DE2553007C3 - Verfahren zur Herstellung von Metalleffekt aufweisenden Formkörpern mit vorzugsweise reliefartiger Oberfläche - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Metalleffekt aufweisenden Formkörpern mit vorzugsweise reliefartiger OberflächeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Formkörpern mii vorzugsweise reliefartiger Oberflächenstruktur durch Einbringen einer Metallpulver
enthaltenden härtbaren Masse in gegebenenfalls mehreren Schichten in eine die gewünschte Oberflächenstruktur aufweisende Form.
Zur Herstellung von Metalleffekt aufweisenden Formkörpern mit vorzugsweise reliefartiger Oberfläche, ζ. B. von Wappen, Stadtansichten, Tieren oder
dergleichen, ist es bekannt, Formen, die das gewünschte Relief negativ enthalten, mit einem härtbaren, Metallpulver enthaltenden Harz in geringer Schicht mit etwa 1
bis 3 mm zu bedecken. Das Harz wird dann, vorzugsweise durch Einwirkung von Wärme, gehärtet,
die Härtung jedoch zu einem Zeitpunkt unterbrochen, bei dem die Oberfläche dieser ersten Schicht noch
klebrig ist, aber nicht mehr mit dem Fingernagel durchgeritzt werden kann. Anschließend wird eine
sogenannte Hinlergußmasse, die frei von Metallpulver ist, in die Form eingegossen und diese bis zum Rand
ausgefüllt. Danach wird die Hintergußmasse, ebenfalls vorzugsweise bei erhöhter Temperatur, ausgehärtet.
Das Formstück wird nach der Erhärtung zweckmäßig in noch heißem Zustand entformt.
Die Oberfläche des entformten Formteils kann weiter behandelt werden, indem sie, gegebenenfalls nach
Abschleifen und Freilegen der eingeschlossenen Metallteilchen, glänzend gemacht oder chemisch etwa im
Sinne einer Patinierung weiter behandelt werden soll.
Als Formmaterial eignet sich z. B. Polyäthylen oder Siliconkautschuk. Bekanntlich ist Siliconkautschuk besonders gut zur Herstellung von Abgüssen von
strukliirreichen Oberflächen geeignet, wobei die erhärteten Abgüsse dann als Formen verwendet werden
können.
Es ist auch bekannt, /■■ R, bei tier Verwendung von
Hol/modellen Trennmittel, insbesondere Prcnnwachse.
/u verwenden.
Bei der geschilderten Arbeitsweise kann in die erste Schicht lies erhärtenden Harzes aus Ciriindcn der
Verarbeitenkeit nur eine vom Pigment her begrenzte
Menge Metallpulver eingebracht werden, l's ist dabei
nii hl zu vermeiden, dal) — mikroskopisch betrai hlet
40 an der Oberfläche des Formteiles Metallpulver und Bindemittel nebeneinander vorliegen, d,b, daß die
Oberfläcbenkonsentration des Metallpulvers über ein
bestimmtes Ausmaß hinaus nicht erhöht werden kann. Da aber gerade der Metalleffekt der Oberfläche des
Formkörpers sowohl für den ästhetischen Eindruck wie für die technische Weiterbehandlung (Schleifen, Patinieren)
von entscheidender Bedeutung ist, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, diesen Nachteil zu
beheben.
Erfindungsgemäß gelingt dies dadurch, daß man auf der Oberfläche der Form einen gegenüber dem Material
der Form abhäsiven Film bildet, auf diesen Film
Metallpulver in einer zu seiner vollkommenen Bedekkung ausreichenden Menge aufbringt und schließlich auf
die Metallpulverschicht eine sich mit dem Metallpulver verbindende härtbare Schicht aufträgt und diese Schicht
in an sich bekannter Weise aushärtet
Als abhäsive Schicht eignen sich besonders die an sich bekannten Trennmittel, wie z. B. Trennwachse oder -öle
auf pflanzlicher, mineralischer oder Silicon-Basis. Es können auch die Salze einer Fettsäure verwendet
werden. Vorzugsweise werden klebrige Trennmittel verwendet, wobei die Klebrigkeit so zu verstehen ist
daß zwar gegenüber dem Material der Form die abhäsiven Eigenschaften auftreten, das Trennmittel
selbst aber gegenüber dem Metallpulver adhäsiv, d h. klebend ist
Um eine möglichst gleichmäßige -Verteilung der abhäsiven Schicht zu erreichen, hat es sich als besonders
vorteilhaft erwiesen, die schichtbildenden Trennmittel in einem Lösungsmittel zu lösen und vor Aufbringen des
Metallpulvers das Lösungsmittel abdunsten zu lassen. Die Abdunstung des Lösungsmittels kann durch
vorsichtiges Erwärmen beschleunigt werden. Bevorzugt sind möglichst niedrigsiedende Lösungsmittel, welche
ihrerseits die Form nicht angreifen dürfen. Die Art des Lösungsmittels richtet sich nach der Art des Trennmittels. Derartige Lösungsmittel können Wasser, aliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffe, Ester, Äther
oder Ketone sein. Beim Abdunsten des Lösungsmittels ist darauf zu achten, daß die Verdampfungsgeschwindigkeit so gering ist, daß sich keine Blasen bilden.
