DE675273C - Verfahren zur Erzeugung glaenzender Aluminiumoberflaechen - Google Patents

Verfahren zur Erzeugung glaenzender Aluminiumoberflaechen

Info

Publication number
DE675273C
DE675273C DEA81450D DEA0081450D DE675273C DE 675273 C DE675273 C DE 675273C DE A81450 D DEA81450 D DE A81450D DE A0081450 D DEA0081450 D DE A0081450D DE 675273 C DE675273 C DE 675273C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
aluminum
solution
treatment
reflective
oxide
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEA81450D
Other languages
English (en)
Inventor
John Milton Guthrie
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Howmet Aerospace Inc
Original Assignee
Aluminum Company of America
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Aluminum Company of America filed Critical Aluminum Company of America
Application granted granted Critical
Publication of DE675273C publication Critical patent/DE675273C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C25ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
    • C25FPROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC REMOVAL OF MATERIALS FROM OBJECTS; APPARATUS THEREFOR
    • C25F3/00Electrolytic etching or polishing
    • C25F3/16Polishing
    • C25F3/18Polishing of light metals
    • C25F3/20Polishing of light metals of aluminium

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Electrochemistry (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical Treatment Of Metals (AREA)
  • Application Of Or Painting With Fluid Materials (AREA)

Description

DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
5, MAI 1939
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 48 d GRUPPE 4 02
John Müton Guthrie in Grantwood, New Jersey, V. St. A.,
ist als Erfinder benannt worden.
Aluminum Company of America in Pittsburgh, Penns., V. St. A.
Verfahren zur Erzeugung glänzender Aluminiumoberflächen
Patentiert im Deutschen Reiche vom 19. Dezember 1936 ab
Tag der Bekanntmachung über die Erteilung des Patents: 13. April 1939
Die Priorität der Anmeldung in den Vereinigten Staaten von Amerika vom 19. Dezember 193s
ist in Anspruch genommen
Der Benutzung von Aluminium und Aluminiumlegierungen für Verwendungszwecke, bei denen eine glänzende und reflektierende Oberfläche von erheblicher Beständigkeit notwendig oder erwünscht ist, stand die Neigung ungeschützter Oberflächen aus Aluminium zum Oxydieren, sobald sie der atmosphärischen Luft ausgesetzt sind, vielfach entgegen. Dieser natürliche Oxydationsvorgang erzeugt bei Aluminium auf dessen Oberfläche einen mehr oder weniger durchsichtigen Belag, welcher die Reflexionsfähigkeit der Oberfläche erheblich beeinträchtigt. Es sind zur Beseitigung dieses Übelstandes verschiedene Verfahren ausgearbeitet worden, um auf reflektierenden Oberflächen aus Aluminium künstliche Oxyddeckschichten zu erzeugen, die so gut wie durchsichtig sind.
Eines der erfolgreichsten dieser Verfahren besteht darin, daß man durch anodische Behandlung die Oberfläche glänzend macht und sie dann anodisch oxydiert. Die Glänzendmachung kann in der Lösung eines fluorborsauren Salzes, die anodische Oxydation in einer Lösung von Schwefel- oder Oxalsäure as ausgeführt werden. Eine etwaige Porosität der Oxyddeckschicht kann durch Behandlung in kochendem oder nahezu kochendem Wasser herabgesetzt werden. Schließlich wird jeder unerwünschte Oberflächenbelag oder Ablagerung, die sich etwa im Verlaufe dieser Arbeitsgänge bildet, auf mechanischem Wege entfernt. Zur Glanzerzeugung können auch andere Elektrolyten als Lösungen eines fluorborsauren Salzes verwendet werden, aber besonders geeignet erscheinen Elektrolyten,
welche Fluorwasserstoffsäure oder deren Verbindungen als einen Bestandteil enthalten, wie beispielsweise Mischungen aus Schwefelsäure und Fluorwasserstoffsäure und aus Chromsäure und Fluorwasserstoffsäure.
