DE675273C - Verfahren zur Erzeugung glaenzender Aluminiumoberflaechen - Google Patents
Verfahren zur Erzeugung glaenzender AluminiumoberflaechenInfo
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- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25F—PROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC REMOVAL OF MATERIALS FROM OBJECTS; APPARATUS THEREFOR
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- C25F3/18—Polishing of light metals
- C25F3/20—Polishing of light metals of aluminium
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
5, MAI 1939
5, MAI 1939
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 48 d GRUPPE 4 02
John Müton Guthrie in Grantwood, New Jersey, V. St. A.,
ist als Erfinder benannt worden.
Aluminum Company of America in Pittsburgh, Penns., V. St. A.
Verfahren zur Erzeugung glänzender Aluminiumoberflächen
Verfahren zur Erzeugung glänzender Aluminiumoberflächen
Patentiert im Deutschen Reiche vom 19. Dezember 1936 ab
Tag der Bekanntmachung über die Erteilung des Patents: 13. April 1939
Tag der Bekanntmachung über die Erteilung des Patents: 13. April 1939
Die Priorität der Anmeldung in den Vereinigten Staaten von Amerika vom 19. Dezember 193s
ist in Anspruch genommen
Der Benutzung von Aluminium und Aluminiumlegierungen
für Verwendungszwecke, bei denen eine glänzende und reflektierende Oberfläche von erheblicher Beständigkeit notwendig
oder erwünscht ist, stand die Neigung ungeschützter Oberflächen aus Aluminium zum Oxydieren, sobald sie der atmosphärischen
Luft ausgesetzt sind, vielfach entgegen. Dieser natürliche Oxydationsvorgang erzeugt bei Aluminium auf dessen Oberfläche
einen mehr oder weniger durchsichtigen Belag, welcher die Reflexionsfähigkeit der Oberfläche
erheblich beeinträchtigt. Es sind zur Beseitigung dieses Übelstandes verschiedene
Verfahren ausgearbeitet worden, um auf reflektierenden Oberflächen aus Aluminium
künstliche Oxyddeckschichten zu erzeugen, die so gut wie durchsichtig sind.
Eines der erfolgreichsten dieser Verfahren besteht darin, daß man durch anodische Behandlung
die Oberfläche glänzend macht und sie dann anodisch oxydiert. Die Glänzendmachung
kann in der Lösung eines fluorborsauren Salzes, die anodische Oxydation in einer Lösung von Schwefel- oder Oxalsäure as
ausgeführt werden. Eine etwaige Porosität der Oxyddeckschicht kann durch Behandlung
in kochendem oder nahezu kochendem Wasser herabgesetzt werden. Schließlich wird jeder unerwünschte Oberflächenbelag oder
Ablagerung, die sich etwa im Verlaufe dieser Arbeitsgänge bildet, auf mechanischem Wege
entfernt. Zur Glanzerzeugung können auch andere Elektrolyten als Lösungen eines fluorborsauren
Salzes verwendet werden, aber besonders geeignet erscheinen Elektrolyten,
welche Fluorwasserstoffsäure oder deren Verbindungen als einen Bestandteil enthalten,
wie beispielsweise Mischungen aus Schwefelsäure und Fluorwasserstoffsäure und aus
Chromsäure und Fluorwasserstoffsäure.
Bei der technischen Durchführung dieser Verfahren haben sich Schwierigkeiten ergeben,
weil bei ihnen ein dünner Belag auf der Oberfläche zurückbleibt, der beim Reiben
ίο oder Anfassen leicht abfärbt; die Entfernung eines derartigen Belages von einer mit einer
Oxyddeckschicht versehenen Oberfläche ist mühsam und kostspielig.
