-
Steilrohrkessel mit Feuerung für fein verteilten Brennstoff Die Erfindung
bezieht sich auf einen Steilrohrkessel mit Feuerung für fein verteilten Brennstoff,
dessen Kesselrohre von einer liegenden Untertrommel ausgehend und in eine dazu parallele
Obertrommel mündend, die BegrenzungswÄnde der im wesentlichen senkrechten Feuerkammer
bilden, welcher insbesondere in Schiffen Anwendung finden söll.
-
Derartige Strahlungskessel haben als Landdampfkessel sowohl als Spitzenlast
als auch als Dauerlastkessel in häufiger Anwendung ihre Eignung erwiesen. Es fehlte
bisher jedoch eine geeignete Bauart, welche die Vorteile des Strahlungskessels bei
guter Ausnutzung der Brennstoffe, hoher Betriebssicherheit und billigen, Bauteilen
auch unter den im Schiffsbau gegebenen Kesselraum und -bauverhältnissen nutzbar
zu machen ,gestattete.
-
Zu ,diesem Zweck wird nach der Erfindung die bekannte Bauart in der
Weise ausgebildet, daß die Brennkammerachse und die Kesselrohre im unteren Teil
zum Bilden eines seitlichen Flammeneinlasses sowie im oberen Teil zum Bilden eines
seitlichen Rauchgasauslasses abgebogen sind.
-
Diese Kesselform entspricht den Raumformen der Schiffskesselräume
und gestattet insbesondere die Anordnung der Kessel äuf den Seiten eines mittleren,
sich durch den Kesselraum hindurchziehenden Bedienungsganges, wodurch sieh die überwachung
und Bedienung sehr einfach gestaltet. Hinsichtlich der Strömung der Flamme ist der
Widerstand in der Brennkammer sehr gering, so daß die Antriebskraft der Flamme hinter
dem Kessel nutzbar :gemacht werden kann. Ebenso :günstig ist die Strömung des Kesselwassers,
da die Rohre nahezu sämtlich die gleiche Länge aufweisen und die Hauptwärmeaufnahrne
in den oberen Enden der Rohre erfolgt, wodurch ein einheitlicher und schneller Abfluß
des entwickelten Dampfes aus den Rohren in die Obertrommel sicher--gestellt ist.
Schließlich erfordert der Kessel die Anwendung nur handelsüblicher Trommeln oder
Rohranschlußkästen, Rohre usw., sö daß .er auch verhältnismäßig billig hergestellt
werden kann.
-
An sich ist es.bekannt, bei Kesseln, die an den Brennkammerwänden
verlegten Kesselrohre m einen gemeinsamen oberen und unteren Sammler zusammenzuführen.
Die Anschlußkammern bei den bekannten Kesseln bestanden jedoch aus Sonderbauarten,
welche die, Einführung des Brennstoffes und Abführung der Asche durch die RohrankMußkästen
hindurch zulassen mußten. Ebenso wiesen die bekannten Kessel noch -besondere Berühr#ngsroll#bündel@
und Flammenführungen auf, . mixt welchen den Förderungen, welche sich aus den besonderen
bei Schiffen vorliegenden' VerhMtnissen ergeben, nicht entsprochen werden- konnte.
Auch' hat die Abbiegung
der Kesselrohre zu einem schrägen Flammeneinlaß
als an sich bekannt zu gelben.
-
Nach der Erfindung werden der untere und auch der obere Brennkammerteil
nach ein und derselben Richtung abgebogen. Diese Maßnahme wirkt sich im Zusammenhang
mit den vorgeschlagenen zum besonderen Vorteil für die Verbrennung aus, da, bedingt
durch die Umstände, daß die feineren Brennstoffteile weniger weit in die Brennkammer
eingeschleudert werden als die gröberen, und daß der am Auslaß wirkende Kaminzug
die feineren Brennstoffteile schneller umlenkt als die gröberen, die Brennstoffteile
ihrer Größe entsprechend jeweils den erforderlichen Brennweg und außerdem ihrer
Wärmeenergie entsprechend jeweils die erforderliche Kesselheizflache vorfinden.
