DE755779C - Adcocksystem mit in der Hoehe der horizontalen Verbindungsleitungen angeordnetem, fernbedientem Empfaenger - Google Patents
Adcocksystem mit in der Hoehe der horizontalen Verbindungsleitungen angeordnetem, fernbedientem EmpfaengerInfo
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Description
AUSGEGEBENAM
26. MAI 1953
26. MAI 1953
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21 a4 GRUPPE
M135592 VIIIa j21 α4
Patentiert im Deutschen Reich, vom 1. September 1936 an
Patenterteilung bekanntgemadit am 2B. September 1944
Die vorliegende Erfindung betrifft Verbesserungen an Peilanlagen, die nach dem sogenannten
Adcockprinzip arbeiten. Zur Richtungsbestimmung der einfallenden Wellen dienen bei derartigen Peilern zwei getrennte
vertikale Antennen, die mit einem zwischen ihnen liegenden Empfänger über horizontal
verlaufende abgeschirmte oder neutralisierte Leitungen verbunden sind.
Der übliche Adcockpeiler, wie er bei kurzen oder mittleren Wellen benutzt wird, ist
beispielsweise in der anliegenden Abb. ι für eine Wellenlänge von über io m dargestellt.
Er besteht aus zwei vertikalen offenen Antennen i, 2, die durch die mit einer geerdeten
Abschirmung 4 versehene Horizontalleitung 3 miteinander verbunden sind; ferner ist eine
Selbstinduktion 5 vorgesehen, die mit einer Spule 6 gekoppelt ist, und welche in der Mitte
des horizontal verlaufenden abgeschirmten Leiters 3 eingeschaltet ist. Die Spule 6 führt
zu einem in der Zeichnung nicht dargestellten Empfänger. Eine andere Ausführung, die ein
symmetriertes Antennensystem darstellt, zeigt
die Abb. 2. Diese Ausführungsform besteht aus zwei getrennten offenen Vertikalantennen
i, 2, die je an ihren Fußpunkten zwischen Antenne und Erde eine Induktivität
7 bzw. 7' sowie einen Ausgleichskondensator 8 bzw. 8' aufweisen. Die Induktivitäten
7 bzw. 7' sind hierbei jede mit einem Doppelleiter 4' gekoppelt, dessen Mitte wiederum
mit dem Empfänger über die Spulen 5 und 6 gekoppelt ist. Diese Einrichtungen können als' Ganzes um eine vertikale Achse
drehbar ausgebildet werden, aber im allgemeinen, hauptsächlich bei den längeren Wellenlängen,
werden zwei Paar solcher getrennter Vertikalantennen in zwei zueinander senkrechten
Ebenen angeordnet und in der Mitte mit einer Goniometerspule gekoppelt.
Bekanntlich besteht eine ideale Adcockantenne, die keine Mißweisung aufweist, wie
die Abb. 3 es darstellt, aus einem Paar getrennter Vertikaldipole 1, i' und 2, 2', die
durch Leitungen 9 mit einem in der Systemmitte angeordneten Empfänger (in der Zeichnung
nicht dargestellt) gekoppelt sind und um eine vertikale Achse gedreht werden können.
Die Antennen und der Empfänger sind hierbei in einiger Höhe über dem Erdboden angebracht,
so daß die Symmetrierung der Antenne zur Unterdrückung horizontal polarisierter Wellen wirksam wird. Da in der
Praxis ein Abstand von der Größenordnung einer zehntel Wellenlänge zwischen den Antennen
sich als notwendig herausgestellt hat, um einen ausreichenden Empfang zu erzielen,
ist die Verwendung der oben beschriebenen idealen Antenne außer bei Ultrakurzwellen
nicht möglich.
