DE75749C - Bügeleisen mit Glühstoffheizung - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Auf beiliegender Zeichnung ist ein Hohlbügeleisen dargestellt, welches für Beheizung mit Holzkohle oder einem beliebigen anderen Glühstoff, namentlich einem solchen in Prefskohlenform, eingerichtet ist; dasselbe unterscheidet sich von den bekannten Hohlbügeleisen durch die Bildung eines Gehäuses als Obertheil und durch die Glockenform dieses Obertheiles, welche ein rundes Ausziehen von Falbeln, Bändern u. dergl. gestattet, sowie durch die Anordnung eines besonderen Aschenfanges, welcher durch eine Anzahl den inneren Heizraum . abschlielsender Stege umgrenzt wird, einer eigenartigen Luftzuführungsvorrichtung in Form einer kanalartigen Galerie am Bodentheil, ferner durch die eigenartige Anglüh vorrichtung und schliefslich durch den doppelt wirkenden Keilverschlufs.

Auf beiliegender Zeichnung ist das Bügeleisen in

Fig. ι in Seitenansicht, theilweise geschnitten,

Fig. 2 im Schnitt derselben im geöffneten Zustand,

Fig. 3 in Draufsicht des Bodentheiles,

Fig. 4 in Hinteransicht,

Fig. 5 im Querschnitt dargestellt.

An dem flachen Bodentheil α von beliebiger Grundrifsform ist der glockenförmig gestaltete, mit Griff versehene Obertheil b durch einen in den Ansätzen c des ersteren gelagerten Bolzen d drehbar befestigt, wobei letzterer durch Langlöcher e des Obertheiles geführt ist, so dafs sich die Glocke b auf dem Bodentheil a verschieben kann. Letzterer hat einen gröfseren Umfang als die Glocke b, so dafs diese im geschlossenen Zustande nicht auf den Rand von jenem, sondern auf den prismatischen, nach oben konisch zulaufenden Stegen f aufliegt, welche in gröfseren Abständen unter einander und vom Rand angeordnet sind. Diese Stege umgrenzen . den Heizraum und verhindern das Herausfallen von Glühstoff, ohne den Luftzutritt zu versperren. Der Glühstoff liegt somit offen im Eisen und die Luft kann von allen Seiten denselben, bestreichen, wobei sie sich an den sich erhitzenden Stegen und dem Rand des Bodentheiles vorwärmt. Diese Einrichtung ist zur Erhöhung der Heizkraft von wesentlichem Vortheil und wird durch dieselbe noch erreicht, dafs auch die in der Spitze des Eisens liegende Kohle von allen Seiten von Luft umspült und zu lebhaftem Glühen gebracht wird. Die Oeffnungen im Gehäuse dienen zur Ableitung der heifsen Luft.

Der kanalartige Zwischenraum zwischen der Wandung des Bodentheiles α und den Stegen/ dient als Aschenfang, der einen so grofsen Inhalt hat, dafs das Eisen mehrere Stunden gebraucht werden kann, ohne dafs der Aschenfang mit Asche überfüllt oder der Luftzutritt verhindert wird. Der Boden desselben bildet eine schiefe, nach innen geneigte Ebene (Fig. 5), um die Entleerung der Asche zu erleichtern, welche bei geschlossenem Eisen stattfinden kann, wenn man dasselbe ganz auf die Seite legt. Somit ist auch bei ungeschicktester Handhabung des Eisens ein Beschmutzen def Wäsche

u. s. w. durch herausfallende Asche unmöglich, was bei den alten Einrichtungen mit Zuglöchern über dem Boden nicht ganz zu vermeiden war. Ueberdies sind die Warzen am Boden des Eisens so angeordnet, dafs die äufseren höher liegen als die inneren, infolge dessen der Glühstoff schräg steht, mit der Neigung, nach innen umzufallen, wodurch ein beschwerliches Schliefsen des Obertheiles vermieden wird. Auch setzt sich die Glocke b auf den äufseren Rand der Stege f auf, so dafs etwa beim Auflegen zwischen die Stege geschobener Glühstoff von dem Glockenrand nach innen gedrängt wird.

Im Bodenraum ist eine von einem Rand r umgebene Vertiefung g angebracht, welche beim Anglühen als Pfanne zur Aufnahme von Spiritus dient, wobei die durchbrochene Untersatzplatte h zur Aufnahme des Glühstoffes benutzt wird, indem man dieselbe mit ihrer vorderen Kante unter den Drehbolzen d der Glocke schiebt, während man den Griff auf die Spitze des Bodentheiles auflegt (Fig. 2). Man kann auf diese Weise das Anglühen schnell und zuverlässig im Eisen selbst ohne Weiteres besorgen.

Der Bodentheil α ist nach vorn mit einer Abrundung zum Glanzplätten wie gebräuchlich versehen.

Als Verschlufs für die Verbindung der Glocke b mit dem Bodentheil α ist ein am Hintertheil des letzteren drehbar befestigter Steg i angeordnet, welcher sich auf einen keilartigen Ansatz k der Glocke b aufschiebt und ein Vorschieben derselben veranlafst, wobei sich eine an ihrer Spitze angebrachte Nase η in eine Aussparung des Bodentheiles einschiebt und die Verbindung des letzteren mit der Glocke sichert, obgleich schon durch den auf dem Keil k festsitzenden Steg i ein Aufklappen der Glocke verhindert wird.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Hohlbügeleisen für Holzkohlen- und andere Glühstoff heizung, dadurch gekennzeichnet, dafs zur Bildung eines als Luftzuführung und Aschenfang dienenden kanalartigen Zwischenraumes auf den flach ausgestalteten Bodentheil (a) ein gehäuseartiger Obertheil (b) von kleinerem Umfang sich mittelst Ansätze oder Stege (f) aufsetzt, wobei ein doppelt wirkender Verschlufs beider dadurch erzielt wird, dafs ein am Bodentheil (a) drehbar angebrachter Hebel (i) auf einen Keil (k) des glockenförmigen Obertheiles (b) aufgeschoben wird und dadurch letzteren vorwärts drängt, damit dessen Nase (η) in eine Aussparung des Bodentheiles eingreift.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.