DE77242C - Akustische Signalisirungseinrichtung für Schifffahrtszwecke - Google Patents

Akustische Signalisirungseinrichtung für Schifffahrtszwecke

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DE77242C
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DE
Germany
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siren
steam
signal
valve
signaling device
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Expired - Lifetime
Application number
DENDAT77242D
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English (en)
Original Assignee
O. L. kummer & CO., Niedersedlitz b. Dresden
Publication of DE77242C publication Critical patent/DE77242C/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

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    • GPHYSICS
    • G10MUSICAL INSTRUMENTS; ACOUSTICS
    • G10KSOUND-PRODUCING DEVICES; METHODS OR DEVICES FOR PROTECTING AGAINST, OR FOR DAMPING, NOISE OR OTHER ACOUSTIC WAVES IN GENERAL; ACOUSTICS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • G10K7/00Sirens
    • G10K7/02Sirens in which the sound-producing member is rotated manually or by a motor
    • G10K7/04Sirens in which the sound-producing member is rotated manually or by a motor by an electric motor

Landscapes

  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Acoustics & Sound (AREA)
  • Multimedia (AREA)
  • Respiratory Apparatuses And Protective Means (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 74: Signalwesen.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 20. August 189a ab.
Die grofsen Schwierigkeiten, welche die gegenseitige Verständigung von Schiffen auf hoher See unter einander durch die Unzulänglichkeit der bisher im Gebrauch befindlichen optischen Signalmittel, wie Flaggen, Semaphoren, Nachtsignalapparate u. s. w., bei unsichtigem Wetter bereiten, haben die Erfinder veranlafst, der Ausbildung der sogenannten Sirene zu einem ausgiebigen und zuverlässigen akustischen Signalmittel eine erhöhte Aufmerksamkeit zuzuwenden. Das Ergebnifs der letzteren ist die Anordnung einer Sirene mit verschiedenen Tönen, bei welcher die Signale durch bestimmte Tonfolgen oder Melodien gegeben werden, die den Hornsignalen der Armee gleich oder ähnlich sind.
Die den Gegenstand vorliegender Erfindung bildende Signalsirene kennzeichnet sich zunächst dadurch, dafs die Umdrehungszahl der Sirenentrommel, welche je nach der Zahl der zu erzeugenden Töne mit mehreren neben einander liegenden Kränzen von Dampfdurchgangsöffnungen in verschiedener Anzahl ausgestattet ist, von dem jeweiligen Dampfdrucke in den Kesseln unabhängig gemacht ist, indem der Antrieb genannter Trommel von einem in das Leitungsnetz der Schiffsbeleuchtung eingeschalteten Elektromotor oder auch von irgend einem anderen geeigneten Motor (Dampfmaschine und dergleichen) aus erfolgt; ferner ermöglicht die eigenthümliche Einrichtung der Signalsirene eine beliebige höhere oder tiefere Einstellung des ganzen Tones (z. B. der Octave), sowie vor allen Dingen die Erzeugung scharf begrenzter reiner Töne und die Beseitigung der unangenehmen heulenden Uebergangstöne.
Je nach der Zahl der Oeffnungen oder Schlitzkränze in der Sirenentrommel wird in einem Dampfgehäuse die entsprechende Zahl von Ventilen vorgesehen, deren nach aufsen verlängerte Spindeln entweder mechanisch oder elektrisch abwechselnd gehoben und gesenkt werden, was ein zeitweises Oeffnen und Schliefsen und dadurch ein Hervorbringen von Tönen an den entsprechenden Schlitzkränzen in der Sirenentrommel zur Folge hat.
Um die Abgabe eines befohlenen Signales von der Geschicklichkeit und musikalischen Ausbildung der Bedienungsmannschaft unabhängig zu machen, erfolgt das abwechselnde Heben und Senken der Ventilspindeln mechanisch durch einen Signalgeber, der nach Art einer Orgelwalze angeordnet ist. Diese Walze ist in ihrer Achsenrichtung verschiebbar und kann dadurch für eine bestimmte Anzahl Signale eingerichtet und auf jedes derselben eingestellt werden.
