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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft einen Stuhl für Behandlungen, insbesondere
für podologische, kosmetische oder therapeutische Behandlungen,
nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Stand der Technik
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Derartige
Stühle oder Liegen werden insbesondere für podologische
Behandlungen im Fußbereich des Menschen benötigt,
jedoch können sie auch für kosmetische, dentalärztliche
oder allgemeinärztliche Behandlungen verwendet werden.
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Behandlungsstühle
der gattungsgemäßen Art sind bekannt, die in der
Höhe mittels Pneumatik oder elektrischem Antrieb verstellbar
sind und bei denen auch die Sitzposition (Sitzschräge)
und die Rückenlehnenposition motorisch veränderbar
sind. Bei diesen bekannten Stühlen oder Liegen werden die einzelnen
Elemente Sitz, Lehne und Fußauflage mit bis zu fünf
Motoren jeweils gesondert verstellt, so dass einschließlich
der Höhenverstellung für jedes Element ein eigener
Antrieb verwendet wird.
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Die
Fußauflagen oder Fußstützen solcher Behandlungsstühle
sind im Allgemeinen stufenlos von einer senkrecht nach unten geklappten
Stellung über die waagerechte Stellung bis in eine Stellung verschwenkbar,
die gegenüber der waagerechten etwas erhöht ist.
Eine solche Stellung erleichtert vor allem das Arbeiten an Fußsohle
und Ferse. Derartige Behandlungsstühle sind bspw. aus der
DE 1 676 903 U und
der
DE 38 17 074 A1 bekannt.
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Um
dem Behandler einen ausreichenden Platz für die Behandlung
eines Patienten zu gestatten, können die kompletten Fußauflagen
oder Fußstützen bis zu 25° und mehr seitlich
abgeschwenkt werden (vgl. z. B. http://www.gharieni.de/fusspflege-undpodologie/fusspflegestuehle/fusspflegestuhl-pl-podo-live-2.html).
Eine solche Aufspreizung hat allerdings für den Patienten
den Nachteil, dass dieser das Gefühl hat, auf einem gynäkologischen oder
urologischen Untersuchungsstuhl zu sitzen, was für die
betroffenen Personen äußerst unangenehm sein kann.
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Ein
weiterer Nachteil bei der seitlichen Abschwenkung besteht darin,
dass bei Verwendung einer Gasdruckfeder zur Höhenverstellung
der Fußauflagen diese dann nicht mehr verstellbar sind,
da die gekoppelten Elemente außer Eingriff kommen, so dass
eine Betätigung nicht mehr möglich ist. Zudem ist
es aufwändig, Gasdruckfeder und Schwenkbarkeit zu kombinieren.
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Aufgabe der Erfindung
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die
Aufgabe zugrunde, einen Stuhl insbesondere für podologische,
kosmetische oder therapeutische Behandlungen nach dem Stand der
Technik derart weiter zu entwickeln, dass durch ein Verstellen bzw.
Verschwenken der Fußauflagen oder Fußstützen
ein ausreichender Behandlungsraum für den Behandler ohne
unangenehme Empfindungen für den Patienten erzielt werden kann.
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Diese
Aufgaben werden durch einen Stuhl mit den Merkmalen des Anspruches
1 gelöst.
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Dazu
ist bei dem erfindungsgemäßen Stuhl vorgesehen,
die Fußauflage aus einer Ausgangsposition vor dem Stuhl
relativ zum Trägerelement in eine Stellung zu überführen,
in der bei zumindest teilweise ausgefahrenem Trägerelement
ein Freiraum zwischen den Fußauflagen vorhanden ist. Vorzugsweise
sind die Fußauflagen so ausgestaltet, dass sie wenigstens
eine Rastposition aufweisen, in der die Fußauflagen auch
in der Ruheposition verrastet sind. Alternativ kann die Fußauflage
zwischen vorgegebenen Einrastpositionen schwenkbar auf dem Trägerelement
angeordnet sein. Der Träger bleibt dabei in einer gleichbleibenden
geometrischen Bezie hung zu den anderen Elementen, so dass auch nach
dem Schwenken der Fußauflage eine Gasdruckfeder betätigbar
bleibt.
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Weitere
Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels.
