DE7884C - Maschine zur Herstellung von Nieten und Bolzen - Google Patents
Maschine zur Herstellung von Nieten und BolzenInfo
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- B21—MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
- B21J—FORGING; HAMMERING; PRESSING METAL; RIVETING; FORGE FURNACES
- B21J9/00—Forging presses
- B21J9/02—Special design or construction
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Description
1879.
Klasse 49.
IGNAZ QURIN in DÜSSELDORF. Maschine zur Herstellung von Nieten und Bolzen.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 4. Juni 1879 ab.
Die verschiedenen Arbeitsoperationen der vorliegenden Maschine zerfallen in: Abschneiden
des glühenden Stabes auf bestimmte Länge, Einführung des abgeschnittenen Stabes in die
Matrizenscheibe, Drehung der Matrizenscheibe, Vorstauchen des Nietkopfes, Fertigpressen desselben
und Ausstofsen des fertigen Nietes aus der Matrizenscheibe bezw. der Matrize.
Sämmtliche Bewegungen der Maschine werden von einer rotirenden Welle A, welche gleichzeitig
Hauptdruckaxe ist, entnommen und erhält A ihre Bewegung von einer mit der Transmission
in Verbindung stehenden Vorgelegewelle B mittelst Trieb C1 und Zahnrad C. Dieses
Zahnrad C hat eine Laufhuth, durch welche der Hebel D, der die Bewegung der Scheere
herbeiführt, mittelst des Röllchens D1 geführt ist. Durch die in der Laufhuth befindliche, in
den Kreis hineinragende Nase, Fig. 7, erhält der Hebel D bei jeder Umdrehung der Axe-A
eine ruckweise Abwärtsbewegung, welche durch Gelenkstange und Hebel auf die Axe E und
von dort aus mittelst Hebel und Druckstange auf den supportartig geführten Schlitten F, Fig. 1,
2 und 6, welcher das Messer trägt, übertragen wird und dadurch bei jeder Axenumdrehung
einen durch die halbkreisförmige Rinne des feststehenden Messers gegen den nach der gewünschten
Nietlänge einstellbaren Anschlag G vorgestofsenen, glühenden Eisenstab auf genaue
Länge abschneidet.
Der abgeschnittene Nietstab fällt direct in die aus zwei für die verschiedenen Nietstärken
auswechselbaren Backen H und H1 gebildete
Einführungsrinne, Fig. 6. Die Backen i7und H1
sind in zwei Hebeln / und /„ die ihre Drehpunkte im Messerträger finden, gelagert. Der
vordere Backen H ist mittelst Handhebel beweglich, um bei event. Unregelmäfsigkeiten den
abgeschnittenen Stab nach unten durchfallen lassen zu können; der hintere Backen H1 ist für gewöhnlich
durch Feder und Stellschraube fixirt, kann jedoch für den Fall, dafs ein fertiger
Niet nicht aus der Matrizenscheibe ausgestofsen sein sollte, ausweichen, um dann wieder selbstthätig
in seine frühere Stellung zurückzukehren. Die eben erwähnte Unregelmäfsigkeit wird nun
aber dadurch, dafs durch Oeffnen der Backen der einzuführende Nietstab durchgefallen ist,
weiter keine Betriebsstörungen veranlassen und ist hierdurch nur die Zeit für Anfertigung eines
Nietes verloren. Durch den Stift K des supportartig geführten Schlittens K, wird der abgeschnittene
Nietstab in die Matrizenscheibe eingeschoben. Der Bewegungsmechanismus des Schlittens K1 ist mit der Dreh- und Schaltvorrichtung
der Matrizenscheibe combinirt und wird bei Besprechung dieser darauf zurückgekommen
werden.
Die Matrizenscheibe L, Fig. 1, 5 und 8, ist mit ihrer hohlen Welle L1 aus einem Stück gegossen
und mittelst derselben in beiden Ständern gelagert.
In der Peripherie der Scheibe L befinden sich in genau gleichen Abständen die Bohrungen
für die Matrize (in der Zeichnung 10 Stück). Die Matrizen setzen sich aus drei Theilen, der
unteren Druckplatte u, der Matrizenhülse ν und der eigentlichen Matrize w zusammen. Die
Druckplatte u und die Matrizenhülse ν bezwecken die Beschaffung grofser Druckflächen
beim Gufseisen der Matrizenscheibe, da man zu viel kostbares Material vergeuden würde,
wollte man die für jeden Nietdurchmesser neu einzuwechselnden Matrizen in der Gesammtstärke
von Druckplatte und Hülse ausführen. In der Bohrung der Welle L1 und dem Deckel Ln
der Matrizenscheibe L ist die Axe M gelagert, welche in der Mittellinie der Matrizen ein mit
Gufsstahlring armirtes Excenter M1 hat. Auf dem Gufsstahlring des Excenters M1 ruhen die
Dorne x, welche die untere Begrenzung für die zu fertigenden Nieten bilden und gleichzeitig
auch das Ausstofsen der fertigen Niete während der Drehung der Matrizenscheibe um das Excenter
besorgen.
