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Reibscheibenspindelpresse Reibscheibenspindelpressen sind schon lange
bekannt und kommen heute mehr denn je dank ihrer vorzüglichen Eigenschaften für
_Preßarbeiten mannigfaltiger Art zur Verwendung. So z. B. können Rohlinge von ungleicher
Höhe auf diesen Maschinen gepreßt werden, ohne daß ein Bruch des Maschinenkörpers
zu befürchten ist, weil eben im Augenblick des Pressens die die Schwungscheibe antreibende
Reibscheibe .die Möglichkeit hat, auf dieser zu schlüpfen. Bisher sind nur Reibscheibenspindelpressen
bekannt, bei denen von zwei angetriebenen Reibscheiben die eine oder die andere
abwechselnd unter hoher Umfangsgeschwindigkeit mit einer dritten Scheibe in Berührung
gebracht werden. Der Nachteil bei dieser Art von Maschinen liegt darin, daß die
eine oder die andere Reibscheibe bei ihrem allmählichen Näherkommen an die in Ruhe
befindliche dritte Scheibe .diese nicht sofort, infolge ihrer Trägheit, in- volle
Umdrehungsgeschwindigkeit versetzt, weshalb an der jeweiligen Berührungsstelle eine
sehr starke schlüpfende Reibung auftritt, die eine hohe Erwärmung, ja sogar ein
Verbrennen der Rei!bschei'ben oder ihrer Bandagen, hervorruft. Hierdurch sind die
Reibscheiben bzw. ihre Bandagen oder auch die der dritten Scheibe einem unwirtschaftlichen
Verschleiß ausgesetzt. Bekannt sind auch solche Maschinen, bei denen die Geschwindigkeit
der Reibscheiben kurz vor der Berührung mit der dritten Scheibe abgedrosselt wird,
um sie kurz nach der Berührung schnell auf die volle Geschwindigkeit zu steigern.
Jedoch ist diese Lösung bei weitem noch nicht ausreichend, da sie nur auf umständliche
Weise erreicht werden kann. Zur Erzielung von hohen Schlagleistungen ist es erforderlich,
die Reibscheiben unter starkem Druck an die dritte Scheibe zu pressen, um auf diese
die erforderliche Energiemenge zu übertragen. Hierdurch sind aber große Einschaltkräfte
erforderlich, die bei größeren Maschinen kostspielige Einrichtungen bedingen. Ferner
sind Maschinen bekannt, bei denen man kegelförmig ausgebildete Reibscheiben wippenartig
an die dritte Scheibe preßt. Hier sind beide Reibscheiben im Gleichgewicht, so daß
wohl ein leichtes
An- und Abschalten möglich ist, aber der AnpreUdruck
und der Verschleiß an den Kegelinantelflächen der Reibscheiben ungleichmäßig ist.
Die kegelförmigen keibscheilttn «-erden an ihren gröllten Durchmessern bedeutend
stärker an die dritte Scheibe gepreßt, so dall an diesen Stellen naturgemäß auch
der gröllte Verschleiß auftritt. Eine gleichmäßige Energieiibertragung an den Berührungsflächen
der Reibscheiben zur dritten Scheibe kann hier nicht erfolgen. Auch wird bei dieser
Ausführung der Antrieb der Reibrollen nur durch ein weiteres Vorgelege möglich.
Man versieht auch häufig die Reibrollen mit Riefen oder Profilen zur Übertragung
größerer Ener-iemengen, `doch treten hierbei wieder schädliche Reibungen in den
Riefen oder Profilen auf.
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Die Erfindung hat sich zum Ziele gesetzt, alle schädlichen Reibungsverluste,
wie sie z. B. durch axiales Verschieben der Vorgelegewelle oder durch allmähliches
Anpressen der Reibscheiben an die dritte Scheibe oder durch sonstige Relativbewegungen
entstehen, die bei den verschiedensten Bauarten auftreten, zu beseitigen durch eine
einfache, solide und zugleich gewichtssparende und in der Höhe raumsparende Antriebsbauart.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die in dauerndem festem Reibungsschluß
mit der Schwungscheibe stehenden Reibscheiben wahlweise mit dem Hauptantrieb kuppelbar
sind. Somit werden die schädlichen Reibungsverluste zwischen den Reibscheiben und
der dritten Scheibe auf das denkbar kleinste Maß verringert. Die Vorgelegewelle
kann bei der Erfindung axial fest gelagert sein. Die mit hoher Geschwindigkeit von
etwa 56o Umdrehungen in der Minute laufende Vorgelegewelle baut sich leicht und
gestattet die Anbringung sehr kleiner Schwungräder, wodurch die Bauhöhe der -Maschine
sehr verringert wird. Im Gegensatz zu den bekannten 1Iaschinen mit langsam laufenden
Vorgelegewellen ist bei der schnellaufenden Vorgelegewelle ein bedeutend kleineres
Drehmoment zum Antrieb der Schwungscheibe zu übertragen, so daß auffallend kleine
Kupplungen zur Verwendung kommen können. Auch kann im vorliegenden Falle zum Antrieb
der Maschine ein Motor mit größerer Drehzahl verwendet werden, dessen Gewicht leichter
und dessen Anschaffungskosten geringer sind, und der bisher bei langsam laufenden
Maschinen mit hoher Druckleistung nicht zu verwenden war. Ein weiterer Vorteil besteht
darin, daß die Antriebsriemen unmittelbar vom Motor aus auf eines der Schwungräder
geleitet werden und daher ,:eine -besondere Antriebsscheibe mehr benötigt wird.
