DE78276C

DE78276C - Spritzflasche

Info

Publication number: DE78276C
Application number: DENDAT78276D
Authority: DE
Original assignee: C. allemann, Hamburg-Hammerbrook, Albertstr. 8
Anticipated expiration: 1914-04-14

Description

KAISERLICHES

PATENTAMTES

KLASSE 30: Gesundheitspflege.

Spritzflasche.

Die Neuheit dieser Spritzflasche besteht darin, dafs die Flasche mit einer Kolbenspritze durch einen Dreiweghahn verbunden ist und durch Verdrehung von Spritze und Flasche zu einander eine. Verbindung entweder zwischen Flascheninhalt und der Spritze oder zwischen Spritzeninhalt und dem von dem Spritzenrohr durch den Dreiweghahn getrennten Mundstück der Spritze hergestellt werden kann.

Nach dem auf der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel ist auf den Hals der Flasche α das Gehäuse b eines Dreiweghahnes aufgeschraubt, welches mittelst eines Rohres c ' bis nahe auf den Boden der Flasche ragt. Den oberen Theil des Gehäuses bildet ein Spritzenmundstück d. Rohr und Mundstückkanal sind durch das Küken e des Hahnes von einander getrennt, von dessen drei Durchbohrungen zwei zur Drehungsachse rechtwinklig und die dritte in Richtung der Achse verlaufen. Die beiden ersten Durchbohrungen münden einerseits beide -in die dritte Durchbohrung ein und sind andererseits je nach Stellung des Hahnkükens die eine gegen die Gehäusewänd abgeschlossen und die andere gegen den Kanal des Mundstückes d bezw. des Rohres c offen, oder umgekehrt.

Als Verlängerung der axialen Bohrung des Hahnkükens ist letzterem ein Spritzenrohr f angesetzt, welches zweckmäfsig wegen Raumersparnifs parallel zur Flasche, also rechtwinklig zur Kükenachse des Hahnes gestellt ist. In dem Spritzenrohr befindet sich ein gewöhnlicher Saug- und Druckkolben g mit Kolbenstange g'.

Die Gebrauchs- und Arbeitsweise der vorbeschriebenen Spritzflasche ist ebenso einfach wie praktisch.

Nachdem die Flasche a, welche auch durch ein anderes Gefäfs ersetzt sein kann, durch eine besondere verschliefsbare Oeffhung oder nach Entfernung des Hahngehäuses durch ihre obere Mündung mit der zu benutzenden Flüssigkeit gefüllt und im letzteren Falle das Hahngehäuse wieder auf die Flasche gesetzt ist, wird mittelst der Spritze f das Hahnküken e so gedreht, dafs seine eine Bohrung mit dem Kanal des Saugrohres c in Verbindung kommt, dagegen seine, andere Bohrung gegen die Gehäusewand abschliefst. Hierbei nimmt in dem gezeichneten Ausführungsbeispiel die Spritze eine wagerechte Lage ein, wenn die Flasche senkrecht gehalten wird (Fig. 1 und 2). Man kann alsdann durch Herausziehen der Kolbenstange g' Flüssigkeit in die Spritze einsaugen und kann durch das durchsichtige, gegebenenfalls mit einer Gradtheilung versehene Spritzenrohr_/genau beobachten, wie viel Flüssigkeit eingesaugt ist, um nach Bedarf einen Theil der Flüssigkeit wieder in die Flasche zurückzudrücken. Ist die gewünschte Menge Flüssigkeit in der Spritze vorhanden, so wird letztere um so viel gedreht, dafs jetzt das Küken gegen das Rohr c abgeschlossen und mit dem Mund-

stück d verbunden ist (Fig. 3 und 4). Die Flüssigkeit kann alsdann durch das Mundstück herausgespritzt werden.

Die vorbeschriebene Spritzflasche soll namentlich für medicinische Zwecke dienen, läfst sich aber natürlich auch für viele andere Zwecke verwenden. Ihr praktischer Hauptwerth liegt darin, dafs durch sie die Gebrauchsbeziehung zwischen Spritze und Flüssigkeitsgefäfs sozusagen zwangläufig geworden und dem Benutzer der Flasche durch die Einrichtung der Flasche selbst deren Gebrauch vorgeschrieben worden ist. Dagegen ist die Einrichtung der neuen Spritzflasche nicht etwa mit den bekannten Zerstäubern an Flaschen für wohlriechendes Wasser oder mit den Syphonverschlüssen als gleichartig zu betrachten, weil bei letzteren die Flüssigkeit nicht in eine gleichzeitig als Mefsflasche dienende Spritze eingeführt, sondern unmittelbar aus der Flasche in einer vorher sehr' wenig genau zu bestimmenden Menge herausgedrückt wird.

Claims

Patent-Anspruch:

Spritznasche, gekennzeichnet durch die Vereinigung einer Kolbenspritze (f g g') mit einem Flüssigkeitsgefäfs (a) in der Weise durch einen mittelst Saugrohres (c) in das Gefäfs hinabreichenden Dreiweghahn (b e), dafs je nach Einstellung des das Spritzenrohr (f) tragenden Hahnkükens (e) entweder der Gefäfsinhalt mit dem Spritzenrohr oder der Spritzeninhalt mit dem von dem Spritzenrohr· durch den Hahn getrennten Spritzenmundstück (d) in Verbindung steht.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.