulkanisiert. Nach dem Vulkanisieren und Herausnehmen
der Gegenstände aus der Form ist die Kautschukdispersion 21 (Fig. 9
und i
o) in der Grundschicht 2o derartig eingebettet, daß sie mit ihr ein Ganzes bildet,
ohne daß die Form des Musters wesentlich beeinträchtigt ist. Das Muster, z. B. die
Riefeln der Matte nach Fig. 9, wird beim Erfindungsgegenstand nicht leicht durch
Schleifabnutzung der Oberfläche zerstört, weil die zur Verzierung dienende Kautschukdispersion
in der gewünschten Dicke in die Grundschicht eingebettet werden kann. Die Verzierungen
des Gegenstandes .werden auch nicht durch Biegen des Gegenstandes oder durch eine
sonstige rauhe Behandlung beschädigt, weil die Kautschukdispersion nach dem Vulkanisieren
mit der Grundschicht zu einem Ganzen verbunden ist.
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Das Verfahren gemäß der Erfindung ist mit geringen Kosten durchführbar
und kann wegen seiner Einfachheit weitgehend verwendet werden. Ein beliebig geformter
Kautschukgegenstand kann durch dieses Verfahren mit großer Leichtigkeit verziert
werden.
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Die im vorliegenden Fall, beispielsweise durch die Ausführungsform
nach Fig. 5; erzielten bunten Farbwirkungen zeichnen sich durch große Schönheit
und ein lebhaft funkelndes Aussehen aus, das bisher bei Gummiwaren noch nicht erreicht
wurde. Dauerhafte dekorative Szenen, die schattierte und gemischte Farbenwirkungen
umfassen, können auf diese Weise leicht auf fast jedem Kautschukgegenstand-hervorgerufen
werden. Ferner können vielfarbige Schutzmarken und ähnliche Muster erzeugt werden.
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Die Erfindung kann auch zur Verzierung zahlreicher anderer Gummigegenstände
verwendet werden, wie beispielsweise zur Verzierung von Heißwasserflaschen, Badekappen
und -schuhen, Spielzeugen, Hartgummitischen und Pultflächen, Arbeitskleidung und
anderen Gegenständen.