Im Verlaufe der anodischen. Behandlung zwecks Glanzerzeugung bildet sich auf der
Aluminiumoberfläclie ein Belag, der so gut
wie durchsichtig und manchmal unsichtbar ist. In einigen Fällen wird dieser Belag
schwach sichtbar, insbesondere durch zurückgeworfenes Licht. Wenn sich ein derartiger
Belag gebildet hat, so beeinflußt er die Reflexionsfähigkeit der Oberfläche zwar in
keinem irgendwie wesentlichen Maßstabe, die Oberfläche färbt aber ab, wenn man sie reibt
oder anfaßt, und das ist bei reflektierenden Flächen höchst unerwünscht. Während der
späteren anodischen Behandlung zur Herstellung der Oxyddeckschicht wirkt dieser Belag,
wenn er nicht entfernt wird, offensichtlich als eine durchlässige Membran, unter welcher
sich eine harte Oxydauflage auf der Oberfläche des Metalls bildet. Demzufolge verbleibt
der Belag auf der äußeren Oberfläche des fertigen Gegenstandes, wenn man ihn
nicht entfernt. Auch steigert sich die Neigung zum Abfärben während der Behandlung
der Oxydauflage in heißem Wasser zwecks Erzielung von deren Undurchlässigkeit, und
zwar infolge der Einwirkung des heißen Wassers auf die äußeren Lagen der Deckschicht.
Die Entfernung dieses auf der Oberfläche sitzenden Belages ist es, welche bei gewerbsmäßiger
Herstellung zu den obenerwähnten Schwierigkeiten führt.
Die vorliegende Erfindung betrifft die Beseitigung
dieser Schwierigkeiten und die Schaffung eines verbesserten Verfahrens zur
Erzeugung reflektierender Oberflächen bei Aluminium sowie eines vervollkommneten
und rasch wirkenden Verfahrens zur Entfernung des unerwünschten Oberflächenbelages
von reflektierenden Aluminiumflächen.
Es· wurde gefunden, daß man schmierbildende Beläge von reflektierenden Aluminium-
flächen, die auf chemischem oder elektrolytischem Wege glänzend gemacht worden.sind,
und insbesondere von reflektierenden Flächen, welche im Wege anodischer Behandlung in
einem Elektrolyt, welcher Fluorwasserstoffsäure oder ein Salz derselben als einen Bestandteil
enthält, durch chemische Lösung oder teilweise Lösung oder Lockerung dieser Ablagerung entfernen kann. Es hat sich auch
herausgestellt, daß diese Lösung oder Lokkerung und Beseitigung der Ablagerung rasch ..65
und mit ausgezeichnetem Erfolge durchgeführt werden kann, ohne daß man dazu besonders
geschickte Arbeitskräfte benötigen würde. Es wurde auch im Gegensatz zu dem, was zu erwarten war, festgestellt, daß der
Belag oder die Ablagerung von den feinsten spiegelglänzenden Flächen entfernt werden
kann, ohne daß eine Schädigung oder Beeinträchtigung ihrer Reflexionsfähigkeit eintreten
würde. Die belaglösenden Lösungen greifen jedoch eine auf dem Aluminium befindliche
Oxyddeckschicht an, und infolgedessen beschränkt sich ihre Verwendung auf die Entfernung eines Belages von der Aluminiumoberfläche, während sie sich nicht zur
Entfernung eines Oberflächenbelages von einer mit einer Oxyddeckschicht versehenen
Aluminiumfläche eignen. In Fällen, in denen die reflektierende Fläche mit einer Oxyddeckschicht
versehen ist, welche ihrerseits in an sich bekannter Weise einer Heißwasserbehandlung
unterzogen wird, um sie undurchlässig zu machen, hat sich herausgestellt, daß die als Folge dieser Behandlung gewöhnlich
auftretende Bildung von Belägen dadurch so gut wie ganz vermieden werden kann, daß
man die Höchsttemperatur regelt, welche in Anwendung gebracht wird, um die Oxyddeckschicht undurchlässig zu machen. So ist es
im Wege einer neuartigen Verbindung von Einzelarbeitsgängen einschließlich einer Überwachung
der bei dem abschließenden Arbeitsgange anzuwendenden Temperatur möglich, eine gegen Abreiben widerstandsfähige reflektierende
Oberfläche auf Aluminium zu erzeu- »°o gen, ohne sie auf mechanischem Wege vom
schmierbildenden Oberflächenbelag reinigen oder putzen zu müssen. Man erhält also durch
die glanzerzeugende und belagbeseitigende Behandlung ohne weiteres eine reflektierende
Aluminiumfläche, welche beim Reiben oder Anfassen nicht abfärbt. Die Entfernung des
schmierbildenden Belages von reflektierenden Aluminiumflächen, denen auf elektrolytischem
Wege Glanz verliehen worden ist, erfolgt ge- no maß der Erfindung durch Behandlung mit
einer Lösung eines Chromsalzes in einer Alkalicarbonatlösung.
