DE79941C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Luftdruckes in Luftradreifen.

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Neuerung an der durch Patent Nr. 79059 geschützten Vorrichtung zum selbsttätigen Ergänzen und Regeln des Luftdrucks in Luftradreifen während der Fahrt.

Bei den im Uebrigen zufriedenstellenden Versuchen mit der im Haupt-Patent beschriebenen Vorrichtung hat sich gezeigt, dafs hier wie bei allen Kolbenluftpumpen der sogen, schädliche Raum von ungünstigem Einflufs ist. Ein schädlicher Raum im Pumpenstiefel war unvermeidlich, weil der Ausschlag des Kolbens nur beim Fahren auf ebenem Boden ein regelmäfsiger ist, während abnorme Hube erfolgen, wenn das Rad über hervortretende Steine u. s. w. läuft. Hierbei zeigte sich auch, dafs die im Haupt-Patent angegebene, aus zwei Theilen bestehende federnde Kolbenstange bei der überaus kleinen Dickenbemessung nicht gut in einer solchen Weise ausgeführt werden kann, dafs einmal bei wachsendem Druck die Wirkung der Luftpumpe gesichert bleibt und zum anderen die eben gedachten Abnormitäten unschädlich gemacht werden. Dem Mifsstande wird nach beiden Richtungen abgeholfen durch, die Anordnung eines federnden, mit Ventil versehenen Zwischenbodens im Stiefel. Hierdurch wird einerseits der todte Raum beseitigt, andererseits die Möglichkeit gegeben, die Kolbenstange massiv zu machen.

Auf der beiliegenden Zeichnung ist, entsprechend Fig. 3 des Haupt-Patentes, die neue Ausführungsform der am Reifen angebrachten Vorrichtung in einem stark vergröfserten Lä'ngendurchschnitt dargestellt. Der Pumpenstiefel A entspricht in allen wesentlichen Stücken dem Stiefel der älteren Ausführungsform und ist wie dieser mit Hülfe eines die Innenwandung des Luftreifens C durchsetzenden Stutzens A¹ mit dem Radkranz B verschraubt.

Die Kolbenstange d besteht aus einem massiven Stabe, dessen unteres knopfförmiges Ende auf der Verdickung f des Reifens ruht, während das obere Ende von d mit der Muffe k verschraubt ist. In ein Muttergewinde an k ist von oben her die den Kolben bildende Scheibe / hineingeschraubt. Die Feder g, welche wie bei der älteren Ausführungsform entgegen der Spannung in C den Kolben in A niederzuziehen hat, umgiebt die Muffe k; sie wird festgehalten, indem ihr unterster, erweiterter Gang zwischen den Scheiben g^x und g¹ an A festgespannt wird, während der oberste, verengte Gang durch Anziehen von / gegen k am Kolben eingeklemmt wird. Hierbei wird durch die Metallscheibe I¹ unter / zugleich die Liderungsscheibe /² aus Leder festgespannt. Der an / sitzende Gewindezapfen ist der Länge nach durchbohrt und bildet die Ventilkammer für das Kugelventil m, welches durch eine

schwache Feder m¹ gegen seinen Sitz geprefst wird. Durch die Ventilkammer, radiale Bohrungen k¹ der Muffe, den unteren Theil von A, Einbuchtungen k"¹ am Fufse der Muffe und Stutzen Α^λ wird ein Weg für die angesaugte Luft nach dem Innern des Radreifens gebildet.

Das obere Ende von A ist wie bisher mit einem Saugventil h ausgerüstet, welches bei der neuen Ausführungsform die Gestalt eines Kugelventils erhalten hat und durch das feine Sieb η in der auf Λ sitzenden Kappe gegen den Eintritt von Staub gesichert wird.

Zwischen h und / befindet sich nun der Zwischenboden ο, welcher durch die verhältnifsmäfsig starke Feder ρ für gewöhnlich in der gezeichneten Stellung erhalten wird, ο ist wie der Kolben gelidert und ebenfalls mit einem Kugelventil q versehen. Die Stellung dieses Zwischenbodens ist so gewählt, dafs bei dem regelrechten Gang der Vorrichtung Kolben / dicht an ο herantritt, ja sogar den Zwischenboden um eine Wenigkeit verschiebt. Es fallt also jeder schädliche Raum im Stiefel weg. Sollte aber der Kolben einen abnorm grofsen Hub ausführen, so würde unter Zusammendrückung der Feder ρ der Zwischenboden nachgeben. Auf diese Weise wird, obwohl die Kolbenstange starr ist, jeglichem Bruch oder Verbiegungen von Bestandtheilen der Vorrichtung vorgebeugt.

Bei der beschriebenen Ausführungsform hat auch das Sicherheitsventil D eine veränderte Gestalt insofern erhalten, als die Stelle des seitlichen Stutzens an A eine kleine flache Blechkappe einnimmt; in dieser liegt das Abschlufsorgan i des Sicherheitsventils in Gestalt eines von einem federnden Arm i¹ getragenen Pla'ttchens. Durch die auf V wirkende Schraube i² kann der Federdruck eingestellt werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Ausführungsform der unter Patent, Nr. 79059 geschützten, während der. Fahrt selbstthätig wirkenden Vorrichtung zum Ergänzen und Regeln des Luftdruckes in Luftradreifen, bei welcher im Pumpencylinder (A) zwischen Kolben und äufserem Cylinderdeckel ein mit Saugventil (q) versehener, unter Federdruck stehender Zwischenboden (ο) angeordnet ist, zu dem Zweck, bei gewöhnlichem Kolbenhub den schädlichen Raum im Cylinder zu verkleinern, bei aufsergewöhnlich grofsem Kolbenhub zur Vermeidung von Brüchen aber nachgeben zu können.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.