Es kann von Vorteil sein, nur so viel Lösungsmittel durch Abdunsten zu entfernen, daß ein gewisses
Anhaften des Metallpulvers am Trennmittel gewährleistet wird. Hier ist jedoch darauf zu achten, daß das
Lösungsmittel mit dem härtbaren Harz der ersten Schicht verträglich ist und von diesem durch Diffusion
möglichst aufgenommen wird. Es ist jedoch auch möglieh, das Lösungsmittel vor dem Aufbringen des
Metallpulvers ganz zu entfernen.
Nach Bildurg der gegebenenfalls noch schwach klebrigen Trennmittelschicht wird das Metallpulver
aufgebracht. Dieses Aufbringen kann durch Aufstreuen oder Aufstreichen mit einem Pinsel geschehen. Im Falle
des Aufstreuens empfiehlt sich, durch Verwendung eines feinmaschigen Siebes ein gleichmäßiges Auftreffen des
Metallpulvers auf die Oberfläche zu gewährleisten. Derartige Techniken sind /.. I). aus dem Emaillieren von
Metallgegcnständcn bekannt.
Verwendet man härtbare Polyeslerhar/e als Har/.e
/um Ausfüllen der Form, k.inn es von Vorteil sein, die
Metallpulver mit einem Vernetzungsmittel fur das Polyesterharz., /.It. Styrol, /it befeuchten. Hierdurch
wird eine besonders gute und innige Verbindung des Metallpulvers mit dem Polyesterharz, erreicht. Hei
Verwendung von llar/en mit anderen die Härtung
bewirkenden Gruppen, wie z, B, Epoxidharze, verwendet man in entsprechender Weise ss, B, dünnflüssige, als
Härter bekannte Amine,
Ist die Trennmittelschicht vollständig mit dem Metallpulver abgedeckt, wird vorsichtig das den
eigentlichen Formkörper bildende Harz aufgebracht. Es ist dabei von Vorteil, daß das Metallpulver bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren von dem Trennmittel in seiner Lage etwas fixiert wird, so daß beim Aufgießen
des Harzes ein Abspülen des Metallpulvers von Teilen der Formoberfläche vermieden wird.
Die weitere Bearbeitung kann in an sich bekannter Weise erfolgen. Zunächst wird die erste Schicht
ausgehärtet, z. B. bei Verwendung eines Polyesterharzes
durch Erwärmen des Härter enthaltenden Harzes. Sodann können eine oder mehrere Schichten Hintergußmasse
je nach gewünschter Dicke des Formkörpers aufgetragen werden.
Als Metallpulver können die für diese Zwecke bekannten feinteiligen Aluminium-, Kupfer-, Eisen- und
Bronze-Pulver verwendet werden. Jedoch stellt diese
Aufzählung keine erschöpfende, sondern nur eine beispielsweise Aufzählung dar.
Die Metallpulver sollen zweckmäßig eine Teilchengröße von etwa 50 bis 200 μ haben. Besonders
zweckmäßig werden Metallpulver verwendet, welche schuppenförmig sind, da hierdurch eine besonders gute
Abdeckung des Untergrundes erzielt wird.
