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Schaltung für elektromagnetisch gesteuerte Weichenriegel Die Patentschrift
68o 891 bezieht sich auf eine Schaltung für elektromagnetisch gesteuerte Weichenriegel,
bei der die Kabelader, an die der Entrieglungsmagnet angeschlossen ist, bei Grundstellung
des Riegel- bzw. Fahrstraßenhebels mit dem kurzgeschlossenen Riegelüberwachungsmagneten
und eine Sicherung in Reihe geschaltet und mit einem Pol der Stromquelle verbunden
ist. In dieser Schaltung ist eine Riegelstörungslampe vorgesehen, die bekanntlich
bei Nichtfreiwerden des Zungenriegels aufleuchtet. Die Störungsanzeige wirkt also
nur, wenn der Entrieglungsstromkreis an sich geschlossen ist, d. h. keine Unterbrechung
aufweist und der Entrieglungsmagnet aus irgendwelchen Störungsgründen das Riegelglied
nicht in die Grundstellung zurückzubewegen vermag. Bei Kontaktstörungen, Leitungsbruch
u. dgl. im Entrieglungsstromkreis wird dagegen keine Störung angezeigt. Um diesen
Mangel zu beheben, hat man bereits eine Überwachung der Grundstellung des Zungenriegels
durch Ruhestrom vorgeschlagen. Aber bei den dafür bekanntgewordenen Schaltungen
sind für das Anschalten der besonderen Entrieglungsüberwachungsmagneten
bzw.
entsprechender Meldelampen od. ä. im Stellwerk wiederum besondere Riegel- oder Fahrstraßenkontakte
erforderlich.
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Gemäß der Erfindung kann aber die Ausführung solcher Schaltungen besonders
einfach gehalten «erden, wenn für die Überwachung der Riegelgrundstellung ein durch
Ruhestrom erregter Entrieglungsüberwachungsmagnet vorgesehen wird, der über eine
Kabelader mit dem Riegelmagneten und einem nur in der Riegelgrundstellung schließenden
Riegelkontakt in Reihe liegt und durch Einstellen eines Riegel- bzw. Fahrstraßenhebels
durch den für das Einschalten des Riegelstromes erforderlichen Kontakt kurzgeschlossen
wird. Der selbsttätige Ankerabfall des Entrieglungsüberwachungsmagneten kann hierbei
zweckmäßig im Stromkreis des Riegelüber--,vachungsmagneten überprüft werden. Um
ferner die Entrieglung vom selbsttätigen Ankerabfall des Riegelüberwachungsmagneten
abhängig zu machen, wird ein mit dem Riegelüberwachungsmagnetetl in Reihe liegender
hochohmiger Widerstand derart angeordnet, daß bei der Entrieglung der Widerstand
durch einen Kontakt des Riegelüberwachungsmagneten und dieser nur durch einen Kontakt
des Riegel- oder Fahrstraßenhebels bzw. durch einen davon gesteuerten ILontakt kurzgeschlossen
ist. Da bekanntlich beim Auffahren einer geriegelten Weiche trotz Zerstörung des
Riegelgliedes die Riegelüberwachung bestehenbleiben kann, hat man bereits zum Schutze
gegen Falschmeldungen bei den bekanntgewordenen Schaltungen Weichenantriehskontakte
im Riegelüberwachungsstromkreis vorgesehen. Gemäß weiterer Erfindung kann aber die
Schaltung vereinfacht und auf die besonderen Weichenantriebskontakte verzichtet
werden, wenn der Riegelüberwachungsmagnet mit einem Pol der Stromquelle über eine
für die zugehörige Weichenschaltung vorhandene Sicherung, z. B. die Überwachungssicherung,
verbunden wird. Diese im allemeinen versiegelte Sicherung wird beim# Auffahren zerstört
und schaltet dann gleichzeitig den Weichenüberwachungsmagneten und die Riegelüberwachungsmagneten
ab. Um überhaupt für die Steuerung des elektromagnetischen Zungenriegels auf besonders
angeordnete Sicherungen zu verzichten, ist es zweckmäßig, daß auch der Entrieglungsüberwachungsmagnet
mit einem Pol der Stromquelle über eine für die zugehörige Weichenschaltung vorhandene
Sicherung verbunden wird. Der besondere betriebliche Vorteil der Schaltung besteht
darin, daß trotz des geringen Gesamtaufwandes an Schaltelementen jeda Störung rechtzeitig
-angezeigt wird, wenn sowohl der Eritrieglungsüberwachungsmagnet als auch der Riegelüberwachungsmagnet
außer L`berwachungsschauzeichen noch einen Wecker. Summer od. dgl. steuern.