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Die Ausführung ist im einzelnen erfindungsgemäß so getroffen, daß
die auf einer das Scli`4-ungrad tragenden Waagereclitwellc lose laufenden l;egelförmig@n
Reibscheiben unter dein Einflut, je einer die zugehörige Scheibe gegen den ,;egelförmigen
Reibkranz der Sch«-ung@rheibe pressenden Druckfeder stehen un-_l gegen ihre breite,
dem Schwitngra-(1 zii-"ekelirte Fläche, firn Schwungrad gelagerte -,teuerl)are Kupplungselemente
wirken.
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Diese Kupplungselemente bestehen Urfin-@iuzgsgemä ,l aus mehreren
Kreisförmig zueinander ait-eordneten, unter der Wirkung von I'l'iicldiolfedern stehenden
Kolben, die an ihren mit (ler Breitfläche der Reibscheibe zusammenarbeitenden Stirnflächen
mit R eibungs@amellen i-ersehen sind und sich in zylindrischen lIindreliungen des
Sch«-ungrades führen.
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In den Abbildungen ist beispielsweise eine Ausführtingsforin der Erfindung
finit prefiluftbetätigten Kupplungen dargestellt.
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A1,1>. i zeiht die \`orduransicltt der Maschine.
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Alb. 2 zeigt die Seitenansicht der Maschine in Pfeilrichtung _1 der
Abb. i gesehen.
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ebb. ; zeigt einen Schnitt durch (leg antrieb.
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In dein Pressenl;örper i ist der Preßstö f:,el 2 besonders lang; gufiihrt.
Der Prefi-@töl@@l 2 trägt eine fest eingesetzte Gen-indeinuttei 3, in der sich die
Gewindespindel 4 dreht und dadurch den Preßstößel ? auf und ab ;bewegt. Die Gewindespind.
d. ist axial fest gelagert und stützt sich finit dein Bund gegen den Pressenkörper
i ab. Ain oberen Ende trägt die Gewindespindel -1 die aufgekeilte Schwungscheibe
6, die einen besonders breiten kegelförmigen Reibkranz 7 besitzt. Zu üciden Seiten
des I'ressen1:örhers i sind die Lagerarme Q angebracht, auf denen Wälzlager o atif-ehaut
sind. Diese nehmen die Vorgelegewelle io, die axial fest gelagert ist, auf. Die
Vorgelegewelle io trägt zwei kegelförmige Reibrollen i i, die so angeordnet sind,
daß ihre lcegelförnligen Reibflächen auf der ganzen Länge mit dem kegelförmigen
Reibkranz 7 der Schwungscheibe 6 in dauerndem festen Reibungsschluß stehen. Die
Reibrollen i i sind aus einem leichten Werkstoff hergestellt. der einen hohen Reibungswert
besitzt. Die Reibrollen i i werden durch kräftige Druckfedern 12, «-elche sich gegen
die mit der Vorgelegewelle io fest verbundenen Ringe 13 abstützen, gegen, die Scliwtmhscheibe
6 gepreßt, so daß zwischen den Reibrollen i i und der Schwungscheibe 6 eiii dauernder
fester Rei'bungsschluß besteht und der auftretende Verschleif; selbsttätig ausgeglichen
wird.
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Ain Pressenkörper i ist die Platte 1d ange13raclit, die den :,Motor
j#5 trägt. Vom Motor 1; ans erfolgt der Antrieb der Vorgelegewelle io mittels Riemens
16 über die Motorscheibe 17 auf eines der auf die Vorgelegewelle
io
aufgekeilten Schwungräder 18. In den Schwungrädern i8 sind schaltbare, durch Preßluft
zu betätigende Reibungskupplungen ig eingebaut, denen je nach Bedarf durch eine
der Rohrleitungen 2o Preßluft zugeführt wird.
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Die Kupplungen ig bestehen aus den schwungradförrnig ausgebildeten
Gehäusen 22, die mit zylindrischen Eindrehungen versehen sind, worin sich die Kolben
23 führen. Die Kolbenrückzugsbolzen 2.4 - etwa vier bis sechs je Kolben-,
auf denen sich die Kolibenrückzugsfedern 25 befinden, sind in den Kolben 23 fest
eingesetzt und führen sich in den Bohrungen der Kupplungsgehäuse 22, so daß die
Kolben 23 mit den Gehäusen 22 in raldialer Richtung ein Ganzes bilden. Die Kopfseiten
der Kolben 23 tragen Reibungslamellen 26 aus einem Werkstoff mit hohem Reibungswert.
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Während die angetriebene Vorgelegewelle io mit ihren in die Schwungräder
18 eingebauten Kupplungen ig in den Wälzlagern g leer läuft, stehen die mit der
Schwungscheibe 6 in festem Reibungsschluß befindlichen Reibrollen i i auf der Vorgelegewelle
io still. Die Vorgelegewelle io läuft also lose in den an die Schwungscheibe 6 angepreßten
Reibrollen i i. Die Lagerung der Reibrollen i i besteht aus Wälzlagern 27.