Bei der technischen Durchführung dieser Verfahren haben sich Schwierigkeiten ergeben, weil bei ihnen ein dünner Belag auf der Oberfläche zurückbleibt, der beim Reiben ίο oder Anfassen leicht abfärbt; die Entfernung eines derartigen Belages von einer mit einer Oxyddeckschicht versehenen Oberfläche ist mühsam und kostspielig.
Im Verlaufe der anodischen. Behandlung zwecks Glanzerzeugung bildet sich auf der Aluminiumoberfläclie ein Belag, der so gut wie durchsichtig und manchmal unsichtbar ist. In einigen Fällen wird dieser Belag schwach sichtbar, insbesondere durch zurückgeworfenes Licht. Wenn sich ein derartiger Belag gebildet hat, so beeinflußt er die Reflexionsfähigkeit der Oberfläche zwar in keinem irgendwie wesentlichen Maßstabe, die Oberfläche färbt aber ab, wenn man sie reibt oder anfaßt, und das ist bei reflektierenden Flächen höchst unerwünscht. Während der späteren anodischen Behandlung zur Herstellung der Oxyddeckschicht wirkt dieser Belag, wenn er nicht entfernt wird, offensichtlich als eine durchlässige Membran, unter welcher sich eine harte Oxydauflage auf der Oberfläche des Metalls bildet. Demzufolge verbleibt der Belag auf der äußeren Oberfläche des fertigen Gegenstandes, wenn man ihn nicht entfernt. Auch steigert sich die Neigung zum Abfärben während der Behandlung der Oxydauflage in heißem Wasser zwecks Erzielung von deren Undurchlässigkeit, und zwar infolge der Einwirkung des heißen Wassers auf die äußeren Lagen der Deckschicht. Die Entfernung dieses auf der Oberfläche sitzenden Belages ist es, welche bei gewerbsmäßiger Herstellung zu den obenerwähnten Schwierigkeiten führt.
Die vorliegende Erfindung betrifft die Beseitigung dieser Schwierigkeiten und die Schaffung eines verbesserten Verfahrens zur Erzeugung reflektierender Oberflächen bei Aluminium sowie eines vervollkommneten und rasch wirkenden Verfahrens zur Entfernung des unerwünschten Oberflächenbelages von reflektierenden Aluminiumflächen.
Es· wurde gefunden, daß man schmierbildende Beläge von reflektierenden Aluminium- flächen, die auf chemischem oder elektrolytischem Wege glänzend gemacht worden.sind, und insbesondere von reflektierenden Flächen, welche im Wege anodischer Behandlung in einem Elektrolyt, welcher Fluorwasserstoffsäure oder ein Salz derselben als einen Bestandteil enthält, durch chemische Lösung oder teilweise Lösung oder Lockerung dieser Ablagerung entfernen kann. Es hat sich auch herausgestellt, daß diese Lösung oder Lokkerung und Beseitigung der Ablagerung rasch ..65 und mit ausgezeichnetem Erfolge durchgeführt werden kann, ohne daß man dazu besonders geschickte Arbeitskräfte benötigen würde. Es wurde auch im Gegensatz zu dem, was zu erwarten war, festgestellt, daß der Belag oder die Ablagerung von den feinsten spiegelglänzenden Flächen entfernt werden kann, ohne daß eine Schädigung oder Beeinträchtigung ihrer Reflexionsfähigkeit eintreten würde. Die belaglösenden Lösungen greifen jedoch eine auf dem Aluminium befindliche Oxyddeckschicht an, und infolgedessen beschränkt sich ihre Verwendung auf die Entfernung eines Belages von der Aluminiumoberfläche, während sie sich nicht zur Entfernung eines Oberflächenbelages von einer mit einer Oxyddeckschicht versehenen Aluminiumfläche eignen. In Fällen, in denen die reflektierende Fläche mit einer Oxyddeckschicht versehen ist, welche ihrerseits in an sich bekannter Weise einer Heißwasserbehandlung unterzogen wird, um sie undurchlässig zu machen, hat sich herausgestellt, daß die als Folge dieser Behandlung gewöhnlich auftretende Bildung von Belägen dadurch so gut wie ganz vermieden werden kann, daß man die Höchsttemperatur regelt, welche in Anwendung gebracht wird, um die Oxyddeckschicht undurchlässig zu machen. So ist es im Wege einer neuartigen Verbindung von Einzelarbeitsgängen einschließlich einer Überwachung der bei dem abschließenden Arbeitsgange anzuwendenden Temperatur möglich, eine gegen Abreiben widerstandsfähige reflektierende Oberfläche auf Aluminium zu erzeu- »°o gen, ohne sie auf mechanischem Wege vom schmierbildenden Oberflächenbelag reinigen oder putzen zu müssen. Man erhält also durch die glanzerzeugende und belagbeseitigende Behandlung ohne weiteres eine reflektierende Aluminiumfläche, welche beim Reiben oder Anfassen nicht abfärbt. Die Entfernung des schmierbildenden Belages von reflektierenden Aluminiumflächen, denen auf elektrolytischem Wege Glanz verliehen worden ist, erfolgt ge- no maß der Erfindung durch Behandlung mit einer Lösung eines Chromsalzes in einer Alkalicarbonatlösung.
