DE192249C

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Publication number: DE192249C
Application number: DENDAT192249D
Authority: DE

Description

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KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 192249 -. KLASSE 3Oe. GRUPPE

JOHANNES GROTH in MÜNCHEN.

diesem angeordneten Rücken- und Fußteil.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 19. Dezember 1905 ab.

Es sind verstellbare Lager für Kranken-

und Operationsmöbel bekannt, bei denen der Mittel (Sitz-) teil senkrecht und gegen die Wagerechte verstellbar und gelenkig mit dem Rücken- und Fußteil verbunden ist.

Nach vorliegender Erfindung werden nun solche 'Lager weiter so ausgestaltet, daß Rücken- und Fußteil einer senkrechten Verstellung des Mittelteiles ohne senkrechte Verlegung ihres Stützpunktes durch Drehen um diesen folgen. Ferner sind die Trag- und Verstellvorrichtungen für den Kopf-, Sitz- und Fußteil gemeinsam an einem Traggestell befestigt, mittels dessen das Lager längs ver.-schiebbar in die Bettstelle gesetzt werden kann.

Auf diese Weise erhält man alsdann ein

Lager, das gestattet, den Körper des Kranken zur Untersuchung und Operation in jede Lage zu bringen und die Untersuchung sowie Operation auch vornehmen zu können, ohne daß der Kranke mit dem Lager aus der Bettstelle genommen zu werden braucht.

Die Anordnung der einzelnen Teile des verstellbaren Lagers geht aus der beiliegenden Zeichnung hervor. Fig. 1 zeigt die Seitenansicht und Fig. 2 den Grundriß einer Bettstelle mit verstellbarem Lager. Das Lager besteht aus vier durch Scharniere miteinander verbundenen, zweckmäßig aus Winkeleisen hergestellten rahmenartigen Teilen 1, 2, 3, 4. Diese sind die Träger für die weiter oben liegenden Rahmen S, 6, 7 und 8, welche die Matratzenbespannung (Drahtgewebe) aufnehmen. Die Bespannung des mittleren Teiles, der ja die Hauptlast zu tragen hat, ruht auf Sprungfedern 9, die sich gegen den Drahtrost 10 des Rahmenteiles 2 stützen. Durch diese dreifache Federung des mittleren Teiles wird derselbe besonders elastisch gestaltet.

Das ganze Lager ruht nun auf einem Traggestell II, das auf den zweckmäßig aus. Winkeleisen bestehenden Wangen 12 verschiebbar ist, und zwar findet die Verbindung der einzelnen Teile des Lagers mit dem Gestell 11 in folgender Weise statt:

Zu beiden Seiten der Lagerteile 1 und 3 sind Schlitzführungen 13 angebracht, in welchen die äußeren Enden der Hebel 14 des Gestells 11 gleiten. Diese Hebel sind andererseits mit Zahnsegmenten 15 versehen, welche in die Zahnräder 16 eingreifen. Die letzteren sitzen auf durchgehenden Achsen, die beiderseitig mit kantigen Zapfen nach außen ragen, so daß durch Ansetzen einer Kurbel die' Achsen gedreht werden können. Hierdurch wird unter Vermittlung der Getriebe 16, 15 und. der Hebel 14 eine ruhige Verstellung der Teile 1 und 3 nach oben oder nach unten ermöglicht. Ist hierbei der Rücken- und Kopfteil ι ζ. B. der punktierten Linie 17 nach eingestellt, so kann das Gestell 11 mit dem Lager auf den Wangen 12 gegen den Kopfschild der Bettstelle geschoben werden, so daß der Rücken- und Kopfteil ι am Schild anliegt. Dadurch wird natürlich eine bessere Unterstützung geschaffen, als wenn der Teil 1

freiliegt. Im übrigen findet die Feststellung der Teile ι und 3 in ihrer jeweiligen Lage zweckmäßig in bekannter Weise durch Gesperre statt (in der Zeichnung nicht dargestellt), welche am besten auf die durchgehenden Achsen der Zahnräder 16 wirken. Der mittlere Teil 2 des Lagers ist zu beiden Seiten bei 18 in senkrechten Zahnstangen 19 drehbar gelagert, die in entsprechender Weise,

z. B. mittels Schlitzen am Gestell Ii geführt sind. In diese Zahnstangen greifen die Zahnräder 20, welche ihren Antrieb von Zahnrädern 21 erhalten. Die letzteren sitzen auf durchgehenden Achsen 22, auf deren nach außen stehende Enden ebenfalls Kurbeln gesetzt werden können, zum Zwecke, eine Verstellung des mittleren Teiles 2 und damit des ganzen Lagers in der Höhenrichtung herbeizuführen. Entsprechend angeordnete Sperrräder mit federnden Sperrklihken können · auch hierbei die Feststellung der einzelnen Teile in ihrer jeweiligen Lage bewirken.

Damit auch eine Verstellung des mittleren Teiles und damit des ganzen Lagers gegen die Wagerechte möglich ist (was für einzelne Operationen nötig ist), ist der mittlere Teil 2 ferner beiderseitig mit Zahnsegmenten .23 versehen, in welche Zahnräder 24 eingreifen, die in der Zahnstange 19 gelagert sind. Die Sicherung in der jeweiligen Lage kann dabei ebenfalls mittels Gesperres o. dgl. erfolgen. Der Teil 4 für die Füße steht nicht in direkter Verbindung mit dem Gestell 11, sondern ist lediglich mit dem Teil 3 außer durch die bereits erwähnte Scharnierverbindung auch noch in der üblichen Weise mittels Zahnsegmentes und Klinke verbunden. Dieser Teil 4 kann gegebenenfalls als Widerlager für die Füße dienen, in der Hauptsache aber verfolgt er gemeinschaftlich mit dem Teil 3 den Zweck, eine Knickung des Lagers herbeiführen zu können, wenn es sich darum handelt, die Beine hoch zu lagern. Über die Knickstelle kommt dabei das Knie zu liegen.

An geeigneten Teilen der Bettstelle kann ein Krankentisch 25 angebracht werden (Fig. 1 punktiert), welcher der Höhe nach an den Wangen 12 verstellbar ist und dessen Platte in entsprechende Schräglage eingestellt werden kann.

Auch Einrichtungen zur Anbringung von in der Höhe verstellbaren Beinstützen 26 (in Fig. ι ebenfalls punktiert) sind vorgesehen, welch letztere teils zur Bequemlichkeit des Kranken, teils aber auch zu Operationszwecken dienen.

Selbstverständlich kann das Gestell 11 mit dem verstellbaren Lager nicht allein für Bettstellen, wie dargestellt, Verwendung finden, sondern auch für Krankenstühle, Operationstische und ähnliche Möbel, mit denen das Gestell in diesem Falle zweckmäßig ein festes Ganzes bildet.

Claims

Patent-Ansprüche: .

1. Verstellbares Lager für Kranken- und Operationsmöbel mit einem senkrecht und gegen die Wagerechte verstellbaren mittleren (Sitz-) Teil und einem gelenkig an diesem angeordneten Rücken- und Fußteil, dadurch gekennzeichnet, daß der Rücken- und der Fußteil dreh- und verschiebbar auf verstellbaren, unabhängig vom Mittelteil gelagerten Armen (14) ruhen und der Verstellung des Sitzteiles ohne senkrechte Verlegung ihrer Stützpunkte folgen können.

2. Verstellbares Lager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trag- und Verstellvorrichtung für den Rücken-, Sitz- und Fußteil gemeinsam an einem längs der Bettstellwangen verschiebbaren Traggestell (11) befestigt sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.