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Krankenbett mit einem seiner Neigung nach durch den Kranken selbst
verstellbaren Kopfteil Die Erfindung betrifft ein Krankenbett mit einem seiner Neigung
nach durch den Kranken selbst über an den Bettseiten vorgesehene Handgriffe zum
Drehen einer Spindel verstellbaren Kopfteil, wobei die Spindel zwei auf gegenlläufigen
Gewindeteilen verschiebbare Mutterhülsen trägt, welche durch ihre Verschiebung bein
Drehen der Spindel ein den Kopfteil verstellendes Hebdwerk betätigen.
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Bei einem bekannten Krankenbett dieser Art ist an den Breitseiten
des Kopfteils je ein Lenker angelenkt, dessen anderes Ende an einer der Mutterhülsen
gelenkig angreift, die auf der Spindel sitzen. Da sich beim Drehen der Spindel die
Muttern je nach der Drehrichtung entweder einander nähern oder voneinander entfernen,
wird durch das Aus-oder Einschwenken der Lenker, welches hiermit verbunden ist,
der Kopfteil gehoben oder gesenkt. Diese Anordnung ist kinematisch ungünstig, da
durch eine Querschwenkung von Lenkern eine um go0 versetzte Schwenkung bewirkt Werden
soll. Der Kraftbedarf zu einer solchen Schwenkung ist selbst bei der Anwendung von
Mutter und Spindel recht groß und für einen Kranken wohl regelmäßig zu graB. Außerdem
dürfte die Einrichtung die Neigung zu Sperrungen und Klemmungen haben, deren Überwindung
durch den Kranken auf Schwierigkeiten stößt: denn Kranke können und dürfen vielfach
mit ihrem Unterkörper bis zum Oberkörper hinauf, sei es infolge von Operationen,
sei es infolge anderer Krankheitserscheinungen, keine Bewegungen ausführen bzw.
genannte Körperteile nicht anstrengend belasten. Die Kranken sind daher nicht in
der Lage, irgendwelche Kraftausfibungen durch Körpergewichtsverlagerungen, z. B.
Hochziehen des Oberkörpers über die Arme, vorzunehmen, und lediglich auf die zum
Durchbiegen der Arme notwendige Muskelkraft angewiesen.
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Bei dem Krankenbett nach der Erfindung werden diese Nachteile dadurch
beseitigt, daß die Mutterhülsen je eine Ecke zweier sich diametral gegenüberliegender
Ecken eines Gelenkviereeks
bilden und daß die in Querrichtung zur
Spindel, d. h. in der Längsachse des Bettes sich gegenüberliegenden Ecken des Gelenkvierecks
flaschenzugartig durch einen Seilzug umschlungene Rollen tragen. und daß das eine
Ende des Seilzuges an der Spindel und das andere Ende des Seilzuges an dem Gelenkpunkt
eines am Kopfteil angelenkten -Kniehebels angreift, welcher sich mit seinen freien
Ende zweckmäßig über eine Rolle gegen eine Festiläche, z. B. gegen den Fußboden
oder einen Festteil der Bettstelle abstützt und mit der Rückwand der Bettstelle
durch eisen Hebel gelenkig verbunden ist.
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Durch die Anordnung des Gelenkvierecks als Umlenkung der iiber die
Spindel und Mutterhülsen bewirkten Verschiebung ist eine kinematisch einwandfreie
räder « getriebelose e Übertragungsmöglichkeit der Kraft gegeben. Der verhältnismäßig
große Kraftaufwand für die Verstellung des Gelenkvierecks wird durch die flaschenzugartige
Befestigung des Zugseils am Gelenkviereck mehr als#aufgehoben, Die Folge der Anordnung
ist, daß eine Untersetzung erzielt wird, die eine spielend leichte Verstellung ermöglicht,
so daß sich der Kranke ladiiglich seiner Muskelkraft zu bedienen braucht.
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Bei einer besonderen Ausführung des erfindungsgemäßen krankenbettes
kann sich der Kniehebel vom Gelenkpunkt aus nach unten als ein in der Längsmittelachse
der Bettstelle verlaufender Xrm erstrecken, und sein den Gelenkpunkt mit dem Kopfstück
verbindender Teil kann aus zwei einen sich von der Längsmittelachse der Bettstelle
bis zur Breite des Kopfteils spreizenden Winkel bildenden Armen bestehen, und der
den Kniehebel mit der Rückwand der Bettstelle verbindende Hebel kann als Winkelhebel
mit seiner Spitze an dem sich nach alten erstreckenden Arm des Kniehebels und mit
den freien Enden seiner Schenkel an der Rückwand der Bettstelle angreifen. Diese
Formgebung ermöglicht es, nur ein Kraftübertragungsorgan zur Betätigung des Kopfteils
vorzusehen.
