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Peileinrichtung mit direkter optischer Anzeige Die Erfindung bezieht
sich auf drahtlose Peileinrichtungen mit direkter optischer Anzeige, bei denen die
ankommenden Signale durch gekreuzte Adcocksysteme in zwei Komponenten zerlegt werden
und bei denen die diesen Komponenten entsprechenden Empfangsspannungen über getrennte
Verstärker unter Beibehaltung ihrer Phasen- und Amplitudenbeziehungen den beiden
aufeinander senkrecht stehenden Ablenksystemen eines Oszillographen, vorzugsweise
eines Braun sehen Rohres, derart zugeführt werden, daB die erhaltene Anzeige die
Resultierende dieser beiden Komponenten darstellt und daher die Einfallsrichtung
der Signale angibt.
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Bei Peileinrichtungen der beschriebenen Art wi.rd nun wohl die gesuchte
Richtung, nicht aber der Richtungssinn zur Anzeige ge bracht. Eine bekannte Methode
zur Erhaltung des Richtungssinnes besteht darin, mit Hilfe eines Umschalters eines
der beiden Richtantennensysteme, z. B. das Nord-Süd-System,
von
seinem Verstärker abzuschalten und an seine Stelle eine Vertikalantenne gleicher
effektiver Höhe wie das Richtantennensystem anzuschließen. Diese Umschaltung bewirkt
eine Winkelverschiebung des Oszillographenbildes, und aus der Art dieser Verschiebung
kann auf den Richtungssinn zurückgeschlossen werden. Wird z. B. ein Signal empfangen,
welches auf dem Schirm des Oszillographen eine Leuchtlinie ergibt, die sich vom
Nord-Ost-Quadranten durch den Mittelpunkt zum Süd-West-Quadranten erstreckt und
die bei Umschaltung der Antennen keine oder nur geringe Winkelverschiebung erfährt,
so daß sie in den genannten Quadranten verbleibt, dann wird daraus erkennbar, daß
die gesuchte Richtung Nord-Ost ist, während anderenfalls bei Verdrehung der Leuchtlinie
in den Nord-West-Quadranten die gesuchte Richtung Süd-West wäre. Diese Art der Richtungssinnbestimmung
weist jedoch den Mangel auf, daß es infolge der Kapazität des Umschalters schwer
ist, das erforderliche elektrische Gleichgewicht der beiden gerichteten Antennensysteme
aufrechtzuerhalten und daß es ferner schwierig ist, Kopplungen zwischen der Richtungsinnenantenne
(der Vertikalantenne) und den Richtantennenkreisen über die Schaltkapazität und
die Leitungskapazitäten zu vermeiden.
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Diese Schwierigkeit wird gemäß der Erfindung dadurch umgangen, daß
unter Vermeidung einer eigenen Antenne zur Richtungssinnbestimmung durch einen Umschalter
eine Linearantenne eines der beiden aufeinander senkrecht stehenden Adcocksysteme
vom Empfänger abgeschaltet und die zugehörige Linearantenne gleichzeitig über eine
regelbare Impedanz an Erde gelegt wird. Die von dieser Antenne gelieferte Spannung
wird mit Hilfe der Regelimpedanz zur Richtungssinnbestimmung so eingestellt, daß
sie in Phase und Amplitude gleich ist der Spannung, die vom anderen Richtantennensystem
geliefert wird.
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Die Erfindung soll nun an Hand der Abbildungen näher erläutert werden.
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In Abb, 1 sind vier untereinander gleiche Vertikalantennen N, O,
S und W bezeichnet, die an den Ecken eines Quadrates liegen und zwei aufeinander
senkrecht stehende Adcocksysteme bilden. Die Nordantenne N ist an das eine Ende
einer Koppelspule 1 angeschlossen, an deren anderem Ende das Schaltmesser eines
Schalters SW liegt. Der Schalter besitzt zwei Kontakte SW1 und SW2. In der Schaltstellung
SW1 sind die beiden Antennen N und S an den Empfängereingang geschaltet, während
in der Schaltstellung SW2 die Antenne S abgeschaltet ist und die Antenne N über
einen Phasenregelwiderstand 2 an Erde liegt. In der Schaltstellung SW1 liegt parallel
zur Koppelspule 1 ein Differentialkondensator 3, dessen Mittelplatte geerdet ist
und der dazu dient, das Nord-Süd-Antennensystem zu symmetrieren. Die Spule 1 ist
an die Eingangsspule 4 eines Verstärkers 5 gekoppelt und über die Leitungen 6 an
das eine Ablenksystem 8 einer Braunschen Röhre 9 angeschlossen.
