DE755243C

DE755243C - Anordnung zur Ablenkung des Kathodenstrahls in Kathodenstrahlroehren durch langsame Aufladung und ploetzliche nicht-lineare Entladung eines Kondensators

Info

Publication number: DE755243C
Application number: DER93427D
Authority: DE
Original assignee: Opta Radio A G
Current assignee: Opta Radio A G
Priority date: 1935-05-25
Filing date: 1935-05-25
Publication date: 1954-12-13

Description

Anordnung zur Ablenkung des Kathodenstrahls in Kathodenstrahlröhren durch langsame Aufladung und plötzliche nichtlineare Entladung eines Kondensators Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Ablenkung des Kathodenstrahls in Kathodenstrahlröhren, durch langsame Aufladung und plötzliche nichtlineare Entladung eines Kondensators, bei der der Kathodenstrahl bei Fortfall der Kippspannungen die Bildmitte trifft und die Ablenkplatten wechselstrommäßig mit dem Kippgenerator verbunden sind. Verbindet man eine derartige Anordnung, welche im folgenden kurz als Kippgenerator bezeichnet wird, durch eine nicht leitende Verbindung, also durch kapazitive oder induktive Kopplung mit den Ablenkplatten einer Kathodenstrahlröhre, so ergibt sich, daß der Mittelpunkt der vom Kathodenstrahl bestrichenen Fläche nicht mit dem Mittelpunkt des Leuchtschirmes zusammenfällt. Zur Erläuterung dieses Fehlers dienen die Abb. i bis 3. Abb. i zeigt eine ideale Kippschwingung. Die Gerade i stellt den ansteigenden Teil der Kippschwingung, die Gerade :2 den abfallenden Teilder Kippkurve dar. Wenn diese Kippschwingung über eine nicht leitende Verbindung an die Ablenkplatten geführt wird, ergibt sich, daß die Flächen 3 und 4, Welche durch die Geraden i, 2 und durch die Mittellinie gebildet werden, flächengleich sind. Eine Verschiebung des Mittelpunktes findet in diesem Fall nicht statt. In der Praxis ist jedoch eine solche Kippschwingung nicht herstellbar, da die Linie 2 nicht senkrecht verlaufen, d. h. der Rücklauf nicht mit unendlicher Geschwindigkeit erfolgen kann. Die Rücklaufkurve bei einer Entladung über eine Entladestrecke hat vielmehr einen exponentiellen Verlauf entsprechend der Kurve 2a in Abb. 2. In dieser Abbildung bedeuten 5 die Gesamtdauer der Kippschwingung, 5a die Dauer der Ladung Fund 5b die Dauer der Entladung. Bei der Entladung des Kondensators über eine Entladeröhre oder einen linearen Widerstand wird eine Flächengleichheit der Flächen, welche durch die Mittellinie und die Entladekurve gebildet werden, nicht erreicht, da offensichtlich die untere Fläche wesentlich größer ist als die obere, welche fast Null ist.
In Ab'b. 3 ist die Verschiebung des Mittelpunktes der vom Kathodenstrahl bestrichenen Fläche dargestellt, welche erreicht wird, wenn eine Flächengleichheit der genannten Flächen nicht besteht. Das ausgezogene Quadrat stellt dabei die fehlerhafte Lage des Bildes auf dem Schirm dar, während die gestrichelten Linien die Lage des Bildes darstellen, welche gemäß der Erfindung erreicht wird. Gemäß der Erfindung wird eine zentrale Lage der vom Kathodenstrahl auf den Bildschirm bestrichenen Fläche durch Schaltelemente erreicht, welche die Entladung bewirken und/ oder die Kippschwingungen auf die Ablenkorgane übertragen und derart ausgebildet, bemessen und angeordnet sind, daß sie den Verlauf der Rücklaufperiode, betrachtet an den Ablenkorganen, so beeinflussen, daß der Gleichstrommittelwert der Entladeperiode gleich dem Gleichstrommittelwert der Ladeperiode, also gleich Null ist.
Man erreicht dies dadurch, daß man Schaltelemente verwendet, welche den Verlauf der Entladeperiode derart verzögern, daß die Kippschwingung einen gleichstromfreien Verlauf erhält. Eine solche Kurve ist mit 2b in A.bb. 2 bezeichnet. Die durch diese Kurve und die Mittellinie gebildeten Flächen 6 und 7 sind einander flächengleich. Eine Verschiebung des Mittelpunktes tritt also nicht auf.
Schaltelemente, welche einen Verlauf nach der Kurve 2b bewirken, sind z. B. Verzögerungswiderstände, welche in die Entladungsbahn des Kippkondensators geschaltet werden. Es kann aber auch durch Rückkopplung innerhalb des zwischen Kippgenerator und Braunscher Röhre angeordneten Hochfrequ.enzverstärkers ein Verlauf erreicht werden, bei welcher die Mittelpunktsverlagerung aufgehoben wird.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Anordnung zur Ablenkung des Kathodenstrahls in Kathodenstrahlröhren durch langsame Aufladung und plötzliche nicht-Iineare Entladung eines Kondensators, bei der der Kathodenstrahl bei Fortfall der Kippspannungen die Bildmitte trifft und die Ablenkplatten wechselstrommäßig mit dem Kippgenerator verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzielung einer zentralen Lage der von dem Kathodenstrahl auf dem Bildschirm bestrichenen Fläche Schaltungselemente vorgesehen sind, welche die Entladung bewirken und/oder die Kippschwingungen auf die Ablenkorgane übertragen, und derart ausgebildet, bemessen und angeordnet sind, daß sie den Verlauf der Rücklaufperiode, betrachtet an den Ablenkorganen, so beeinflussen, daß der Gleichstrommittelwert der Entladeperiode Null ist.
2. Anordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß in die Entladungsbahn des Kippkondensators ein Verzögerungswiderstand geschaltet wird.
3. Anordnung nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Hochfrequenzverstärker zwischen Kippgenerator und Braunscher Röhre durch Rückkopplung der Verlauf der Rücklaufperiode einen derartigen Verlauf erhält, daß eine Mittelpunktverlagerung aufgehoben wird. Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: Deutsche Patentschrift Nr. 343 532; britische Patentschriften Nr. 419:298, 400 976. 341 049, 422 963, 401 990: Fernsehen, Bd. 1, 1930, S. 2ff., insbesondere S. 2o8; M. v. Ardenne, Die Kathodenstrahlröhre, Berlin 1933, S. 19o bis i92.