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Kurzbeschreibung der Figuren
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand eines in den beigefügten
Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels näher
erläutert. Es zeigen:
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1 eine
schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen Behandlungsstuhles,
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2A eine
Seitenansicht eines Fußauflagepolsters des erfindungsgemäßen
Behandlungsstuhls in einer verrasteten Position,
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2B eine
Ansicht entlang der Linie A-A der 2A,
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3A eine
Seitenansicht eines Fußauflagepolsters des erfindungsgemäßen
Behandlungsstuhls in einer entrasteten Position,
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3B eine
Ansicht entlang der Linie B-B der 3A,
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4A und 4B die
auf einem Trägerelement montierten Fußauflagepolster
des erfindungsgemäßen Behandlungsstuhls in einer
ersten Stellung, und
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5A und 5B die
auf einem Trägerelement montierten Fußauflagepolster
des erfindungsgemäßen Behandlungsstuhls in einer
zweiten Stellung..
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Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
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Bevor
die Erfindung im Detail beschrieben wird, ist darauf hinzuweisen,
dass sie nicht auf die jeweiligen Bauteile der Vorrichtung beschränkt
ist, da diese Bauteile variieren können. Die hier verwendeten
Begriffe sind lediglich dafür bestimmt, besondere Ausführungsformen
zu beschreiben und werden nicht einschränkend verwendet.
Wenn zudem in der Beschreibung oder in den Ansprüchen die
Einzahl oder unbestimmte Artikel verwendet werden, bezieht sich
dies auch auf die Mehrzahl die ser Elemente, solange nicht der Gesamtzusammenhang
eindeutig etwas Anderes deutlich macht.
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1 zeigt
eine schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen
Behandlungsstuhles 10. Dieser weist eine verstellbare Rückenlehne 12,
eine Sitzfläche 14 und eine Einrichtung 16 zur
Auflage der Füße der Patienten auf. Die Einrichtung 16 besteht
aus Fußauflagen 18, 20, die im gezeigten
Fall als rollenförmige Polster ausgebildet sind, es sind
jedoch auch andere Formen möglich. Die Fußauflagen 18, 20 sind auf
beweglichen, aus- und einfahrbaren Trägerelementen 22 angeordnet.
Wird der Behandlungsstuhl 10 nicht benutzt, können
die Fußauflagen 18, 20 aus der Verwendungsposition,
wie sie in der 1 für die Auflage 18 gezeigt
ist, in eine Ruheposition gebracht werden, wie es in der 1 für
die Auflage 20 gezeigt ist. In diesem Fall werden die Trägerelemente 22 eingefahren
und nach unten geschwenkt. Gleichzeitig wird eine Wadenauflage 24 so
mit dem Trägerelement 22 mitverschwenkt, dass
diese das Trägerelement 22 in der Ruheposition
abdeckt und lediglich die Fußauflagen 18 und/oder 20 selbst
sichtbar bleiben. Selbstverständlich ist es möglich,
je nach Gebrauch entweder nur eine oder aber beide Fußauflagen
in die Ruhe- bzw. Verwendungsposition zu bringen.
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Die 2A, 2B und 3A, 3B zeigen
jeweils eine Seitenansicht der Einrichtung 16 zur Auflage
der Füße des Patienten zusammen mit dem vorderen
Abschnitt des Trägerelements 22. Wie den 2A, 2B und 3A, 3B zu
entnehmen ist, besteht der vordere Abschnitt des jeweiligen Trägerelements 22 aus
einem von der Sitzfläche 12 des Behandlungsstuhls
(vgl. 1) nach vorne weisenden Teilelement 22a und
einem am vorderen Ende des Teilelements 22a angeordneten,
von dem Teilelement 22a nach oben weisenden Teilelement 22b.
Das Teilelement 22a ist dabei als Hohlprofil ausgebildet.
Teilelement 22b dient als Führung für
eine Rasteinrichtung 26, an deren unterem Ende in dem Hohlprofil 22a ein
elastisches Element 28, bspw. eine Schraubenfeder, angebracht
ist, die an ihrem unteren Ende durch eine Kontermutter 30 gesichert
ist. An seinem oberen, der Fußauflage 18 zugewandten Ende
weist das Teilelement 22b wenigstens eine Rastnut 32 auf,
die mit einer am unteren Ende der Fußauflage 18 angebrachten
Rastnase 34 in Eingriff steht. Auf diese Weise ist die
Fußauflage 18 mit dem Trägerelement 22 fest
verrastet. 2B zeigt eine Ansicht entlang
der Linie A-A der 2A. Daraus ist erkennbar, dass
die Rasteinrichtung 26 durch eine in der Fußauflage 18 mit
entsprechenden Halteelementen 38 versehene Haltevorrichtung 36 befestigt
ist. In der in den 2A und 2B gezeigten
verrasteten Stellung befindet sich die Schraubenfeder 28 in
einer entspannten Stellung.