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An Hand der Abbildung sei der Erfindungsgegenstand beispielsweise
mit der im Eisenbahnsicherungswesen üblichen Kurzzeichendarstellung näher erläutert.
Es bedeutet i der Riegelmagnet, 2 und 3 Riegelkontakte, .4 und 5 Kabeladern, 6 der
Entrieglungsmagnet, 7 eine Kabelader, 8 ein Kontakt des Riegelüber«-achungsmagneten,
9 ein vom Fahrstraßen- oder Riegelhebel unmittelbar oder mittelbar gesteuerter Kontakt,
io der Riegelüberwachungsmagnet, i i die Überwachungssicherung und 12 z. B. die
Stellstromsicherung der zugehörigen Weichenschaltung. 1.I, 15 vom Fahrstraßen- oder
Riegelhebel gesteuerte Kontakte, 18 ein Kontakt des Weichenhebels, 21 der Entrieglungsüberwachungsmagnet,
22 ein von diesem gesteuerter Ankerkontakt und -23 ein hochohmiger Widerstand.
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Die Abbildung zeigt die Grundstellung. Es fließt Entrieglungsüberwachungsstrom
(über die Teile 1-2, 21, 5, 1, 2, .I). Da der ohmsche Widerstand des Entrieglungsüberwachungsmagneten
21 ein Vielfaches des Riegelmagneten i beträgt, so ist die durch den Entrieglungsüberwachungsstrom
gegebene Vormagnetisierung des Riegelmagneten i unbeachtlich. Durch Einstellen des
Riegel- oder Fahrstraßenhebels wird durch Schließen des Kontaktes 14 der Entrieglungsüberwachungsmagnet
2i kurzgeschlossen und der Riegelstrom (über die Teile 12, 14, 18, 5, 1, 2, q.)
eingeschaltet. Gleichzeitig schließt der Ankerkontakt 22 und öffnet der Kontakt
9, so daß der Kurzschluß des Riegelüberwachungsmagneten io beseitigt ist. Ist die
Weiche geriegelt, so hat am Riegelglied der Kontakt 2 geöffnet und der Kontakt 3
geschlossen. Es fließt Riegelüberwachungsstrom (über die Teile 11, 22, 23, 10, 7,
6, 3, .I). Der Ansprechstrom des Riegelüberwachungsmagneten io ist über den Ankerkontakt
8 geführt. Soll die Weiche weder entriegelt werden, so müssen durch Zurücklegen
des Fahrstraßen- oder Riegelhebels die Kontakte 9 und 14 wieder in die Grundstellung
gebracht werden. Der Riegelüberwachungsmagnet io ist dadurch wieder durch Kurzschluß
seiner Wicklung abgeschaltet. Erst wenn sein Ankerkontakt 8 geschlossen und damit
der Widerstand 23 kurzgeschlossen ist, kann die Entrieglung erfolgen (Strom über
die Teile i1, 8, 9, 7, 6, 3, :I) und damit durch Wechsel der Riegelkontakte 2, 3
die Grundstellung wieder erreicht «-erden.
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Der Weichenhebelkontakt i8 hat den Zweck, die Rieglung nur bei richtiger
Weichenlage zu ermöglichen.
Der selbsttätige Ankerabfall des Riegelüberwachungsmagneten
io kann auch dadurch überprüft werden, daß der Kontakt 8 vor oder hinter dem Entrieglungsüberwachungsmagneten
angeordnet wird. In diesem Falle ist der Widerstand 23 überflüssig. Diese Schaltung
bietet den beachtlichen betrieblichen Vorteil, daß Störungen am Riegelüberwachungsmagneten
io die Entrieglung nicht verhindern; die Weiche bleibt also steilfähig.