Für den Fall, dafs örtliche Verhältnisse oder sonstige Bedingungen die unmittelbare Vereinigung des Signalgebers mit dem Sirenengehäuse nicht wünschenswerth erscheinen lassen, kann der vorgenannte walzenförmige Signalgeber in beliebiger Entfernung von der Sirene, etwa im Kartenhause oder auf der Commandobrücke, untergebracht werden und wird dann das abwechselnde Heben und Senken der Ventilspindeln elektrisch durch Elektromagnete bewirkt, welche durch Leitungen mit genanntem Signalgeber verbunden sind und bei der Drehung des Signalgebers den am unteren Ende der Ventilspindeln sitzenden Anker abwechselnd anziehen und freigeben.
Diese Trennung des Signalgebers von der eigentlichen Sirene bietet dann noch den Vortheil, dafs die Zahl der Signale, welche je nach der Zahl der zwischen je . zwei Ventilspindeln liegenden Scheiben am Signalgeber eine beschränkte ist, durch Anordnung einer längeren Walze beliebig gesteigert werden kann.. Jedes Signal kann dann einen bestimmten Befehl oder auch nur einen Buchstaben, eine Zahl und dergleichen bedeuten, welche in Verbindung mit den vorhandenen Flaggensignalbüchern der elektrischen Signalsire.ne nach vorliegender Erfindung eine unbegrenzte Verwendbarkeit eröffnen.
Um der Sirene und deren erzeugten Schallwellen immer die gewünschte Richtung zu geben, werden sämmfliche Theile, die Signalsirene mit ihrem Dampfventilgehäuse, der die erstere in Thätigkeit setzende Elektromotor, sowie der die Ventilspindeln abwechselnd hebende und senkende Signalgeber (falls letzterer nicht an einem entfernteren Orte gesondert zur Aufstellung gelangt) an einer hohlen Säule angeordnet, welche drehbar in einem ebenfalls hohlen Säulenfufs gelagert ist. Letzterer sowohl wie die drehbare hohle Säule bilden die Dampfzuführung, die durch ein Ventil an dieser Säule abgesperrt werden kann.
Fig. ι zeigt Ansicht (mit theilweisem Schnitt), Fig. 2 Stirnansicht und Fig. 3 den Grundrifs einer elektrisch bewegten viertönigen Dampfsirene , welche die Octave c e g c umfafst. Fig. 4 zeigt einen Querschnitt durch die Sirenentrommel und deren umgebendes Gehäuse.
A ist das Siren.engehäuse, das zur Hervorrufung der vier Töne beispielsweise in vier Abtheilungen oder Kammern I, II, III, IV getheilt ist. In den oberen Theil des Gehäuses ist eine festliegende Trommel A1 und in diese eine durch den Elektromotor B in rasche Drehung versetzte Sirenentrommel A2 eingesetzt. Dieser Elektromotor ist an das Leitungsnetz für die Schiffsbeleuchtung oder an eine besonders aufgestellte kleine Stromerzeugungsbatterie oder Maschine angeschlossen. Beide Trommeln A' A2 sind, wie aus Fig. 1 und 4 ersichtlich, mit radial stehenden Schlitzen oder Spalten al a1 versehen. Entsprechend den zu erzeugenden Tönen sind vier Schlitzkränze vorgesehen, von denen der über der Kammer IV liegende 16 Schlitze,
- - - III - 20
- - - - II -. 24 und --- - I - 22
aufweist. An der Stirnseite des oberen Sirenengehäuses schliefst sich das Schallrohr A3 in der üblichen Weise an.
Im unteren Theile des Dampfgehäuses A sind, entsprechend der Zahl der hervorzubringenden Töne, eine Anzahl Dampfventile C eingesetzt, von denen eines in Fig. ι im Schnitt ersichtlich ist.
Die Spindeln c c1 c2 c3 sind nach unten verlängert, durch das Gehäuse unter genügender Dichtung hindurchgeführt und tragen an ihren unteren Enden je einen bei dl drehbar gelagerten, mit Laufröllchen versehenen Hebel d, der durch Feder d'2 beständig gegen einen orgelwalzenähnlichen Signalgeber D angedrückt wird.
■ Dieser Signalgeber D ist aus einer gröfseren Anzahl (hier 36) einzelner Scheiben mit Erhöhungen d3 zusammengesetzt, deren gegenseitiger Abstand je nach der Art des von jedem Schlitzkranze in der Sirenentrommel hervorgerufenen Signals ein veränderlicher ist. Die aus einzelnen Scheiben zusammengesetzte Walze D ist in ihrer Achsenrichtung verschiebbar und kann dadurch für eine bestimmte Anzahl Signale eingerichtet und auf jedes derselben eingestellt werden, wobei sich die jeweilige Einstellung nach der Stellung eines Zeigers e auf der Scala E richtet.