Bei der praktischen Durchführung der Erfindung wird die Oberfläche des Aluminium- "5
bleehes, welche gründlich von Fett und sonstigen Stoffen gereinigt worden ist, anodisch in
einem glanzerzeugenden elektrolytischen Bad bekannter Art behandelt. Wenn eine zerstreut
reflektierende Oberfläche gewünscht wird, iao
wird die Oberfläche angeätzt oder sonstwie aufgerauht, worauf sie am besten endgültig
in einer 500/oigen Lösung von Salpetersäure
gereinigt wird. Wenn eine spiegelglänzende Oberfläche gewünscht wird, so wird von
einer polierten Aluminiumfläche ausgegangen. Als glanzerzeugender Elektrolyt wird am
besten eine wässerige Lösung von Fluorborwasserstoffsäure oder Bestandteilen dieser
Säure verwendet, die eine Fluorborsäurekonzentration von 1I2 bis 10/0 aufweist
(HBF4)'; die angelegte Spannung kann
3 bis 35 V oder mehr, die Stromdichte 0,0032 Amp. oder darüber' pro Quadratzentimeter
betragen, wobei 0,0107 bis 0,0215 Amp. bei Verwendung von Gleichstrom
• 5 einen Normalsatz darstellen. Die Zeitdauer der Behandlung beträgt gewöhnlich 4 bis 16
Minuten. Die erwünschte Temperatur liegt zwischen 20 und 6o° C. Um ein Beispiel für
die wahlweise anwendbaren glanzerzeugenden Elektrolyten zu nennen, kann ein Elektrolyt
Verwendung finden, der sich aus Chromsäure und aus Fluorwasserstoffsäure zusammensetzt.
Dieser Elektrolyt kann aus 1 bis 25 °/0 Chromsäure und 0,2 bis i,5°/0 Fluorwasserstoffsäure
bestehen. Der Elektrolyt wird bei einer Temperatur von 30 bis 700 C und mit
einer Stromdichte von 0,0215 bis 0,151 Amp.
auf jeden Quadratzentimeter Anodenfläche verwendet. Ein anderer geeigneter Elektrolyt
besteht aus 5 bis 35 °/0 Schwefelsäure und aus 0,2 bis 1,5 °/o Fluorwasserstoffsäure.
Dieser Elektrolyt findet am besten Verwendung bei einer Temperatur von 30 bis- 700 C
und bei einer Stromdichte von. 0,0107 bis ο, 107 Amp.· pro Quadratzentimeter Anodenoberfläche,
welche der Behandlung unterzogen wird. Der Ausdruck glanzerzeugender Elektrolyt,
so wie er hierin und in den untenstehenden Patentansprüchen angewandt wird, umfaßt
diejenige Klasse von Elektrolyten, mit denen Aluminiumflächen im Wege anodischer
Behandlung glänzend und stark reflektierend gemacht werden.
Nachdem die Oberfläche des Gegenstandes glänzend gemacht worden ist, kann der außerordentlich
dünne und durchsichtige Belag, welcher sich gleichzeitig auf der Oberfläche bildet, durch die Wirkung des belaglösenden
Mittels entfernt werden, das aus einer Lösung So eines Chromsalzes, wie chromsaures Natrium,
oder eines anderen metallischen Chromsalzes alkalischer Beschaffenheit in einer Alkali-Carbonat-Lösung
besteht. Untersuchungen zur Feststellung der besten Konzentration der Lösung und der besten Anwendungsbedingungen
ergaben, daß die Wirkung der kohlensauren Salzlösung über eine recht erhebliche
Reichweite hinweg durch die Anwesenheit des chromsauren Salzes verlangsamt oder im
Sinne dieser Erfindung geregelt wird. Es hat sich jedoch als zweckmäßig herausgestellt,
daß das kohlensaure Salz in geringem Überschuß über den Gehalt an chromsaurem Salz
vorhanden ist. Die Anwendurigsbedingungen sind in erheblichem Maße für die zu wählende
Konzentration bestimmend. Eine Lösung mit einem erheblichen Gehalt an kohlensaurem