Bei der praktischen Durchführung der Erfindung wird die Oberfläche des Aluminium- "5 bleehes, welche gründlich von Fett und sonstigen Stoffen gereinigt worden ist, anodisch in einem glanzerzeugenden elektrolytischen Bad bekannter Art behandelt. Wenn eine zerstreut reflektierende Oberfläche gewünscht wird, iao wird die Oberfläche angeätzt oder sonstwie aufgerauht, worauf sie am besten endgültig
in einer 500/oigen Lösung von Salpetersäure gereinigt wird. Wenn eine spiegelglänzende Oberfläche gewünscht wird, so wird von einer polierten Aluminiumfläche ausgegangen. Als glanzerzeugender Elektrolyt wird am besten eine wässerige Lösung von Fluorborwasserstoffsäure oder Bestandteilen dieser Säure verwendet, die eine Fluorborsäurekonzentration von 1I2 bis 10/0 aufweist (HBF4)'; die angelegte Spannung kann 3 bis 35 V oder mehr, die Stromdichte 0,0032 Amp. oder darüber' pro Quadratzentimeter betragen, wobei 0,0107 bis 0,0215 Amp. bei Verwendung von Gleichstrom • 5 einen Normalsatz darstellen. Die Zeitdauer der Behandlung beträgt gewöhnlich 4 bis 16 Minuten. Die erwünschte Temperatur liegt zwischen 20 und 6o° C. Um ein Beispiel für die wahlweise anwendbaren glanzerzeugenden Elektrolyten zu nennen, kann ein Elektrolyt Verwendung finden, der sich aus Chromsäure und aus Fluorwasserstoffsäure zusammensetzt. Dieser Elektrolyt kann aus 1 bis 25 °/0 Chromsäure und 0,2 bis i,5°/0 Fluorwasserstoffsäure bestehen. Der Elektrolyt wird bei einer Temperatur von 30 bis 700 C und mit einer Stromdichte von 0,0215 bis 0,151 Amp. auf jeden Quadratzentimeter Anodenfläche verwendet. Ein anderer geeigneter Elektrolyt besteht aus 5 bis 35 °/0 Schwefelsäure und aus 0,2 bis 1,5 °/o Fluorwasserstoffsäure. Dieser Elektrolyt findet am besten Verwendung bei einer Temperatur von 30 bis- 700 C und bei einer Stromdichte von. 0,0107 bis ο, 107 Amp.· pro Quadratzentimeter Anodenoberfläche, welche der Behandlung unterzogen wird. Der Ausdruck glanzerzeugender Elektrolyt, so wie er hierin und in den untenstehenden Patentansprüchen angewandt wird, umfaßt diejenige Klasse von Elektrolyten, mit denen Aluminiumflächen im Wege anodischer Behandlung glänzend und stark reflektierend gemacht werden.
Nachdem die Oberfläche des Gegenstandes glänzend gemacht worden ist, kann der außerordentlich dünne und durchsichtige Belag, welcher sich gleichzeitig auf der Oberfläche bildet, durch die Wirkung des belaglösenden Mittels entfernt werden, das aus einer Lösung So eines Chromsalzes, wie chromsaures Natrium, oder eines anderen metallischen Chromsalzes alkalischer Beschaffenheit in einer Alkali-Carbonat-Lösung besteht. Untersuchungen zur Feststellung der besten Konzentration der Lösung und der besten Anwendungsbedingungen ergaben, daß die Wirkung der kohlensauren Salzlösung über eine recht erhebliche Reichweite hinweg durch die Anwesenheit des chromsauren Salzes verlangsamt oder im Sinne dieser Erfindung geregelt wird. Es hat sich jedoch als zweckmäßig herausgestellt, daß das kohlensaure Salz in geringem Überschuß über den Gehalt an chromsaurem Salz vorhanden ist. Die Anwendurigsbedingungen sind in erheblichem Maße für die zu wählende Konzentration bestimmend. Eine Lösung mit einem erheblichen Gehalt an kohlensaurem Salz bringt einen Belag leichter zur Lösung, aber lang andauernde Berührung mit einer derartigen Lösung schädigt manchmal die glänzend gemachte, unter dem Belag befindliche