Die Dorne sind der Materialersparnifs halber ebenfalls aus Hülse mit für den gewünschten
Nietdurchmesser entsprechenden, einsetzbaren Stiften gebildet. Durch die Stellbarkeit des
Excenters M1 mittelst Schneckenrad y und Schraube y„ welche gleichzeitig die Feststellung
der Excenteraxe vermitteln, ist auch die Möglichkeit geboten, Niete von gleichem Durchmesser,
aber ungleichen Längen mittelst derselben Dorne auf der Maschine herstellen zu können.
Die Drehung der Matrizenscheibe geschieht durch das Schaltrad N, welches auf der Axe L
festgekeilt ist. Die auf der Hauptaxe A be-
festigte Herzscheibe O hebt den Hebel P und
den durch Zugstange mit' ihr verbundenen, auf der Nabe von N drehbaren Hebel Q, welcher
die Sperrklinke Q, tragt, wodurch die Drehung
der Axe L1 und der Matrizenscheibe L bewirkt
wird. Das zweite auf L1 befindliche Schaltrad R
dient zur Feststellung der Matrizenscheibe. Durch die Form der Scheibe O wird der Schalthebel
Q1 während des Abschneidens des Nietstabes und des Vorstauchens und Fertigpressens
des Nietkopfes in seiner oberen Stellung erhalten, wo dann auch gleichzeitig die Klinke Ji1
das Schaltrad Ji festgestellt hat, wodurch die "Unbeweglichkeit der Matrizenscheibe gesichert
ist. Gleich nach Fertigpressen des Nietkopfes sinken jedoch die Hebel P und Q und der
nach hinten verlängerte Hebel Q löst dann auch durch den, mit der einstellbaren Sperrklinke
Ji1 auf derselben Axe sitzenden Hebel die Klinke Ji1 aus, wodurch einer weiteren
Drehung im Drehungssinne von JV nichts mehr im Wege steht. Mit dem vorderen Kopfe des
Hebels Q sind durch Zugstange die auf der Axe T sitzenden Hebel U und U1 verbunden.
Aus dieser Anordnung und dem eben gesagten geht nun hervor, dafs der Stift K beim Abschneiden
des Nieteisens zurückgeschoben, die Rinne also zur Aufnahme des Nieteisens frei
ist. Beim Heruntergange der Hebel P, Q und U1 wird K nach vorn geschoben und führt das
abgeschnittene Eisen in die genau in derselben Axe liegende Matrize ein. Bei dieser Operation
kommt nur das Eigengewicht des operirenden Mechanismus in Function, das ganze Hebelsystem
wird also nicht in seine unterste Stellung, zum Eingriff der Klinke Q1 in einen
neuen Zahn von JV gelangen können, wenn sich der Einführung des Stiftes ein Hindernifs
in den Weg stellt. Für die Maschinentheile kann aus einer solchen Unregelmäfsigkeit also
keine Gefahr entstehen und der bedienende Arbeiter wird durch die ungewohnte Hebelstellung
direct aufmerksam und für Abstellung des Hindernisses Sorge tragen.
Ist der zu verarbeitende Stift nun in die Matrize eingeführt, die Scheibe L um eine
Theilung gedreht und hier durch die Schaltvorrichtungen festgestellt, so befindet er sich vor
dem Vorstauchapparat. Hier wird die untere Fläche des Nietstiftes, welche durch das Abschneiden
eine unregelmäfsige Form hatte, gerade geschlagen und gleichzeitig der Kopf vorgestaucht. Der Mechanismus des Vorstauchapparates
ist aus den Zeichnungen, Fig. i, 2, 3 und 5, leicht verständlich. Der Hebedaumen V
hebt den Hebel W, welcher auf der Axe des Hebels W1 sitzt. Letzterer überträgt mittelst
Druckstückes seine Bewegung auf die Vorstauchstange X, welche den zur Formgebung des
Nietkopfes erforderlichen Stempel trägt. Die Stange X ist zweimal gerade geführt und gestatten
diese Führungen auch bequeme Nachstellbarkeit. Durch den Kranz der äufseren
Scheibe von V; welcher auf das seitliche Röllchen des Hebels W wirkt, wird die Bewegung
des letzteren eine zwangläufige und dadurch die .Aufwärtsbewegung von X gesichert. In der
, Einführung des Vorstauchapparates liegt der eigentliche Kern der Erfindung. Dadurch, dafs
der grofse Druck, der zur Herstellung eines perfecten Nietkopfes erforderlich, getheilt ist,
können die Maschinentheile leichter genommen werden und sind nicht so sehr der Abnutzung
unterworfen. Das zu verarbeitende Material leidet fast garnicht, indem die Formveränderungen
successive in sanften Ueberführungen vor sich gehen, und endlich liegt der erzielte Vortheil
hauptsächlich darin, dafs durch das Vorstauchen am zu fertigenden Niet ein Ansatz