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Gemäß den 3A und 3B lässt
sich die Fußauflage 18 gegen die Kraft der Schraubenfeder 28 nach
oben bewegen, wobei die Rastnase 34 aus der Rastnut 32 herausbewegt
wird. Die Schraubenfeder 28 befindet sich nunmehr in einer
gespannten Stellung. Die Fußauflage 18 lässt
sich dann um die Rasteinrichtung 26 zu einer Seite schwenken, wobei
sie durch Eingriff der Rastnase 34 in eine weitere (nicht
gezeigte) Rastnut durch Absenken wieder verrastet werden könnte,
was im Ausführungsbeispiel allerdings nicht vorgesehen
ist, da nur ein Rastposition vorgesehen ist. In gleicher Weise lässt
sich auch die Fußauflage 20 verschwenken. 3B zeigt eine
Ansicht entlang der Linie B-B der 3A. Dies führt
dazu, dass die Fußauflage 18, 20 aus
einer Ausgangsposition vordem Stuhl 10, die die Ruheposition sein
kann oder bei der das Trägerelement bereits zum Teil oder
vollständig ausgefahren ist, relativ zum Trägerelement 22 in
eine Stellung überführbar ist, in der bei zumindest
teilweise ausgefahrenem Trägerelement ein Freiraum 42 zwischen
den Fußauflagen vorhanden ist.
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Wie
aus den 2B und 3B erkennbar, sind
die Fußauflagen 18, 20 außermittig
an dem Teilelement 22b angeordnet, um nach dem Verschwenken
um bspw. 180° einen möglichst großen
freien Bereich zwischen den Trägerelementen 22 zu
gewährleisten. Es können auch andere Rastpositionen, bspw.
bei 90°, 270°, etc. vorgesehen werden, in die sich
die Auflagen 18, 20 verschwenken lassen.
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Die 4A und 4B zeigen
eine Gesamtansicht der Einrichtung 16 zur Auflage der Füße des
Patienten mit den an den Trägerelementen 22 befestigten
Fußauflagen 18, 20 in einer ersten Stellung.
Wie bereits erwähnt, sind die Fußauflagen 18, 20 jeweils
außermittig auf den zugehörigen Teilelementen 22b angeordnet.
In der in 4A und 4B gezeigten
ersten Stellung sind die größeren Abschnitte der
Fußauflagen 18, 20 jeweils zueinander
in die Mitte zwischen den Trägerelementen 22 aus gerichtet,
so dass zwischen den beiden Fußauflagen 18, 20 nur
ein geringer Abstand besteht und sich eine im Wesentlichen geschlossene
Fußauflage ergibt.
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Die 5A und 5B zeigen
die Ausrichtung der Fußauflagen 18, 20 nach
einer Drehung um 180° nach außen (vgl. den Doppelpfeil 40).
In dieser Stellung sind die größeren Abschnitte
der Fußauflagen 18, 20 voneinander weg
nach außen gerichtet, so dass in dieser Stellung ein wesentlich
größerer Abstand zwischen den beiden Fußauflagen 18, 20 zwischen
den Trägerelementen 22 resultiert. Dieser Abstand
erlaubt dem Behandler eine einfachere Behandlung des Patienten.
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- 10
- Behandlungsstuhl
- 12
- Rückenlehne
- 14
- Sitzfläche
- 16
- Einrichtung
zur Auflage der Füße
- 18
- Fußauflage
- 20
- Fußauflage
- 22
- Trägerelement
- 22a
- Teilelement
- 22b
- Teilelement
- 24
- Wadenauflage
- 26
- Rasteinrichtung
- 28
- Spannelement
- 30
- Kontermutter
- 32
- Rastnut
- 34
- Rastnase
- 36
- Haltevorrichtung
- 38
- Halteelemente
- 40
- Doppelpfeil
- 42
- Freiraum
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 1676903
U [0004]
- - DE 3817074 A1 [0004]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - http://www.gharieni.de/fusspflege-undpodologie/fusspflegestuehle/fusspflegestuhl-pl-podo-live-2.html [0005]