Oberfläche. Bei Lösungen, welche im Vergleich zu dem kohlensauren Salz einen hohen Gehalt an chromsaurem Salz aufweisen, verlangsamt sich die Wirkung in unbefriedigender Weise. Auch die Temperatur hat einen maßgebenden Einfluß auf die Lösungsgeschwindigkeit. Im allgemeinen geht die Wirkung um so rascher vor sich, je höher die Temperatur ist. Bei der praktischen Durchführung ist die Wahl einer solchen Konzentration der Lösung erwünscht, bei welcher im Falle der Anwendung eines etwas über Zimmertemperatur liegenden Wärmegrades, der jedoch zweckmäßigerweise nicht 8S über dem Siedepunkt des Wassers und am besten bei 70 bis 950 Wärme liegt, die Entfernung des Belages während einer angemessenen Zeitdauer vonstatten geht. Eine besonders rasche Wirkung oder eine kurze Lösungszeitdauer ist in vielen Fällen infolge der dadurch notwendig werdenden genauen Überwachung unerwünscht. Andererseits gestaltet sich eine unangemessen lange Zeitdauer bei gewerblicher Herstellung kostspielig und führt zu weniger befriedigenden Ergebnissen. Zweckmäßig verwendet man wäßrige Lösungen, welche 0,5 bis 3,0 o/o chromsaures Natrium und von 1,0 bis 8,0 o/0 kohlensaures Natrium enthalten, und zwar bei einem wesentlich über Zimmertemperatur liegenden Wärmegrad. Sie beseitigen den gesamten Oberflächenbelag in etwa 15 Sekunden bis 3 Minuten so gut wie ganz. Kaliumsalze können in entsprechenden Mengenverhältnissen an Stelle von Natrium verwendet werden. Eine Lösung von 1,5 °/o Natriumbichromät und 2,0 °/0 Natriumkarbonat, was etwa 1,8 °/0 chromsauren Natriums und 1,5 °/0 kohlensauren Natriums entspricht, ist empfehlenswert. Die Verwendung des Bichromatsalzes ist wegen.seiner leichten Beschaffbarkeit und seines Preises vorzuziehen, aber es können natürlich auch die Chromate unmittelbar verwendet werden. Wenn die Behandlung des Gegenstandes durch Eintauchen in das den Belag lösende Mittel erfolgt, so ist es erwünscht, die Lösung während der Behandlung umzurühren, damit die gelockerten Teilchen, die noch nicht völlig aufgelöst sind, so rasch wie möglich von der Oberfläche entfernt werden. Durch das Inbewegunghalten der
Lösung wird auch jeder Möglichkeit vorgebeugt, daß sich das Lösemittel etwa an bestimmten Stellen erschöpfen könnte. Ein geeignetes Verfahren, durch welches die Lösung in Bewegung erhalten wird, besteht im Einblasen von Luft oder Dampf in die Lösung. Jedoch kann auch jedes andere zweckentsprechende Verfahren zur Anwendung gebracht werden. Die vom Belage freie Fläche wird gründlich mit Wasser abgespült, am besten in fließendem Wasser, so daß das gesamte Lösemittel und die losgelösten festen Teilchen, falls solche vorhanden sind, vor der weiteren Behandlung gründlich entfernt *5 werden.
Das Verfahren kann zweckmäßig folgendermaßen ausgeführt werden: Auf der glänzend gemachten belagfreien Oberfläche wird nach bekannten Verfahren eine durchsichtige, gegen Abschaben und Verkratzen widerstandsfähige Oxydauflageschicht erzeugt, durch welche die glänzend gemachte Oberfläche dauernd geschützt wird. Eine solche Deckschicht beeinträchtigt jedoch in gewissem Umfange die Refiexionskraft der Oberfläche. Diese Beeinträchtigung ändert sich je nach dem besonderen, bei der Herstellung der Auflageschicht angewandten Verfahren und Elektrolyt sowie je nach dem der Behandlung unterzogenen Aluminium oder der behandelten Aluminiumlegierung. Zum Beispiel kann bei der Behandlung von Flächen aus sehr reinem Aluminium ein Elektrolyt aus 15%iger Schwefelsäure verwendet werden. Die Qxydation kann in diesem Elektrolyt bei etwa 0,13 Amp. auf jeden Quadratzentimeter' während einer Zeitdauer von 4 bis zu 20 Minuten fortgesetzt werden, ohne daß sich die Refiexionsfähigkeit der Oberfläche um mehr als einige wenige Hundertteile verringert. Bei der Herstellung von Oxyddeckschichten auf Flächen, die aus einer auf Aluminium aufgebauten Legierung hestehenj ist die Auflage eher geneigt, sich zu verfärben oder