Eine geeignete Anordnung für den Empfang ultrakurzer Wellen, z. B. Wellenlängen von
etwa ι bis 10 m, die quasioptische Eigenschaften
aufweisen, ist in der Abb. 4 beschrieben. Hier ist ein Paar vertikaler Dipole 1, i'
und 2, 2' vorgesehen, die durch ein abgeschirmtes Leitersystem 9 verbunden sind; die
obere Hälfte des einen Dipols ist an die untere des anderen angeschlossen und umgekehrt, so
daß die Ströme in den beiden horizontal verlaufenden Verbindungsleitern sich neutralisieren
oder auslöschen. Von der Mitte der horizontalen Verbindungsleitung ist eine abgeschirmte
Doppelleitung 10 abgezweigt, die zu einem in der Zeichnung nicht dargestellten
Empfänger führt, der in Erdbodennähe aufgestellt ist. Bei einer derartigen Anordnung
würden jedoch die Abschirmmaßnahmen (durch 11 dargestellt) zu wesentlichen Mißweisungen
Anlaß geben, die durch die großen Metallmassen in der Nähe der unteren Hälften der Dipole hervorgerufen werden. Eine derartige
Anlage würde von einer idealen Adcockantenne erheblich abweichen und kann daher nicht als befriedigende Lösung angesehen
werden.
Es ist nun schon ein Adcocksystem bekannt, bei dem der Empfänger in der Höhe der horizontalen
\^erbindungsleitungen angeordnet ist. Alle Schalt-, Abstimm- und Kopplungselemente müssen bei dieser Anlage über
Fernantrieb von dem Beobachtenden bedient werden. Da bei dieser bekannten Einrichtung
das die Adcockantenne und den Empfänger tragende Rohr aus Metall ausgebildet ist, und
da weiterhin die zum Empfänger führenden Leitungen vorgesehen sind, entsteht eine
kapazitive Unsymmetrie der Dipole. Die Kapazität der unteren Dipolstangen gegen das
Drehrohr, den Empfänger und die Erde ist dann größer als die der oberen. Aus diesem
Grunde ist diese Anordnung dadurch verbessert worden, daß das gesamte Adcocksystem
einschließlich des Empfängers und der Bedienungsperson in größerer Höhe über dem
Erdboden auf einem Holzgerüst aufgestellt wurde.
Es ist klar, daß ein derartiges System einen erheblichen Aufwand erfordert, und daß es insbesondere
für transportable Anlagen nicht brauchbar ist.
Es wird daher ein Adcocksystem mit in der Höhe der horizontalen Verbindungsleitungen
angeordnetem fernbedientem Empfänger vorgeschlagen, bei dem gemäß der vorliegenden
Erfindung der als Isolierrohr ausgebildete Träger für das Antennensystem und den Empfänger
gleichzeitig als Führung für Schall- oder optische dem Empfänger entnommene Energie dient. Das erfindungsgemäße System
ist namentlich beim Arbeiten mit solchen Wellen von großem Vorteil, die infolge ihrer
Kürze den optischen Gesetzen entsprechen, bei denen also irgendwelche metallischen Verbindungen
zwischen Antenne und Erde große Störungen hervorrufen würden.
Die Anordnung besteht also aus zwei getrennten Vertikaldipolen, die durch ein abgeschirmtes
Doppelleitersystem miteinander verbunden sind. In der Mitte dieses Doppelleitersystems
ist ein fernbedienter Empfänger eingeschaltet, der sämtliche für den Empfang erforderlichen
Mittel enthält, so daß die empfangenen Zeichen auf dem Erdboden mit Hilfe optischer,
akustischer oder anderer Einrichtungen aufgenommen werden können, wobei eine metallische
Verbindung zwischen Empfänger und Erde gänzlich vermieden ist. Der Empfänger ist so
eingerichtet, daß er durch vertikal verlaufende isolierende Stangen fernbedient werden kann;
der Empfänger und das Dipolsystem sind zusammen als Einheit drehbar auf einer vertikalen
Stütze aus Isoliermaterial angeordnet.
