DE75128C - Elektrische Beförderungsanlage mit seitlich angebrachten, verstellbaren Führungskörpern - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 20: .Eisenbahnbetrieb.

Bei der vorliegenden Rohrpostanlage ist der Wagen oder Schulten mit einem kleinen elektrischen Motor ausgerüstet, welchem der Strom durch eine das Rohr entlang gelegte Leitung zugeführt wird. Die mit Abzweigungen versehene Rohrleitung ist an den Anschlufsstellen mit Führungsleisten versehen, an welche am Wagen vorgesehene Führungshaken anstreifen, wodurch die Wagen nach dem entsprechenden Zweigrohr abgelenkt werden. Der elektrische Strom wird dadurch entweder unterbrochen oder gewechselt, je nachdem der Wagen kurz nach der Ablenkung in seiner Bestimmungsstation anlangt oder noch ein längeres Zweigrohr zu durchfahren hat. Derartige Wagen eignen sich besonders für die sogenannte Rohrpost, doch können dieselben auch an jeder Art Weg, Kanal, Ueberführung u. s. w. Verwendung finden, über welche ein elektrisch betriebener Schlitten oder Wagen gesendet werden soll, dessen Richtung nach Wunsch des Absenders bestimmt werden kann.

Fig. ι der Zeichnung zeigt eine Seitenansicht, Fig. 2 einen Grundrifs und Fig. 3 eine hintere Ansicht eines derartigen Wagens.

Fig. 4 ist ein Schnitt nach der Linie 4-4 der Fig. ι und 2 und Fig. 5 ein Grundrifs einer Rohrleitung, aus dem die elektrische Leitung und die Führungsleisten für die verschiedenen Abzweigungen der Empfangs- und Sendestation ersichtlich sind.

Die Führungsleiste D, Fig. 5, ist an einer Seitenwand des Rohres A in der Bahn des am Wagen B sitzenden Hakens C, Fig. 3, angebracht. An jeder Abzweigung befindet sich eine solche Führungsleiste, und zwar in verschiedenen Höhen zu einander. Der Haken C wird am Wagen in einer Höhe angebracht, welche sich nach der Höhe der Führungsleisten D richtet, die an den zu der Bestimmungsstation führenden Abzweigungen sich befinden. Zu diesem Zweck ist an der Seite des Wagens eine Reihe Löcher c vorgesehen, in welche der Haken C eingesetzt werden kann. Der zum Antrieb , des Wagens dienende Elektromotor F hängt mittelst Bolzen / und P und Querbalken e an einem am Wagen angeschraubten Gestell E, wobei die Gummibuffer oder Schraubenfedern i die Lagerung des Motors elastisch beweglich machen, so dafs der vom Motor ausgeübte Ruck wie bei einem Wes ti η gh ο use - Motor beim Anfahren des Wagens ausgeglichen wird. Der Anker des Elektromotors steht in bekannter Weise mit der Achse G in Verbindung, welche in den am Gestell E angebrachten Lagern g drehbar ist und die Räder H trägt. Die oben angeordneten Rollen K verhindern stärkere Reibung, wenn infolge von Erschütterungen der Wagen gegen die Decke des Rohres geworfen wird. Die seitlich angeordneten Rollen K¹ halten den Wagen in der Mittellinie des Rohres A und sichern das Eingreifen der Führungshaken C. Die elektrische Leitung L ist auf dem Boden des Rohres gelegt und von demselben durch ein isolirendes Band I getrennt. Der Stromabnehmer M ist in beständiger Berührung mit der Leitung L und führt dem Motor den Strom

zu. Die Rückleitung wird durch die Achse, die Räder und den Boden oder eine besondere Metallleitung gebildet.

Wie aus der Zeichnung Fig. ι ersichtlich ist, können die Lager der Rollen K mit Hülfe von Unterlagscheiben in ihrer Höhenlage eingestellt werden, so dafs einer Abnutzung Rechnung getragen werden kann. Auch können alle Lagerungen, welche der Abnutzung ausgesetzt sind, einstellbar angeordnet werden.

An den Stellen, an welchen der Wagen das Hauptrohr verlassen kann, ist die elektrische Leitung wie bei «, Fig. 5, nach unten abgebogen, so dafs die Räder an diesen Stellen nicht anstofsen. Die lebendige Kraft des fahrenden Wagens hilft demselben mit Leichtigkeit über diese Lücke in der Leitung hinweg, auch dann, wenn der Wagen nach der dicht neben dem Hauptrohr liegenden Empfangsstation abgelenkt wird. Wird der Wagen jedoch in ein längeres Zweigrohr eingeleitet, so wird er in demselben von einer unabhängig von der Hauptleitung in dem Zweigrohr vorgesehenen Nebenleitung weiter befördert. Wie oben erwähnt, wird die Ablenkung nach der gewünschten Zweigleitung durch die Führungsleisten D und Haken C vermittelt, wobei der Wagen selbstthätig die elektrische Leitung verläfst und gebotenenfalls von einer anderen ohne Weiteres aufgenommen und weitergeleitet wird, ohne dafs die Hauptleitung unterbrochen wird oder in derselben bewegliche Theile aüs- oder eingeschaltet werden und ohne die Triebkraft des Wagens zu unterbrechen.

Die besondere Anordnung der Verbindungstheile zwischen dem Wagen und dem Motor, sowie die Art, wie letzterer gelagert ist, können verschieden sein.

Claims (1)

1. Paten T-A Nspruch:

   Eine Beförderungsanlage mit mehreren Verzweigungen, dadurch gekennzeichnet, dafs die elektrisch betriebenen Fahrzeuge seitlich mit Führungskörpern versehen sind, die in solcher Weise verschiedenartig oder an verschiedenen Stellen des Fahrzeuges angebracht sind, dafs sie mit der an der Seitenwand einer bestimmten Abzweigung angeordneten Ablenkungsschiene in Eingriff kommen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.