Salz bringt einen Belag leichter zur Lösung, aber lang andauernde Berührung mit einer derartigen Lösung schädigt manchmal
die glänzend gemachte, unter dem Belag befindliche Oberfläche. Bei Lösungen, welche
im Vergleich zu dem kohlensauren Salz einen hohen Gehalt an chromsaurem Salz aufweisen,
verlangsamt sich die Wirkung in unbefriedigender Weise. Auch die Temperatur hat einen
maßgebenden Einfluß auf die Lösungsgeschwindigkeit. Im allgemeinen geht die Wirkung um so rascher vor sich, je höher
die Temperatur ist. Bei der praktischen Durchführung ist die Wahl einer solchen Konzentration der Lösung erwünscht, bei
welcher im Falle der Anwendung eines etwas über Zimmertemperatur liegenden Wärmegrades,
der jedoch zweckmäßigerweise nicht 8S über dem Siedepunkt des Wassers und am
besten bei 70 bis 950 Wärme liegt, die Entfernung des Belages während einer angemessenen
Zeitdauer vonstatten geht. Eine besonders rasche Wirkung oder eine kurze Lösungszeitdauer
ist in vielen Fällen infolge der dadurch notwendig werdenden genauen Überwachung
unerwünscht. Andererseits gestaltet sich eine unangemessen lange Zeitdauer bei gewerblicher Herstellung kostspielig und
führt zu weniger befriedigenden Ergebnissen. Zweckmäßig verwendet man wäßrige Lösungen,
welche 0,5 bis 3,0 o/o chromsaures Natrium
und von 1,0 bis 8,0 o/0 kohlensaures
Natrium enthalten, und zwar bei einem wesentlich über Zimmertemperatur liegenden
Wärmegrad. Sie beseitigen den gesamten Oberflächenbelag in etwa 15 Sekunden bis
3 Minuten so gut wie ganz. Kaliumsalze können in entsprechenden Mengenverhältnissen
an Stelle von Natrium verwendet werden. Eine Lösung von 1,5 °/o Natriumbichromät
und 2,0 °/0 Natriumkarbonat, was etwa 1,8 °/0
chromsauren Natriums und 1,5 °/0 kohlensauren
Natriums entspricht, ist empfehlenswert. Die Verwendung des Bichromatsalzes ist wegen.seiner leichten Beschaffbarkeit und
seines Preises vorzuziehen, aber es können natürlich auch die Chromate unmittelbar verwendet
werden. Wenn die Behandlung des Gegenstandes durch Eintauchen in das den Belag lösende Mittel erfolgt, so ist es erwünscht,
die Lösung während der Behandlung umzurühren, damit die gelockerten Teilchen, die noch nicht völlig aufgelöst sind, so
rasch wie möglich von der Oberfläche entfernt werden. Durch das Inbewegunghalten der
Lösung wird auch jeder Möglichkeit vorgebeugt, daß sich das Lösemittel etwa an bestimmten
Stellen erschöpfen könnte. Ein geeignetes Verfahren, durch welches die Lösung in Bewegung erhalten wird, besteht im Einblasen
von Luft oder Dampf in die Lösung. Jedoch kann auch jedes andere zweckentsprechende
Verfahren zur Anwendung gebracht werden. Die vom Belage freie Fläche wird
gründlich mit Wasser abgespült, am besten
in fließendem Wasser, so daß das gesamte Lösemittel und die losgelösten festen Teilchen,
falls solche vorhanden sind, vor der weiteren Behandlung gründlich entfernt
*5 werden.
Das Verfahren kann zweckmäßig folgendermaßen ausgeführt werden: Auf der glänzend
gemachten belagfreien Oberfläche wird nach bekannten Verfahren eine durchsichtige,
gegen Abschaben und Verkratzen widerstandsfähige Oxydauflageschicht erzeugt,
durch welche die glänzend gemachte Oberfläche dauernd geschützt wird. Eine solche
Deckschicht beeinträchtigt jedoch in gewissem Umfange die Refiexionskraft der Oberfläche.
