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Geteilte Unterputzdose aus Preßstoff Den gebräuchlichen gepreßten
Unterputzdosen haftet vielfach der Nachteil an, daß die Wandstärke dort, wo sie
aus Festigkeitsrücksichten am größten sein müßte, nämlich am Dosenrand, aus preßtechnischen
Gründen am kleinsten ausfällt. Häufig kann aus den gleichen Gründen die äußere Kante
zwischen Dosenumfang und -boden nicht abgerundet werden, was zusätzliche Stemmarbeit
im Mauerwerk verursacht. Die Muttergewinde zur Gerätebefestigung pflegen mit eingepreßt
zu werden, wobei man hinter diesen Muttern Preßstoff anhäufen muß, der zur Festigkeit
nichts beiträgt. Außerdem ist es nicht möglich, ringsum .geschlossene Rohreinführungssiturtzen
zu erhalten, ohne die Preßform und ihre Bedienung wesentlich zu komplizieren. Deshalb
verzichtet man meistens auf Rohreinführungsstutzen und begnügt sich mit ausbrechbaren
Wänden, erhält jedoch keine kreisrunden: Öffnungen, sondern torbogenartige.
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Sobald jedoch Einführungsstutzen verlangt werden, reicht eine Dosentype
nicht mehr aus. Bei Gerätedosen braucht man nämlich auch solche mit durchgehenden
und solche mit doppelten (nebeneinande-rliegenden) E,inführangen.
Zieht
man aber auch Abzweigdosen in Betracht, so kämen noch Winkeldosen, T-Dosen, Kreuzdosen
und Dosen mit rückseitige:r Einführung hinzu, und die Lagerhaltung wäre viel zu
umfangreich.
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Es sind zwar Unterputzdosen bekannt, die aus zwei Teilen, einem ringförmigen
und einem flachen Teil (Boden), zusammengesetzt sind. Der Boden maß aber hier besonders
an der Dose befestigt werden. Obwohl es bei diesen quer geteilten Dosen trotz einfacher
Preßform möglich ist. kreisrunde, rohrförmige Einführungsstutzen vorzusehen, so
weist doch die bekannte Dose nicht eine derart große Anpassungsfähigkeit für alle
vorkommenden Fälle auf wie die erfindungsgemäße längs geteilte Dose.
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Eine sogenannte Unterputzkombination, das ist die Zusammenlegung von
Schaltern, Steckdosen u. dgl. unter eine gemeinsame Abdeckplatte, kann der Installateur
gar nicht aus Einzeldosen zusammensetzen, denn die üblichen Abdeckplatten für Kombinationen
pflegen einen kleineren 1littenabstand zu haben, als ihn aneinandergereilite Einzeldosen
darbieten. Man begnügt sich damit, für zweifache und dreifache Kombinationen besondere
längliche Dosen zu fertigen. Es ist auch schon vorgeschlagen worden, zusammenhängende
Einzeldosen zu pressen, die je nach Bedarf getrennt werden können. Dabei bleibt
aber keine das Rohr hinlänglich umfassende Einführung, und auch die eingangs geschilderten
Nachteile sind nicht beseitigt.
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Um alle bestehenden 'Nachteile , deren Aufzähleng keineswegs erschöpft
ist, zu vermeiden, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, svmmetrische Dosenhälften
zu pressen und deren Zusammenhalt dem Mörtel zu überlassen.
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Die Abb. i und 2 zeigen eine aus symmetrischen Hälften zusammengesetzte
Gerätedose in Schnitt und Draufsicht. Die Dosenhälften haben innen eine ringförmige
Nut q (Abb. d.), beispielsweise zur Aufnahme eines blechernen Ringes nach Abb. 3.
Dieser Ring dient nicht nur der Geräte- oder Deckelbefestigung, er sichert auch
die beiden Dosenhälften gegen Verschiebung. In Abb.2 deckt der Ring die Trennfuge
der Dose nicht an beiden Stellen, er wurde erst dann in die gezeichnete Stellung
gedreht, als der Mörtel. erstarrt war. Die Unabhängigkeit der Lage der Befestigungslöcher
in bezug auf die Rohreinführung ist ein weiterer Vorteil dieser zusammengesetzten
Dose, der allen bekannten Dosen nicht ohne weiteres eigen ist. Die nutzbare Einschrauhtiefe
ist (weil kein Gewindesackloch) sehr groß, deshalb können dieser Dose so lange Schrauben
beigegeben «-erden, daß sie auch bei zu tief eingemauerter Dose ausreichen. Damit
das in den VDE--Normen geforderte Größtmaß von 2 mm (ebb. i) gewährleistet ist,
maß ein verkehrtes Einsetzen des in Abb. 3 dargestellten Ringes unmöglich gemacht
werden, falls es nicht vorgezogen wird, ihn so zu gestalten, daß er nötigenfalls
umgekehrt «-erden kann. Das verkehrte Einsetzen des Ringes läßt sich beispielsweise
dadurch verhindern, daß der Ring an irgendeiner Stelle einen Fortsatz aufweist,
der rechtwinklig zur Ringebene umgebogen ist. Dieser Fortsatz ist nicht hinderlich,
da er sich an die Innenwand der Dose anlegt, bei verkehrt eingesetztem Ring ragt
er jedoch aus der Dcse heraus.