weniger durchsichtig zu werden, als das bei einer auf Aluminium von hoher Reinheit gebildeten Deckschicht der Fall ist; aus diesem Grunde ist es empfehlenswerter, die Oxydationsdauer auf 4 bis 5 Minuten zu verringern. Demzufolge ist der Grad an Reflexionsfähigkeit, welcher sich bei der praktischen Ausübung dieses Verfahrens erzielen läßt, in Abhängigkeit von der Genauigkeit, in der Behandlung der aufgebrachten Oxydauflageschicht und von der Zusammensetzung der behandelten Legierung. Diese Oxydauflagen eignen sich im allgemeinen nicht ganz zur Verwendung, ehe sie nicht einer Behandlung unterzogen ' worden sind, um sie undurchlässig, fleckenfest und dicht zu machen. Der Vorgang zur Herbeiführung der Undurchlässigkeit der Oxydauflageschicht als ein Arbeitsgang bei der empfehlenswertesten praktischen Durchfüh» rungsform macht eine Behandlung notwendig, die an sich keinen an der Oberfläche liegenden Belag auf der Oxydauflageschicht erzeugt, welcher beim Anfassen oder Reiben abfärben oder auf sonstigem Wege die Reflexionseigenschaften der Oberfläche beeinträchtigen würde. Bei der vorliegenden Erfindung besteht das Verfahren, durch welches die Oxyddeckschicht undurchdringlich gemacht wird, und zwar unter Weiterb ehaltung ihrer sonstigen erwünschten besonderen Eigenschaften, in einer Heißwasserbehandlung bei einer zwischen 70 und 85° C liegenden Temperatur. Die für die Behandlung empfehlenswerteste Zeitdauer ist je nach der Dicke der Oxydauflageschicht etwas verschieden. Je dicker die Oxydauflage ist, desto länger ist die zur Erzielung vollständiger Dichtigkeit erforderliche Zeitdauer. Da die Dicke der Qxyddeckschicht in der Mehrzahl der Fälle in einem unmittelbaren Verhältnis zu der Dauer der anodischen Oxydation steht, kann ganz allgemein festgestellt werden, daß die zur Herbeiführung der Undurchlässigkeit erforderliche Zeitdauer so gut wie völlig von der Zeitdauer des anodischen Oxydationsprozesses abhängig ist. So kann zum Bei- spiel bei der Behandlung von Flächen aus sehr reinem Aluminium nach dem hier vorliegenden Verfahren der Arbeitsgang der anodischen Oxydation in einem Schwefelsäurebad durchgeführt werden, das bei einer Stromdichte λΓοη zwischen 0,013 und 0,015 Amp. pro Quadratzentimeter während einer Zeitdauer von etwa 8 Minuten 15 Hundertteile Schwefelsäure enthält. Durch diesen Afbeitsgang der Oxydation erhält man eine durchsichtige Oxydauflageschicht von mittlerer Stärke, die dadurch undurchlässig gemacht werden kann, daß sie in Wasser eingetaucht wird, das auf einer zwischen 75 und So0 C liegenden Temperatur erhalten wird, und zwar auf die Dauer von 15 Minuten. Wenn eine stärkere Auflagesehicht gewünscht wird, so verlängert man die Dauer des Oxydationsvorganges unter den obigen Bedingungen auf 15 Minuten, während die Heißwasserbehandlung auf etwa 30 Minuten Dauer ausgedehnt wird. Bei Wassertemperaturen, die höher als 85° C liegen, wird die Auflageschicht etwas rascher undurchlässig, jedoch besteht dann die Neigung zur Bildung eines an der Oberfläche liegenden Belages auf der Oberfläche der Aufiageschicht. Bei Wassertemperaturen unter 700 braucht man in den höheren Bereichen übermäßig viel Zeit, während in den niedrigeren Bereichen keine Wirkung eintritt. Nachdem man die Oxydauflageschicht undurchlässig gemacht hat, erreicht
das Verfahren dadurch seinen Abschluß, daß man die Oberfläche auf irgendeinem geeigneten Wege trocknen läßt.
Um ein Beispiel für die Behandlung von Blechen aus Aluminium hohen Reinheitsgrades zwecks Erzeugung einer spiegelnd reflektierenden Oberfläche auf denselben nach der empfehlenswertesten praktischen Ausführungsart der Erfindung zu geben, so wird die