Der erfindungsgemäß hergestellte Formkörper mit vorzugsweise reliefartiger Oberfläche läßt sich durch jo
die hohe Metallpulverkonzentration an der Oberfläche in besonders vorteilhafter Weise schleifen, oxydieren
(patinieren) und gegebenenfalls anfärben. Der metallische Effekt der Oberfläche ist bei den Verfahrensprodukten
des erfindungsgemäßen Verfahrens, ohne Verwendung größerer Mengen Metallpulver als nach
dem Stand der Technik notwendig, naturgetreuer und von metallischen Abgüssen optisch praktisch nicht zu
unterscheiden.
Es ist auch möglich und von besonderem Vorteil, der -»o
ersten Schicht des Polyesterharzes weiteres Metallpulver zuzusetzen. Hierdurch wird insbesondere nach dem
Polieren oder Anschleifen der obersten Metallschicht ein besonderer Effekt dadurch erzielt, daß der
Untergrund unter dem Metallpulver selbst noch 4">
metallisch das Licht reflektiert, so daß selbst eine behandelte Oberfläche durch eine besondere eigentümliche
Reflektion des Lichtes den Eindruck eines kompakten Metallgusses erweckt.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren eröffnet sich ">o
die Möglichkeit, durch Abgüsse bekannter Reliefs oder neilgefertigter reliefartiger Oberflächen serienmäßig,
mit preiswert zur Verfugung stehenden Kunstharzen künstlerisch wirkende Gegenstände herzustellen, die
den Eindruck des Metallgusses erwecken, ohne daß es > · der Verwendung der relativ teuren Metalle sowie der
aufwendigen Gußtechnik für Metalle bedarf.
Wenn das Anwendungsgebiet des erfindungsgemäßen Verfahrens vorzugsweise auch bei der Herstellung
von Forinkörpern mit reliefartiger Oberfläche liegt, so "<
> kann das erfindungsgemäße Verführen aber auch /ur Herstellung von Formkörpern mit ebener Oberfläche
verwendet werden. Beispiel eines Fnrmkörpcrs mit
einer ebenen Oberfläche ist eine 'fischplatte. So ist es
möglich. Tischplatten oder auch Fensterbänke, frep- "»
penstufen oder Teile hiervon aus mit Füllstoffen pigmentierten, härtbaren Kunstharzen herzustellen. Die
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren unter Verwendung von Kupferpulver als Metallpulver hergestellte
Tischplatte hat einen hochwertigen optischen Kupfereffekt. Die Platte kann in an sich bekannter Weise
angeschliffen, und/oder patiniert werden. Es ist fernerhin möglich, derartige Platten als Bauelemente, z. B. für
Türen, wie Eingangstüren, oder als Schmuckelemente in
einer Fassade zu verwendet!.
Das folgende Beispiel zeigt die Herstellung eines Formkörpers mit reliefartiger Oberfläche nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren.
Sine Polyäthylenform mit einer Grundfläche von 37 χ 32 cm, weiche im Negativ das Halbrelief mit
einem ägyptischen Königsmotiv aufweist, wird mit einer dünnen Trennmittelschicht versehen. Als Trennmittel
wird ein im Handel befindliches Trennwachs auf mineralischer Grundlage benutzt Die Trennwachsschicht
ist von äußerst geringer Schichtdicke (< 0,1 mm). Es ist auch möglich, das Trennwachs in
einem niedrigsiedenden Lösungsmittelgemisch aus aliphatischen und aromatischen Lösungsmitteln aufzulösen,
die Form einzupinsein und das Lösungsmittel weitgehend bei Zimmertemperatur abdunsten zu lassen.
Es resultiert eine etwas klebrige Schicht, auf die Kupferpulver einer durchschnittlichen Teilchengröße
von etwa 100 μ aufgestreut wird, bis eine mittlere Schichtdicke von etwa 0,2 bis 03 mm entstanden isL Da
im vorliegenden Beispiel als härtbares Harz ein Polyesterharz verwendet wird, wird das Kupferpulver
vorher mit einer geringen Menge Styrol benetzt
33 g handelsübliches härtbares Polyesterharz, 10 g Styrol sowie 5 g Härter v/erden miteinander vermischt.
