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Peilantennensystem Es ist bekannt, daß man eilten drehbaren horizontalen
Peildipol durch zwei feste horizontale, zueinander senkrechte Dipole ersetzen kann,
die über eine geeignete Kupplungsvorrichtung, z. B. zwei Feldspulen und eine innerhalb
derselben drehbare Suchspule, den Eingangskreis des Empfängers erregen (s. z. B.
das Buch von Leib und Nietzsche »Funkpeilungen« 1926, S. 58 und 59 »Peilempfang
mit G:oniom:eter«). Dieses System in unmittelbarer Verwendung zum Aufsuchen des
Peilminimums weist aber wesentliche Nachteile auf. Die beiden sich kreuzenden Systeme
sowohl der Horizontaldipole wie auch der Feldspulen müssen sehr genau aufeinander
senkrecht stehen und auch sehr präzise abgeglichen werden. Außerdem muß die Kopplung
zwischen dem verstellbaren Organ und den primären Teilen der Kopplungsvorrichtung
sich sehr genau nach dem Sinusgesetz mit dem Verstellungswinkel ändern. Schon ganz
kleine Fehler hinsichtlich der !obengenannten Bedingungen rufen bei der großen Empfindlichkeit
der Minimumeinstellung beträchtliche Fehler in der Bestimmung der Minimumempfangsrichtung
hervor. Dies ist die Ursache, warum man heutzutage vorzieht, von der Goniometeranordnung
abzugehen und statt dessen Drehrahmenantennen zu verwenden. Wenn jedoch .ein derartiges
Goniometersystem erfindungsgemäß nicht als eine Peilantenne, sondern als Hilfsorgan
verwendet wird, das im Zusammenhang mit einer gewöhnlichen Drehrahmenpeilantenne
zur Kompensierung der Horizontalkomponente der von der Heavisideschicht reflektierten
Raumwellen dient, so üben hierbei die obenerwähnten Mängel der Goniometeranordnung
nur eine unwesentliche schädliche Wirkung auf die Genauigkeit der Peilresultate
aus. Das steht damit im Zusammenhang, daß im gegebenen Fall ein derartiges Hilfsorgan
dem bekannten horizontalen Hilfsdipol äquivalent ist, der zur Kompensierung der
erwähnten Horizontalkomponente mit dem Peildrehrahmen so zusammengebaut ist, daß
@er entweder in der Ebene des Rahmens oder parallel zu dieser Ebene liegt und zusammen
mit dem Rahmen drehbar ist. Wenn also der Rahmen auf den Minimumempfang eingestellt
ist, so befindet sich der horizontale Hilfsdipol in der Lage des Maximumempfangs
in bezug auf die zu kompensierende Horizontalkomponente der von der Heavisideschicht
reflektierten Raumwelle, und die Empfangsstärke üi der Nähe des Empfangsmaximums
ändert sich nur wenig innerhalb der Maximumzone. Die Empfindlichkeit dieses Dipols
gegenüber etwaigen Ungenauigkeiten ist daher klein.
Somit kann sich
hier der Vorteil des Ersatzes, der in leichter Drehbarkeit des Regelungsorgans besteht,
voll auswirken, ohne daß sonstige Nachteile mit in den Kauf genommen werden.
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Das erfindungsgemäße Peilantennensystem, das aus einem Rahmen und
einem horizontalen, zur Kompensierung des etwa auftretenden Nachteffektes dienenden,
auf den Eingangskreis eines Empfängers gekoppelten System von linearen Leitern besteht,
ist dadurch gekennzeichnet, daß zwei ortsfeste, nur horizontal liegende Leiter enthaltende
rechtwicklig gekreuzte Dipole angeordnet sind, die mit ortsfesten, .also nicht drehbaren
Koppelgliedern verbunden sind und auf ein mit dem Empfängerkreis verbundenes, sich
mit dem Peilrahmen drehendes Koppelorgan einwirken. Diese Koppelorgane können nun
aus Koppelspulen bzw. aus Kondensatorplatten bestehen. Dabei hat die kapazitive
Ankopplung den Vorteil, daß bei diesem System keine Abhängigkeit der Kompensation
von der Frequenz vorhanden ist.
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Es ist zwar schon ein System bekannt, das aus einer Richtantennenanordnung
und einem Dipolsystem zur Kompensation der falsch polarisierten Strahlung besteht.
In dieser bekannten Anordnung sind vier Dipole vorgesehen, von denen je zwei in
vertikaler Ebene übereinanderliegende Systeme einander gegengeschaltet sind. Abgesehen
davon, daß die vertikalen Verbindungsleitungen je zweier Dipole eine Strahlung nicht
gewünschter Polarität aufnehmen, ist die Eingangsspannung durch die Gegenschaltung
der Dipole sehr gering. Es ist zwar bei dieser bekannten Anordnung angegeben, daß
die in diesem System induzierten Spannungen besonders verstärkt werden können, um
ein zu großes Dipolsystem zu vermeiden. Praktisch ist eine solche Maßnahme jedoch
kaum durchführbar, da durch diese gesonderte Verstärkung durch den von den Dipolen
herrührenden Störpegel und den inneren Störpegel der Verstärkerröhre ungünstige
Bedingungen hervorgerufen werden. Diese Nachteile treten bei der erfindungsgemäßen
Anordnung, die in zwei Ausführungsbeispielen beschrieben werden soll, nicht auf.
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In der Abb. i bedeutet a eine drehbare Peilrahmenantenne; b ist ein
Eingangskreis des Empfängers; c und d sind zwei feste, zueinander senkrechte Horizontaldipole,
die zwei ebenfalls zueinander senkrechte Feldspulen e und f erregen. Die drehbare
Spule g dieser Goniometeranordnung liegt im gegcbcnen Fall in dem Eingangskreis
b des Empfängers, könnte aber mit diesem auch durch irgendwelche Kopplung verbunden
werden. Die Spüleg ist mit dem Drehrahmena fest zusammengebaut oder zwangsläufig
mechanisch gekuppelt. Falls die Spulene bzw. f in der Ebene der Dipole c bzw. d
liegen, so muß die bewegliche Spule g in der Ebene des Rahmens a oder in .einer
dazu parallelen Ebene liegen. Sind aber die Spulen e und f gegenüber den zugehörigen
Dipolen um einen bestimmten 'Winkel a versetzt, so muß auch die bewegliche Spule
ä denselben Winkel ca mit dem Drehrahmena bilden.
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Beim Ausführungsbeispiel gemäß Abb.2 besitzt das zur Kompensierung
der Horizontalkomponente dienende Hilfsorgan statt induktiver eine kapazitive Kopplung
mit den festen Dipolen c und d. Diese käpazitive Kopplung wird durch Belegungen
e', e' bzw. f', f' an
den Dipolmitten einerseits und durch drehbare
Kondensatorhelegungen ä', tr' andererseits gebildet. Die beweglichen Belegungen
g', g' sind mit dem drehbaren Rahmen a so zusammengebaut, daß ihre Mitten sich z.
B. gegenüber den Mitten der Belegungen f', f befinden, wenn der Rahmen
a in der oder parallel zu der Ebene des Dipols d steht. Die Kopplung der
Dipole mit dem Kreis b erfolgt bei diesem Ausführungsbeispiel üb,^r den Schwingkreis
der Rahmenantenne.