DE78939C - Locher für Sammelmappen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMTA^

Der Gegenstand der vorliegenden Anmeldung ist ein Locher, mit welchem die zu heftenden Schriftstücke nicht nur durchlocht, sondern gleichzeitig mit einem Schlitz versehen werden, welcher vom Rande bis zu den Löchern geht und das Herausnehmen und Einlegen irgend eines Blattes erlaubt, ohne dafs es nöthig ist, die bereits gehefteten Schriftstücke von den Nadeln zu entfernen.

Fig. ι der beiliegenden Zeichnung stellt die Gesammtanordnung der _ Sammelmappe dar; Fig. 2 ist eine Perspectivansicht des Lochers, welcher gewöhnlich auf der Innenseite der Sammelmappe befestigt ist, aber auch einen getrennten Theil derselben bilden kann. Fig. 3 stellt ein Papierblatt mit den geschlitzten Oeffnungen dar.

In Fig. 2 sind α α die Stanzen und b b die denselben entsprechenden Stanzlöcher des Lochers. cc sind die Schlitzmesser, welche einerseits mittelst eines Eisenbandes d an dem Deckel des Lochers angebracht und andererseits mit der Platte e gelenkig verbunden sind. Gegen letztere schleifen die Messer c c und schlitzen das Papier, während die Stanzen α α gleichzeitig . die Löcher (Fig. 3) bilden. Das Eisenband d ist in Kulissen ff beweglich, um den Messern den nöthigen Spielraum zu geben.

Fig. 4 zeigt die Anordnung eines geöffneten Lochers, bei welchem die oberen Messer a a aus einem Metallbande gebildet sind, dessen Enden rechtwinklig umgebogen sind und die Schneiden bilden, während die unteren Messer e e ebenfalls aus rechtwinkligen, an der Grundplatte des Lochers angenieteten Metallbändern bestehen.

In Fig. 5 bilden die Messer α α und ee gerade Platten, welche direct an den Platten des Lochers angenietet sind.

In Fig. 6 sind nur die oberen Messer a a vorhanden, welche beim Schliefsen des Lochers in längliche Oeffnungen e e der Grundplatte dringen und die nöthigen Schlitze bilden.

Die Stanzen α α können rund sein oder irgend eine andere Form haben, z. B. die eines L, Fig. 7, wobei derselbe Zweck erreicht wird. Dieselben können sogar hohl gestaltet sein und mit den Messern aus einem Stück gegossen werden (Fig. 8). In diesem Falle genügt es, auf der Bodenplatte des Lochers eine Messing- oder Bleiunterlage zu befestigen, auf welche die Stanzen aufschlagen und das Papier durchlochen und schlitzen. Im Uebrigen kann der Locher irgend welche Form erhalten und entweder aus Blech gestanzt oder aus Gufs hergestellt werden.

Die Anzahl der in die Papiere zu stanzenden Löcher stimmt mit der am Rücken der Sammelmappe angenieteten hohlen Nadelstangeg, Fig. 10, überein. Auf diese Nadelstange werden die zu heftenden Papiere mit ihren Löchern geschoben und mittelst einer Klemme aus Draht h, Fig. 11, die über die Nadeln gg geschoben wird, festgehalten. Mittelst einer zweiten Nadelstange i, Fig. 9, welche in diejenige g, Fig. 10, geschoben wird, können die Papiere am Rücken der Sammelmappe von einem federnden Haken oder von einem drehbaren Knopf k, Fig. 9 und 12, festgehalten werden.

Bei der vorliegenden Sammelmappe ist es nicht nöthig, die gehefteten Papiere von der Nadelstange g auf diejenige i zu schieben, um

Claims (3)

1. einen Brief aus der Mitte herauszunehmen oder wieder einzulegen. Die Nadelstange i kann daher aus einer einfachen, mit Löchern versehenen Stange bestehen, welche auf die Nadeln g geschoben und dann mittelst Knopfes k am Rücken befestigt wird.

   Patent-Α νsprüche:

   i. Ein Locher für Sammelmappen, gekennzeichnet durch die Verbindung der Lochstanzen mit den Schlitzmessern c c, welche einerseits mittelst eines in Führungen ff beweglichen Eisenbandes d an dem Deckel des Lochers angebracht und andererseits mit der als Gegenmesser dienenden Platte' e gelenkig verbunden sind.
2. 2. Bei obigem Locher der Ersatz der Plattete durch längliche Oeffnungen e e, Fig. 6, welche in der Bodenplatte angebracht sind.
3. 3. Bei obigem Locher die Benutzung von Schlitzmessern, welche aus geraden oder rechtwinklig gebogenen, direct am Deckel des Lochers angenieteten Platten bestehen (Fig. 4 und 5).

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.