Eine Ausführungsform gemäß der Erfindung ist in der Abb. 5 dargestellt. Hier ist
eine vertikal angeordnete Röhre oder ein hohler Schaft^ aus Isoliermaterial so befestigt,
daß er mit Hilfe eines Handrades B am Fuß des Schaftes um seine Achse gedreht
werden kann. Eine mit einer Gradeinteilung versehene Skala C gestattet die Ablesung der
jeweiligen Richtung. Die Stütze, die mehrere Wellenlängen lang ist, trägt an ihrem oberen
Ende in einem metallischen Abschirmgehäuse D einen Radioempfänger B, das Abschirmgehäuse
besitzt seitliche röhrenförmige Fortsetzungen D', in denen die Leiter F zu den
Vertikaldipolen G, G' und H1 -H' verlaufen,
die von den seitlichen Armen D' gehalten werden. Die beiden Vertikaldipole sind in einer
Entfernung von ungefähr 0,1 Wellenlänge voneinander entfernt; die obere Hälfte des
einen Dipols ist hierbei innerhalb der röhrenförmigen Abschirmung mit der unteren Hälfte
des anderen Dipols und umgekehrt verbunden. Die Eingangsklemmen des Empfängers sind
bei / an die Mitten dieser Querverbindungen angeschlossen; der Empfänger bildet eine
selbständige Einheit, die die erforderlichen Batterien u. dgl. aufweist und durch die innerhalb
des vertikalen Trägerrohres verlaufenden Isoliergestänge K bedient wird. Die Wiedergabeeinrichtung
kann aus einem Lautsprecher L bestehen, dessen Schallwellen innerhalb des vertikalen Trägerrohres sich
fortpflanzen und am Fuß des Rohres auf ein Mikrophon M oder eine entsprechende Einrichtung
auftreffen, an letzterem sind dann die Kopfhörer JV oder andere Anzeigevorrichtungen
angeschlossen. Bei einer derartigen Einrichtung wird die Übertragung der Schallwelle
von der Stellung des Antennensystems unabhängig und die Intensität nur von den Schwankungen
der Ausgangsamplitude des Empfängers gemäß der Richtungscharakteristik der beiden Dipole abhängig sein.
In einer ähnlichen Anordnung, die nicht dargestellt ist, werden optische Hilfsmittel zur
Übertragung der Empfangssignale zum Erdboden benutzt. Es kann z. B. eine von der
Ausgangsenergie des Empfängers gesteuerte
Lichtquelle vorgesehen werden, wobei lichtempfindliche Einrichtungen am unteren Ende
des Rohres zum Empfang dieser optisch übermittelten Zeichen angeordnet sind.
Es ist ersichtlich, daß wegen des symmetrischen Aufbaus des Empfängers in bezug auf
das Antennensystem und infolge des Fehlens jeglicher leitenden Verbindung mit der Erde
die Erfindung eine praktisch verwertbare Ausführungsform der idealen Adcockantenne darstellt.
Claims (4)
1. Adcocksystem mit in der Höhe der horizontalen Verbindungsleitungen angeordnetem
fernbedientem Empfänger, dadurch gekennzeichnet, daß der als Isolierrohr ausgebildete Träger für das Antennensystem
und den Empfänger gleichzeitig als Führung für Schall- oder optische dem Empfänger entnommene Energie
dient.
2. Adcocksystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Iniiern
des aus Isolierrohr bestehenden Trägers ebenfalls aus Isoliermaterial bestehende
Stangen zur Fernbedienung des Empfängers untergebracht sind.
3. Adcocksystem nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen im Ausgang des
Empfängers vorgesehenen Lautsprecher, dessen Schallwellen auf ein am Fuß des Trägerrohres angebrachtes Mikrophon
übertragen werden.
4. Adcocksystem nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine von der Ausgangsenergie
des Empfängers gesteuerte Lichtquelle, deren Lichtstrahlen auf am Fuß des Trägerrohres angebrachte lichtelektri- g
sehe Einrichtungen einwirken.
Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik ist im Erteilungsverfahren
folgende Druckschrift in Betracht gezogen worden:
Deutsche Patentschrift Nr. 611 505.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
1 5012 5.53
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