DE75704C - Mehrfache Schlagstift - Schleudermühle, hauptsächlich zum Aufschliessen von Zellstoff - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAM

PATENTSCHRIFT

KLASSE SB: Papierfabrikation.

WYSS & CO. in ZÜRICH.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 5. September 1893 ab.

Vorliegende Erfindung betrifft eine Schleudermühle, bei welcher das Schleudergut nach Durchlaufen einer Schleuder unmittelbar in eine folgende gelangt, was dadurch erreicht wird, dafs die das Schleudergut nach einander behandelnden Schleuderteller auf. eine und dieselbe Schleuderwelle aufgekeilt und die über einander liegenden Schleudergehäuse als Zuführungstrichter für jede folgende Schleuder ausgebildet sind. Es können bei dieser Anordnung die Schleuderteller durch je vergröfserten Durchmesser stufenweise gröfsere Umfangsgeschwindigkeit und dadurch gröfsere Schleuderfähigkeit erhalten. ^a Beim Durchlaufen dieser Mehrfachschleüdermühle gelangt das Schleudergut allmälig in ununterbrochenem Arbeitsgang bis zur vollen Zerkleinerung.

Diese mehrfache Schlagstift-Schleudermühle eignet sich besonders gut und in erster Linie zum Aufschliefsen von Zellstoff. Fig. 1 zeigt einen Aufrifs, zur Hälfte im Schnitt, Fig. 2 eine Draufsicht mit zur Hälfte durch die obere Schleuder geführtem waagrechten Schnitt, Fig. 3 einen waagrechten Schnitt durch die untere Schleuder.

Die dargestellte Maschine ist. als Zweifachschleuder ausgebildet, d. h. die Schleuderwelle α trägt nur zwei das Schleudergut nach einander behandelnde Schleuderteller b und b^l. Die Zahl der letzteren kann jedoch beliebig erhöht werden, wenn das Schleudergut, bevor es zur gewünschten Zerkleinerung gelangt, ein Durchlaufen von drei oder mehr an Wirkung zunehmenden Schleudern erforderlich macht.

Die Gehäuse cc¹,.., in welchen die einzelnen Schleuderteller b b¹. . . arbeiten, und von welchen das oberste c mit dem Einfülltrichter d, das unterste c¹ mit dem Auslauf d^l verbunden ist, verengen sich nach unten trichterförmig, so dafs sie das aufgefangene abgeschleuderte Material nach dem mittleren Theil jedes folgenden Schleudertellers bezw. nach dem Auslauf d¹ zu leiten vermögen. Die Schleuderteller enthalten nach ihrem Umfang hin die bekannten concentrischen Reihen von zweckmäfsig zwischen Ringen befestigten Desintegratorstiften e, welche ihrerseits mit am Gehäusedeckel befestigten, also unbeweglichen, ebenfalls in concentrischen Reihen angeordneten Stiften e¹ in der bekannten Weise zusammen 'arbeiten. Die Geschwindigkeit der Tellerschlagstifte e kann nun mit jedem im Arbeitsgang folgenden Schleuderteller, durch Anordnung eines grofsen Durchmessers eines jeden solchen, wechselnd gemacht werden, da ein um so kräftigeres Schleudern nöthig wird, je mehr die Partikel des Schleudergutes in ihrer trägen Masse, d. h. in ihrer Gröfse abnehmen. Ebenso können die Zwischenräume zwischen den einzelnen Schlagstiften einer Reihe entsprechend der abnehmbaren Gröfse des Schleudergutes kleiner werden.

Zweckmäfsig werden die gröfseren Schleuderteller, z. B. b^l, in ihrem, mittleren Theil, auf welchen das aus der vorhergehenden Schleuder b kommende Material auffällt, mit spiralisch gewundenen Flügeln f, ähnlich denjenigen der Ventilatoren, besetzt, welche das zugeführte

Schleudergut schneller nach dem Umfang der Teller, d. h. in den Desintegrator treiben, und die Leistungsfähigkeit der Schleuder erhöhen.

Eine Vorrichtung zur Wasserspülung, wenn solche nothwendig ist, wird zweckmäfsig am Umfang des Gehäuses c der oberen Schleuder angeordnet und kann aus einer dasselbe concentrisch umgebenden Rohrleitung g bestehen, welche das Wasser an beliebig vielen Stellen h des Umfanges möglichst in tangentialer Richtung in das Gehäuse eintreten läfst.

Claims (1)

1. Patent-An Spruch:

   Eine mehrfache Schlagstift-Schleudermühle, bei welcher zur Ermöglichung eines ununterbrochenen Arbeitsganges eine beliebige Anzahl von Schleudertellern (b b¹. . .) auf einer gemeinschaftlichen Schleuderwelle (a) angeordnet und die Durchmesser der im Arbeitsgang auf einander folgenden Schleuderteller zur Erzielung wachsender Umfangsgeschwindigkeiten stufenweise gröfser gemacht sind.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.