ίο Oberfläche zunächst mit einer geeigneten Reinigungslösung einer Säuberung unterzogen, um Fett und sonstige Fremdkörper zu entfernen, welche vielleicht infolge der vorbereitenden Polierarbeit vorhanden sind oder deren Anwesenheit auf andere, frühere Bearbeitungsvorgänge zurückzuführen ist. Die zur Reinigung verwendete Lösung soll am besten solcher Art sein, daß sie das Aluminium selbst nicht angreift. Nach erfolgter Säuberung wird die Oberfläche gründlich mit kaltem Wasser abgespült. Die gereinigte Fläche wird sodann zur Anode in einem Elektrolyten gemacht, welcher etwa 1,25 °/0 Borfluorwasserstoffsäure enthält. Ein Strom von etwa 0,0107 bis 0,0215 Amp. Stärke pro Quadratzentimeter wird 10 bis 12 Minuten lang hindurcbgeschickt. Es ist erwünscht, daß zu Anfang, d. h. während der ersten Minute oder während der ersten 2 Minuten, eine etwas höhere Stromdichte von 0,02 bis 0,021S Amp. pro Quadratzentimeter angewandt wird. Die derart glänzend gemachte Oberfläche wird dann in eine Lösung eingetaucht oder auf andere Weise mit einer Lösung von 20 Teilen kohlensaurem Natrium und 15 Teilen Natriumbichromat in 1000 Teilen Wasser behandelt. Während der Beseitigung des schmierbildenden Belages oder der während des glanzerzeugenden Arbeitsganges auf der Oberfläche gebildeten Ablagerung wird diese Lösung auf einer zwischen 70 und 95° C liegenden Temperatur erhalten und während einer Dauer von etwa 2 Minuten in einer gegen die Aluminiumoberfläche gerichteten Bewegung gehalten. Das Blech wird dann in kaltem laufendem oder sonstwie in Bewegung erhaltenem Wasser abgespült. Es wird dann als Anode in einem Elektrolyt aus τ5°Ιο^ Schwefelsäure verwendet und bei einer Stromdichte von etwa 0,013 bis 0,015 Amp. pro Quadratzentimeter und bei einer Temperatur von 720C etwa 8 Minuten lang behandelt. Die Oberfläche wird gründlich abgespült und dann 15 Minuten lang in Wasser gelegt, das auf einer Temperatur von zwischen 75 und 8o° C erhalten wird. Sodann erfolgt die Trocknung auf einem Dampftisch. Infolge der Entfernung des an der äußeren Oberfläche befindlichen Belages, welcher sich in dem' elektrolytischen, der Erzeugung des Glanzes dienenden Bade gebildet hat, und infolge der Verhütung des Ansetzens eines weiteren schmierbildenden Belages auf der Oxydauflageschicht während des die' Undurchlässigkeit herbeiführenden Arbeitsganges ist keine weitere Behandlung der Oberfläche erforderlich. Durch diese Verbindung von Arbeitsgängen ist es möglich, eine harte, glänzende, spiegelartige, gegen Abschaben widerstandsfähige und reflektierende Oberfläche auf Aluminium durch elektfolytische und chemische Hilfsmittel zu erzeugen und kostspielige Arbeitsgänge zur mechanischen Reinigung und Herrichtung der reflektierenden Fläche auszuschalten. Es ist auch möglich, spiegelig reflektierende Oberflächen auf poliertem Aluminium einfach durch eine elektrolytische, glanzerzeugende Behandlung und Entfernung des schmierbildenden Belages von der reflektierenden Oberfläche durch eine nachfolgende Behandlung in einer Alkali-Chromat-Lösung zu erzeugen. Es ist erwünscht, derartige Flächen durch irgendeine Nachbehandlung, wie beispielsweise durch Lackieren, zu schützen. Bisher war es unmöglich, derartige reflektierende Flächen frei von einem schmierbildenden Belag zu erzeugen, und zwar weil unter gewöhnlichen Verhältnissen geeignete Verfahren bei dem Fehlen einer harten Oxyddeckschicht die darunter befindliche und empfindliche reflektierende Oberfläche beschädigen würden. Spiegelig reflektierende Flächen, die auf Aluminium von hoher Reinheit durch die Arbeitsgänge entstanden sind, welche hierin beschrieben sind und der Erzielung von Glanz sowie der Entfernung eines Belages dienen, können eine Reflexionsfähigkeit bis zu 87°/o erreichen. Ähnliche reflektierende Flächen, welche zwecks Bildung einer harten und durchsichtigen · Oxydauflageschicht einer Anodenbehandlung unterzogen worden sind, können eine Reflexionsfähigkeit bis zu 85°/, erreichen. Aluminium von handelsüblicher Reinheit weist etwas niedrigere Ziffern auf. Legierungen auf Aluminiumgrundlage ergeben im allgemeinen keine Reflektoren dieser Ordnungsstufe, können aber in vielen Fällen mit Nutzen verwandt werden.