Diese Beeinträchtigung ändert sich je nach dem besonderen, bei der Herstellung der Auflageschicht
angewandten Verfahren und Elektrolyt sowie je nach dem der Behandlung
unterzogenen Aluminium oder der behandelten Aluminiumlegierung. Zum Beispiel kann
bei der Behandlung von Flächen aus sehr reinem Aluminium ein Elektrolyt aus 15%iger
Schwefelsäure verwendet werden. Die Qxydation kann in diesem Elektrolyt bei etwa
0,13 Amp. auf jeden Quadratzentimeter'
während einer Zeitdauer von 4 bis zu 20 Minuten fortgesetzt werden, ohne daß sich die
Refiexionsfähigkeit der Oberfläche um mehr als einige wenige Hundertteile verringert. Bei
der Herstellung von Oxyddeckschichten auf Flächen, die aus einer auf Aluminium aufgebauten
Legierung hestehenj ist die Auflage eher geneigt, sich zu verfärben oder weniger
durchsichtig zu werden, als das bei einer auf Aluminium von hoher Reinheit gebildeten
Deckschicht der Fall ist; aus diesem Grunde ist es empfehlenswerter, die Oxydationsdauer
auf 4 bis 5 Minuten zu verringern. Demzufolge
ist der Grad an Reflexionsfähigkeit, welcher sich bei der praktischen Ausübung dieses Verfahrens erzielen läßt, in Abhängigkeit
von der Genauigkeit, in der Behandlung der aufgebrachten Oxydauflageschicht und
von der Zusammensetzung der behandelten Legierung. Diese Oxydauflagen eignen sich
im allgemeinen nicht ganz zur Verwendung, ehe sie nicht einer Behandlung unterzogen '
worden sind, um sie undurchlässig, fleckenfest und dicht zu machen. Der Vorgang zur Herbeiführung
der Undurchlässigkeit der Oxydauflageschicht als ein Arbeitsgang bei der
empfehlenswertesten praktischen Durchfüh» rungsform macht eine Behandlung notwendig,
die an sich keinen an der Oberfläche liegenden Belag auf der Oxydauflageschicht erzeugt,
welcher beim Anfassen oder Reiben abfärben oder auf sonstigem Wege die Reflexionseigenschaften der Oberfläche beeinträchtigen
würde. Bei der vorliegenden Erfindung besteht das Verfahren, durch welches die Oxyddeckschicht
undurchdringlich gemacht wird, und zwar unter Weiterb ehaltung ihrer
sonstigen erwünschten besonderen Eigenschaften, in einer Heißwasserbehandlung bei
einer zwischen 70 und 85° C liegenden Temperatur. Die für die Behandlung empfehlenswerteste
Zeitdauer ist je nach der Dicke der Oxydauflageschicht etwas verschieden. Je
dicker die Oxydauflage ist, desto länger ist die zur Erzielung vollständiger Dichtigkeit
erforderliche Zeitdauer. Da die Dicke der Qxyddeckschicht in der Mehrzahl der Fälle
in einem unmittelbaren Verhältnis zu der Dauer der anodischen Oxydation steht, kann
ganz allgemein festgestellt werden, daß die zur Herbeiführung der Undurchlässigkeit
erforderliche Zeitdauer so gut wie völlig von der Zeitdauer des anodischen Oxydationsprozesses abhängig ist. So kann zum Bei-
spiel bei der Behandlung von Flächen aus sehr reinem Aluminium nach dem hier vorliegenden
Verfahren der Arbeitsgang der anodischen Oxydation in einem Schwefelsäurebad
durchgeführt werden, das bei einer Stromdichte λΓοη zwischen 0,013 und 0,015
Amp. pro Quadratzentimeter während einer Zeitdauer von etwa 8 Minuten 15 Hundertteile
Schwefelsäure enthält. Durch diesen Afbeitsgang der Oxydation erhält man eine
durchsichtige Oxydauflageschicht von mittlerer Stärke, die dadurch undurchlässig gemacht werden kann, daß sie in Wasser eingetaucht
wird, das auf einer zwischen 75 und So0 C liegenden Temperatur erhalten wird,
und zwar auf die Dauer von 15 Minuten. Wenn eine stärkere Auflagesehicht gewünscht
wird, so verlängert man die Dauer des Oxydationsvorganges unter den obigen Bedingungen
auf 15 Minuten, während die Heißwasserbehandlung auf etwa 30 Minuten Dauer ausgedehnt
wird. Bei Wassertemperaturen, die höher als 85° C liegen, wird die Auflageschicht
etwas rascher undurchlässig, jedoch besteht dann die Neigung zur Bildung eines an der
Oberfläche liegenden Belages auf der Oberfläche der Aufiageschicht. Bei Wassertemperaturen
unter 700 braucht man in den höheren Bereichen übermäßig viel Zeit, während in
den niedrigeren Bereichen keine Wirkung eintritt. Nachdem man die Oxydauflageschicht
undurchlässig gemacht hat, erreicht
das Verfahren dadurch seinen Abschluß, daß man die Oberfläche auf irgendeinem geeigneten
Wege trocknen läßt.