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Ferner kann zum Drehen der Spindel auf ihr ein Zahnrad und ein zu
beiden Seiten des Zahnrades verlagertes Laschenpaar mit in der Ebene des Zahnrades
zwischengelagertem schwenkbarem Handhebel be£estigt sein, des sen dem Zahnrad zugewandtes
Ende je einen Zahnansatz für den links- und rechtsseitigen Angriff am Zahnrad aufweist,
die beide in der Mittellage des Hebels außer Eingriff mit dem Zahnrad sind, um eine
Betätigung der Spindel mittels einer auf sie aufsetzbaren Kurbel durch das Pflegepersonal
zu ermöglichen. Diese überaus einfache Betätigungiseinrichtung ermöglicht ein Vorwärts-
und Rückwärtshebeln und außerdem eine Stellung des Hebels auf Freilauf, in der die
Betätigung durch das Pflegepersonal mittels Handkurbel - erfolgen kann.
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Endlich können die Längsseiten des Kopfteiles über die sie mit dem
Bettauflager verbindenden Gelenkpunkte hinaus verlängert sein, und diese Verlängerungen
können verschiebbare Gegengewichte tragen.
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Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
beispielsweise dargestellt, und zwar zeigt: Abb. I ein mit der erfindungsgemäßen
Nerstellvorrichtung ausgerüstetes Bett schematisch in Längsansicht, Abb. 2 eine
Draufsicht auf die angedeutete Bettstelle mit ein, gezeichneter Betätigungseinrichtung
für den Kopfteil, Abb. 3 die Hebelausbildung zur Spindelbetätigung und Abb. 4 eine
andere Ausführungsform des Hebels für die Spindelbetätigung.
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Der Kopfteil 6 ist seiner Neigung nach verstellbar angeordnet. Zu
diesem Zweck ist an der Bettstelle die Spindel 10 vorgesehen, welche von ihren Enden
aus mit rechts- und linksgängigem Gewinde 11 ausgerüstet ist.
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Auf diesem Gewinde sind über die Mutterhülsen 12 zwei sich gegenüberliegende
Ecken eines Gelenkvierecks gelagert. Die beiden sich in der Längsachse der Bettstelle
gegenüberliegenden Ecken des Gelenkvierecks sind mit Rollen I3 versehen, um welche
flaschenzugartig der Seilzug 14 geschlungen ist. Das eine Ende 15 des Seilzuges
14 ist an der Spindel 10 befestigt, während das andere Ende an dem Gelenkpunkt 16
eines Kniehebels 17, I8 angreift. Der Hebelarm I7 dieses Kniehebels ist an dem Kopfteil
6 angelenkt. Zu diesem Zweck ist er nach Art eines XVinkels bis auf die Breite des
Kopfteils gespreizt. Der Hebelarm I8 des Kniehebels ist an seinem freien Ende mit
einer Rolle I9, welche eine Gummilauffläche haben kann, versehen. Außerdem ist er
über einen Hebel 20 mit der Rückwand der Bettstelle I verbunden.-' Der Hebel 20
bildet einen Winkel, dessen Scheitelpunkt auf dem Hebelarm 18 liegt. Bei dem dargestellten
Ausfübrungsbeispiel greift der Kniehebel 17, 18 duch die Rückwand der Bettstelle
I hindurch. Dies ist naturgemäß nicht erforderlich.
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Zur Betätigung der Spindel ist letztere auf beiden Seiten zwischen
Bettboden und Bettseiten mit je einem Betätigungshebel ausgerüstet. Diese Betätigungshebel
können die in Abb. 3 und 4 gezeligten Formen haben, von denen die Form nach Abb.
4 vorzuziehen ist, da sie weniger Raum beansprucht. Nach den beiden Abbildungen
besteht die Betätigungsvorrichtung aus einem Zahnrad 21, welches auf der Spindel
10 sitzt, sowie einem zu
beiden Seiten des Zahnrades gelagerten
Laschenpaar 22. Zwischen dem Laschenpaar ist in der Ebene des Zahnrades ein Handhebel
23 schwenkbar gelagert. An den dem Zahnrad zugewandten Seiten weist der Handhebel
23 einen Zahnansatz 24 für den linksseitigen und einen Zahnansatz 25 für den rechtsseitigen
Angriff am Zahnrad auf. In der Mittellage des Hebels sind die beiden Zahnansätze
24 und 25 außer Eingriff mit dem Zahnrad, so daß die Betätigungsvorrichtung auf
Freilauf steht und nun die Spindel nach Wunsch durch eine rechts oder links der
Bettstelle aufzusetzende Hanldkurbel von dem Pflegepersonal betätigt werden kann.
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Die Längsseiten des Kopfteils sind über die sie mit dem Bettauflager
verbindenden Gelenkpunkte mit Verlängerungen 26 versehen, auf deren Enden je ein
Gegengewicht 27 verschiebbar angeordnet ist.
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Die Bettstelle kann notwendigenfalls noch mit einem das Umschlagen
des Gelenkvierecks verhütenden Ansatz oder einer solchen Schiene verschen sein.