Claims (5)

  1. Patentansprüche:
    i. Verfahren bei der elektrolytischen· Glänzung von Aluminium und Aluminiumlegierungen, dadurch gekennzeichnet, daß das Aluminium oder die Aluminiumlegierungen im Anschluß an die elektrolytische Behandlung in dem glanzerzeugenden Elektrolyten mit einem belaglösenden Mittel behandelt werden, welches aus. der Lösung eines kohlensauren Alkalimetallsalzes mit einem Zusatz von Alkalichromat besteht.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet,' daß" als belaglösendes Mittel eine 7obis95°C heiße Lösung verwendet wird, die etwa ι bis 8o/o eines kohlensauren Alkali metal lsalzes und etwa o,s bis 3°/0 eines chromsauren Alkalijnetallsalzes enthält.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Lösung: verwendet wird, die durch Auflösea von efwa 2 Teilen Natriumcarbonat und I1I2 Teilen Natriumbichromat in 100 Teilen Wasser hergestellt ist.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Anschluß an die belaglösende Behandlung auf der Oberfläche des Aluminiums oder der Aluminiumlegierungen in. an sich bekannter Weise auf elektrolytischem Wege eine durchscheinende Oxydschicht erzeugt wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrolytisch erzeugte Oxydschicht in Wasser bei einer Temperatur von 70 bis 85° C nachbehandelt wird.
DEA81450D 1935-12-19 1936-12-19 Verfahren zur Erzeugung glaenzender Aluminiumoberflaechen Expired DE675273C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US489169XA 1935-12-19 1935-12-19