Um ein Beispiel für die Behandlung von Blechen aus Aluminium hohen Reinheitsgrades
zwecks Erzeugung einer spiegelnd reflektierenden Oberfläche auf denselben nach der empfehlenswertesten praktischen Ausführungsart
der Erfindung zu geben, so wird die
ίο Oberfläche zunächst mit einer geeigneten Reinigungslösung
einer Säuberung unterzogen, um Fett und sonstige Fremdkörper zu entfernen, welche vielleicht infolge der vorbereitenden
Polierarbeit vorhanden sind oder deren Anwesenheit auf andere, frühere Bearbeitungsvorgänge
zurückzuführen ist. Die zur Reinigung verwendete Lösung soll am besten solcher Art sein, daß sie das Aluminium
selbst nicht angreift. Nach erfolgter Säuberung wird die Oberfläche gründlich mit
kaltem Wasser abgespült. Die gereinigte Fläche wird sodann zur Anode in einem Elektrolyten
gemacht, welcher etwa 1,25 °/0 Borfluorwasserstoffsäure
enthält. Ein Strom von etwa 0,0107 bis 0,0215 Amp. Stärke pro
Quadratzentimeter wird 10 bis 12 Minuten
lang hindurcbgeschickt. Es ist erwünscht, daß zu Anfang, d. h. während der ersten
Minute oder während der ersten 2 Minuten, eine etwas höhere Stromdichte von 0,02 bis
0,021S Amp. pro Quadratzentimeter angewandt wird. Die derart glänzend gemachte
Oberfläche wird dann in eine Lösung eingetaucht oder auf andere Weise mit einer Lösung
von 20 Teilen kohlensaurem Natrium und 15 Teilen Natriumbichromat in 1000 Teilen
Wasser behandelt. Während der Beseitigung des schmierbildenden Belages oder der während
des glanzerzeugenden Arbeitsganges auf der Oberfläche gebildeten Ablagerung wird
diese Lösung auf einer zwischen 70 und 95° C liegenden Temperatur erhalten und
während einer Dauer von etwa 2 Minuten in einer gegen die Aluminiumoberfläche gerichteten
Bewegung gehalten. Das Blech wird dann in kaltem laufendem oder sonstwie in Bewegung erhaltenem Wasser abgespült. Es
wird dann als Anode in einem Elektrolyt aus τ5°Ιο^&τ Schwefelsäure verwendet und bei
einer Stromdichte von etwa 0,013 bis 0,015 Amp. pro Quadratzentimeter und bei einer
Temperatur von 720C etwa 8 Minuten lang behandelt.
Die Oberfläche wird gründlich abgespült und dann 15 Minuten lang in Wasser
gelegt, das auf einer Temperatur von zwischen 75 und 8o° C erhalten wird. Sodann erfolgt
die Trocknung auf einem Dampftisch. Infolge der Entfernung des an der äußeren
Oberfläche befindlichen Belages, welcher sich in dem' elektrolytischen, der Erzeugung des
Glanzes dienenden Bade gebildet hat, und infolge der Verhütung des Ansetzens eines weiteren
schmierbildenden Belages auf der Oxydauflageschicht während des die' Undurchlässigkeit
herbeiführenden Arbeitsganges ist keine weitere Behandlung der Oberfläche erforderlich.