Diesem Gemisch können zusätzlich 100 g Metallpulver, z. B. Eisenpulver einer Teilchengröße von etwa 100 bis
200 μ, zugesetzt werden. Die Mischung wird gut verrührt und auf die zuerst aufgebrachte Metallpulverschicht
vorsichtig aufgegossen. Das Gemisch erwärmt sich während der Aushärtung und ist nach 15 Minuten so
weit ausgehärtet, daß die Schicht als solche fest, aber noch leicht klebrig ist. Auf diese noch klebrige Schicht
wird eine Hintergußmasse aufgegossen, welche aus 330 g handelsüblichem Epoxidharz, 660 g Quarzmehl,
70 g Styrol und 5 g Härter (alle Bestandteile sind gut vermischt) besteht. Die vollständige Aushärtung ist nach
30 bis 40 Minuten erfolgt. Um eine gewisse Klebrigkeit der Oberflächenschicht zu vermeiden, kann es von
Vorteil sein, die Oberfläche der Hintergußmasse während des Aushärtens mit einer Cellophanfolie zu
bedecken. Diese kann nach dem Aushärten abgezogen werden.
In gleicher Weise kann auch ein großformatiges Werkstück, wie z. B. eine Tischplatte, hergestellt
werden.
Der Formkörper wird nach dem Erkalten der Form entnommen. Zur Erzielung von Oberflächeneffekten
kann der Formkörper nur in an sich bekannter Weise angeschliffen, geätzt und/oder patiniert werden. F.s
resultiert ein Formkörper, der in vollendeter Weise den Eindruck eines Kupferabgusscs erweckt, jedoch billig
und in Serie hergestellt werden kann.
Claims (2)
- Patentansprüche,·U Verfahren zur Herstellung von Formkörpern mit vorzugsweise reliefartiger Oberflächenstruktur durch Einbringen einer Metallpulver enthaltenden härtbaren Masse in gegebenenfalls mehreren Schichten in eine die gewünschte Oberflächenstruktur aufweisende Form, dadurch gekennzeichnet, daß man auf der Oberfläche der Form einen gegenüber dem Material der Form abhäsiven Film bildet, auf diesen Film Metallpulver in einer zu seiner vollkommenden Bedeckung ausreichenden Menge aufbringt und schließlich auf die Metallpulverschicht eine sich mit dem Metallpulver verbindende härtbare Schicht aufträgt und diese Schicht in an sich bekannter Weise aushäi let
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man auf die Oberfläche der Form ein in einem Lösungsmittel gelöstes Trennmittel aufträgt und nach teilweisem oder völligem Abdunsten des m Lösungsmittels das Metallpulver aufträgt
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752553007 DE2553007C3 (de) | 1975-11-26 | 1975-11-26 | Verfahren zur Herstellung von Metalleffekt aufweisenden Formkörpern mit vorzugsweise reliefartiger Oberfläche |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752553007 DE2553007C3 (de) | 1975-11-26 | 1975-11-26 | Verfahren zur Herstellung von Metalleffekt aufweisenden Formkörpern mit vorzugsweise reliefartiger Oberfläche |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2553007A1 DE2553007A1 (de) | 1977-06-02 |
DE2553007B2 DE2553007B2 (de) | 1979-04-12 |
DE2553007C3 true DE2553007C3 (de) | 1979-11-29 |
Family
ID=5962654
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19752553007 Expired DE2553007C3 (de) | 1975-11-26 | 1975-11-26 | Verfahren zur Herstellung von Metalleffekt aufweisenden Formkörpern mit vorzugsweise reliefartiger Oberfläche |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE2553007C3 (de) |
Families Citing this family (5)
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US4261745A (en) * | 1979-02-09 | 1981-04-14 | Toyo Kohan Co., Ltd. | Method for preparing a composite metal sintered article |
DE3235963A1 (de) * | 1982-09-29 | 1984-03-29 | Imchemie Kunststoff Gmbh, 5632 Wermelskirchen | Verfahren zum herstellen einer kunststoffscheibe mit einer strahlen reflektierenden und/oder absorbierenden schicht |
JPS59138426A (ja) * | 1983-01-28 | 1984-08-08 | Mitsubishi Heavy Ind Ltd | 射出成形方法 |
FR2564039B1 (fr) * | 1984-05-09 | 1987-08-28 | Cachot Gerard | Fabrication de tableau recouvert en etain ou bronze |
-
1975
- 1975-11-26 DE DE19752553007 patent/DE2553007C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2553007B2 (de) | 1979-04-12 |
DE2553007A1 (de) | 1977-06-02 |
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