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Peilantenne
Die Erfindung betrifft eine Peilantenne, insbesondere für ultrakurze Wellen, die aus zwei gegeneinandergeschalteten Antennen besteht.
Während die Sender im Langwellen- und Mittelwellenbereich im allgemeinen wegen der bei dieser Polarisation günstigeren Antennenformen vertikal polarisiert sind, sind im Ultrakurzwellenbereich wegen der in diesem Bereich kleinen Antennenabmessungen sowohl Sender mit Horizontal- als auch mit Vertikalpolarisation (z. B. UKW-Rundfunksender und Fernsehsender) üblich. Da Peilantenne, wenn man von einfachen Peilramen absieht, so gestaltet sind, dass sie nur auf eine Polarisation ansprechen, ist es notwendig, eine Anordnung zu schaffen, um wahlweise Wellenmit vertikaler oder horizontaler Polarisation peilen zu können.
Es ist zum Zwecke der Diagrammumschaltung eine Anordnung bekannt, bei der zwei Linearantennen, die in einer Ebene senkrecht zueinander angeordnet sind, wahlweise an eine Energieleitung angeschaltet werden können. Ist ein solches Antennensystem zur Umschaltung der Richtung des Diagrammes in einer vertikalen Ebene angeordnet, so geht mit der Umschaltung der Diagrammrichtung auch eine Umschaltung der Polarisationsrichtung vor sich. Würde man nun eine solche Anordnung zur wahlweisen Peilung von horizontal-oder vertikalpolarisierten Wellen verwenden, so hätte diese Anordnung den grossen Nachteil, dass sich bei Umschaltung der Polarisationsrichtung auch die Peilminimumsrichtung ändert.
Es ist ausserdem bekannt, dass Dipole, wenn sie unter einem bestimmten Winkel zur vertikalen Ebene angeordnet sind, sowohl vertikal-als auch horizontalpolarisierte Wellen aufnehmen können. Allerdings treten bei solcher Anordnung Peilfehler auf. Diese nimmt man in manchen Fällen in Kauf, um den doppelten Antennenaufwand durch Aufstellen einer Antenne zum Empfang horizontalpolarisierter Wellen und einer Antenne zum Empfang vertikalpolarisierter Wellen zu vermeiden.
Darüber hinaus sind Dipole zu Sende- oder Empfangszwecken bekannt, die um eine horizontale Achse drehbar sind und durch die Verdrehung sowohl zum Empfang horizontal-als auch vertikalpolarisierter Wellen verwendet werden können.
Zweck der erfindungsgemässen Anordnung ist es, eine Peilantenne zu schaffen, die zur wahlweisen Peilung von Sendern mit horizontaler oder vertikaler Polarisation verwendbar ist, ohne dass zusätzliche Peilfehler auftreten. Ausserdem soll die ermittelte Peilminimumsrichtung der erfindungsgemässen Anordnung auch bei der Umschaltung der Polarisation der Peilantenne erhalten bleiben und überdies soll ein grosser Antennenaufwand vermieden werden.
Es wird erfindungsgemäss eine Peilantenne, insbesondere für Ultrakurzwellen, zur wahlweisen Peilung von horizontal-oder vertikalpolarisierten Sendern, bestehend aus zwei verdrehbar angeordneten A ntennen, vorgeschlagen, die dadurch gekennzeichnet ist, dass die beiden gegeneinandergeschalteten Antennen an um 450 gegenüber der Vertikalen geneigten Haltearmen befestigt sind und dass die beiden Haltearme um ihre Längsachse verdrehbar sind oder in zwei Stellungen festgehalten werden können, so dass nur die vertikal-oder horizontalpolarisierte Welle empfangen wird, ohne dass sich die Peilminimumsrichtung ändert.
Nachstehend soll an Hand eines in den Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispieles die Erfindung näher erläutert werden.
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Fig. l zeigt die Stellung der Antenne, in der sie nur auf die vertikale elektrische Komponente des zu empfangenden Feldes anspricht. In dieser Stellung entspricht die erfindungsgemässe Antenne bezüglich ihrer elektrischen Eigenschaften der üblichen H-Adcockantenne. In Fig. 2 sind die Empfangsantennen so eingestellt, dass sie nur auf die horizontale Komponente des elektrischen Feldes ansprechen. Als Empfangsantennen werden im vorliegenden Ausführungsbeispiel Dipole 1 und 2 verwendet, deren Hälften als dicke Rohre ausgebildet sind, um Breitbandigkeit zu erzielen. Zur mechanisch festen Verbindung der Dipolhälften der Dipole 1 und 2 miteinander ist zwischen den Dipolhälften jeweils ein Rohr 3 und 4 aus Isolierstoff vorgesehen, in welches die Dipolhälften eingesteckt sind.
