DE78007C - Universal-Facetten-Schleif- und Polirmaschine - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 67: Schleifen und Poliren.

Zusatz zum Patente JU 73 1 54 vom 24. Juni 1893.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 24. Februar 1894 ab. Längste Dauer: 23. Juni 1908.

Die vorliegende Erfindung bezweckt eine weitere Ausbildung der Universal-Facetten-Schleif- und Polirmaschine nach Patentschrift Nr. 73154 unter Beibehaltung des Grundprincips dieses Patentes, wonach die Glastafel um ihre Auflage schwingt und letztere eine Hin- und Herbewegung erleidet. Während aber im Haupt-Patent die Hin- und Herbewegung durch abwechselndes Annähern der Auflage an die Schleifwalze und Entfernen von derselben bewirkt ist, wird hier ein Heben und Senken der Auflage angestrebt, wobei die Glastafel mit der gegenüberliegenden Kante auf der Schleifwalze liegt.

Auf beiliegender Zeichnung zeigt:
Fig. ι einen Aufrifs der neuen Maschine,
Fig. 2 einen Grundrifs und
Fig. 3 eine Hinteransicht derselben.
Der angegebene Zweck, die B.erührungsbezw. Schleiflage der Glastafel durch Hubbewegung des Auflagers derselben zu ändern und hiermit eine besondere Profilform der Facette zu bestimmen, wird durch folgende in der Zeichnung dargestellte Anordnung erreicht. Die horizontalen Führungen ff, in welchen der Steg e für die Auflage c der Glastafel a gelagert ist, sind nicht wie beim Haupt-Patent fest mit dem Rahmen der Maschine verbunden, sondern bestehen für sich und lassen sich heben und senken. Dieses Heben und Senken einer Kante der Glastafel, während die gegenüberliegende Kante derselben auf der Schleifwalze aufliegt, hat nun in Bezug auf das Ausschleifen von flachen oder gekrümmten Facetten, wie leicht ersichtlich, denselben Erfolg wie die Hin- und Herschiebung bezw. Annäherung und Entfernung der Auflage gegen die Schleifwalze gemäfs dem Haupt-Patente. Das Heben und Senken der Auflage, wie es in Fig. 1 durch die punktirt eingezeichnete Hublage der Tafel veranschaulicht ist, wird mit den Mitteln erreicht, die auch beim Haupt-Patent zur Hin- und Herbewegung angewendet sind, nämlich durch, excentrische oder Curvenscheiben i i, welche während ihrer Drehung auf die als Tragstützen des Führungsgestelles angeordneten Geradführungs- oder Hubstängen h h wirken und so die Führungen ff mit dem Auflagesteg e vertical bewegen. Der Rückgang erfolgt durch das eigene Gewicht des Auflagesteges, der Auflage und der Glastafel, sowie eventuell durch besondere Beschwerung bezw. durch Federkraft. Die in dem Grundrifs (Fig. 2) angegebenen vier Geradführungen I₁ I₂ /₃ /₄ können in der Ausführung auf zwei oder eine beschränkt werden. Der Antrieb der Excenterachsen kann von der Schleifwalzenachse aus mittelst Kettenräder erfolgen. Gemäfs der dargestellten Anordnung wird eine gleichmäfsige Hebung der Hubstangen h h durch folgende Einrichtung ermöglicht. Auf den beiden Excenterwellen sitzen die unter 90 ° versetzten Kurbeln, welche durch Zugstangen mit einander gekuppelt sind; hierdurch wird eine über-

einstimmende Drehung der Wellen, die je zwei Excentern zugehören, veranlafst. Statt der Kurbeln könnte der Antrieb der Excenterwellen auch auf andere Weise, wie z. B. mittelst auf diesen Achsen aufgekeilter Kettenräder, durch Kettentrieb erfolgen.

Die Formgebung der Facette wird durch das Mafs des Hubes und die bezügliche Aenderung der Anlagestellung, sowie durch die Gröfse der Schleifwalze bestimmt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ausführungsform der unter Nr. 73154 geschützten Universal-Facetten-Schleif- und Polirmaschine, bei welcher die Auflage für die Tafeln, anstatt hin- und herbewegt zu werden, mittelst Excenter- oder Curvenschubes gehoben und gesenkt wird, so dafs die Tafeln eine Hebung und Senkung erleiden, durch welche die Formgebung der Facetten beeinflufst wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.