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Krankenbett mit Einrichtung zur Befriedigung der Notdurft. Bei operierten
bettlägerigen oder sonst schwerkranken Patienten, für welche meist schon die geringste
Bewegung mit Schmerzen verbunden ist, ist das Unterschieben des Steckbeckens zum
Verrichten der Notdurft umständlich und qualvoll, abgesehen von den vielfach schädlichen
Einwirkungen auf den Heilprozeß des Patienten, die durch das Anheben seines Körpers
hervorgerufen werden.
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Die Erfindung betrifft demgegenüber ein Krankenbett, welches in einfacher
Weise mit einer vom Patienten selbst und im Liegen durch Drehen eines Hebels o.
dgl. zu bedienenden Vorrichtung versehen ist, welche dem Patienten das Verrichten
der Notdurft ohne das Anheben seines Körpers, auch ohne (las ermüdende Hohlliegen
auf dem Steckbecken sowie auch ohne Abhängigkeit vom Pflegepersonal gestattet.
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Die Erfindung besteht im wesentlichen aus einer all der Bettstelle
gelagerten Querwelle, welche durch eitlen seitwärts angeordneten Hebel o. dgl. gedreht
werden kann und deren Bewegung durch Kegelräder auf zwei in der Längsrichtung angeordneteWellen
übertragen wird, von denen die eine das unter dem Gesäß @i,sl@;#bar@ Pnlster;lfck
trägt, während an der anderen Welle in einer Gabel ein Steckbecken federnd eingesetzt
ist, welches sich während des Auslösens des Polsterstückes in die unter dem Gesäß
in bekannter Weise entstehende Aussparung der Matratze einlegt, um nachher durch
das Polsterstück wieder ersetzt zu werden.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel an einem Bett mit federnder
Drahtmatratze in drei Abbildungen veranschaulicht, und zwar zeigen: Abb. r die Drahtmatratze
mit der an derselben angebrachten Einrichtung im Grundriß, Abb. ? eitlen Querschnitt
durch das Bett tnit eingerücktem Polsterstück, Abb.3 einen Querschnitt durch das
Bett mit ausgelöstem Polsterstück und gleichzeitig untergeschobenem Steckbecken
während der N otdurftsverrichtung.
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Mit a ist der auf der Drahtmatratze befestigte Winkelring bezeichnet,
der die in bekannter Weise in der Matratze angeordnete Aussparung unter dem Gesäß
begrenzt, und auf welchem die entsprechend ausgesparte, gepolsterte Matratze mit
unverschieblich befestigtem Bettlaken aufliegt. An der durch
die
Lager b bzw. c am Bettgestell befestigten und durch Stellringe d einzustellenden
Querwelle f ist einerseits außen seitlich ein Hebel g bzw. ein Schneckenrad o. dgl.
angeordnet, mittels dessen die Welle f gedreht werden kann. Die Drehbewegung der
Welle f wird durch entsprechende Kegelradübersetzungen auf die in den Lagern
k aer Querleisten l gelagerten Längsweden m und zt übertragen. Mit
der Welie m ist ein Hebel o fest verbunden, der mit dem an ihm gelenkig befestigten
Hebelpaar p als Winke1ebel wirkt und mit Hilfe des Gelenkhebels q die Bewegung der
Welle in auf den Boden r des Polsterstückes s überträgt, der in dem Punkte
t durch die Streifen u und v scharnierartig beweglich am Winkelring
a befestigt ist. An dem Boden r ist außerdem ein unter Federwirkung stehender Schnappriegel
w angebracht, welcher das Polsterstück s in einem am Winkelring a befestigten
Bügel x in der normalen Lage der Abb.2 fesLhält. Der Schnappriegel w steht
mit einer Zugvorrichtung y aus Drahtseil o. dgl. in Verbindung, die an dem Hebel
o befestigt und durch eine Schleife z geführt ist. Auf dem mit besonderen Spiralfedern
:2 ausgerüsteten Polsterstück s ist das Bettlaken fugen- und faltenfrei unverschieblich
befestigt.
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Auf der Welle n sind zwei Hebel q. befestigt, zwischen welchen mittels
der Stifte 5 -
ein oben wulstförmig umgebördelter Ring 6 aus Blech o. dgl.
federnd aufgehängt ist, in welchen das Steckbecken 7 auswechselbar so eingesetzt
wird, daß die stabile Gleichgewichtslage des mit Handgriff 9 versehenen Steckbeckens
7 bei der Drehbewegung der Welle n in jeder Stellung gesichert ist.
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Der Wulst des Ringes 6 ist mit einer Schicht aus Gummi- o. dgl. Stoff
io überzogen, der einerseits als schlechter Wärmeleiter wirkt und andererseits leicht
abgewaschen werden kann.
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Zwecks Erzielens eines geruchlosen Verschlusses des benutzten Steckbeckens;
legt sich der obere Rand des Ringes 6 gegen ein weiches Polsterkissen i i, welches
an den Querleisten i des Bettgestelles befestigt ist (Abb. 2).
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Die Wirkungsweise des Erfindungsgegenstandes ist wie folgt: Durch
Drehen des Hebels g o: dgl. im Sinne des Uhrzeigers wird die Zugvorrichtung y (Abb.
2) durch den Hebel o straff gespannt und zieht den Schnappriegel w aus dem Bügel
x heraus. Das Polsterstück s wird ausgelöst und nimmt schließlich bei weiterem Drehen
am Hebel g o. dgl. die Lage der Abb. 3 ein, während sich gleichzeitig das am Ring
6 auswechselbar eingesetzte Steckbecken 7 zum Verrichten der Notdurft federnd unter
das Gesäß bewegt (Abb. 3) und in dieser Lage durch die unter Federwirkung stehende
Feststellvorrichtung la in Verbindung mit der gelochten Scheibe i gehalten wird.
Durch Drehen am Hebel g o. dgl. in entgegengesetzter Richtung senkt sich das Steckbecken
7 wieder unter gleichzeitigem Anheben des Polsterstückes s, welches schließlich
durch den Schnappriegel w in der Normallage der Abb. 2 gehalten wird.
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Die neue Erfindung macht den Patienten bei der Stuhlverrichtung vom
Pflegepersonal unabhängig. Indessen kann die Vorrichtung im Bedarfsfalle auch vom
Personal mittels eines auf die Verlängerung 12, der Welle f gegenüber dem Hebel
g aufgesetzten Reservehebels bedient werden.
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Die Vorrichtung kann an jedem Bett und unabhängig von Form und Größe
angebracht werden. Zwecks Erzielens eines leichten und geräuschlosen Ganges werden
die Wellen zweckmäßig sauber bearbeitet und in Kugellagern geführt, während die
Kegelräder aus einer widerstandsfähigen zähen Masse gefertigt werden. Steckbecken
7 und Hebel g werden aus hygienischen Gründen mit einem rostfreien Metall- o. dgl.
Überzug versehen.