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Modell für Gießformen mit Zement als Bindemittel enthaltende Formmassen
Die Erfindung betrifft ein Modell für Zement enthaltende Gießformen, insbesondere
für Eisen- und Stahlguß, deren mit dem geschmolzenen Metall in Berührung kommende
Schicht vorzugsweise aus einer Zementbetonmasse von Zement, Sand und Wasser geformt
ist.
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Diese Gießformen werden gern verwendet, denn sie' haben viele ausgezeichnete
Wirkungen. Die Formmassen haben erstens eine sehr große mechanische Festigkeit.
Der Zement erstarrt nämlich mit dem Sand zu einer harten Masse, so daß auch bei
großen und tiefen Formen das Treiben und die Schilhenbildung -vermieden wird. Die
hergestellten Gußstücke sind deshalb besonders gut maßhaltig. Außerdem haben die
Betonmassen eine hohe Gasdurchlässigkeit, so, daß beim Gießen keine Blasen entsteh"ui.
Das Eisen läßt -sich in den genannten Formen wegen der großen Festigkeit auch rasch-gießen.
Die Abkühlung des Metalles während des Gusses bleibt deshalb gering. Die Anwesenheit
von Zement. hat schließlich auch noch günstige Wandwirkungen zur Folge. So verhindert
der Zement z. B. das Rost.
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Schwierigkeiten entstehen jedoch bei diesen Formmassen durch die Modelle.
Diese werden nämlich von den Fermmassen in ihrem Lacküberzug erweicht und wirken
ihnersefts auf die am Lack anliegende Formmasse in der Weise ein, daß die unmittelbar
mit dem Lack in BerühTung kommende Betonschicht nicht völlig erhärtet, sondern klebrig
wird und weiclh bleibt. Das erstrebte Ziel einer völlig glatten Oberfläche der Formrnasse
wird
deshalb mit den bekannten Modellen noch nicht in der höchsten
Vollkommenheit erreicht.
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Die Untersuchungen des Erfinders ergabe ;' daß von den zahlreichen
den Lack bildend'-Bestandteilen, wie Kopal, Dammar, Bernstein Sandarak, Schellack
usw., reit den Lösung in Spiritus, Kohlenwasserstoffen, Ölen usw., Essigsäure- oder
Salpetersäureverbindungen der Cellulose, den Wachsen, Paraffinen bzw den Rückständen
der verdunstenden Stoffe Benzin, Benzol, Butylalkoho:l usw. und den Pigmenten, wie
Bleiweiß, Lithopone, Beinschwarz, Ocker,. Siena, Eisenoxyden, Chrom-oder Zinkverbindungen
oder den Füllkörpern Schwerspat, Leichtspat, Kaolin, Tonerdehydrate usw., jene Substanzen
die Ursachen der genannten nachteiligen Erscheinungen waren, die verseifbar sind,
wie Schellack, Manilakopal usw.
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Erfindungsgemäß werden die Modelle für Grießformen mit Zement enthaltenden
Formmassen mit alkalifesten Lacken Überzogen, die als Bindemittel Chlorkautschuk
oder ähnliche alkalifeste Stoffe, z. B. Celluloseäther, und zur Verbesserung der
Haftfestigkeit noch Zusätze von unverseifbaren Harzen, -wie z. B. Kumaronharz, enthalten,
dessen Elastizität durch geeignete, also alkalifeste Weichmachungsmittel ausgeglichen
wird.
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Bisher wurden derartige Lacke für Holzmodelle in Gießereien nicht
verwendet. Die bisher verwendeten Lacke enthielten vielmehr für den Modellanstrich
Auflösungen von Schellack, spirituslösliche Kopale in Äthylalkohol. oder andere
verseifbare Substanzen.
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Die Erfindung besteht -weiterhin darin, daß die alkalifeste Lackierung
in drei Schichten auf das Modell, insbesondere Helzm dell, aufgetragen wird, wobei
die erste und dritte Schicht der Lackierung einen farblosen und härteren Lack enthält
als die farbstoffhaltige mittlere Lackschicht, während bisher die Modelle nur mit
ein und denselben Farbstoff enthaltendem Lack gestrichen -wurden.
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Bei der Verwendung der alkalifesten Lacke nach der Erfindung hat sich
aber gezeigt, daß es vorteilhaft ist, mehrere untereinander in ihren Eigenschaften
ungleiche Schichten zu verwenden. Die zuerst aufgetragene Schicht soll isolieren.
Sie kann dies besonders gut dann, wenn sie keinen Farbstoff enthält, weil dadurch
eire bessere Haftfähigkeit geschaffen wird. Denn bei den Farbstoff enthaltenden
alkalifesten Lacken wird durch den vom Holz bewirkten Entzuä des Bindemittels die
Elastizität vermindert. Die obere Grenze liegt bei farbstoffhaltigen Lacken niedriger
als bei däi`blosen Lacken. Deshalb soll die erste :.'Schicht farblos sein. Die zweite
Schicht hat dic'Aufgabe, Farbe zu geben und zu füllen. ,)3ci den Celluloseäther
enthaltenden Lacken 'ergibt diese Schicht aber matte und poröse, wenig glatte Oberflächen.
Dies ist nachteilig, weil matte und poröse Lacke ein schlechtes Ablösen von der
Formmasse bewirken. Deshalb wird nochmals eine dritte, diesmal wieder farblose und
härtere Schicht eines alkafifesten Lackes auf das Holzmodell gespritzt, die der
zuerst auf das Holzmodell aufgetragenen farblosen Schicht entspricht.
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Es ist an sich bekannt, z. B. bei Möbelstücken und anderen: zu polierenden
Gegenständen Lackierungen in mehreren Schichten in der Weise vorzunehmen, zunächst
einen pigmentfreien Lack zum Streichen des Holzes zu nehmen, dann den pigmentierten
Lack und als Deckschicht endlich wieder einen pigmnentfreien Lack zu verwenden.
Bei der Erfindung handelt es sich demgegenüber darum, nicht nur saubere Holzteile
zu erhalten, sondern vor allem darum, einen Farbanstrich zu schaffen, dem neben
den Aufgaben wie Schutz des Modelles, Farbgebung usw. vor allem die Aufgabe zukommt,
die Erzielung sauberer Oberflächen der Formen und Gußstücke zu fördern.