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE675273C true DE675273C (de) 1939-05-05

Family

ID=21957133

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEA81450D Expired DE675273C (de) 1935-12-19 1936-12-19 Verfahren zur Erzeugung glaenzender Aluminiumoberflaechen

Country Status (5)

Country Link
BE (1) BE419039A (de)
DE (1) DE675273C (de)
FR (1) FR815287A (de)
GB (1) GB489169A (de)
NL (1) NL46639C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE850104C (de) * 1949-05-10 1952-09-22 Vaw Ver Aluminium Werke Ag Verfahren zur Erzeugung hochglaenzender Oxydschichten auf Aluminium und Aluminiumlegierungen

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE850104C (de) * 1949-05-10 1952-09-22 Vaw Ver Aluminium Werke Ag Verfahren zur Erzeugung hochglaenzender Oxydschichten auf Aluminium und Aluminiumlegierungen

Also Published As

Publication number Publication date
NL46639C (de)
BE419039A (de)
FR815287A (fr) 1937-07-08
GB489169A (en) 1938-07-19

Similar Documents

Publication Publication Date Title
CH394755A (de) Verfahren zur elektrolytischen Erzeugung von Oxydschutzüberzügen auf Aluminium oder dessen Legierungen
DE646736C (de) Verfahren zur Erhoehung der Reflexion glaenzender Aluminiumoberflaechen
DE69126958T2 (de) Verfahren zum Elektroplattieren von Nickel auf Titanlegierungen
DE2650989C2 (de) Verfahren zur Behandlung von Aluminiumoberflächen durch Oxidation mit einer nachfolgenden Verdichtung
DE761095C (de) Verfahren zur Herstellung von Aluminium-Reflektoren
DE626758C (de) Verfahren zur Erhoehung der Reflexion hochglaenzender Aluminiumoberflaechen
EP0118480B1 (de) Nachverdichtungsverfahren
DE2845736A1 (de) Verfahren zur galvanischen abscheidung eines bronzebelags auf aluminium
DE675273C (de) Verfahren zur Erzeugung glaenzender Aluminiumoberflaechen
DE1909757B2 (de) Verfahren zur reinigung von anoden fuer elektrolytische prozesse, die aus einer unterlage eines filmbildenden metalls und einem ueberzug aus edelmetallen, edelmetalloiden oder edelmetalloxide enthaltenden mischoxiden bestehen
DE2844406C2 (de) Nachverdichtungsbad und Verfahren zur Verhinderung von Belägen bei der Nachverdichtung anodisch oxidierter * Aluminiumoberflächen
DE677025C (de) Verfahren zum Schutz glaenzender oder reflektierender Oberflaechen auf Aluminium oder Aluminiumlegierungen
DE2034863C3 (de) Verfahren zur Oberflachenbehandlung von Zirkon und Zirkonlegierungen für Brennelemente oder andere Kernreaktorbauteile
DE1913402A1 (de) Verfahren zur Reinigung von Zirkon-Oberflaechen
DE673710C (de) Verfahren zur Herstellung von Schutzueberzuegen auf Gegenstaenden aus Eisen oder Kupfer bzw. deren Legierungen
DE423058C (de) Verfahren zum Aufbringen von Schutzschichten auf elektrische Leiter, insbesondere Metalle
DE635261C (de) Verfahren zur Herstellung eines korrosionsbestaendigen UEberzuges auf aus Zinklegierungen bestehenden Gegenstaenden
DE69217784T2 (de) Verfahren zur Passivierung von Zirkonium und seinen Legierungen
DE692124C (de) Verfahren zur elektrolytischen Oxydation von Eisen und Stahl
DE1546077C3 (de) Verfahren zum elektrolytischen Entfernen von Oxiden auf der Oberfläche von Edelstahl
DE10309888A1 (de) Oberflächenbearbeitungsverfahren für Aluminium oder eine Aluminiumlegierung und dafür verwendetes Bearbeitungsfluid
DE674786C (de) Verfahren zum Erzeugen von oxydischen Schutzschichten auf Eisen und Stahl
AT167636B (de) Verfahren zur anodischen Polierung (Glänzung) von Metallen oder Metallegierungen
DE821898C (de) Verfahren zur anodischen Behandlung von Gegenstaenden aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen
DE850104C (de) Verfahren zur Erzeugung hochglaenzender Oxydschichten auf Aluminium und Aluminiumlegierungen