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Bei Abzweigdosen ist eine billigere, schraubenlose, beispielsweise
federnde Deckelbefestigung am Platz, die den blechernen Ring auch hinsichtlich der
Unverschiebbarkeit der Dosenhälften ersetzt.
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Weil es Gepflogenheit ist, Kunstliarzpreßteile in Mehrfachformen herzustellen,
ist es naueliegend, mehrere Dosenhälften zusaminenhängend als Ganzes zu pressen
und bei Bedarf einzelne Stücke abzutrennen. Dieser Gedanke ist zwar in der Elektrotechnik
nicht neu, selbst bei einteiligen U nterputzdosen wird er schon angewendet, aber
im vorliegenden Fall wird dadurch eine besondere Wirkung erzielt, wie folgende Betrachtungen
erläutern: Abb. 4 und 5 zeigen den Zusammenhang zweier benachbarter Dosenhälften
in Vorderansicht und Schnitt. a bedeutet einen rinnenförmigen halben Rohreinführungsstutzen,
b sind aasbrechbare Wände, c ist eine Versteifungsrippe, die zwei Bohrungün d enthält.
Diese Bohrungen erleichtern das Abtrennen einzelner Hälften (Einschlagen eines -Nagels).
Abb.6 zeigt in verkleinertem -Maßstab eine aus vier Dosenhälften E bis H bestehende
Einheit. Bei j sind weitere Einführungsstutzen beispielsweise vorgesehen, am Dosenboden
bei k ist jedoch nur ein halber Stutzen vorbanden. Letzterer kann abgebrochen werden,
was jedoch bei den seitlichen Stutzen j nicht möglich ist. Die Achse dieser Stutzen
j liegt nämlich in der Preßrichtung, so daß diese Stutzen nicht so eingekerbt herstellbar
sind wie die halben Stutzen a bzw. k.
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Wird nun etwa eine Gerätedose mit nur einer Rohreinführung gebraucht,
so kann man sie mit lotrechter Trennfuge (_@bb. i und 2) haben oder mit waagerechter
(Abb. 7). Für erstere breche man von einer Einheit (Abb. 6) ein Stück E und
eine Stück H ab, jedoch beide mit Stutzen a-. Für letztere nehme man ein Stück F
und eine Stück H oder E, aber beide ohne Stutzen a.
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Die Durchgangsdose nach Abb.8 ist aus zwei Stücken F zusammengesetzt;
sie kann aber auch eine T-Dose (punktiert gezeichnet) oder eine Kreuzdose sein,
ähnlich Abb. g. Die
Einführungsstutzen am Dosenboden können gegebenenfalls
abgezwickt werden. Die Abb. 9 zeigt eine Kreuzdose aus einem Stück F und einem Stück
G, wobei letzteres aus einer anderen Einheit stammt, weil sonst eine Rohreinführung
unvollständig ist.
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Die besondere Wirkung besteht darin, daß man beim Zerkleinern der
Einheiten die Rohreinführungsstutzen beliebig dem einen oder anderen Stück zuordnen
kann, wodurch die Kombinationsmöglichkeit ohne Mehraufwand gesteigert ist.
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Abb. io zeigt eine lotrechte dreifache Kombination und Abb. i i eine
waagerechte zweifache. Diese Kombinationen, die sehr gedrungener Bauart sein: können,
z. B. so, dlaß die Tragringe der Geräte bereits ineinandergreifen, lassen sich unter
Zuhmlfenahme vorn Verlängerungsstücken aufbauen.
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Ein derartiges Verlängerungsstück ist ebenfalls aus Preßstoff gefertigt,
zweckmäßig nach Abb. 12 und 13. Es bildet einen U-förmigen Teil d, der in der Mitte
eine innere Versteifungsrippe m und eine äußere Rippen trägt. Nach oben ist das
U-förmige Stück teilweise geschlossen, und zwar an den Stellen o und p. Dort befinden
sich ebenfalls zwei Ringnuten q und q' zur Aufnahme blecherner Ringe nach Abb. 3.
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Die Erfindung ermöglicht es nicht nur,, die Unterputzdosen besonders
preiswert herzustellen, sie setzt auch den Installateur in die Lage, alle Fälle
des einschlägigen Bedarfs bei geringstem Aufwand an Lagerhaltung zu bestreiten.