Gehalten werden die Dipolhälften durch zwei Haltearme 5 und 6. die gegenüber der Vertikalen um 450 geneigt sind. Die axiale Richtung der Dipole und damit die von dem Dipol aufgenommene Komponente des elektrischen Feldes ist gegenüber den Achsen der Haltearme 5 und 6 um 450 geneigt. Die Haltearme 5 und 6 bestehen zweckmä- ssig aus einem Rohr aus Isolierstoff. Sie münden in die Isolierstoffrohre 3 und 4 ein und können mit diesen entweder verschweisst oder verklebt sein. Im Innein der Haltearme 5 und 6 verlaufen die Zuleitungen 7 und 8 zu den beiden Dipolhälften. Zur Befestigung der Haltearme dient ein vertikal stehendes Rohr 9, das zur Einstellung der Antenne auf Peilminimum um seine Achse drehbar ist und in dessen Innerem zwei Antennenzuleitungen 10 und 11, für jede Antenne eine, verlaufen.
Zur Verbindung der Leitungen 7 mit 10 und 8 mit 11 sind an den Anschlussstutzen des Rohres 9 Anschlussbuchsen 13, 14 und an dem den Dipolen abgewandten Ende des Rohres 6 entsprechende Stecker IS, 16 angebracht. Im vorliegenden Ausführungbeispiel ist diese Steckverbindung derart stark ausgeführt, dass sie neben der elektrischen Kontaktgabe noch zur mechanischen Befestigung der Haltearme 5 und 6 am Rohr 9 dienen kann. Zur Umschaltung der Empfangsantennenanordnung auf Horizontalpolarisation und umgekehrt zieht man die Rohre 5 und 6 mit den Steckern 15,16 aus den Buchsen 13, 14 heraus und steckt sie nach Verdrehung um 1800 wieder in die Buchsen ein.
Wie man beim Vergleich der Fig. l und 2 erkennt, müssen die beiden Antennenspannungen in beiden Polarisationsstellungen in verschiedener Weise gegeneinandergeschaltet werden. Beim Umstekken der Dipole ist es daher notwendig, eine der Dipolspannungen vor Zuführung an die Differenzbildungsstufe umzupolen. Da sich die Differenzbildungsstufe zur Gegeneinanderschaltung der beiden Antennenspannungen wegen der in dieser Schaltung durchzuführenden Enttrübung sowieso in der Nähe des Empfängers oder im Empfängergehäuse selbst befindet, ist auch die Anbringung eines derartigen Umpolschalters an einer gut zugänglichen Stelle ohne weiteres möglich.
Bei der Anwendung der Erfindung auf grössere Antennen empfiehlt es sich, die Haltearme über ein Zahnradgetriebe zu drehen. An Stelle der in den Anordnungen der Fig. 1 und 2 verwendeten Dipolantennen können natürlich auch noch andere Antennen, die eine ausgeprägte Polarisationsrichtung aufweisen, Verwendung finden. So können an Stelle der Dipole Linearantennen gleicher Ausrichtung oder beispielsweise Peilramen Verwendung finden, deren Ebene in der einen Schaltstellung in der Horizontalebene, in der andern Schaltstellung in der Vertikalebene stehen. Im ersteren Fall nehmen die Peilramen nur die vertikal stehende Komponente des magnetischen Feldes, im zweiten Fall nur die horizontal stehende Komponente des Feldes auf.
Die erfindungsgemässe Peilantenne kann nicht nur als drehbare Antenne, wie in den Fig. l und 2 gezeigt, Verwendung finden ; es ist auch möglich, aus mehreren erfindungsgemässen Peilantenne eine feststehende Mehrfachantenne aufzubauen.
Die Fig. l und 2 lassen erkennen, dass bei der Drehung der Haltearme um 180 , d. h. also bei Polarisationswechsel, die ursprüngliche Peilminimumstellung, im vorliegenden Ausfübrungsbeispiel die Senkrechte auf der Bildebene, erhalten bleibt. Damit ändert sich aber an der Anzeige und an der Ablesung des Peilwinkel auf der Anzeigeskala nichts.
PATENTANSPRÜCHE-
1. Peilantenne, insbesondere für Ultrakurzwellen, zur wahlweisen Peilung von horizontal-oder vertikalpolarisierten Sendern, bestehend aus zwei verdrehbar angeordneten Antennen, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden gegeneinandergeschalteten Antennen, z. B. Dipole oder Rahmen an um 450 gegen- über der Vertikalen geneigten Haltearmen befestigt sind und dass die beiden Haltearme um ihre Längsachse verdrehbar sind oder in zwei Stellungen festgehalten werden können, so dass nur die vertikal-oder horizontalpolarisierte Welle empfangen wird, ohne dass sich die Peilminimumsrichtung ändert.