DE77787C

DE77787C - Stechschlofs mit zweireihig angeordneten Zuhaltungen und zweitheiligem Schlüssel

Info

Publication number: DE77787C
Application number: DENDAT77787D
Authority: DE
Original assignee: W. OBERTHÜR, St. Petersburg, Spaskajastr. io
Anticipated expiration: 1913-07-21

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 68: Schlosserei.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 21. Juli 1893 ab.

Fig. ι zeigt einen Horizöntalschnitt durch das Stechdrehcylindereingericht mit eingestecktem Schlüssel,

Fig. 2 einen Verticalschnitt -nach A-B der Fig. i.

Fig. 3 und 4 zeigen je eine Hälfte des Stechschlüssels. .

Die Neuerung dieses Sicherheitsschlosses besteht in der Anordnung und Wirkungsweise der. Zuhaltungen 1, welche, lose auf den Bolzen 2 aufgereiht, sich im cylindrischen Schlofsbehälter y befinden. Jeder der beiden Bolzen 2 ist splintartig in je einer Cylinderhälfte 3 befestigt. Den getheilten Cylinder 3, 3 hält eine über das Cylindermaul gestreifte Scheibe 4 zusammen. Jede der Zuhaltungen 1 trägt eine kleine Feder 5, welche gegen den Boden der Cylinderhälften 3 federt und welche 'denselben das Bestreben ertheilt, immer die in Fig'. 1 ersichtliche Lage einzunehmen. Von einander getrennt werden die Zuhaltungen durch Scheidewände 6. Die durch seitliche Nutheinfräsung 7 in die qylindrische Wand y hergestellten Rippen 8 bedeuten die »Hindernisse«, indem sich die Zuhaltungen in die Nuthen 7 legen und durch Anstofsen an die Rippen 8 den Cylinder an einer Drehung verhindern. 0 ist die zum eigentlichen Schlofs führende Achse mit dem Mitnehmer 9. Der in das Schlofs (Fig. 1) eingesteckte Schlüssel 15 besteht aus zwei zusammengenieteten Hälften (Fig. 3 und 4), die aus Stahlplatten hergestellt sind und eigenthümliche Durchbrechungen 10 und Endvorsprünge 11 besitzen. Letztere passen genau auf die Vorsprünge 13 der-Zuhaltungen 1 und die Nasen 14 greifen genau in die entsprechenden Aussparungen 10.

Hat man den Schlüssel (Fig. 1) richtig zwischen die Cylindeftheile 3, 3 eingeführt, so genügt ein kleiner Druck mit der Hand, um den Federwiderstand zu überwinden, womit sich die Zuhaltungen um die Bolzen 2 drehen und in die Aussparungen 10 fassen, so dafs der Drehcylinder 3,3 freigegeben wird. Beim Drehen des Schlüssels wird nun der Cylinder 3, 3 mitbewegt und dadurch auch der Mitnehmer 9 und die Achse 0. Es ist erklärlich, dafs bei nur einer halben oder Viertel-Umdrehung des Cylinders der Schlüssel nicht herausgezogen werden kann, da die Zuhaltungsnasen denselben daran verhindern. D^urcn die starken Seitenwä'nde 6, überhaupt durch' die solide Ausführung des Stechdrehcylinderschlosses ist dasselbe gegen gewaltsames Oeffnen ge- · schützt.

Eine besondere Sicherheit soll der aus zwei Stahlplatten hergestellte Schlüssel (Fig. 3 und 4) gewähren, indem derselbe getheilt, zwei Personen zu gleichzeitiger Benutzung, beiden als Controle dienen kann. Selbstverständlich sind bei dieser Benutzungsart die beiden Schlüsselhälften nicht, wie oben gesagt, zusammengenietet, sondern in geeigneter Weise, z. B. mittelst gut eingepafster Stifte, leicht lösbar mit einander verbunden.

Claims

Patent-Anspruch:

Ein Stechschlofs (Fig. 1 und 2), welches in der Weise durch einen Schlüssel (15) in den schlufsbereiten Zustand übergeführt wird, dafs un.regelmäfsig gezahnte Vorsprünge (11J des Schlüssels eine Schaar Zuhaltungen (1), welche sich in zwei Gruppen gegenüberstehen und eine

unter einander parallele Lage haben, um ihre festen Drehpunkte so weit herumdrehen, dafs unregelmäfsig gezahnte Yorsprünge (14) dieser Zuhaltungen in entsprechend gestaltete Vertiefungen oder Einschnitte (10) des Schlüssels einklinken und durch Eintreten derZuhaltung(i4) in das Eingericht letzteres in' schlufsbereiten Zustand versetzen, derart, dafs, wenn die Vorsprünge und Vertiefungen (11) des Schlüssels mit den entsprechenden nasenartigen Vorsprüngen (13) der Zuhaltungen einerseits und die ebenso beschaffenen Vorsprünge (14) der Zuhaltungen nebst Aussparungen (10) des Schlüssels andererseits nicht genau mit einander correspondiren, ein Aufsperren des Eingerichtes verhindert wird, wobei der Schlüssel (15) aus zwei lösbar verbundenen Hälften (Fig. 3 und 4) hergestellt ist, die mit ihren flachen Seiten auf einander gelegt und in geeigneter Weise mit einander verbunden sind, zum Zwecke, das Oeffnen des Schlosses einer Person nur mit Einwilligung und Wissen der anderen Person, von denen jede je eine Schlüsselhälfte in Aufbewahrung hat, zu gestatten.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.