In der Anordnung nach Fig. 1 liegen zwischen je zwei Ventilspindeln c neun Scheiben, so dafs jede derselben durch Verschiebung der Walze unter das Laufröllchen des zugehörigen Hebels d bezw. der Ventilspindel c gelangen kann.
Das Dampfgehäuse A steht bei f mit einer hohlen Säule F in Verbindung und kann diese durch ein Absperrventil/1 unterbrochen werden.
Die hohle Säule trägt aufser dem Gehäuse A den auf einem Consol aufgestellten Elektromotor B sowie den Signalgeber D, der durch eine Kurbel <i4 in Drehung versetzt wird. Eine geeignete federnde Sperrvorrichtung macht die Vollendung einer Umdrehung und damit das Ende des Signals der Hand des Signalgebenden fühlbar, gestattet gleichzeitig eine beliebige Wiederholung des Signals durch weitere Drehung.
Die hohle Säule F ist bei /2 dampfdicht und drehbar in dem hohlen Säulenfufs F1 gelagert, in welchen bei f3 der Dampf einströmt; durch die drehbare Lagerung der hohlen Säule kann der Sirene und den aus derselben austretenden Schallwellen die gewünschte Richtung gegeben werden.
Aus dem Vorbeschriebenen geht die Handhabung der Sirene leicht hervor: Die Abgabe der Signale erfolgt, nachdem durch Oeffnung des Dampfabsperrventils f1 die Sirene angewärmt und der Elektromotor B eingeschaltet ist, durche einfache Drehung der Kurbel d3, wobei die Hebel d nach Mafsgabe der Erhöhungen auf den Scheiben des Signalgebers D und entgegen der Wirkung der Federn d2 gehoben und dadurch die Ventile C geöffnet werden.
Wie schon oben angegeben, kann der Signalgeber D aus Zweckmäfsigkeits- oder örtlichen Gründen von den Ventilspindeln und dem
Dampfgehäuse weg verlegt und an einer anderen Stelle, beispielsweise an der Commandobrücke oder im Kartenhause, aufgestellt werden. In diesem Falle wird es sich, empfehlen, die Ventilspindeln elektrisch zu bewegen.
Fig. 5, 6 und 7 zeigen in Ansicht, Schnitt und theilweisem wagerechten Schnitt eine zu diesem Zweck geeignete Anordnung. Hier sind unter Wegfall der die Laufröllchen tragenden und an den Enden der Ventilspindeln drehbar gelagerten Hebel an diesen Enden Weicheisenanker g gl g2 gs angeordnet, welche abwechselnd und nach Mafsgabe des durch den Signalgeber hervorgerufenen jeweiligen Stromschlusses von den unter den Ankern aufgestellten Elektromagneten h h1 h'2 h3 angezogen werden. Letztere sind auf einer gemeinsamen Schiene i gelagert, die einestheils an der Säule F, anderentheils an einem von der Dampfkammer A nach unten abstehenden Träger oder Halter i1 gehalten wird. Bei dieser Anordnung wird das jeweilig geöffnete Ventil C, sobald durch Trennung der jeweiligen Erhöhung am Signalgeber von dem Stromschlufsstück der elektrische Strom unterbrochen ist, durch eine zwischen dem Ventil und dem Boden des Dampfgehäuses eingelegte Schraubenfeder k wieder geschlossen, während die Stärke des Anziehens des Ankers durch den Elektromagneten und dadurch das mehr oder minder schnelle Oe'ffnen des Ventils durch eine Schraubenfeder Ic1 geregelt werden kann, die zwischen dem Anker und einem in seiner Höhenlage einstellbaren Stift A:2 sich befindet; letzterer liegt zwischen den Schenkeln der Elektromagnete.

Claims (1)

  1. . Patent-Anspruch:
    Eine akustische Signalisirungseinrichtung für Schifffahrtszwecke, dadurch gekennzeichnet, dafs durch eine von einem besonderen Motor getriebene und mit einer der Tonzahl entsprechenden Zahl von Lochreihen versehene Sirene bestimmte Töne bezw. Tonfolgen erzeugt werden, und dafs die die Zuleitungen des geprefsten Gases zu den einzelnen Lochreihen abschliefsenden Ventile oder dergleichen durch einen Signalgeber in regelmäfsiger Folge geöffnet werden.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
DENDAT77242D Akustische Signalisirungseinrichtung für Schifffahrtszwecke Expired - Lifetime DE77242C (de)

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