Durch diese Verbindung von Arbeitsgängen ist es möglich, eine harte,
glänzende, spiegelartige, gegen Abschaben widerstandsfähige und reflektierende Oberfläche
auf Aluminium durch elektfolytische und chemische Hilfsmittel zu erzeugen und
kostspielige Arbeitsgänge zur mechanischen Reinigung und Herrichtung der reflektierenden
Fläche auszuschalten. Es ist auch möglich, spiegelig reflektierende Oberflächen auf poliertem Aluminium einfach durch eine
elektrolytische, glanzerzeugende Behandlung und Entfernung des schmierbildenden Belages
von der reflektierenden Oberfläche durch eine nachfolgende Behandlung in einer Alkali-Chromat-Lösung
zu erzeugen. Es ist erwünscht, derartige Flächen durch irgendeine Nachbehandlung, wie beispielsweise durch
Lackieren, zu schützen. Bisher war es unmöglich, derartige reflektierende Flächen frei
von einem schmierbildenden Belag zu erzeugen, und zwar weil unter gewöhnlichen Verhältnissen
geeignete Verfahren bei dem Fehlen einer harten Oxyddeckschicht die darunter befindliche und empfindliche reflektierende
Oberfläche beschädigen würden. Spiegelig reflektierende Flächen, die auf Aluminium
von hoher Reinheit durch die Arbeitsgänge entstanden sind, welche hierin beschrieben
sind und der Erzielung von Glanz sowie der Entfernung eines Belages dienen, können eine
Reflexionsfähigkeit bis zu 87°/o erreichen.
Ähnliche reflektierende Flächen, welche zwecks Bildung einer harten und durchsichtigen
· Oxydauflageschicht einer Anodenbehandlung unterzogen worden sind, können
eine Reflexionsfähigkeit bis zu 85°/, erreichen. Aluminium von handelsüblicher
Reinheit weist etwas niedrigere Ziffern auf. Legierungen auf Aluminiumgrundlage ergeben
im allgemeinen keine Reflektoren dieser Ordnungsstufe, können aber in vielen Fällen
mit Nutzen verwandt werden.
Claims (5)
- Patentansprüche:i. Verfahren bei der elektrolytischen· Glänzung von Aluminium und Aluminiumlegierungen, dadurch gekennzeichnet, daß das Aluminium oder die Aluminiumlegierungen im Anschluß an die elektrolytische Behandlung in dem glanzerzeugenden Elektrolyten mit einem belaglösenden Mittel behandelt werden, welches aus. der Lösung eines kohlensauren Alkalimetallsalzes mit einem Zusatz von Alkalichromat besteht.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet,' daß" als belaglösendes Mittel eine 7obis95°C heiße Lösung verwendet wird, die etwa ι bis 8o/o eines kohlensauren Alkali metal lsalzes und etwa o,s bis 3°/0 eines chromsauren Alkalijnetallsalzes enthält.
- 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Lösung: verwendet wird, die durch Auflösea von efwa 2 Teilen Natriumcarbonat und I1I2 Teilen Natriumbichromat in 100 Teilen Wasser hergestellt ist.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Anschluß an die belaglösende Behandlung auf der Oberfläche des Aluminiums oder der Aluminiumlegierungen in. an sich bekannter Weise auf elektrolytischem Wege eine durchscheinende Oxydschicht erzeugt wird.
- 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrolytisch erzeugte Oxydschicht in Wasser bei einer Temperatur von 70 bis 85° C nachbehandelt wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US489169XA | 1935-12-19 | 1935-12-19 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE675273C true DE675273C (de) | 1939-05-05 |
Family
ID=21957133
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEA81450D Expired DE675273C (de) | 1935-12-19 | 1936-12-19 | Verfahren zur Erzeugung glaenzender Aluminiumoberflaechen |
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BE (1) | BE419039A (de) |
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FR (1) | FR815287A (de) |
GB (1) | GB489169A (de) |
NL (1) | NL46639C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE850104C (de) * | 1949-05-10 | 1952-09-22 | Vaw Ver Aluminium Werke Ag | Verfahren zur Erzeugung hochglaenzender Oxydschichten auf Aluminium und Aluminiumlegierungen |
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- NL NL46639D patent/NL46639C/xx active
- BE BE419039D patent/BE419039A/xx unknown
-
1936
- 1936-12-19 FR FR815287D patent/FR815287A/fr not_active Expired
- 1936-12-19 GB GB34948/36A patent/GB489169A/en not_active Expired
- 1936-12-19 DE DEA81450D patent/DE675273C/de not_active Expired
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE850104C (de) * | 1949-05-10 | 1952-09-22 | Vaw Ver Aluminium Werke Ag | Verfahren zur Erzeugung hochglaenzender Oxydschichten auf Aluminium und Aluminiumlegierungen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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NL46639C (de) | |
BE419039A (de) | |
FR815287A (fr) | 1937-07-08 |
GB489169A (en) | 1938-07-19 |
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