DE78522C - Wasserrohrkessel - Google Patents

Description

KAISERLICHES;

PATENTAMT

Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine neuartige Anordnung von Querkesseln vor einem Schrägrost, zum Zwecke, eine rauchfreie Verbrennung und gleichzeitig eine möglichst rationelle Ausnutzung des Feuerungsmaterials für die Dampfbildung zu erreichen.

Der Erfindungsgedanke ist auf beiliegender Zeichnung an einem Wasserröhrenkessel in einem Längs- und einem Querschnitt zur Darstellung gebracht.

Der Rost ist in bekannter Weise so geneigt, dafs die abgebrannten Kohlen durch Nachrutschen von frischem Brennmaterial aus dem am oberen Ende des Rostes befindlichen Füllraume ersetzt werden. Dieses allmähliche Nachrutschen, in Verbindung mit regelbarer Oberluftzuführung und der durch die Lage der Querkessei (an Stelle der Feuerbrücke) bedingten Vereinigung heifser Feuergase mit aus dem frischen Brennmaterial sich entwickelnden Gasen bewirkt rauchfreie Verbrennung.

Um derartige Querkessel mit Erfolg verwenden zu können, ist es nothwendig, die Anordnung so zu treffen, dafs die Ablagerung von Schlamm bezw. Kesselstein, sowie das Ansammeln der Dampfblasen in den Querkesseln vollständig vermieden wird.

Diesen Anforderungen wird durch Anordnung zweier solcher Querkessel genügt, die derart verbunden sind, dafs zwei Kreisströmungen des Kesselwassers entstehen, und zwar die eine innerhalb beider Querkessel und die andere durch beide Querkessel und den Oberkessel.

Die beiden Querkessel B und Q werden durch einen Stutzen D an einer Seite, und zwar möglichst nahe am Scheitel, und an der entgegengesetzten Seite möglichst nahe der Sohle durch einen Stutzen E verbunden. Mit dem Oberkessel stehen diese Querkessel durch ein Rohr b in Verbindung, welches hauptsächlich zur Wasserzuführung dient und deshalb vom Wasserraum des Oberkessels bis nahe zu der Sohle des einen Querkessels B reicht. Dem Rohre b gegenüber ist an dem Scheitel des Querkessels C ein Rohr α vorgesehen, welches bis nahe zum Dampfraum des Oberkessels reicht und hauptsächlich den Zweck hat, den in beiden Querkesseln erzeugten Dampf bezw. die Dampfblasen dem Dampfsammler zuzuführen.

Die Strömung des Wassers ist folgende: Aus dem Oberkessel strömt das Wasser zu dem Rohre b, von diesem an der Sohle des Querkessels -B durch den Stutzen E zu dem Querkessel C, der einen kleineren Durchmesser als B hat, zurück bis ζμ dem Ende, an welchem sich das Rohr α und der Stutzen E befindet; das heifse Wasser und mit diesem die Dampfblasen gelangen durch das Rohr a in den Oberkessel,. das kältere Wasser strömt wieder zurück in den Querkessel B, nimmt denselben Lauf, den es eben zurückgelegt hat, und wird durqh Vorbeiziehen an den heifsen Wandungen beider.Querkessel und der Stutzen D und E stark erhitzt. Eine zweite Kreisströmung ist die folgende: Ein Theil des durch das Rohr α in den Oberkessel gelangenden Wassers vereinigt sich mit dem kälteren Wasser im

Oberkessel und fliefst mit diesem durch das Rohr b zu dem Querkessel B, wo es dann den oben beschriebenen Kreislauf wieder aufnimmt.

Da das lebhaft umlaufende Wasser in den Querkesseln sowohl die Sohle wie auch den Scheitel der Querkessel andauernd bestreicht, so wird das Ansammeln von Schlamm und die Bildung von Kesselstein verhindert. Die erzeugten Dampfblasen werden vom Scheitel der Querkessel weggenommen und dem Dampfsammler zugeführt.

An Wasserröhrenkesseln ist die Anordnung dieser Querkessel besonders von Wichtigkeit, weil dieselben nicht gereinigt werden brauchen, so dafs der ganze Röhrenkessel wie bisher durch Abblasen gereinigt werden kann und nicht häufiger als ohne Anordnung dieser Querkessel einer inneren Revision unterzogen werden mufs.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   An Dampfkesseln, insbesondere an Wasserröhrenkesseln die Anordnung von zwei einem Schrägrost vorgelagerten Querkesseln (C B), die einerseits am Scheitel und andererseits an der Sohle durch entsprechend weite Stutzen (D E) verbunden sind, wobei der eine Querkessel (B) durch ein bis' zur Sohle reichendes Rohr (b) mit dem Wasserraum, der andere (C) durch ein am Scheitel einmündendes Rohr (a) mit dem Dampfraum des Oberkessels in Verbindung steht, zum Zwecke, eine Rauchverbrennung zu erzielen und einen Kreislauf des Kesselwassers sowohl durch beide Querkessel als auch durch letztere und den Oberkessel zu erreichen, um dadurch die Kesselsteinbildung in den Querkesseln und ein Ansammeln der Dampf blasen am Scheitel der Querkessel zu verhindern.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.