DE76453C - Verfahren der Vorbereitung von Metallplatten zum Ersatz lithographischer Steine - Google Patents

Verfahren der Vorbereitung von Metallplatten zum Ersatz lithographischer Steine

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DE76453C
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lime
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DENDAT76453D
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H. BlTTNER in Brüssel, 2z Avenue de la Porte de Hai
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B41PRINTING; LINING MACHINES; TYPEWRITERS; STAMPS
    • B41NPRINTING PLATES OR FOILS; MATERIALS FOR SURFACES USED IN PRINTING MACHINES FOR PRINTING, INKING, DAMPING, OR THE LIKE; PREPARING SUCH SURFACES FOR USE AND CONSERVING THEM
    • B41N3/00Preparing for use and conserving printing surfaces
    • B41N3/03Chemical or electrical pretreatment
    • B41N3/038Treatment with a chromium compound, a silicon compound, a phophorus compound or a compound of a metal of group IVB; Hydrophilic coatings obtained by hydrolysis of organometallic compounds

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Printing Plates And Materials Therefor (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE IS: Druckerei.
Das Verfahren hat den Zweck, Lithographiesteine durch besonders präparirte Metallplatten zu ersetzen.
Wegen der fortwährenden Abnahme guter Lithographiesteine, ihres hohen Preises und ihrer beschwerlichen Handhabung und Aufbewahrung hat man schon seit langer Zeit versucht, einen Ersatz für sie durch Metallplatten zu finden. Indessen bisher mit geringem Erfolg, weil die bekannten Präparationen sich wohl für einen lithographischen Ueberdruck oder eine Originalzeichnung als Matrize, aber weder zum Druck in der Schnellpresse eignen, noch erlauben, Correcturen in den Zeichnungen mit Erfolg vorzunehmen. Die nach dem neuen Verfahren präparirten Metallplatten haben den Vorzug, dafs der Arbeiter dieselben genau so wie den lithographischen Stein behandeln kann und nicht genöthigt ist, die gewohnte Arbeitsweise wesentlich zu ändern oder gänzlich abzulegen. Die Schicht der Platten, welche den Stein ersetzt, unterscheidet sich von den schon bekannten durch Folgendes:
1. Es wird auf kaltem Wege operirt, um auf der Oberfläche des Metalles eine fest anhaftende, die Eigenschaften des lithographischen Steines besitzende Schicht zu erzeugen.
2. Jede Metallplatte mit gleichmäfsiger Oberfläche läfst sich verwenden, doch wurden die besten Erfolge durch bleifreie Zinkplatten erzielt.
3. Die nach diesem Verfahren präparirte Zinkplatte kann jeder Steindrucker so bearbeiten bezw. behandeln wie einen lithographischen Stein und ebenso Correcturen auf ihr vornehmen.
4. Da die Adhäsion dieser Ersatzschicht an der Platte vollständig ist und die Schicht eine gewisse Elasticität besitzt, so können die Platten auch gebogen und in der Rotationsmaschine verwendet werden.
Das Verfahren ist folgendes: Eine Metallplatte wird zunächst von der sich eventuell vorfindenden Oxydschicht befreit und mittelst Sandgebläse' gekörnt, je nach der Art der später auf ihr auszuführenden Arbeit, d. h. je nachdem sie für Ueberdruck, Feder- oder Kreidezeichnung Verwendung finden soll. Sobald die Platte aus der Sandblasmaschine herausgenommen ist, wird sie sofort mit einer Lösung von Albumin und Wasserglas gleichmäfsig bestrichen, und zwar so, dafs bei dem nun folgenden Trocknen der Platte die Eiweifskörperchen keine Flecken hinterlassen.
Eine Lösung von 34 g Albumin, 17 g Natronwasserglas und 400 g WTasser hat sich bisher am besten bewährt.
Die so bestrichene Platte wird nun in einem gleichmäfsig erwärmten Räume getrocknet und kommt dann in ein Bad von schwefelsaurem Kalk, in welchem sie nur so lange bleibt, bis sich auf der ganzen Oberfläche ein feiner Niederschlag gebildet hat, welcher nach abermaligem Trocknen in einem erwärmten Räume mit dem Silicat und Albumin eine aufserordentlich dünne und feste Schicht bildet, welche die lithographischen Farben so gut annimmt, dafs bei richtiger fachmännischer Behandlung 60 bis 100 000 Abdrücke gemacht werden können.
Das geeignetste Bad von schwefelsaurem Kalk wird durch Mischen von 1 1 'Kalkwasser mit 3 bis 4 g Schwefelsäure erhalten.
Derartig präparirte Platten eignen sich vortrefflich zum jahrelangen Aufbewahren der
Zeichnungen, ohne eine spätere Oxydation fürchten zu müssen. Sie werden, um auch ihre Rückseite gegen jeden zerstörenden oder schädigenden Einflufs der Luft zu schützen, mittelst eines besonderen Firnisses bestrichen.
Das Bad von schwefelsaurem Kalk, welches bei dem Präpariren der Metallplatten Verwendung findet, wird im Einzelnen in folgender Weise hergestellt.
Kalkwasser, wasserhell und doch gesättigt, wird zunächst durch Zusatz von Phosphorsäure auf seine Brauchbarkeit geprüft. Ist zu seiner Bereitung guter Fettkalk verwendet, so verursacht der Zusatz von 2 g Phosphorsäure zu il Kalkwasser eine milchige Trübung. Durch Zusatz von 3 g möglichst reiner Schwefelsäure zu je ι 1 dieses Kalkwassers wird die Lösung wieder vollständig krystallhell.
In dieses Bad von schwefelsaurem Kalk wird nun die vorher mit Eiweifs und Wasserglas bestrichene Metallplatte gelegt. Hierbei scheidet sich auf der Oberfläche sofort eine weifse Haut ab, während infolge der Einwirkung derSchwefelsäure auf die Platte Gasbläschen aufsteigen.
Bleibt die Platte zu lange im Bade, so wird der Niederschlag auf ihr zu stark und mufs in trockenem Zustande mittelst Frottirens wieder theilweise beseitigt werden. Es ist zweckmäfsig, die Platten nur 2 bis 3 Minuten lang in der Flüssigkeit zu lassen, weil das Entfernen des überschüssigen Niederschlages auf der Platte Unebenheiten erzeugt, welche bei der Reproduction der Zeichnung störend wirken.
Um den Einflufs der Luft auch auf der Rückseite der Platten zu beschränken und jede Einwirkung des Bades daselbst zu verhindern, werden sie mittelst einer Lösung von Asphaltlack in Terpentin ganz dünn bestrichen. Die Vorderseite, auf welcher sich die Zeichnung befindet, ist mit einer leichten Schicht einer Lösung von Gummi arabicum in Zuckerwasser zu bestreichen.
So aufbewahrte Platten können keinen Schaden leiden und die auf ihnen befindlichen Zeichnungen liefern noch nach Jahren ebenso schönen Abdruck wie ursprünglich.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren der Vorbereitung von Metallplatten zum Ersatz lithographischer Steine, gekennzeichnet dadurch, dafs gekörnte Metallplatten auf kaltem Wege mit einer Lösung von Albumin und Wasserglas behandelt und dann in ein Bad von schwefelsaurem Kalk gebracht werden, um eine den Lithographiestein ersetzende Schicht zu erhalten.
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