DE75994C - Krankentisch - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Vorliegende Einrichtung für Krankentische bezweckt, nicht nur die Tischplatte leicht verstellen zu können, sondern auch dem Patienten die Möglichkeit zu bieten, ohne sich im Bett aufrichten zu müssen, die Tischplatte ohne fremde Beihülfe jeden Augenblick in der gewünschten Lage feststellen zu können. Es sind schon Tische mit ähnlichen Einrichtungen bekannt geworden, wie z. B. durch das amerikanische Patent Nr. 268616. Allein es bedarf bei dieser Vorrichtung einer ziemlichen Kraftaufwendung beider Hände, um die Sperrung aus dem Zahnbogen zu heben, in welchen dieselbe durch eine Feder niedergedrückt wird. Dabei mufs die Lösevorrichtung senkrecht zum Zahnbogen bethätigt werden, daher ist der Kranke nicht in der Lage, dieselbe gegen sich zu stellen, ohne dafs er vorher die Tischplatte dreht. Es kann also bei dieser Construction die Tischplatte in der für den Kranken erforderlichen Weise nur dann geneigt werden, wenn man vorher eine Drehung der Tischplatte vornimmt.

Der neue Krankentisch ist ■ in Fig. 1 in der Ansicht, in Fig. 2 und 3 im Längsschnitt mit der Feststell- und Auslösevorrichtung für die Tischplatte dargestellt. Es ist daraus ersichtlich, dafs der gegabelte Theil B, auf welchem die zu verstellende Tischplatte befestigt wird, um den gezahnten Theil A des Tischfufses drehbar gelagert ist und durch zwei Federn F beeinflufste Hebel H¹ H'² trägt, welche um eine Achse drehbar und nach aufsen mit dem entsprechend geformten Griff versehen sind. Die Hebel H¹H² bewirken mittels ihrer Ansätze, indem diese in die Zahnung A eingreifen, eine Feststellung der Tischplatte in beliebiger Schräglage. Um nun die Auslösung, wie eingangs erwähnt, leicht und bequem von jeder Seite des Tisches aus bethätigen zu können, bedarf es nur des Eingreifens in eines der Hebelenden H¹ oder H² mittels einer Hand, wodurch ein Ansatz aus der Zahnung ausgehoben wird, so dafs die Drehung der Tischplatte durch einen Druck der Hand leicht erfolgen kann.. Die Ansätze müssen dabei selbstredend so geformt sein, dafs je nach der Drehung entweder der eine oder der andere über die Zahnung hinweggleiten kann.

Man kann auch, wie aus Fig. 2 ersichtlich, nur den einen Hebel mit einem Ansatz versehen. Dabei greift, um die Auslösung, wie beschrieben, nach beiden Seiten leichter vor sich gehen zu lassen, der andere Hebel unter das verlängerte Ende des mit dem Ansatz versehenen. Hier trägt der rechtsseitige Hebelarm den Ansatz n, wobei der linksseitige unter das diesbezügliche Hebelende greift. Es ist ohne Weiteres klar, dafs in solcher Weise die Auslösung und Feststellung von jeder Seite mittels einer Hand vorgenommen werden kann. Die Tischplatte steht in allen Lagen selbstthätig fest und ist eine Verstellung derselben nicht möglich, wenn nicht der eine oder andere Hebel bethätigt wird.

Aus der vorstehenden Beschreibung geht hervor, dafs der Krankentisch mit seiner neuartigen Feststell- und Auslösevorrichtung Vortheile aufweist, wie keine bisher bekannt gewordene Construction. Der Kranke ist durch

dieselbe von seinen Wärtern unabhängig; er kann die ihm jeweils am bequemsten erscheinende Stellung bezw. Neigung der Tischplatte beim Lesen u. s. w. einstellen, er braucht dazu nur mit der einen Hand den ihm zugewendeten Tischrand zu erfassen und mit einem Finger derselben Hand den an diesem Tischrand liegenden Hebel H¹ oder H'¹ durch einen leichten Druck auszulösen, worauf er mit der einen Hand der Tischplatte die ihm zusagende Stellung durch Heben oder Senken geben und dann die Platte durch Loslassen dieses Hebels in dieser Stellung feststellen kann. Dadurch, dafs der Kranke zur Verstellung der Tischplatte nur eine' Hand nöthig hat, kann er ruhig in seiner Lage liegen bleiben, braucht sich von derselben nicht zu erheben oder herauszuneigen, was bei anderen Constructionen, bei denen zur Verstellung der Tischplatte beide Hände nöthig sind, häufig der Fall ist.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Krankentisch mit Vorrichtung zum selbstthätigen Feststellen der Tischplatte in jeder Schräglage und zum Auslösen derselben von beiden Seiten, dadurch gekennzeichnet, dafs die um eine Querachse des Tischständers bewegliche Tischplatte durch zwei drehbar an ihr befestigte, bis an den Tischrand reichende Hebel (H¹H²) in der Weise festgestellt und ausgelöst werden kann, dafs diese in einen Ansatz in den gezahnten oder gelochten Theil (A) des Ständers eingreifen, bezw. dafs der Ansatz durch Bethätigung der entgegengesetzten Hebelenden aus der Zahnung ausgehoben werden kann.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.