geschaffen, welcher im Stande, den folgenden Druck beim Fertigpressen aufzunehmen bezw;
auf die Matrize zu übertragen, wodurch der Nietstift keiner weiteren Pressung unterworfen,
sondern durch die Anordnung der Dorne χ auf dem Excenter M1, wie aus Fig. 8 deutlich zu
ersehen, sich frei in der Matrizenbohrung ausdehnen kann, während bei sonstigen Constructionen,
Fertigpressen in einer Operation, der Druckwiderstand lediglich vom Begrenzungsdorn
aufgenommen wird, also immer auf dem Nietschaft lastet, wodurch ein Eindringen des Materials
in die Poren der Matrizen entsteht und hierdurch sowohl ein starkes Festklemmen der
Niete in den Matrizen, wie auch eine sehr grofse Abnutzung letzterer herbeiführt. Nachdem
der Kopf vorgestaucht, gelangt der Niet nach einer weiteren Umdrehung der Welle A
bezw. nach einem neuen Eingriff des Schaltmechanismus unter die Fertigpresse. Wie aus
Fig. i, 2 und 5 ersichtlich, ist die Hauptwelle A mit dem excentrisch angedrehten Zapfen A1
versehen, welcher die Hauptdruckstange Y und dadurch den Schlitten Z, welcher in supportartigen,
einstellbaren Führungen gleitet und den Fertigstempel α aufnimmt, bewegt. Der Stempele
ist nur mittelst Klemmschraube im Schlitten befestigt und durch den Keil b in der Höhe
genau einstellbar. Die Druckübertragung zwischen Schlitten und Stempel geschieht durch
ein sog. Brechstück c (ein durchbrochener Gufseisencylinder, welcher nur einem bestimmten
Drucke widersteht), weshalb also keine unvorherzusehenden, aufserordentlich grofsen Materialbeanspruchungen
auftreten können und sonach die Dauerhaftigkeit der Maschine gewährleistet
ist. Um in dem Haupttrag- und Druckzapfen von A nicht zu grofsen Druck zu haben,
ist der Druckzapfen A1 als Gabelzapfen gestaltet
und das vordere Axenende A1, nach oben nachstellbar
verlagert. Ebenso hat, um den ganzen, auf die Matrizenscheibe kommenden Druck nicht auf den Lagerhals allein zu übertragen,
die Scheibe L noch das einstellbare Lager d erhalten. Die an dem Ständer angegossenen
Traglappen der beiden letztgenannten Lager sind mittelst Spannschrauben verbunden, wo^
durch dem ganzen System eine aufserordentliche Festigkeit bei etwas Elasticität verliehen ist.
Das Ausstofsen der fertigen Niete geschieht, wie schon erwähnt, durch die Drehung der
Matrizenscheibe L um das feststehende Excenter M1. Die ganze Anordnung der Maschine
ist derart getroffen, dafs sämmtliche, bei der Fabrikation in Thätigkeit kommende Mechanismen
auf der Frontseite des vorderen Ständers übersichtlich und leicht zugänglich angebracht
sind, während die die verschiedenen Bewegungen vermittelnden Mechanismen zwischen
den beiden durch Verbindungsplatten mittelst Schrauben und Schrumpfbändern zu einem
compacten Ganzen verbundenen Ständern angeordnet sind.
Dafs auf der vorhin beschriebenen Maschine auch ebenso gut alle Sorten Bolzen wie Niete
hergestellt werden können, bedarf nicht erst besonderer Erwähnung.
Claims (1)
- Pa tent-Ansprüche:i. Das Verfahren der Herstellung von Bolzen und Nieten in zwei getrennten Kopfstauch--■Γoperationen (Vorstauch-' νπήα Fertigpresse nebst den dazu
tionen), welche
ken, dafs nur beim 'tioVstauchen ein Theil. des Druckes auf die Bar-ae~zuT~Öegienzürig" der Schaftlängen übertragen wird, wohingegen beim Fertigpressen der Begrenzungsdorn sich von dem unteren Ende des Nietoder Schraubenschaftes entfernen kann, wodurch ein Festklemmen des Schaftes in den Matrizen ausgeschlossen wird bezw. der fertige Bolzen oder Niet sich leicht aus der Matrize entfernen läfst.Die beschriebene Verankerung des Ständers, verbunden mit der nachstellbaren Lagerung d, der Matrizentrommel L und des vorderen Axenendes A, wodurch Brüche des Druckzapfens von A und des Lagerhalses der Matrizenscheibe L vermieden werden.Die Gesammtanordnung der vollständigen Maschine.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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- DE DENDAT7884D patent/DE7884C/de active Active
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