Außerdem besteht bei dieser Flammenführung noch der Vorteil; daß die in dem oberen
Teil der Brennkammer aus dem Flammenstrom ausfallenden Brennstoffteile in die Flamme
zurückfallen und von dieser von neuem @erfaßt werden.
-
Weiterhin wird nach der Erfindung empfohlen, falls eine an sich bekannte,
durch Rohre von der Brennerfeuerung getrennte Hilfsfeuerungi angeordnet werden soll,
diese unterhalb der abgebogenen Teile der von der Untertrommel zuunterst ausgehenden
Steigrohre mit einem aus klappbaren Teilen- bestehenden Rost anzuordnen, dessen
Abbrandfläche in senkrechter Richtung gestellt werden kann. Diese Hilfsfeuerung
läßt sich mit .Vorteil für die Inbetriebsetzung des Kessels sowie als Aushilfsfeuerung
zur Deckung des geringen Dampfbedarfs der Schiffe im Hafen verwenden.
-
Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung, welche einen senkrechten
Schnitt dürch den Kessel wiedergibt, in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
-
Mit i ist der mittlere Teil des. Brennraumes bezeichnet, an welchem
sich nach unten hin der abgebogene Teil 2 und nach oben hin der abgebogene Tei13
anschließt. Die untere Begrenzung des Feuerraumes ist durch die Rohrwand 4 gebildet,
welche gleichzeitig die Brenner 5 trägt. Den oberen Abschluß der Brennkammer bildet
die Rohrwand 6, welche im F.euergasauslaß versetzt geführt.- ist. Die Rohrwände
4 und 6 können teils aus einfachen Rohren gebildet werden oder .über einen Sammelkasten
7 zu einem zusammenhängenden Strang verbunden sein. Die Seitenwände 8 und die Rückwand
9 sind ebenfalls mit Kesselrohren -bedeckt. Letztere sind im unteren Brennkammerteil
versetzt geführt, so .daß sie bei Anwendung von Kohlenstaub als sogenannter Körnrost
io für die Schlacke wirken und anderseits nur . -einen kleinen Widerstand für eine
etwaige unter diesen Rohren angeordnete Hilfsfeuerung bieten. Im wesentlichen verbinden
alle Kesselrohre die Obertrommel i i und die Untertrommel 12 unmittelbar. Teile
der Seitenwandrohre sind über der Untertrommel im Sammelkasten zusammengefaßt und
durch Rohre mit der Untertrommel verbunden.
-
Zur Herstellung eines Wasserrücklaufes von der Obertrommel zur Untertrommel
können die bekannten unbeheizten Fallrohre, welche außerhalb des Kessels die beiden
Trommeln verbinden, angewandt werden oder Fallrohre, welche noch innerhalb des Kessels
liegen, aber nur zum Teil oder wenig beheizt werden.
-
Im Abgaskanal 13 ist der überhitzer 14 sowie ein Speisewasservorwärmer
15 angeordnet, und die Abgase können noch über einen Lufterhitzer geführt werden.
Unterhalb der Rohre io befindet sich als Hilfsfeuerung der Planrost 16, welcher
aus zwei Hälften besteht, die beim Betrieb der Hauptfeuerung herabgeklappt werden.
-
Im übrigen zeigt die Abbildung die Einordnung des Kessels im Kesselraum
17 eines Schiffskörpers 18, insbesondere in dessen rechte Hälfte, und läßterkennen,
daß sich die neue Bauart besonders dafür eignet, zwei derartige, für sich allein
betreibbare Kessel in einem Schiffskesselraum unterzubringen.
-
Wie aus der Zeichnung zu ersehen ist, hat der ganze Kesselsatz nur
leine Entaschungsstelle, und zwar unter den Feuerungsraum, da sämtliche ausgeschiedenen
Brennstoffteile in den Teuerungsraum zurückfallen. Ebenso läßt die Abbildung erkennen,
daß nahezu sämtliche Kesselrohre eine oder mehrere scharfe Krümmungen aufweisen,
wodurch sich die Kesselrohre unabhängig voneinander bei der Erhitzung frei dehnen
können. Diese Rohrführung veibürgt auch eine gute Gewichtsverteilung des an der
Obertrommel: hängenden Kessels auf die Rohreinwalzstellen än der Obertrommel.