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In ähnlicher Weise speisen die Ost- und die West-Antenne über die
Koppelspule 1a, die Eingangsspule 4a, den Verstärker 5a und die Leitungen 6a das
andere Ablenksystem 8a der Braunschen Röhre. Zur Symmetrierung dieses Antennensystems
ist der Differentialkondensator 3a vorgesehen.
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In diesem Fall sind jedoch weder ein Umschalter noch ein Phasenregelwiderstand
vorgesehen, und die äußeren Platten des Differentialkondensators 3a bleiben dauernd
an die Antennenspule 1a angeschlossen. Der Schalter SW dient zur Richtungssinnbestimmung
und wird zu diesem Zweck in die Stellung gebracht, in der die beiden Antennen S
und N voneinander getrennt sind und die Antenne N iiber die Impedanz 2 geerdet wird.
Diese Impedanz ist so bemessen, daß die im Eingangskreis des Empfängers 5 auftretende
Spannung. die von der N-Antenne abgeleitet wird, der Eingangsspannung des Ost-West-Antennensystems
im Verstärker 5a gleicht. Am Schirm der Braunschen Röhre 9 ist vorteilhaft direkt
die Skala zur Anzeige angebracht. Der Schirm kann beispielsweise so ausgebildet
werden, wie es in Abb. 2 dargestellt ist, in der die vier Quadranten mit Aufschriften
versehen sind, die zur Bestimmung des Richtungssinnes dienen, wenn der Schalter
SW in die entsprechende Schaltstellung gebracht wurde. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
sind der Nord-West- und Süd-West-Quadrant mit Sinn NW bzw, der Nord-Ost- und Süd-Ost-Quadrant
mit Sinn NO bezeichnet.
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In Abb. 3 ist eine vorteilhafte Ausführungsform des Schalters zur
Richtungssinnbestimmung dargestellt. Die in dieser Abbildung nicht gezeichneten
Teile stimmen mit den entsprechenden Teilen der Abb. 1 überein. Zum Unterschied
zur bereits beschriebenen Anordnung wird in diesem Fall die N-Antenne direkt ans
Gitter der Röhre 5 angeschaltet. Dies ergibt einen wesentlichen Vorteil, da bei
Umschaltung der Primärspule nach Abb. 1 der Antennentransformator 1, 4 eine Verstimmung
des Eingangskreises bewirkt und dadurch eine Phasenverschiebung zwischen den Empfangsspannungen
hervorruft, die die Leuchtanzeige am Schirm der Kathodenstrahlröhre bei der Richtungssinnbestimmung
elliptisch verformt. Bei der Anordnung nach Abb. 3 ist dieser Nachteil im wesentlichen
vermieden,
da der Transformator I, 4 iii der Schaltstellung des
Schalters SW, die der Richtungssinnbestimmung entspricht, vollkommen abgeschaltet
ist.
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Die Hauptvofteile der beschriebenen Einrichtung sind folgende: Die
Richtungssinnbestimmung ist sehr einfach, da hierzu keine eigene Antenne erforderlich
ist. Ferner tritt keine Umkehr der Richtungssinnanzeige bei Wellen ein, die über
der Eigenwelle des Richtantennensystems liegen. Bei Verwendung einer gewöhnlichen
Vertikal antenne, deren Eigenwelle natürlich im allgemeinen von der der Richtantennen
verschieden ist, tritt dagegen eine Umkehr der Richtungssinnanzeige auf, wenn die
Eigenwelle dies Richtantennensystems überschritten wird. Ebenso werden Schwierigkeiten,
die seitens unerwünschter Kopplungen zwischen der getrennten Vertikalantenne und
den Richtantennensystemen entstehen könnten, vermieden. Die bei der Einrichtung
nach der Erfindung verbleibende Kapazität ist gering, da nur ein einfacher zweipoliger
Schalter und keine zusätzlichen Leiter verwendet werden, so daß leicht mit Hilfe
eines kleinen Kondensators eine Symmetrierung erzielt werden kann.