DE52284C - Verfahren zur Herstellung von farbigen damastähnlichen Zeichnungen auf Metallplatten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von farbigen damastähnlichen Zeichnungen auf MetallplattenInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 48: Chemische Metallbearbeitung.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 4. September 1889 ab.
Bei dem bisher bekannten Verfahren, Metallplatten zu bemustern, war man nicht im Stande,
eine derartige Wirkung zu erzielen, wie dies durch das vorliegende Verfahren geschieht. Die
frühere Bearbeitungsweise erreichte stets nur ein gewöhnliches, unschönes Aussehen·, und
war es auch unmöglich, eine angenehm wirkende Abtönung in verschiedenen Farben herzustellen.
. N
Das vorliegende Verfahren gestattet aber hiergegen eine stoffähnliche Bemusterung, und ist
man in der Hauptsache nicht im Stande, die Farbe des Musters nach dem fertigen Druck
genau zu erkennen.
Diese eigenthümliche -Wirkung giebt der so bearbeiteten Fläche ein damastähnliches Aussehen.
Die Herstellung dieser damastähnlichen Bemusteruiig,
bei welcher es genau auf eine bestimmte Reihenfolge der Arbeiten ankommt, ist folgende: Die Metallplatten werden mit
einer Grundfarbe grundirt, wonach die Oberfläche geschliffen wird. Hierauf werden diese
Platten in bekannter Weise auf lithographischem Wege bedruckt, jedoch mit einer Metallfarbe,
z. B. Kupferbronze, Silberbronze etc. Nach gründlichem Trocknen der Farben werden die
so bemusterten Flächen mit einem transparenten Lack bearbeitet, wobei der Lack der Farbe
des eigentlichen Musters den metallischen Glanz nimmt und die Grundfarbe glänzend macht.
Es ist also die beschriebene Art der Bemusterung nur dann zu erreichen, wenn ein Zusammenwirken
der Grundfarbe, der Metall-Musterfarbe und des transparenten Lackes stattfindet bezw. die Metall-Musterfarben nach dem
Trocknen mit transparentem Lack bearbeitet werden.
Zur näheren Erläuterung des Verfahrens möge Folgendes dienen:
Das bisherige Verfahren, Bleche zu decoriren, bestand darin, dafs die Bleche, die vorher entweder
mit einem durchsichtigen, farbigen Lack überzogen oder mit weifser, auch farbiger
Deckfarbe versehen waren, auf lithographischem Wege, eventuell durch Abziehbilder decorirt
und schliefslich der Haltbarkeit wegen mit einem glänzenden ^ farblosen, durchsichtigen
Lack überzogen wurden.
Der Unterschied des vorliegenden Verfahrens besteht nun darin, dafs die farbige Wirkung
der Metallplatten weder durch die Grundfarbe, noch durch den farbigen Druck hergestellt
wird, sondern dafs diese Wirkung hervorgerufen wird durch Ueberziehen der grundirten
und mit Bronze bedruckten Platte mit einem farbigen, durchsichtigen Lack. Die Farbe, die
der gefärbte Lack auf der Grundfarbe der Metallplatte hervorruft, ist eine andere als auf
dem aufgedruckten Bronzemuster, und dadurch entsteht der dem Damast ähnliche Effect.
Man kann selbstverständlich die Wirkung der Platten variiren, je nachdem man das Muster
in Silber-, Gold- oder Kupferbronze aufdruckt. Ist die Platte z. B. weifs grundirt, mit Silber
bedruckt, und man färbt dieselbe dann mit einem blauen Lack, so wird der Grund der
Platte dunkler erscheinen und das aufgedruckte Muster in einem weit helleren Ton. ' Druckt
man dagegen das Muster mit Goldbronze auf, so wird durch das Färben mit blauer Farbe der
weifse Grund blau, das Muster dagegen in grüner Farbe erscheinen.
Was nun' die Art der Grundfarben anbetrifft, so werden dazu entweder weifse Farben verwendet,
die mit Firnifs angerieben sind (Bleiweifs, Zinkweifs etc.). Dieselben werden gewöhnlich
mit einem Pinsel aufgestochen und im Ofen bei 80 bis ί oo° C. getrocknet. Nach
dem Trocknen werden dieselben geschliffen, und zwar geschieht dies gewöhnlich mit fein
g'eschlemmtem Bimsstein, um den Platten eine matte und glatte Oberfläche zu geben; oder es
werden die Metallplatten schwarz mit Asphaltlack grundirt, dann ebenfalls im Ofen getrocknet
und nachher matt geschliffen.
Der transparente Lack, der zum Ueberziehen der grundirten und bedruckten Metallplatten
benutzt wird, ist ein mit Anilin oder anderen organischen Farbstoffen gefärbter Spirituslack.
Doch ist es nicht ausgeschlossen, dazu einen mit Fettfarben gefärbten Fettlack zu benutzen,
wenn auch die Wirkung eine weniger feine ist, da man es durch die Zusammensetzung des
Spirituslackes in der Gewalt hat, das aufgedruckte Muster matt und den Grund etwas
glänzender erscheinen zu lassen, während beim Ueberziehen mit Fettlack die ganze Fläche
immer glänzend und lackirt erscheint.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zur Herstellung farbiger Zeichnungen auf Metallplatten mit mattem Grund, dadurch gekennzeichnet, dafs man nach dem Trocknen der aufgetragenen Metall - Musterfarben, z. B. Silberbronze, Kupferbronze etc., die bemusterte Fläche mit einem transparenten Lack bearbeitet, wodurch dieser Fläche ein damastähnliches Aussehen gegeben wird, entstanden dadurch, dafs der Lack der Musterfarbe den Metallglanz nimmt, dagegen den matten Grund glänzend macht, wodurch eine täuschende Abtönung der Farben entsteht..
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